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2924 Ergebnisse gefunden für „“

  • Bhutan: Rechtschreibfehler auf Banknote

    In der tibetischen Schrift der 10-Ngultrum-Banknote von 1981 (P 8) befindet sich eine Fehlschreibung im Zahlungsversprechen. Diese Fehlschreibung im Zahlungsversprechen an den Überbringer ist nach meinem Wissen noch nicht dokumentiert: འཆང་མཁན་ལ་ངོས་ཀྱིས་དངུལ་ཀྲམ་བཅུ་ཐམ་ས་སྤྲོད་རྒྱུའི་ཁས་བླངས་ཡོད་ Tibetisch in Wylie Transliteration: ‘chang mkhan la ngos kyis dngul kram bcu tham sa sprod rgyu’i khas blangs yod, Englisch: I promise to pay the bearer the sum of Ngultrum 10, Deutsch: Ich verspreche, dem Überbringer die Summe von 10 Ngultrum zu zahlen. Es müsste korrekt heißen བཅུ་ཐམ་པ་ bcu tham pa, so wie es auch auf der Rückseite der Banknote in der Wertangabe und auf allen anderen bhutanischen Banknoten, die ཐམ་པ་[1] benutzen, richtig steht: དངུལ་ཀྲམ་བཅུ་ཐམ་པ་ dngul kram bcu tham pa, 10 Ngultrum. Der Unterschied der beiden Buchstaben ist optisch geringfügig, führt aber zu zwei verschiedenen Buchstaben, Silben und Wörtern und somit Bedeutungen[2]: richtig: pa པ་und falsch sa ས་ Der Rechtschreibfehler findet sich bei allen 10-Ngultrum-Noten von 1981 (P-8), aber bei keiner anderen bhutanischen Banknote. Bhutans 10-Ngultrum-Banknoten 1981 Vorderseite: Rechtschreibfehler im Zahlungsversprechen (oben im Bild, letzter Buchstabe); Rückseite: richtige Schreibung in der Wertangabe (unten, letzter Buchstabe). David Holler MA in Zentralasienstudien der Humboldt Universität zu Berlin Anmerkungen [1] ཐམ་པ་ tham pa ist ein Partikel, das volle/ komplette/ runde/ genaue 10er oder 100er bezeichnet. Auf bhutanischen Banknoten wird es erratisch benutzt, meist bei 10 und manchmal bei 20, 100 und 500, aber nicht auf 50 oder 1000 Ngultrum Banknoten, oft nur in der Denomination und nicht im Zahlungsversprechen, bei 10 Ngultrum in beiden. Tham pa kann weggelassen werden, ohne die Bedeutung zu verändern. [2] Im Tibetischen können einzelne Buchstaben Silben, und Silben aus einem Buchstaben Wörter sein. Pa ist ein Nominalisierungs-Partikel, sa bedeutet ‚Erde‘, oder ‚Ort‘.

  • Von der Bedeutung der Preise in Ost- und Westdeutschland

    Preisliste zu den Ladenverkaufspreisen (Verbraucherhöchstpreisen) für preisgebundene Grundnahrungsmittel vom 15. November 1949. Am 1. Juli 1990 trat die Wirtschafts- und Währungsunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft, die DM löste die Mark der DDR ab. Damit änderten sich auch die Preisschilder im Osten, und zwar nicht nur die Währungseinheit, sondern auch die Beträge. Statt staatlich festgesetzter, „quasi künstlicher“ Preise mussten nun die „wahren“ Preise für Waren und Dienstleistungen bezahlt werden, und zwar in „echter, harter Währung“. Mehr als 30 Jahre sind seit der Wiedervereinigung vergangen und manches aus DDR-Zeiten wird heute nostalgisch verklärt. Das gilt vor allem dann, wenn von den damals niedrigen Preisen die Rede ist und Vergleiche mit den Preisen in der heutigen Bundesrepublik gezogen werden. Dabei wird allzu leicht vergessen, dass die Versorgungslage in der DDR nicht gerade rosig war, bestimmte Waren oft nicht zu bekommen waren, technische Artikel meist lange Lieferzeiten hatten und die Einkommen deutlich niedriger waren als heute. Doch wie viel musste man in der DDR für bestimmte Waren bezahlen? Recherchen im Internet ergeben für die Zeit ab 1970 zahlreiche Preisbeispiele, allerdings meist ohne genaue Datierung. Eine kleine Auswahl:[1] Preisliste (DDR) zu den Ladenverkaufspreisen vom 15. November 1949. Für die frühen Jahre der DDR sind kaum Angaben zu Preisen zu finden. Daher war es ein Glücksfall, dass ich eine Liste der Ladenverkaufspreise (Verbraucherhöchstpreise) für ausgewählte Grundnahrungsmittel erwerben konnte. Die Liste wurde von der Druckerei Alexander Mann in Pegau (Sachsen) hergestellt und datiert vom 15. November 1949. Anhand der Liste können die Preise verschiedener Waren bei alternativen Mengen (50 bis 1000 Gramm) abgelesen werden. Die auf der Liste genannten Preise waren in allen Geschäften der Republik gleich, allerdings wurden viele Waren nur gegen Bezugsmarken der Lebensmittelkarten[2] abgegeben, auch muss berücksichtigt werden, dass das durchschnittliche monatliche Arbeitseinkommen kaum mehr als 200 bis 300 Mark betrug. Leider liegen mir für die oben genannte Zeit keine Angaben für vergleichbare Waren aus Westdeutschland vor. Hilfsweise mag ein Preisvergleich Westdeutschland – Ostdeutschland vom Oktober 1951 dienen: Preisvergleich Westdeutschland – Ostdeutschland vom Oktober 1951.[3] Wie kommen Preise für Waren und Dienstleistungen zustande? Ihre Festsetzung muss in Ost- und West-Deutschland im Kontext des jeweiligen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems gesehen werden, auch wenn alle Volkswirtschaften das gleiche Problem lösen müssen: Welche Ressourcen (Rohstoffe, Arbeitskräfte, Geld) stehen für welche Güter zur Verfügung und welche Güter dienen der Befriedigung der Wünsche der Bevölkerung. Dabei ist zu beachten, dass die Ressourcen in der Regel knapp und die Wünsche unbegrenzt sind und sich im Zeitablauf ändern, sodass alle Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte unter der Prämisse der Unsicherheit zu fällen sind. 10 Deutsche Mark der Bank deutscher Länder von 1949. In den Westzonen wurden parallel zur Währungsreform am 20. Juni 1948 die Preise der meisten Waren freigegeben. Der damalige Direktor für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets und spätere Bundesminister für Wirtschaft Dr. Ludwig Erhard setzte sich mit seiner Idee der Sozialen Marktwirtschaft gegen alle Widerstände durch. Im Kapitalismus streben alle Marktteilnehmer eine Situation an, aus der sie den größtmöglichen Nutzen ziehen. Das Unternehmen strebt einen möglichst hohen Gewinn an. Es wird daher nur jene Güter produzieren, die es für einen günstigen Preis absetzen kann. Ein günstiger Preis ist aber nur zu erzielen, wenn für die produzierten Güter eine entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Art, Menge und Qualität der Produktion richten sich als nicht nur nach Art, Menge und Qualität der Produktionsfaktoren, sondern besonders nach der Nachfrage der Konsumenten. Nur der Produzent wird seine Erzeugnisse absetzen können und Gewinn erzielen, der die Wünsche und die Nachfragemöglichkeiten (sprich die Geldmittel) der Haushalte richtig einzuschätzen vermag. Der Gewinn hängt nicht nur von den Erlösen für die produzierten Güter und Leistungen ab, sondern auch von den Ausgaben für die zur Produktion eingesetzten Güter und den gezahlten Arbeitslöhnen, die für die Mehrzahl der Konsumenten das verfügbare Einkommen ausmacht. Er wird daher nur jene Güter kaufen, die bei entsprechender Qualität am preisgünstigsten sind. In der Theorie sorgt der Preis in der Marktwirtschaft für einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage. Da der Wettbewerb die wichtigste Voraussetzung für einen funktionierenden Markt ist, muss Der Staat überall dort, wo der Wettbewerb z. B. durch Preisabsprachen, Produktionsabsprachen, Aufteilung von Absatzgebieten mehrerer Anbieter und durch Konzentrationstendenzen gefährdet wird, Verbote aussprechen und Kontrollen erlassen. 10 Deutsche Mark der Deutschen Notenbank der DDR von 1948. Blick in eine Konsum-Fleischerei in der DDR 1951. Foto: Roger und Renate Rössing. Nun spielen Preise in der Zentralverwaltungswirtschaft nicht dieselbe Rolle wie in einem kapitalistischen System. In der SBZ und der DDR versuchte man soziale Gerechtigkeit, Konsum für jedermann und stabile Preise nicht durch vorsichtige Lenkung des freien Marktes, sondern per Planbeschluss zu erreichen. Dies war mit einer rigorosen staatlichen Lenkung der Volkswirtschaft verbunden, die die Verwaltung überforderte und die wirtschaftliche Produktivität hemmte. Die verordneten stabilen und niedrigen Preise für Grundnahrungsmittel, Wohnungsmieten, Heizung oder im sozialen Bereich führten zu immer horrenderen Subventionssummen, die nur durch Überteuerung anderer Produkte, wie technischer Geräte und „Luxusartikel“ oder durch Kredite zu finanzieren waren. So wurden theoretisch die Preise für Konsumgüter so festgelegt, dass das geplante Angebot dem ebenfalls geplanten Einkommen der Bevölkerung entsprach. Am Ende ihrer Geschichte stand die DDR vor dem Bankrott, unfähig, ihren finanziellen Verpflichtungen nach innen und außen nachzukommen. Uwe Bronnert Anmerkungen: [1]  (30.03.2024) [2] In der DDR wurden Lebensmittelkarten bis Mai 1958 verwendet. [3] Bruno Gleitze, Stand der Entwicklung im mitteldeutschen Wirtschaftsraum, Bonn 1952, S. 65. Abbildung nach: Matthias Ermer, Von der Reichsmark zur Deutschen Mark der Deutschen Notenbank, Zum Binnenwährungsumtausch in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (Juni/Juli 1948). Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 91, Stuttgart 2000, S. 182.

  • Lexikon: Itúrbide-Scheine

    Als Itúrbide-Scheine werden die ersten mexikanischen Geldscheine (staatliche Schatzscheine) bezeichnet, die von Itúrbide durch Gesetz vom 20. Dezember 1822 in den Nennwerten 1, 2 und 10 Pesos ausgegeben wurden. Mexiko 1: Staatlicher Schatzschein über 1 Peso vom 1. Januar 1823, Vorder- und Rückseite, Abb. G+D Stiftung Geldscheinsammlung. Der spanische General Augustín de Itúrbide (*1783, ✝︎ 1824) rief am 24. Februar 1821 in Iguala die Unabhängigkeit Mexikos aus und nahm im Mai 1822 als Augustin I. den Kaisertitel an. Im Mai 1823 wurde er gestürzt und verbannt. Beim Versuch der Rückkehr wurde er am 19. Juli 1824 bei Padilla erschossen. Die Scheine waren ab 11. April 1823 ungültig, also nur knapp vier Monate in Umlauf. Vorsicht: Von den primitiv gedruckten Scheinen gibt es für Sammler gemachte Fälschungen. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

  • Ungenehmigtes Goldmark-Notgeld in Hamburg 1923

    Die Ausgabe von wertbeständigem Notgeld bedurfte 1923 nach dem Gesetz vom 26. Oktober 1923 der Genehmigung des Reichsministers der Finanzen. Die Genehmigung wurde von der Hinterlegung von Schatzanweisungen der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reiches in Höhe des ausgegebenen Notgeldes (Reichsgoldanleihe) oder später von 6 %igen Goldschatzanweisungen, die eigens zur Deckung dieses Notgeldes geschaffen wurden, abhängig gemacht. Die von Institutionen und Unternehmen ausgegebenen Scheine selbst mussten die Bezeichnung „Notgeldschein“ tragen und auf „Goldmark“ oder „Goldpfennig“ bis zu einem Betrag von 4,20 Goldmark, in Ausnahmefällen bis zu 8,40 Goldmark lauten. Außerdem musste der Notgeldschein den Vermerk „Ausgegeben mit Genehmigung des Reichsministers der Finanzen“ tragen. Die Notgeldverordnung des Generals von Seeckt vom 12. November 1923 machte unter dem Druck der Not die Ausgabe von Goldmarkgeld zum Recht der Länder, Provinzen und Gemeinden. Innerhalb der Ausgabebezirke wurde dieses Notgeld zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Asbest- und Gummiwerke, Hamburg, nicht genehmigtes Goldmarknotgeld: Gold-Gutschein über 2 Pfennig vom 29.11.1923. Die Reichsbank akzeptierte das wertbeständige Notgeld nicht. Sie bezifferte den genehmigten Umlauf auf etwa 200 Millionen Goldmark und schätzte den gesamten Notgeldumlauf, genehmigtes und nicht genehmigtes wertbeständiges Notgeld, am 15. November 1923 auf 988 Millionen Goldmark, das Sechsfache des Reichsbanknotenumlaufs. Der Umlauf an wertbeständigem Notgeld erhöhte sich nach dem 15. November weiter, wobei allein die Reichsbahn am 31. Januar 1924 mit 144 Millionen Goldmark beteiligt war. Asbest- und Gummiwerke, Hamburg, nicht genehmigtes Goldmarknotgeld: Gold-Gutschein über 1 Mark vom 29.11.1923. Die Einlösung des genehmigten und ungenehmigten Notgeldes erfolgte gebietsweise im Laufe des Jahres 1924 und war im Wesentlichen am 31. August des Jahres 1924 abgeschlossen. Die Reichsbank bezifferte final am 31.12.1923 die Umlaufmenge auf rund 700 Mio. Goldmark, davon 200 Mio. Goldmark genehmigtes wertbeständiges Notgeld, 270 Mio. Goldmark kleine Goldanleihestücke, 150 Mio. Goldmark Goldmarknotgeld der Reichsbahn, 50 Mio. Goldmark kleine Anleihestücke der Länder und preußischen Provinzen und rund 25 Mio. Goldmark Goldmarkzertifikate der Hamburgischen Bank von 1923. Hamburgische Frauenhilfe 1923, nicht genehmigtes Goldmarknotgeld: Gutschein über 6 Goldmark, gültig bis Februar 1924. Auf die gleiche Summe von rund 700 Millionen Goldmark kommt die Reichsregierung. Insgesamt gibt die Reichsregierung am Ende des Jahres 1923 eine Summe von 161 Millionen Goldmark ungenehmigten wertbeständigen Notgeldes im Reichsgebiet (ohne die rheinischen Besatzungsgebiete) an. Am 30.6.1924 betrug der Anteil des ungenehmigten wertbeständigen Notgeldes und der Goldscheine in Hamburg und Kiel am gesamten Bargeldumlauf knapp 3 %. Einzigartig in der Geschichte des wertbeständigen Notgeldes sind die illegalen bzw. nicht genehmigten „Verrechnungsscheine für Krankenkassenbeiträge“ der Allgemeinen Ortskrankenkasse Hamburg über ½, 1, 2 und 5 Goldmark, mit denen die Kasse Schadenbeträge auszahlte und Beiträge entgegennahm; ausgestellt in Hamburg am 12. November 1923. Für Hamburg gibt es einen Überblick zum ungenehmigten Notgeld in den einzelnen Emissionen. Bis zum 12. November 1923 gaben in der Hansestadt 16 kleinere Institutionen und Unternehmen ungenehmigtes, wertbeständiges Notgeld aus, und zwar die: Allgemeine Ortskrankenkasse Hamburg (Verrechnungsscheine über ½, 1, 2, und 5 Goldmark vom 12.11.1923); Asbest- und Gummiwerke, Hamburg (1, 2, 5, 10, 50 Pfennige und 1, 2 Mark vom 29.11.1923); Firma C. H. Boehringer Sohn (Gutscheine über 1 und 5 Taler = 3 und 15 Goldmark); Deutsche Maizena-Gesellschaft Aktiengesellschaft (Notgeldscheine, 1,05, 2,10, 4,20 Goldmark, 5.11.1923 – 15.12.1923); Firma Georg Abraham (Aushilfsscheine über 1 und 2 Goldmark, nur für Gehalt, vom 1. November 1923); Hamburger Anzeiger (Gutscheine über 10 Goldpfennige); Hamburger Hochbahn Aktiengesellschaft (Wechselmarken über 1, 10, 15 Goldpfennige, ohne Datum); Hamburger Privatbank von 1860 (Gutscheine über 1 Goldmark, ohne Datum); Hamburgische Strafanstalten Gutscheine (½, 1, 2, 5, 10, 20, 50 Goldpfennige und 1 Goldmark nur für Gefangene innerhalb der Hamburgischen Strafanstalten, 1.12.1923 und 1.7.1924); Hamburgische Frauenhilfe 1923 (Gutscheine über 6 Goldmark, gültig bis Februar 1924); Handelsgesellschaft „Produktion“ m.b.H. (des Konsum-, Bau- und Sparvereins „Produktion“ e.G.m.b.H. – 1 und 2 Goldpfennige, ohne Datum); Max Wilrodt-Schröder Nachf. (Gutscheine über 5, 10, 50 Goldpfennig und 1 Goldmark, Oktober 1923); New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (Gold-Gutscheine über 1, 2, 5, 10, 50 Pfennige und 1, 2, 5 Mark nutzbar als Kantinengeld, 1.11.1923); Manganesit Werke G.m.b.H, Verrechnungsanweisung (Rabattschein), Goldmark, ohne Datum); Stiftung Ernst Sackmann (Baustein über ½ und 1 Goldmark, 10.12.1923) und Unterelbische Einkaufs- Kommandit-Gesellschaft W. Wallstab (Warenbeschaffungs-Gutscheine über 100 Goldmark, 1.1.1924). Hamburger Privatbank von 1860, nicht genehmigtes Goldmarknotgeld: Gutscheine über 1 Goldmark, ohne Datum. Stiftung Ernst Sackmann, nicht genehmigtes Goldmarknotgeld: Baustein über ½ Goldmark, ausgegeben am 10.12.1923. Hans-Georg Glasemann Bildquelle: Privat/ Literaturhinweis: Wilhelmy, Rudolf; Geschichte des deutschen wertbeständigen Notgeldes von 1923/1924, Dissertation, Berlin, 1962. Literaturempfehlung: Manfred Müller: Deutsches Notgeld, Band 12: Das wertbeständige Notgeld der deutschen Inflation 1923/1924 Titel: Gietl Verlag ISBN: 978-3-86646-519-0 Auflage: 1. Auflage 2011 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 608 Preis: 39,90 Euro

  • Neue Studie: Von der Reichsbank zur Bundesbank

    Magnus Brechtken / Ingo Loose (Hrsg.) Von der Reichsbank zur Bundesbank Personen, Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität und Neubeginn 104 Seiten, durchgehend schwarzweiß und farbig bebildert, Format 210 mm x 296 mm, Broschur, Frankfurt am Main 2024, Preis: 0,00 Euro. ISBN 978-3-95729-977-2. Wer nicht nur Geld sammelt, sondern sich auch für Geld- und Zeitgeschichte – insbesondere für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts – interessiert, dem sei die neue Publikation der Deutschen Bundesbank wärmstens empfohlen. Ende 2017 startete ein groß angelegtes Forschungsprojekt, das die Einbindung der Reichsbank in das Herrschaftssystem und ihre Beteiligung an den Verbrechen während des Nationalsozialismus untersucht hat. Die Deutsche Bundesbank hat das Vorhaben finanziert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Magnus Brechtken (Stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München und Berlin) und Prof. Dr. Albrecht Ritschl (Wirtschaftshistorische Fakultät der London School of Economics and Political Science) haben mehrere Wissenschaftler das zur verfügung stehende Material ausgewertet und in Monographien veröffentlicht. Um die Ergebnisse ihrer Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist nun die hier vorgestellte Studie erschienen. Einem Vorwort des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel, und einer Einleitung von Magnus Brechtken folgen die nachstehenden Beiträge: Albrecht Ritschl: Zentralbanken und Geldpolitik in Deutschland 1924 – 1970 Ingo Loose: Die deutsche Reichsbank im besetzten Polen 1939 – 1945 Marcel Boldorf: Finanz- und Währungspolitik im besetzten Frankreich und Belgien Christopher Kopper: Die währungspolitischen Folgen der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland Olga Christodoulaki: Die zeitweilige Stabilisierung der Drachme im besetzten Griechenland: Triumph der Planung oder glücklicher Zufall? Ralf Banken: "Alles und das Letzte einsetzen". Die Reichsbank und die nationalsozialistische Gold- und Devisenpolitik 1933 – 1945 Christian Marx: Hüter der Währung. Karriereverläufe des Führungspersonals (1945 – 1969) Boris Gehlen / Rouven Janneck: Wilhelm Vocke und die Gründergeneration der Bank deutscher Länder Stefan Grüner: Karl Blessing (1900 – 1971). Von der Reichsbank zur Bundesbank Das Buch kann kostenlos bei der Deutschen Bundesbank unter: https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/studien/von-der-reichsbank-zur-bundesbank-926388 bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Hans-Ludwig Grabowski

  • Tschechische Republik: Offizielle Neu- und Nachdrucke nicht ausgegebener Banknoten

    Was bei uns die Bundesdruckereit, das ist die Státní tiskárna cenin in Prag. Dort werden die in der Tschechischen Republik umlaufenden Banknoten gedruckt, und nicht nur diese. Das wohl neueste Projekt für Sammler sind drei Nachdrucke alter Banknoten, die sich im Original wohl in kaum einer Sammlung finden und die – wenn sie einmal angeboten werden – wohl bei Preisen im vier- bzw. fünfstelligen Eurobereich liegen würden. Von den Originalbanknoten unterscheiden sie sich vor allem im Wasserzeichen. Diese sind: Tschechoslowakei 72A: 20 Kronen 1953 (im Original ohne Wasserzeichen). Tschechoslowakei 76: 100 Kronen 1951 „Bäuerin“ (im Original ohne Wasserzeichen). Tschechoslowakei 77: 1000 Kronen 1951 „junges Mädchen“ mit blauer KN (im Original Wasserzeichen mit Kügelchen). Ausgegeben wurden die Nachdrucke in Foldern, deren Klappentext informiert: „Eine besondere Stellung unter dem Papiergeld nehmen die zur Ausgabe vorbereiteten, aber nicht ausgegebenen Scheine ein. Anfang der 1950er Jahre bereiteten das Finanzministerium und die Staatsbank der Tschechoslowakei die sogenannte „Emission C II“ für den Umlauf vor. Teil dieser Ausgabe sollten unter anderem eine 20-Kronen-Staatsnote von 1953 sowie eine 100-Kronen- und eine 1000-Kronen-Banknote von 1951 sein. Auf der Grundlage der am 1. Mai 1953 angekündigten Währungsreform wurde das gesamte Umlaufgeld durch ein neues ersetzt. Staatsnoten und Banknoten der Ausgabe C II wurden nicht in das neue Zahlungssystem integriert. Die Scheine, die nicht im Bestand der Staatsbank verblieben, wurden Ende 1954 in Štětí (Wegstädtl) und Otrokovice (Otrokowitz) vernichtet.“ Außerdem wurde eine nicht realisierte Variante der 50-Kronen-Note „Sowjetischer Soldat und Partisan“ nach einer Bleistiftskizze von Václav Fiala realisiert. Fiala wurde damals gebeten, seinen Entwurf für die 50-Kronen-Banknote nochmals zu überarbeiten, und so entstand die bekannte Variante, die etwa von 1965 bis 1991 als Zahlungsmittel gültig war. Nachdruck zu 50 Kronen von 1963. Auf der Rückseite sieht man statt der bekannten Mineralölraffinerie Slovnaft in Bratislava eine Fabrikszene aus der Hohen Tatra aus Podbrezová am Hron. (Text unter dem Bild: „Šmermovy závody Podbrezovej nad Hronom“). Wie bei der bekannten Variante zeigt die Banknote auf der Vorderseite einen sowjetischen Soldaten und einen einheimischen Partisanen. Da der Fünfziger wie auch der Zehner und später der Fünfhunderter dem slowakischen Landesteil gewidmet war, ist anzunehmen, dass die Landschaft im Hintergrund die slowakische Natur darstellen. Graviert wurde das Original von Ladislav Jirka und Jan Mráček, die neue „alte“ Note von Jozef Česla. Der uns wohlbekannte Mátej Gábriš kümmerte sich um Schutzelemente des Scheins. Angeboten wurden diese Nachdrucke auf der Sběratel in Prag. Manfred Dietl

  • Kasachische Gedenknote mit Sicherheitstechnologie von G+D für IACA Award nominiert

    München, 3. April 2024 – Die 10.000-Tenge-Gedenknote von Kasachstan ist kürzlich unter die Finalisten für den in der Banknotenbranche renommierten IACA Award gewählt worden. Die Banknote ist mit Sicherheitsmerkmalen von Giesecke+Devrient (G+D) ausgestattet, ebenso wie die 5.000-Tenge-Banknote des Landes. Letztere nutzt als erste Banknote überhaupt die innovative RollingStar-Patch-Technologie von G+D. Sie bildet die erste Note aus der neu aufgelegten Banknotenserie von Kasachstan, die seit Ende 2023 schrittweise ausgegeben wird. Die kasachische 10.000-Tenge-Gedenkbanknote ist Finalist bei den renommierten IACA Awards. (Quelle: G+D).​ Zur Feier des 30-jährigen Bestehens der Landeswährung legte die kasachische Nationalbank (NBK) im November 2023 eine 10.000-Tenge-Gedenknote auf. Diese wurde jetzt von der International Association of Currency Affairs (IACA) für einen IACA Excellence in Currency Award nominiert. Mit dieser Auszeichnung würdigt die IACA jedes Jahr herausragende Leistungen und Innovationen bei Herstellung, Gestaltung, Sicherheit und Technologie von Währungen. Die diesjährigen Preisträger werden Anfang Mai 2024 bekannt gegeben. Die nominierte Gedenknote von Kasachstan zeigt eine Karte aller Regionen des Landes, die mit verschiedenen traditionellen kasachischen Ornamenten verziert sind. Damit bringt sie den Stolz der Menschen auf ihr Land zum Ausdruck. Ein zentrales Sicherheitsmerkmal der Note ist der varifeye ColourChange Patch von der G+D-Tochter Louisenthal. Das Sicherheitsfenster hat die Form einer Münze, die bei direktem Lichteinfall goldfarben erscheint und beim Kippen dynamische Bewegungseffekte zeigt. Wird der Patch durch eine Lichtquelle betrachtet, erscheint das Währungssymbol des Tenge in einem durchscheinenden Blau und ist von beiden Seiten des Geldscheins sichtbar. Auf der Rückseite der Banknote befindet sich ein fünf Millimeter breiter Galaxy-Sicherheitsfaden, auf dem ebenfalls das Zeichen der Landeswährung sowie die Jubiläumszahl 30 abgebildet sind. Der Faden zeigt einen Farbwechsel von Magenta zu Grün und korrespondiert mit dem optischen Sicherheitsmerkmal „SPARK Flow Prime“, das ebenfalls das Tenge-Symbol zeigt. Neuer 5.000-Tenge-Geldschein nutzt erstmals die innovative RollingStar-Patch-Technologie Die neue 5.000-Tenge-Banknote Kasachstans ist mit Sicherheitsmerkmalen von G+D ausgestattet. (Quelle: G+D). Auch die neue 5.000-Tenge-Banknote von Kasachstan wurde mit herausragenden Sicherheitsmerkmalen von Louisenthal ausgestattet. Erstmals im Dezember 2023 von der NBK ausgegeben, bildet sie den Auftakt für die fünfte Serie der kasachischen Landeswährung. Sie ist eine Hommage an die Kultur der Saken – jahrhundertealte Nomadenvölker, die die eurasischen Steppen bewohnten. Die weiteren Denominationen der neuen Serie werden von der Nationalbank noch im Laufe dieses Jahres bis ins nächste Jahr hinein ausgegeben. Die Motive der neuen 5.000-Tenge-Banknote spiegeln ikonische Aspekte der kasachischen Natur, Geschichte und Kultur wider. Die Vorderseite zeigt einen Zweig des Lebensbaums mit einem aufsteigenden Vogel, eine DNA-Spirale und ein als Ornament stilisiertes Unendlichkeitssymbol. Auf der Rückseite sind ein Steinadler, ein kreisförmiges kasachisches Ornament sowie eine Ansicht des Scharyn-Canyons abgebildet, der oft als „kleiner Bruder des Grand Canyon“ bezeichnet wird. Als ein Sicherheitselement der Banknote kommt erstmals der neu entwickelte RollingStar Patch zum Einsatz. Die ColourShift-Technologie des Patches verbindet höchste Sicherheit mit ansprechender Ästhetik. Seine dynamischen visuellen Effekte verändern sich je nach Betrachtungswinkel und ermöglichen jedem eine intuitive Echtheitsprüfung der Banknote. Der Patch zeigt das prototypische Abbild eines Steinadlers vor einer beeindruckenden Kulisse mit einem Farbwechseleffekt von Gold zu Jade. Damit bietet er optimalen Fälschungsschutz und fügt sich nahtlos in die Geschichte ein, die das Design der Banknote erzählt – das sogenannte Storytelling. „Die Nationalbank von Kasachstan ist sehr innovativ in der Herangehensweise, wie sie Banknotendesign und neueste Sicherheitstechnologie für ihre Landeswährung kombiniert. Wir sind stolz darauf, sie mit unserem langjährigen Know-how und unserer Expertise in Banknotentechnologie bei der Ausgabe ihrer neuen Serie zu unterstützen“, kommentiert Clemens Berger, Geschäftsführer von Louisenthal. Pressemitteilung Über Giesecke+Devrient Giesecke+Devrient (G+D) ist ein weltweit tätiges Unternehmen für SecurityTech mit Hauptsitz in München. G+D macht das Leben von Milliarden von Menschen sicherer. Das Unternehmen schafft Vertrauen im digitalen Zeitalter, mit integrierten Sicherheitstechnologien in drei Geschäftsbereichen: Digital Security, Financial Platforms und Currency Technology. G+D wurde 1852 gegründet und beschäftigt heute mehr als 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,53 Milliarden Euro. G+D ist mit 123 Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen in 40 Ländern vertreten. Weitere Informationen: www.gi-de.com.

  • Nachbericht zur Teutoburger Auktion 164 Banknoten vom 15. April 2024

    Am 15. April 2024 fand mit der Auktion 164 eine Spezialauktion der Teutoburger Münzauktion zum Thema Papiergeld mit über 900 Losen statt. Hier eine kleine Auswahl an Ergebnissen aus der Auktion: Los 6007: China, Lotteriescheine, ca. 240 Stück zu 5 Yuan 1926 u. 1927. 3 verschiedene Ausgaben, teils fortlaufende bzw. folge KN. Darunter noch 5 Banknoten Bank of Communications. II-IV. Ausruf: 400 EUR | Zuschlag: 1.750 EUR Los 6023: China, Bank of Communications, 100x 5 Yuan 1914. Shanghai. Fortlaufende KN. SB222201Q - SB222300Q, in original Banderole. II+, etwas wellig u. stockfleckig. Ausruf: 450 EUR | Zuschlag: 4.300 EUR Los 6045: Griechenland, Wunderschöne Sammlung von hunderten Geldscheinen in insgesamt 6 Ordnern aus der Zeit 1900 - 2002. Dabei auch Deutsche, Italienische, Britische und Bulgarische Besatzungsausgaben, alte Dokumente, Schecks etc. Dazu noch 10 weitere Alben mit Erläuterungen zu Griechischen Banknoten. Eine wirklich mit Leidenschaft zusammengestellte Sammlung in insgesamt 16 wundervoll gestalteten Alben/Ordnern. Unbedingt besichtigen, günstig geschätzt, Fundgrube. unterschiedlich erhalten Ausruf: 2.500 EUR | Zuschlag: 6.500 EUR Los 6069: Libanon, 5 Livres 1.11.1930. IV+ Ausruf: 100 EUR | Zuschlag: 16.500 EUR Los 6081: Herzogtum Warschau, 5 Talarow 1.12.1810. No. 35032. II-III, 2x Nadelstiche, Eckbug und 4 x Faltspuren, selten in dieser Erhaltung. Ausruf: 1.250 EUR | Zuschlag: 4.000 EUR Los 6357: 100 Bio. Mark 26.10.1923. Mit Rotaufdruck „Muster“ auf Vs., Reichsdruck, KN. 7-stellig, Serie E. III, Einriss, sehr selten. Ausruf: 700 EUR | Zuschlag: 1.500 EUR Los 6401: Ukraine, 2 und 5 Karbowanez 10.3.1942. Junge mit Pelzmütze, Serie 6 und Mädchen mit Kopftuch Serie 31. II- bis III+ und I-. Ausruf: 1.500 Euro | Zuschlag: 2.100 EUR Los 6432: Bank deutscher Länder, 100 Deutsche Mark (roter Hunderter), Serie 1948. Kenn-Bst./Serie, L/A. III / III-, selten. Ausruf: 900 Euro | Zuschlag: 1.350 EUR Hier geht es zum Nachverkauf

  • British Armed Forces Special Vouchers, Teil 4

    Vouchers, die nicht in Deutschland verwendet wurden Kaum hatten sich die britischen Soldaten an die Voucher der zweiten Serie zu gewöhnt, da dachte das Kriegsministerium bereits darüber nach, eine dritte Serie als Reserve bei De La Rue drucken zu lassen. Die Druckerei schlug dem Ministerium in ihrem Antwortschreiben vom 18. März 1948 vor, bei der dritten Serie vollkommen neue Wege einzuschlagen. Bei der ersten und zweiten Serie habe man bereits 14 verschiedene Farbschemata erstellt und es falle zunehmend schwerer, Farben zu finden, die nicht zu Verwechslungen mit den Farben der früheren Gutscheine führen würden. Nach Rücksprache mit Wagstaff vertrat die Bank of England, die Auffassung, dass gegen einen „Löwen“ und/oder eine „Krone“ als Emblem nichts einzuwenden sei, vorausgesetzt, dass diese keine zu große Ähnlichkeit mit den B.M.A.-Noten aufwiesen. Diese Noten waren 1942 für die Verwendung in Nordafrika gedruckt worden.  De La Rue begann eine grobe Skizze der 1-Pfund-Note zu erstellen. Man legte die Vorlage der Bank of England vor, die sie am 19. April 1948 an das Kriegsministerium weiterleitete. Das Kriegsministerium äußerte sich am 2. Mai 1948 wohlwollend, wünsche allerdings den Austausch des Löwenkopfes und eine ähnliche Darstellung wie auf den B.M.A.-Noten! Außerdem wies man die Druckerei an, die verschiedenen Stückelungen in der gleichen Größe wie die der ersten und zweiten Serie auszuführen. Möglicherweise unter dem Druck der Ereignisse in Deutschland (Berlin-Blockade) und/oder der Malaien-Operationen im Juni 1948 drängte das Kriegsministerium auf eine möglichst schnelle Fertigstellung der dritten Serie. Nach dem Auftrag vom 5. Juli 1948 sollten auch die Scheine der dritten Serie nach dem alten Muster ausgeführt werden. Das neue Design wurde daher nur teilweise auf den Rückseiten der 10/- und £1-Gutscheine verwirklicht. Nach der bisherigen Praxis hätte der Schein zu £1 bei der Nummerierung den Präfix-Buchstaben E erhalten und die anderen Werte (10/-, 5/- und 2/6) dann F, G und H. Bei den Banknoten der Bank of England wurde der Buchstabe F als Präfix nicht verwendet, da er zu leicht an ein E „angepasst“ werden konnte. So entfiel der Präfix-Buchstabe F auch bei den BAFSV und der Schein zu 10 Shillings erhielt den Buchstaben G und die übrigen Wert H und J. Am 9. August 1948 legte das Ministerium die endgültig Druckmenge mit 25.000.000 Voucher und £5.330.000 fest. Hierbei stützte man sich auf die Erfahrungen, die man bei der ersten und zweiten Serie gesammelt hatte. Obwohl die Gutscheine der dritten Serie von der Druckerei der Bank of England bei De La Rue in Auftrag gegeben wurden und De La Rue auch seinen Namen auf die Scheine setzte, wurde der eigentliche Druck offenbar von der Wertpapierdruckerei John Waddington Ltd. in Leeds ausgeführt. Der Druck der Geldscheine war am 30. September 1948 abgeschlossen,[1] und De La Rue informierte die Bank of England, dass sie zur Abholung in Leeds bereitstünden. Die Bank of England sah sich jedoch wegen fehlender Tresor-Kapazität außerstande, die fertigen Scheine zu übernehmen. 268 Kisten mit Gutscheinen der zweiten Serie befanden sich noch in den Tresoren. Zudem war eine ungenannte Anzahl von Kisten mit gebrauchten Gutscheinen der ersten Serie aus Deutschland zur Vernichtung angekommen. Das Problem wurde noch dadurch verschärft, dass das BAOR weitere 199 Kisten mit neuen Gutscheinen der zweiten Serie an das Kriegsministerium zurückgeben wollte, da sie in Japan nicht mehr gebraucht würden. Wagstaff hatte die schwierige Aufgabe, entweder die Bank trotzdem zur Annahme zu bewegen oder einen anderen Lagerplatz zu finden. Im November 1948 überraschte er mit dem Vorschlag, die Scheine der dritten Serie in den Tresoren der Bank Deutscher Länder zu lagern, was den zusätzlichen Vorteil hätte, „die Gutscheine dort zu haben sein, wo sie gebraucht würden.“ Diese letzte Bemerkung unterstreicht die Tatsache, dass die dritte Serie tatsächlich als Reserveserie für den Gebrauch in Deutschland gedacht war. Erst am 30. Mai 1949 konnten die Gutscheine der dritten Serie von Leeds an die Bank of England verschickt werden. Die Bank stellte gegenüber dem Kriegsministerium klar, dass die Lagerung nur vorübergehender Art sei. Wagstaff veranlasste am 2. September 1949, das 268 Kisten mit Scheinen der zweiten Serie und 516 Kisten mit Scheinen der dritten Serie ins Lansdowne House transportiert wurden. Die gesamte Sendung wog etwa 39 Tonnen, und angesichts der großen Anzahl von Kisten, dauerte die Verlegung mehrere Tage. Offensichtlich gab es aber keine Verwendung für die Voucher der dritten Serie. Es sollten sieben Jahre vergehen, bis man sich an den Bestand erinnerte. Im Juni 1956 verstaatlichte Ägypten den Suezkanal. Daraufhin landeten im Rahmen der „Operation Musketeer“ am 5. November 1956 britische und französische Truppen in Port Said, um die anglo-französischen Interessen zu sichern. Bereits im August wurden Gelddepots mit Voucher der dritten Serie im In- und Ausland angelegt. Unter anderem gingen Geldsendungen nach Zypern, Libyen und Malta, sodass von ursprünglichen 516 Kisten im Lansdowne House 102 übrig blieben. Obwohl nach Zypern 5.000.000 Voucher im Gesamtwert von einer Million Pfund geliefert wurden, um ggf. die Entwicklung von Schwarzmarktpraktiken in Ägypten zu verhindern, war man der Ansicht, dass es ratsam wäre, einen ausreichenden Vorrat an Besatzungsgeld bereitzuhalten. Das Kriegsministerium lieferte daher 2.633 Kisten mit 22.000.000 B.M.A.-Noten (£1.997.500) an das Rear General Headquarters in Nikosia, Zypern. Das anglo-französische Suez-Abenteuer dauerte nur bis zum 21. November 1956. Als eine eilig zusammengestellte Truppe der Vereinten Nationen eintraf, wurden die britischen Truppen zurückgezogen. Die letzten britischen Soldaten schifften sich am 22. Dezember 1956 ein. Die Gutscheine der dritten Serie wurden in Ägypten also nur für einen Zeitraum von etwa zwei Monaten verwendet, und das auch nur in sehr begrenztem Umfang. Die meisten der Kisten, die für die "Operation Musketeer" an die verschiedenen Standorte geschickt worden waren, wurden ungeöffnet an das Lansdowne House zurückgesandt. Die wenigen gebrauchte Gutscheine kamen aus Zypern und Malta, die als Clearing-Station für die in Ägypten verwendeten Gutscheine dienten. Bis zum 16. April 1957 waren nur 17.536 Voucher (£1.160 12 s 6d) nicht wieder eingelöst, davon entfielen allein 15.362 auf die drei niedrigsten Werte. Auch die im August 1956 nach Zypern verschickten B.A.M.-Noten gelangten im Februar 1957 ebenfalls unangetastet in die Tresore der Bank of England zurück. In Sammlungen kommen eigentlich nur die Werte zu 1/-, 10/- und £1 vor. Die beiden ersten Nominale stammen aus einem Verkauf von 1980 und kommen immer mit zwei 6 mm großen Lochungen vor, während die Pfundnote aus der Phillips-Auktion stammt. Abb. 1.1/2: BAFSV, 3rd Series, o. D., 1/-, Vorder- und Rückseite. Abb. 2.1/2: BAFSV, 3rd Series, o. D., 10/-, Vorder- und Rückseite. Abb. 3.1/2: BAFSV, 3rd Series, o. D., £1, Vorder- und Rückseite. Bei einer am 20. November 1969 unangekündigten Überprüfung des Bestandes an Gutscheinen im Lansdowne House waren nur noch 4.371.846 Scheine der dritten Serie vorhanden. Es ist nicht ganz klar, was mit den restlichen Exemplaren der dritten Serie zwischen 1957 und 1969 geschehen ist. Möglicherweise wurden aus Platzmangel Scheine vernichtet. Es ist aber auch denkbar, dass 1959 im Rahmen der Mountbatten-Reformen[2] Bestände nach Malta verlegt wurden und dort später vernichtet wurden. Während der kurzen Verwendungszeit der dritten Serie stellte sich heraus, dass einige Voucher fehlerhaft waren; das Papier riss an der Stelle auf, an der der Metallfaden eingefügt war. Dadurch war es möglich, die Gutscheine in zwei Hälften zu teilen. Das Kriegsministerium bat die Bank of England, dieses Phänomen zu untersuchen. Nach Meinung des Papierhersteller beschränkte sich der Fehler hauptsächlich auf einige der 2/6-Gutscheine, die auf Papier gedruckt wurden, das mit den falschen Maschineneinstellungen geschnitten wurde. Damit war die Besorgnis des Kriegsministeriums zwar nicht ausgeräumt, aber das Problem zumindest eingegrenzt. Bis auf die Vernichtung einer kleinen Charge von 2/6-Gutscheinen wurden offenbar keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Ob es nun daran lag, dass das Kriegsministerium besorgt darüber war, dass es keine Reserveserie mehr gab oder daran, dass die britische Regierung bereits die dauerhafte Stationierung britischer Truppen in Aden in Erwägung zog, 1961 gab das Kriegsministerium den Auftrag zum Entwurf nicht nur einer vierten Serie, die bereits 1952 erörtert worden war, sondern sogar auch für eine fünfte Serie an die Druckerei Bradbury Wilkinson. Sie legte dem Kriegsministerium am 7. Dezember 1961 Probedrucke der vierten Serie vor und eine Woche später auch die der fünften Serie. Im Gegensatz zu den älteren Scheinen war auf ihnen kein Druckereivermerk angegeben. Die Voucher der vierten Serie wurden in der ersten Hälfte des Jahres 1962 fertiggestellt und direkt nach Malta verschifft und gelangten von hier nach Aden. Obwohl die genaue Zahl der gedruckten Scheine nicht bekannt ist, schätzt man sie auf 43.500.000 Stück mit einem Wert von £7.075.000. Die Scheine wurden nie in Umlauf gesetzt. Im Zug des britischen Rückzugs aus Aden gelangte ein Teil der 143 Kisten wieder nach Großbritannien. Die meisten Scheine dürften aber vor Ort vernichtet worden sein, um die Transportkosten einzusparen. In Sammlungen kommen eigentlich nur die Werte zu 1/-, 10/- und £1 vor. Die beiden ersten Nominale stammen aus einem Verkauf von 1980 und kommen immer mit zwei 6 mm großen Lochungen vor, während die Pfundnote ebenfalls aus der Phillips-Auktion stammt. Abb. 4.1/2: BAFSV, 4th Series, o. D., 1/-, Vorder- und Rückseite. Abb. 5.1/2: BAFSV, 4th Series, o. D., 10/-, Vorder- und Rückseite. Abb. 6.1/2: BAFSV, 4th Series, o. D., £1, Vorder- und Rückseite. Die fünfte Serie kam über das Stadium der Entwürfe und Probedrucke nicht hinaus. Die wenigen bekannten Scheine sind extrem selten. Uwe Bronnert Anmerkungen [1] Am 11. Januar 1949 stellte De La Rue dem Auftraggeber £28.816 und 6 Shillings an Druckkosten, einschließlich der Kosten für die Gravur und Gestaltung der Scheine, in Rechnung. [2] Im Rahmen der Mountbatten-Reformen wurde das „Hauptnutzerprinzip“ einführte, das u. a. vorsah, dass alle Vorräte an dem Ort gelagert werden sollten, an dem sie am dringendsten benötigt wurden.

  • Aus privaten Sammlungen: OMGUS-Tauschschein 1 Barter Unit 1946 Berlin

    Schon im September 1945 wurden in den Westsektoren von Berlin offizielle Märkte genehmigt, die gegen die Auswüchse des Schwarzhandels gerichtet waren. Im US-Sektor: Neukölln, Neckarstraße; im BR-Sektor: Wilmersdorf, Kaiserplatz; im FR-Sektor: Wedding, Triftstraße. Ein halbes Jahr später kam Marjorie Clay nach Westberlin. Sie war die Ehefrau des damaligen stellv. US-Militärgouverneurs Lucius Clay. Nach ihrem Eintreffen machte sie sich mit den Bedingungen der Bevölkerung im viergeteilten Berlin vertraut. Ihr wird die Idee zur Einrichtung der sog. Barter Marts in Westberlin zugesprochen. Abb. 1: Marjorie M. Clay und 4-Sterne-General Lucius D. Clay; das Ehepaar ist auch durch die sog. "Berliner Luftbrücke" bekannt – Lucius Clay setzte sich stark für die "Operation Vittel" ein; Frau Clay organisierte als langjährige Freiwillige für die Unterstützung von Kindern und andere Wohltätigkeitszwecken den Abwurf von kleinen Fallschirmen mit Süßigkeitenpaketen aus Versorgungsflugzeugen für Westberliner Kinder. In einem „Staff Memorandum OMGUS, Office of the Headquarters Commandant“ vom Juli 1946 wurde folgendes vom Adjutant General’s Department US-Oberstleutnant G. H. Garde bekanntgegeben: „1. General – A Barter Center will be established at Leichardstrasse effective July 1946. Purpose of the center is to provide facilities of the barter of goods between German and U. S. Personnel with the view to utilizing items of due which are currently held in reserve in households and stores, by placing them on a market for commodity exchange. The facilities of the Barter Store are available to German Civilians or agencies and to all U. S. personnel subject to the provisions enumerated herein. 2. Organization a. – The operation of the Barter Center will be responsibility of the OMGUS Post Exchange Officer. It will be consist of a Barter Department and such other clerks an supervisory personnel as are necessary. b. The Barter Department will determine the acceptability of the article and will appraise its value in accordance with standard price list prescribed by the Price Control Section, Economic Division, OMGUS. ... 4. Barter Procedure a. ... b. ... c. – Upon acceptance of an item, Barter Center will issued barter certificates in an amount equal to the appraised value of the item. These certificates will be serially numbered in denomination of 10.00 Reichsmark and may be used for the purchase of other barter items at any time within six (6) months after the date of issue. d. Barter goods will be sold only in exchange for barter certificates, plus 10 % in Marks to cover cost of handling and overhead. ...“ Der an der Leichhardtstraße (!) in Dahlem am 10. August 1946 eröffnete Tauschring wurde in der „New York Times“ vom 16. August 1946 unter der Überschrift „Shop For Barter Opened In Berlin“ beschrieben. Man konnte auch mit der wertlosen Reichsmark einkaufen; der Kurs lag bei 10 RM = 1 US-Dollar = 20 BU/TE und man musste 10 Prozent Provision an das BC zusätzlich entrichten. Die Tauschmärkte in Berlin, Frankfurt a. M., München und wahrscheinlich auch in Heidelberg wurden schon seit Kriegsende betrieben. Einer der ersten Artikel wurde von W. R. Carpenter in der New Yorker Oktoberausgabe der „Numismatic Review“ von 1946 veröffentlicht. Im Buch von Stivers und Carter liest man auf Seite 120: „Als letzten Ausweg, um die aufkeimende Schwarzmarktaktivität einzudämmen, gründeten Clays Mitarbeiter einen Konkurrenzmarkt, das ,Berlin Barter Center‘, um das Geschäft in legale Kanäle umzuleiten. Das Zentrum wurde im August 1946 eröffnet. Deutsche ,Verkäufer‘ brachten langlebige Gegenstände mit – Silberwaren, Kristall, Gemälde, Porzellanfiguren, Öfen, Radios, Teppiche und Kleidung. Gutachter bewerteten die Objekte auf der Grundlage von Vorkriegspreisen, bereinigt um die Wertminderung, und gaben Gutscheine in verschiedener Höhe von ,Tauscheinheiten‘ aus. Die Amerikaner brachten Verbrauchsgüter mit – normalerweise Kaffee, Toilettenartikel, Zigaretten und Lebensmittel –, die von Gutachtern auch in Tauschgeschäften geschätzt wurden. Anschließend gaben beide Seiten ihre Scheine im offiziellen Tauschgeschäft aus, die bald mit ,Waren von guter Qualität‘ in ,neuem oder ausgezeichnetem Zustand‘ gut gefüllt waren.” *) Tauschscheine in Form von „BU/TE“ (= Barter Unit/Tauscheinheiten) sind jedoch nur aus Westberlin und Frankfurt a. M. nachweisbar. Die Berliner OMGUS-Serie umfasste sechs Wertstufen zu 1, 5, 10, 25, 50 und 100 BU/TE. Sie kommen auf dem Sammlermarkt so gut wie nicht vor; in Sammlungen befinden sich nur die Scheine zu 1, 5 und 10 BU/TE, die allesamt extrem selten sind. Bildbelege für die Berliner 25- und 100-BU/TE-Scheine sind bis heute nicht bekannt geworden. Noch 1974 war nur die Wertstufe zu 1 BU/TE bekannt; ein Schein zu 5 BU/TE wurde dann 1995 und ein Schein zu 10 BU/TE im Jahr 2011 nachgewiesen. Ein Schein zu 50 BU/TE ist in einer mit vielen anderen abgebildet. Von den 1-BU/TE-Scheinen wurden mindestens 20.000 Exemplare in einer Berliner Druckerei hergestellt (möglicherweise bei der Fa. Erich Blaschker). Abb. 2: Tauschscheine des OMGUS Barter Center Berlin 4 × 50, 2 × 10 und 1 × 1 BU/TE, abgebildet in „HEUTE/Neue Illustrierte Zeitschrift“ München vom 1. November 1946; die Scheine hatten alle eine einheitliche Größe, wurden aber unterschiedlich farbig gedruckt. Abb. 3: Verkaufsbeleg des OMGUS Barter Center Berlin über 66 BU/TE (= 33 Reichsmark/3,30 $) für den Kauf von Alkohol – vom Oberleutnant der US Army James Marasco aus dem Frankfurt HQ am 21. Oktober 1946 bezahlt. Unter der Überschrift „U.S. Barter Center in Berlin Failing“ beschrieb Delbert Clark von der New York Times in einem Beitrag auf Seite 25 ihrer Sonntagsausgabe vom 15. Dezember 1946 die Probleme im OMGUS Barter Center Berlin. Es wurden viele Unregelmäßigkeiten festgestellt, General L. D. Clay wurde zum Mittelpunkt hitziger Kontroversen – sein Stellvertreter General Clarence R. Huebner forderte die Schließung des Tauschladens. Objekttyp: Gutschein (Barter Unit) Sammlung: Michael H. Schöne Authentizität: Original (es sind möglicherweise nur noch ein Dutzend dieser Scheine vorhanden; die belegten Kontrollnummern liegen zwischen 030447 ❉ und 048624 ❉) Land/Region/Ort: Deutschland/Amerikanischer Sektor von Berlin Emittent: Berlin Military District / Berlin Command Nominal: 1 Barter Unit / Tauscheinheit Datierung: ohne Datum (1946) Vorderseite: Text O.M.G.U.S. BARTER CENTER/ TAUSCH RING und Wertangabe in Englisch Rückseite: Text BARTER UNIT / TAUSCH GELD, Wertangabe nur in Englisch in Wellenlinien Material: Papier ohne Wasserzeichen Format: 91 mm x 58 mm Druck: Fa. Erich Blaschker, Berlin? Nummerierung: 030447 ❉ Gültigkeit: 10. August 1946 bis 1. Mai 1948 Zitate: Nr. 1/BUC, in: „World War II Allied Military Currency“ (Toy, R. S./ Schwan, C. F., 1974) Nr. 601/Joint Issues, in: „World War II Remembered“ (Schwan, C. F./Boling, J. E., 1995) Nr. 2101, in: „Militär-, Kantinen- und Lagergeld-Ausgaben der Alliierten seit 1944 in Deutschland“ (Schöne, M. H., 2013) Michael H. Schöne Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com. Anmerkungen: *) W. Stivers/D. A. Carter: „The City Becomes a Symbol – The U.S. Army in the Occupation of Berlin, 1945–1949“, Washington 2017.

  • Lexikon: Iquitos-Revolution

    Die Iquitos-Revolution war eine von August 1921 bis Januar 1922 andauernde Revolution unter Hauptmann Guillermo Cervantes, die in der peruanischen Stadt Iquitos, einem Hafen am Amazonas, begann. Blick über den Amazonas auf die Stadt Iquitos 1924. Abb. gemeinfrei. Peru S606b: 1 Libra vom 1. Oktober 1921 mit Rundstempel auf der Rückseite. Abb. Detlef Hilmer ✝︎, München. Die von den Revolutionären ausgegebenen Geldscheine (Cheque Provisional) über 10, 20 und 50 Centavos sowie 1 Sol und 1/2, 1 und 5 Libras wurden Cervanteros (nach den Unterschriften von Cervantes und von Octavio de los Heros) genannt. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

  • Wilhelm Tell – Geschichte und Geschichten der Schweizer 5-Frankennote

    Die vom Schweizer Grafiker Peter Balzer[1] entworfene 5-Frankennote der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einem Porträtmedaillon vom Wilhelm Tell auf der Vorderseite zirkulierte vom 3. August 1914 bis zum 1. April 1980 während fast 65 ½ Jahren. Der Schein war von allen Schweizer Banknoten mit Abstand am längsten im Umlauf. Damit ist er wie keine andere Schweizer Banknote Ausdruck der Stabilität der Schweizer Währung, mit der Abbildung des eine Armbrust schulternden Wilhelm Tell ein symbolischer noch dazu. Auch wenn die 5-Franken-Note in Format und Design recht unspektakulär daherkommt, hat sie einiges zu erzählen. Abbildung: Bild des Tell-Denkmals in Altdorf um 1900, Quelle: Library of Congress Prints and Photographs. 1913 machte sich der Schweizer Bundesrat Gedanken über die Auswirkungen einer Verknappung des umlaufenden Silbergeldes infolge eines kriegerischen Konfliktes auf den Zahlungsverkehr. Das war besonders deswegen von Bedeutung, weil die Schweiz Mitglied der Lateinischen Münzunion war und deshalb die im Umlauf befindlichen 5-Frankenstücke nicht nur solche Schweizer Gepräges waren, sondern aus verschiedenen Staaten der Münzunion stammten und eine Abwanderung dieser Münzen in andere Länder ebenso möglich erschien wie eine Unterbrechung des Zuflusses aus dem Ausland. Man beschloss daher die Herstellung einer Banknote zu 5 Franken als Reserve. Eine Banknote anstelle eines Bundes-Kassenscheins vorzusehen war insofern konsequent, als dass das Bankgesetz von 6. Oktober 1905 das Notenausgaberecht des Bundes nach Art. 39 der Bundesverfassung[2] allein der SNB übertragen hatte, diese jedoch nur zur Ausgabe von Noten im Nennwert ab 50 Franken und darüber ermächtigt wurde, mit Bundesratsbeschluss vorübergehend auch zu Noten im Nennwert von 20 Franken. Für eine 5-Frankennote fehlte die rechtliche Grundlage. Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, am 3. August 1914, erfolgte die erste Ausgabe des Scheins durch Bundesratsbeschluss vom gleichen Tag. Dabei gelangten die Scheine mit Druckdatum 1. August 1913 der Serien 1 A bis 2 P zur Ausgabe, von denen 4 Millionen Stück bereitlagen. Wegen der starken Nachfrage wurden bis 1915 zusätzlich 12 Millionen Stück (Serien 2 Q – 7 K) mit Druckdatum 1. August 1914 hergestellt und rasch ausgegeben, weitere je 2 Millionen Stück mit Datum 1. Januar 1916 (Serien 7L bis 8E) und mit Datum 1. Januar 1919 (Serien 8 F – 8 Z). Jede Serie umfasst 100.000 Scheine. Abbildung: Erstausausgabe der Banknote der Schweizer Nationalbank zu 5 Franken mit Datum 1. August 1913. Insgesamt gelangten zwischen 1914 und 1953 157,5 Millionen Scheine in den Umlauf. Daneben existieren Blanketten und Muster verschiedener Serien. Die letzte ausgegebene ist die Serie 54 O des Ausgabedatums 28. März 1952. Die SNB hat weitere Scheine mit den Ausgabedaten 15. Januar 1953 und 22. Oktober 1953 bis zu den Serien 63 Z herstellen lassen. Ausgegeben wurden diese aber nicht mehr. Interessanterweise erfolgte ein letztmaliger Druck der 5-Frankennote im Dezember 1962, als Orell Füssli auf Anforderung der SNB 35 im Offsetdruck hergestellte Scheine ohne Datum, Nummerierung und Unterschriften auslieferte. Der Grund für diese Kleinstbestellung lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Zum 1. April 1980 wurde die 5-Frankennote (zusammen mit den Noten der 5. Serie) durch die SNB zur Einlösung aufgerufen. Sie war bis zum 30. April 2000 umtauschbar; 1.765.592 Stück[3] = 1,12 % der gesamt ausgegebenen Notenmenge wurden nicht wieder eingelöst. Die 5-Frankennote Tell kommt für die Ausgabedaten 1949 – 1952 auch heute noch recht häufig vor; selbst ungefaltete Exemplare sind zu Preisen von 20 bis 30 Euro im Schweizer Münzhandel leicht erhältlich. Deutlich seltener sind die Ausgaben von 1913 bis 1926, weil sie in der Zwischenkriegszeit zurückgezogen wurden. Gerade die Serie mit Datum 1. Januar 1916 ist heute schwer zu finden, auch die Erstausgabe vom 1. August 1913 ist gesucht; beide Daten kommen in der Regel nur in stärker gebrauchter Erhaltung vor. Eine Sammlung mit allen Daten zusammenzustellen erfordert daher gerade im Hinblick auf die Ausgaben der Jahre 1913, 1916 und 1919 etwas Geduld. Abbildung: Gebäude der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz in Bern. Das für die Bargeldversorgung zuständige II. Department hat hier seinen Sitz. Quelle: Schweizerische Nationalbank. Hergestellt wurden die Scheine über den gesamten Zeitraum hinweg von der Druckerei Orell Füssli in Zürich. Man wollte für diesen niedrigen Nennwert, der zunächst nur als Reserve gedacht war, eine in der Schweiz ansässige Druckerei beauftragen[4], wobei insoweit mangels Alternativen nur Orell Füssli in Betracht kam. Die Herstellung erfolgte zunächst in Lithografie (Steindruck)[5], ab 1922 ging man zum Offsetdruck über. Für die Serien der Ausgabedaten 1921 und 1922 gibt es drei Varianten in der Druckausführung der Vorder- und der Rückseite: Einmal die Ausführung der Vorderseite im Offsetdruck und der Rückseite in Lithografie.[6] Bei der Lithografie (Steindruck) als Flachdruckverfahren wird mit der Abstoßung von Wasser und Fett gearbeitet. Dazu unterteilt man die Oberfläche des Steins in wasserabstoßende und wasseranziehende Bereiche. Die druckenden Bereiche sind fett- und somit druckfarbenfreundlich. Die nicht druckenden Bereiche stoßen durch die Befeuchtung mit Wasser die fettreiche Druckfarbe ab., sodann die Ausführung von Vorder- und Rückseite in Lithografie[7], schließlich ausschließlich im Offsetdruck hergestellte Scheine. Die deutlich größere Anzahl der Serien der Ausgabe 1921 wurde bereits in der Variante Offsetdruck/Lithografie hergestellt. Zwar konnte Orell Füssli die Lithografien zunächst noch schneller herstellen als die Offsetdrucke – alle 14 Tage konnten von den Lithografien vier bis fünf Serien zu 100.000 Scheinen geliefert werden, bei den teilweise in Offset hergestellten Scheinen waren es nur drei Serien[8]. Perspektivisch bot aber der Offsetdruck Vorteile in der Herstellung, unter anderen weil er preiswerter war. Auffällig sind Farbvarianten bei Scheinen der frühen Ausgaben vom 1. August 1913 und Teilen der Ausgabe vom 1. August 1914, die stark brauntönig sind. Die Scheine gehen sodann in eine braun-grüne Tönung über. Belegt sind für die Ausgabe 1939 Scheine mit stark grünlichem Unterdruck, ferner Musternoten der Ausgabe 1926 mit einem grün-bläulichem Unterdruck. Der Wechsel der Druckform von Lithografie zu Offset selbst führte nicht zu Farbveränderungen. Auch im Papier – das kein Wasserzeichen aufwies – gab es Varianten: Ab 1936 kam verbessertes Papier („Sihlpapier“) zur Anwendung, ab 1949 (Serien 42 G und später) wurde auf oberflächengeleimtes sogenanntes Ciba-Papier gedruckt. Abbildung: Banknote zu 5 Franken Datum 17. Mai 1939, Seriennummer 21 A 069743 – grüne Farbvariante. Während der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen SNB und Orell Füssli bei der Herstellung dieser Note gab es naturgemäß gute und weniger gute Zeiten. Die Korrespondenz in den Archiven des SNB zeigt: Man ging im Ton stets respektvoll miteinander um, wusste aber auch um seine Interessen und scheute sich bei sich bietender Gelegenheit nicht, den anderen gehörig unter Druck zu setzen. Auslöser von Divergenzen waren in der Regel seitens der SNB Qualitätsprobleme bei den von Orell Füssli ausgelieferten Scheinen, seitens Orell Füssli wirtschaftliche Zwänge, die Druckerei gehörig auszulasten und auskömmliche Margen zu verdienen. Klagen über die von Orell Füssli gelieferte Druckqualität gab es häufiger. Schon im Mai 1915 beklagte die SNB die mangelhafte Papierqualität von Scheinen der Serie 4 Q (das Papier sei zu dick), was grundsätzlich der Druckerei nicht zuzurechnen war, sondern der Papierfabrik Sihl. Dennoch lieferte Orell Füssli umgehend kostenfrei Ersatznoten. Im März 1916 wurde eine zu starke Blaufärbung bei der Serie 7 L beklagt, was nach Untersuchungen der Druckerei etwa 4000 Scheine betraf, die vermutlich nicht in den Umlauf gelangten. Auch bei der Serie 17 A der Ausgabe vom 2. Dezember 1926 gab es Mängel, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. So tauchte im Nummernkreis 42.000 bis 47.000 ein weißer Fleck im Druckbild des Tell-Medaillons in Höhe des Gürtels auf. Die SNB entdeckte diesen bei der Sortierung eingehender Noten im März 1928, und retournierte die betreffenden Scheine an Orell Füssli zur Neusortierung und zum Nachdruck ausgesonderter Exemplare[9]. Aus Sammlersicht würde sich lohnen darauf zu achten, ob Scheine mit diesem Fehler aus dem angrenzenden Nummernkreis der Serie 17 A in Umlauf gekommen sind. Ebenso gibt es aus den Nummernkreisen 32.000 und 37.000 dieser Serie Fehldrucke mit leicht verwischtem „nebligem“ Porträt, die die SNB als ausnahmsweise noch tauglich akzeptierte; wohl auch deshalb, weil sie der Notenreserve zugeführt werden sollten. Für den Sammler könnten daher die 5-Frankennoten der Serie 17 A vom 2.12.1926 bei genauer Betrachtung unentdeckte Varianten bereithalten. Interessante Varianten kann es auch bei den Serien 51 L, 53 A und 55 A (die nicht mehr zur Ausgabe gelangte) mit Ausgabedatum 1951 geben: Im Mai 1954 entdeckte die SNB Abweichungen im Papier, was Orell Füssli Anfang Juni 1955 bestätigte: Versehentlich erfolgten Drucke auf Wasserzeichenpapier, dass für Obligationen der Schweizerischen Kreditanstalt sowie zum Druck von Aktien der Fa. Saurer verwendet worden war. Ebenso gibt es Papierfehler in der Serie 42 T von 1949 – hier existieren Scheine, die auf Papier gedruckt wurde, das eigentlich für Lose der Schweizer Landeslotterie bestimmt war. Entstanden sind diese Fehldrucke beim Einrichten der Druckmaschinen, zu dem – um Banknotenpapier zu sparen – Restbestände von Papier aus anderen Druckaufträgen Verwendung fanden. Einige dieser Scheine fanden ihren Weg in die ausgelieferten Notenbestände. Wie es dazu kommen konnte, wurde nie geklärt. Diskussionen gab es auch über die Herstellungskosten, besonders heftig im Krisenjahr 1921. Im April bot Orell Füssli eine Preisreduktion bei den Druckkosten auf 5,75 Rappen je Schein an. Der SNB war dies zu wenig, sie ließ parallel Waterlow & Sons ein Angebot für die Erstellung einer 10-Frankennote unterbreiten[10] und stellte fest, dass dieses Angebot bei technisch besserer Druckausführung im Kupferdruck (auch aufgrund des vorteilhaften Wechselkurses des Franken zum englischen Pfund) deutlich günstiger war. Daraufhin forderte die SNB einen Preis von 5 Rappen je Note, appellierte am 30. August 1921 an Orell Füssli „recht und billig“ einen „bescheidenen“ Beitrag zur Senkung der heimischen Arbeitslosigkeit zu leisten und den Auftrag zu diesem Preis anzunehmen. Gleichzeitig drohte sie, die in London gedruckte 10-Frankennote in den Umlauf zu setzen, Orell Füssli den Druckauftrag für die 5-Frankennote ganz zu entziehen und die Scheine von den Original-Druckplatten durch Waterlow & Sons in England drucken zu lassen – das Argument der Schaffung heimischer Arbeitsplätze zählte insoweit scheinbar weniger. Es drohte für Orell Füssli neben einem Reputationsschaden durch den Verlust des Druckauftrages auch ein herber wirtschaftlicher Verlust, so dass man bereits tags darauf auf die Preisvorgabe der SNB einschwenkte. Zugleich musste Orell Füssli zusagen, die Druckqualität zu halten. Abbildung: Sammelaktie über 10 x 500 Franken der Schweizerischen Nationalbank, ausgegeben in Bern und Zürich am 6. Juni 1907. Quelle: EDHAC e.V. - Sammlung eines Mitglieds des Ersten Deutschen Historic-Actien-Clubs e.V. (EDHAC e.V.); gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=132964247. Über den gesamten Produktionszeitraum schwankten die Kosten für die Herstellung der Note. So stiegen sie Anfang der 1920er Jahre bedingt durch Lohnerhöhungen und Materialknappheit deutlich an, um dann während der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre im Zuge fallender Löhne zu sinken, während die Preisentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion wieder verteuerte. Zu Beginn der 1920er Jahre waren die Herstellungskosten höher als zu Beginn der 1950er, eine aus heutiger Sicht erstaunliche Tatsache. Die SNB war gegenüber Orell Füssli jedenfalls stets auf äußerste Sparsamkeit bedacht – sogar für die Versendungen fehlerhafter Scheine verwendete die SNB gebrauchte Geldsäcke, die man sich zurücksenden ließ. Orell Füssli merkte jedenfalls, dass man im Wettbewerb mithalten musste und für die SNB kein unersetzbarer Partner war. 1926 wurde eine verbesserte drucktechnische Ausführung des Scheins angeboten, bei der ein Druckgang analog der in England gedruckten 10-Frankennote von 1921 im Kupferdruck hergestellt werden sollte, das zu einem Druckkostenpreis von 4,2 Rappen je Schein zuzüglich Papier – der Preis für die bisherige Ausführung war inzwischen auf 3,7 Rappen gesunken. Probedrucke wurden der SNB im September 1928 vorgelegt, die von diesem Vorhaben jedoch Abstand nahm, weil die 5-Frankennoten inzwischen aus dem Umlauf zurückgezogen wurde. War im Jahr 1921 mit 12,5 Millionen Stück noch einmal ein Großauftrag erteilt worden[11], da die 5-Frankenstücke der Lateinischen Münzunion außer Kurs gesetzt wurden und daher ein Mangel an Zahlungsmitteln zu befürchten stand[12], entspannte sich mit Ausgabe der 5-Frankenmünze mit dem Motiv eines Alpenhirten 1922 die Lage, so dass am 11. Januar 1923 nur noch eine geringe Auflage von 2 Millionen Stück mit Ausgabedatum 1. Juli 1922 (Serien 14A – 14U) bestellt wurde, die vom 22. März 1923 bis 2. Juli 1923 seitens Orell Füssli ausgeliefert wurde. Mit Datum 2. Dezember 1926 wurden weitere 6 Millionen Scheine bestellt, die sämtlich als Reserve in den Tresoren der SNB verblieben. Im Oktober 1936 befanden sich nach Angaben des II. Departments der SNB nur noch 300.000 Scheine im Wert von 1,5 Millionen Franken im Umlauf[13], von denen sich viele vermutlich im Ausland befanden. Am 7. Oktober 1936 entschied das Direktorium des SNB, den Bestand an 5-Frankennoten (von denen noch 13,2 Millionen Stück in Reserve verfügbar waren, der sich hauptsächlich aus den Ausgabedaten 1921, 1922 und 1926 zusammensetzte) wieder zu erhöhen, um für den Fall „einer eintretenden Beunruhigung“ gerüstet zu sein. Man beauftragte im Oktober 1936 zunächst 3 Millionen Scheine[14], im März 1937 mit gleichem Ausgabedatum weitere 4 Millionen Scheine[15], die Orell Füssli zu einem Druckpreis von 3,1 Rappen pro Note ausführte – der Papierpreis (Hersteller war die Papierfabrik Sihl in Zürich) betrug 0,55 Rappen je Note, so dass sich die gesamten Herstellungskosten der Ausgabe 1936 auf 3,65 Rappen je Schein beliefen gegenüber noch 4,3 Rappen 1928 – ein Preisrückgang um rund 15%. Der Verfall der Preise infolge der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren wird hier deutlich. Das Ausgabedatum wurde auf den 22. Oktober 1936 festgesetzt; bereits am 13. November 1936 konnte Orell Füssli der SNB zufriedenstellende Probedrucke vorlegen – gut zehn Jahre, nachdem letztmals Scheine dieser Wertstufe gedruckt worden waren. In der Nachkriegszeit stiegen die Produktionskosten wieder; die Ausgabe vom 20. Januar 1949 etwa kostete bereits wieder 4 Rappen pro Schein. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Anfang September 1939 wurden die 5-Frankennoten der Jahrgänge 1922, 1926 und 1939 ausgegeben, sodann bis 1952 ungefähr im Zweijahres-Rhythmus neue Ausgaben beauftragt und anschließend emittiert. Mit jeder Ausgabe wurden der SNB durch Orell Füssli neben den nummerierten Scheinen der jeweiligen Serien mehrere Hundert unnummerierte Ersatznoten zur Verfügung gestellt, damit die SNB beschädigte oder fehlerhafte Exemplare aus den ausgelieferten Serien ersetzen konnte. Dazu verfügte die SNB über einen eigens von Orell Füssli zu diesem Zweck zur Verfügung gestellten Nummerator zum manuellen Aufbringen der Kontrollnummern. Es gibt also keine Ersatznoten; vielmehr wurden durch die SNB als Makulatur aussortierte Exemplare durch manuell mit der Kontrollnummer des aussortieren Scheins nachnummerierte Blanketten ersetzt. Auch wenn ein Betrag von 5 Franken zwischen 1914 und Anfang der 1950er Jahre nicht wenig Geld war, so war doch für Fälscher der geringe Nennwert des Scheins zu wenig attraktiv, um umfassende Aktivitäten zu dessen Nachahmung zu entfalten. Anfang 1916 tauchten Fälschungen auf, was zu einer Aussetzung des weiteren Drucks für einige Wochen führte. Es blieb bei Einzelfällen. In größerem Umfang sind Fälschungen der 5-Frankennote nicht bekannt geworden. Dr. Sven Gerhard Anmerkungen: Ich danke Frau Baumann und Herrn Halbeisen vom Archiv der SNB für ihre freundliche Unterstützung. [1] * 20.9.1855 in Vaduz, † 29.11.1916 in Zürich. Balzer arbeitete 40 Jahre als Grafiker bei Orell-Füssli. [2] Schweizer Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 in der Fassung der Volksabstimmung vom 23. Dezember 1891. [3] Richter/Kunzmann, Die Banknoten der Schweiz, CH36. [4] Die Nennwerte ab 50 Franken wurden bei Waterlow & Sons in London gedruckt. [5] Bei der Lithografie (Steindruck) als Flachdruckverfahren wird mit der Abstoßung von Wasser und Fett gearbeitet. Dazu unterteilt man die Oberfläche des Steins in wasserabstoßende und wasseranziehende Bereiche. Die druckenden Bereiche sind fett- und somit druckfarbenfreundlich. Die nicht druckenden Bereiche stoßen durch die Befeuchtung mit Wasser die fettreiche Druckfarbe ab. [6] 1921 Serien 9 C, D, G, H, I, K, L, M, P, Q, T, U, V, W, Z; 10 A, B, C, F, G, H, I, M, N, O, P, S, T, U, V, W, X, Y, Z; 11 C, D, E, F, G, H. [7] 1921 Serien 9 N, O, R, S, X, Y, 10 D, E, K, L, Q, R; 11 A, B, I, K, ferner alle Serien (14A – 14U) der Ausgabe vom 1.7.1922. [8] Was vermutlich damit zu tun hat, dass die Scheine in der Druckerei von einer Druckmaschine zu einer anderen umdisponiert werden mussten, was mehr Aufwand verursachte. [9] Den zur Versendung verwendeten Geldsack erbat man von Orell Füssli ausdrücklich zurück. [10] Typ Neuenburgerin, Ausgabe vom 1. April 1921 Richter/Kunzmann RS2. Dieser Schein wurde der Ersatzserie zugeführt. [11] Diese Ausgaben wurden zwischen dem 4.2.1921 (Serie 9 A) und dem 14.12.1921 (Serie 13 Z) ausgeliefert, wobei Orell Füssli alle 4-5 Tage eine Serie zu 100.000 Scheinen an die SNB lieferte. Mit Datum 1.1.1922 ging es weiter. [12] Hanspeter Koch, Paul Burkhards Fünfliber, Zürich 2022 S. 18. [13] Protokoll des Direktoriums der SNB vom 7./8. Oktober 1935, Nr. 1080. [14] Serien 17 F – 18 K. [15] Serien 18 L – 19 Z.

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