top of page

3405 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche

  • Argentinien gibt eine neue 10.000-Pesos-Banknote heraus

    Am 7. Mai 2024 führte die Banco Central de la República Argentina eine neue 10.000-Pesos-Banknote ein, die das gleiche Design verwendet, das ursprünglich zwei Jahre zuvor als eine 500-Pesos-Banknote vorgestellt aber nie ausgegeben wurde. Eine neue 20.000-Pesos-Note mit dem Bildnis von Juan Bautista Alberdi wird voraussichtlich im vierten Quartal 2024 eingeführt. Auf der Vorderseite der neuen Banknote sind María Remedios del Valle und Manuel Belgrano abgebildet. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), auch bekannt als "Madre de la Patria" (Mutter des Vaterlandes), war eine afro-argentinische Soldatin, die am argentinischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Bis zur Wende zum 21. Jahrhundert, als argentinische Historiker begannen, die Beiträge schwarzer Argentinier einzubeziehen, war sie weitgehend in Vergessenheit geraten, doch heute wird ihr Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes allgemein anerkannt. Das argentinische Parlament erklärte 2013 den 8. November zum Nationalen Tag der Afro-Argentinier und der afrikanischen Kultur. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), "Mutter des Vaterlandes". Manuel José Joaquín del Corazón de Jesús Belgrano y González (1770-1820), meist Manuel Belgrano genannt, war ein argentinischer Staatsbeamter, Wirtschaftswissenschaftler, Rechtsanwalt, Politiker, Journalist und Militärführer. Er nahm an den argentinischen Unabhängigkeitskriegen teil und entwarf die spätere Nationalfahne Argentiniens. Die Argentinier betrachten ihn als einen der wichtigsten Gründerväter des Landes. Manuel Belgrano, einer der wichtigsten Gründerväter Argentiniens. Auf der Rückseite der Banknote sind Soldaten zu Pferd abgebildet, die der argentinischen Flagge die Treue schwören (27.02.1812). Auf der Vorderseite ist rechts oben ein OVI-Sicherheitsmerkmal mit Sonnenschliff zu sehen und ein gefensterter Sicherheitsfaden ist auch eingearbeitet. Das Wasserzeichen zeigt María Remedios del Valle, Manuel Belgrano und die Elektrotypen "MV" und "MB". Die Papierbanknote wurde von der China Banknote Printing and Minting Corporation gedruckt und misst 155 x 65 mm. Auch im Wasserzeichen der neuen Banknote sind María Remedios del Valle und Manuel Belgrano abgebildet. Im folgenden Video wird die neue Banknote vorgestellt: Donald Ludwig

  • WARNUNG! Wenn es zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch ...

    Facebook bietet wunderbare Möglichkeiten, neue Sammler zu treffen und oft tolle Banknoten zu guten Preisen zu finden. Aber wie das Sprichwort sagt, wenn es zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch ... Haben Sie eine seltene oder selten angebotene Banknote gefunden, die in einer der Facebook-Gruppen zum Verkauf angeboten wird? Das kann sicher eine verlockende Gelegenheit sein, vor allem wenn Sie die Banknote zu einem guten Preis erwerben können. Leider gibt es viele Betrüger, die nur darauf warten, Ihre Sammelleidenschaft auszunutzen, eine fehlende Banknote zu einem günstigen Preis zu erwerben. Ich kenne einen Sammler, der vor einigen Jahren betrogen wurde: Er verhandelte mit einem Verkäufer über den Kauf der 10.000-Dollars-Polymerbanknote von Brunei, die keine seltene Banknote war, als sie noch im Umlauf war, sondern wegen des hohen Nennwerts (derzeit ca. 7.700 USD) selten angeboten wird. Der Sammler und der Verkäufer einigten sich auf einen äußerst fairen Preis (Alarmsignal 1). Da sie sich nicht kannten (Alarmsignal 2), vereinbarten sie Folgendes: Der Sammler würde die Hälfte im Voraus bezahlen, dann sollte der Verkäufer die Banknote verschicken, nach Erhalt würde der Sammler dann die andere Hälfte bezahlen. Und was geschah? Der Sammler zahlte die Hälfte und hörte nie wieder etwas von dem Verkäufer. Facebook-Gruppen haben Administratoren, die für die Sicherheit ihrer Gruppen und ihrer Mitglieder verantwortlich sein sollten. Administratoren können nicht jedes Mitglied in ihrer Gruppe persönlich kennen, und viele Leute wollen Mitglieder werden. Die Administratoren sollten jedoch nicht jeden "blind" aufnehmen, sondern eine gewisse Prüfung vornehmen. Kennt ein Administrator das potenzielle Mitglied? Ist sein Facebook-Profil neu? Hat das potenzielle Mitglied Facebook-Freunde, die ebenfalls Banknotensammler sind? Ist das potenzielle Mitglied in anderen Banknotengruppen aktiv? Hatten andere Sammler schon einmal mit ihm zu tun und haben positive Erfahrungen gemacht? Es gibt gelegentlich schwarze Schafe, und wir können den Administratoren nicht immer einen Vorwurf machen, die meisten tun ihr Bestes. Echte Banknoten, Kopierte Bilder, betrügerische Verkaufsangebote. Gruppenmitglieder müssen ebenfalls wachsam sein. Ende August und Anfang September 2024 wurden zwei seltene 1000-Dollars-Banknoten aus Malaya und Britisch-Borneo (Pick 6) mit PMG-Grading online in mehreren Facebook-Gruppen von zwei verschiedenen Verkäufern angeboten. Eine gute Gelegenheit, seltene Banknoten zu erwerben? Bei näherer Betrachtung stellte man fest, dass zwei Verkäufer dieselbe Banknote anboten! Die Verkäufer (relativ neue, leere Profile ohne Angaben über sich selbst) hatten keine sichtbaren Freunde, keine Verbindungen zu Banknoten und ihre Namen unter fortgeschrittenen Sammlern waren unbekannt (was bei solch seltenen Banknoten eher nicht der Fall sein sollte). In diesem Fall bemerkte ich sofort die offensichtlich falschen Verkaufsangebote in verschiedenen Gruppen, informierte einige Administratoren, und die Täter (mit erfundenen, fiktiven Namen) wurden schnell aus einigen, aber nicht aus allen Facebook-Gruppen entfernt und verbannt. Den falschen Verkäufern ist es jedoch gelungen, Opfer zu finden. Diese Nachricht wurde am 14. September 2024 von einem Opfer gepostet (Name wegen Privatsphäre gelöscht): [übersetzt] "Bitte seien Sie vorsichtig, wenn Sie mit einer Person namens Rack Zol Geschäfte machen. Ich habe diese Person für Geldscheine bezahlt, die auf Facebook zum Verkauf angeboten wurden, aber ich habe sie nie erhalten. Rack Zol hat aufgehört, mit mir über Messenger zu kommunizieren, und die E-Mail-Adresse 'brex6577@gmail.com', die sie mir gegeben hat, existiert nicht mehr. Bitte machen Sie nicht denselben Fehler wie ich. Wenn der Preis zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich ein Betrug." Seien Sie vorsichtig und seien Sie klug! Lassen Sie sich durch einen günstigen Preis nicht von den Risiken blenden! Kontaktieren Sie die Administratoren Ihrer Facebook-Gruppen, wenn Sie etwas Verdächtiges bemerken. Donald Ludwig

  • Lexikon: Kontrollziffer (Kontrollnummer)

    Kontrollziffer (Abkürzung: KZ) oder auch Kontrollnummer (Abkürzung: KN) sind die bei Sammlern und in Katalogen üblichen Bezeichnungen für die fortlaufende Nummerierung auf Geldscheinen. Wegen der fälschlich auch für Konzentrationslager der NS-Diktatur verwendeten Abkürzung KZ (offizielle Abkürzung: KL) wird bereits seit einigen Jahrzehnten hauptsächlich nur noch die Abkürzung KN für Kontrollnummern verwendet. Im Englischen wird die Kontrollnummer als "serial number" bezeichnet, was deutsche Sammler dazu veranlasst, die Kontrollnummern im Deutschen auch als Seriennummern zu bezeichnen, was völlig falsch ist. Es gibt sowohl Kontroll- als auch Seriennummern. Beide unterscheiden sich jedoch grundlegend voneinander. Während die Kontrollnummern der fortlaufenden Nummerierung von Geldscheinen innerhalb oder auch außerhalb von Serien dienen, die sowohl durch Serienbuchstaben oder Seriennummern und zum Teil auch in Kombination beider als Nummernkreise vergeben werden, dienen Seriennummern der Kennzeichnung einer ganzen Serie von Geldscheinen. Wären Seriennummern identisch mit Kontrollnummern, dann müssten alle Scheine einer Serie die selbe Kontrollnummer und keine fortlaufenden Nummerierung mehr tragen, was dem Sinn von Kontrollnummern fundamental widerspräche. Es hat eben nicht eine ganze Serie von Scheinen die selbe Kontrollnummer, sondern alle Scheine (ohne oder mit Serie) haben unterschiedliche Nummern, um deren Herstellung, Ausgabe und Verteilung sowie das Aufkommen von Fälschungen kontrollieren zu können. Nachfolgend einige Beispiele für Kontrollnummern und Serienbezeichnungen als Buchstaben und mit Seriennummern. Deutsche Reichsbank (DEU-37b): Reichsbanknote zu 20 Mark vom 21. April 1910 mit Serie H und 7-stelliger Kontrollnummer "8712393". Deutsche Reichsbahn, Reichsverkehrsminister: Notgeld zu 10 Millionen Mark vom 2. September 1923 mit Serie HR und Seriennummer 29 (HR-29) sowie 6-stelliger Kontrollnummer "337338". Nationalbank von Belgien (BEL-109): Banknote zu 500 Francs / 100 Belgas vom 8. Februar 1943 mit Serienbuchstaben R und Seriennummer 1391 sowie 8-stelliger Kontrollnummer "34766876". Die letzten drei Stellen der Kontrollnummer (hier "876") wiederholen sich als quasi "Kontrollziffer" am Ende der Serienbezeichnung (1391.R.876) als Sicherheitsmerkmal für echte Banknoten. Sollten sich beide Ziffern unterscheiden, handelt es sich ganz sicher um eine Fälschung. Die letzten drei Ziffern in der Serienbezeichnung sind also nicht deren Bestandteil oder Teil einer Seriennummer, sondern dienen der Echtheitskontrolle. Die vollständige Serienbezeichnung lautet bei der abgebildeten Banknote "1391.R". Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

  • Vor 100 Jahren: Einführung der ersten Reichsmark-Banknoten

    Nach dem für das Deutsche Reich verlorenen Ersten Weltkrieg und der sich anschließenden gigantischen Reparationsforderungen und der Inflation musste für das Land eine neue, stabile und weltweit konvertierbare Währung geschaffen werden: die Reichsmark. Vor 100 Jahren! Das Bankgesetz vom 30. August 1924 [1] wurde von Reichspräsident Ebert, von Reichswirtschaftsminister Hamm und vom Reichsminister der Finanzen Dr. Luther unterzeichnet. Damit erlangte die Reichsbank nach Paragraph 2 des Bankgesetzes das Recht zur Ausgabe von Reichsbanknoten auf die Dauer von 50 Jahren. Die neue Währung lautete auf Reichsmark, geteilt in 100 Reichspfennig. Die Übergangswährung der Rentenbank war weiterhin umlauffähig: 1 Rentenmark = 100 Rentenpfennig. Abgekürzt wurde die neue Währung mit RM in einer Art Schreibschrift und hatte einen Wechselkurs von 1,0 Bio. Mark = 1 Reichsmark. Gleichzeitig erhielten vier Privatnotenbanken ebenfalls das Recht zur Ausgabe von Reichsmark-Banknoten: die Badische Bank, die Bayerische Notenbank, die Sächsische Bank zu Dresden und die Württembergische Notenbank. Durch den Tod Rudolf Havensteins am 20. November 1923 war die Stelle des Reichsbankpräsidenten vakant. Zuvor wurde am 12. November 1923 Dr. Hjalmar Schacht zum Reichswährungskommissar ernannt und am 18. Dezember 1923 hatte ihn der Reichsrat zum Reichsbankpräsidenten vorgeschlagen. Vier Tage später billigte das Reichskabinett diesen Vorschlag und Reichspräsident Friedrich Ebert ernannte Dr. Schacht am selben Tag zum Präsidenten des Reichsbankdirektoriums. Die Berufung Schachts war jedoch umstritten. [2] Folgende Mitglieder im Reichsbankdirektorium waren die RB-Direktoren Dr. (Horace Greeley) Hjalmar Schacht, (Carl Ludwig Bernhard) Kauffmann, (Carl Otto) v. Grimm, Schneider, (Dr. Arnold) Budczies, (Bruno) Bernhard, (Otto) Seiffert, (Wilhelm) Vocke, (Karl) Friedrich, (Richard) Fuchs und P(aul) Schneider, deren Unterschriften faksimiliert auf die RB-Noten gedruckt wurden. Am 8. November 1924 erfolgte die Bekanntmachung über die Ausgabe der Reichsmark-Banknoten zu 10, 20, 50 und 100 RM und deren Beschreibung. Die Beschreibung des Tausenders erfolgte ein Vierteljahr später. Abb. 1: Bekanntmachung im „Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger“ Nr. 265 vom 8. November 1924 – insgesamt wurden 25.472.000 Banknoten im Gesamtwert von 4,946 Mrd. Reichsmark als Erstauflage bei der Reichsdruckerei gedruckt. Abb. 2: Beschreibung der neuen 10-RM-Banknoten; im Text wird auf das Bildnis eines Holbein-Gemäldes hingewiesen – deshalb bezeichnet man die Ausgaben von 1924 als „Holbein-Serie“. Abb. 3: 10 Reichsmark 11. Oktober 1924, Vs., mit Ausschnitt des Gemäldes „Kaufmann Derich Born“ von Hans Holbein d. J. (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München). Abb. 4: 10 Reichsmark, Rs., insgesamt wurden 340,0 Mio. Banknoten gedruckt. Abb. 5: 10- und 20-RM-Banknoten kommen mit der Perforation „Wertlos“ und „Reichsbank“ vor – von allen Musterscheinen der 1924-er Banknoten existieren perforierte Exemplare mit kyrillischen Buchstaben „БНБ“ = Българска народна банка/ Bulgarische Nationalbank. Abb. 6: die Beschreibung der neuen 20-RM-Banknoten enthält Angaben über die Abmessung des Scheins und die Druckfarbe der Nummerierung. Abb. 7: 20 Reichsmark 11. Oktober 1924, Vs., abgebildet ist ein Ausschnitt des Holbein-Gemäldes seiner Ehefrau Elsbeth Schmidt-Holbein (Kunstmuseum Basel). Abb. 8: 20 Reichsmark, Rs., insgesamt wurden über 250,0 Mio. Banknoten gedruckt. Abb. 9: die Beschreibung der neuen Banknoten zu 10 bis 100 RM nennt ein Wasserzeichen nicht; es ist ein fortlaufend übereinderliegendes Siegel mit der oberen Umschrift „REICHSBANK“ und dem stilisierten Reichsadler in der Mitte und ist auf allen 1924-er Reichsbanknoten in der Durchsicht erkennbar (nur in der Beschreibung des 1000-RM-Scheins wird auf ein Wasserzeichen hingewiesen). Abb. 10: wie aus der Beschreibung ersichtlich, wurden die neuen Banknoten mit sog. Irisdruck hergestellt – gedruckt wurden die Banknoten im Buchdruck. Abb. 11: 50 Reichsmark 11. Oktober 1924, Vs., abgebildet ist ein Ausschnitt des Holbein-Gemäldes „Junger unbekannter Mann“ (Gemäldegalerie, Kunsthistorisches Museum Wien). Abb. 12: 50 Reichsmark, Rs., insgesamt wurden 46,0 Mio. Banknoten gedruckt. Die ersten Reichsbanknoten zu 10, 20 und 50 RM wurden nach dem 16. November 1924 in Umlauf gegeben. Es folgten die Ausgabe zu 100 RM am 4. Dezember 1924 und zu 1000 RM erst am 13. Februar 1925. Sie hatten alle das einheitliche Datum des 11. Oktober 1924. Die vier Privatnotenbanken ließen 50 und 100-RM-Scheine drucken. Abb. 13: 50 Reichsmark, Vs., der Badischen Bank wurde zugestanden, dass sie zur Ausgabe von Banknoten in Höhe von 27,0 Mio. RM berechtigt war; 100-RM-Banknoten wurden nicht hergestellt. Abb. 14: 50 Reichsmark, Vs., die Bayerische Notenbank durfte Banknoten in Höhe von 70,0 Mio. RM ausgeben; 100-RM-Banknoten mit Datum 11. Oktober 1924 wurden ebenfalls gedruckt, wie auch eine Folgenote zu 50 RM mit Datum 1. September 1925. Abb. 15: 50 Reichsmark, Vs., zusammen mit der 100-RM-Banknote gab die Sächsische Bank zu Dresden beide Scheine mit dem von der Reichsbank vorgegebenen Datum 11. Oktober 1924 aus, auch hier war die erlaubte Druckmenge von 70,0 Mio. RM festgelegt. Abb. 16: 50 Reichsmark, Vs., nach den Ausgaben zu 50 und 100 RM von 1924 gab die Württembergische Notenbank eine weitere 50-RM-Banknote mit dem Datum 1. August 1925 in Umlauf; die fertiggestellten Banknoten zu 50 RM mit Datum 1. Oktober 1930 kamen jedoch nicht mehr in Umlauf – 700 Pakete mit insgesamt 19,0 Mio. RM wurden im April 1945 vernichtet; lediglich 20 Exemplare wurden mit senkrechter Lochung bzw. mit Aufdruck „MUSTER“ versehen. Abb. 17: in der Beschreibung der neuen 100-RM-Banknoten werden auch die ins Banknotenpapier eingelassenen farbigen Fasern auf dem linken Schaurand der Vorderseite genannt – die Fasern unterscheiden sich farblich bei den jeweiligen Wertstufen. Abb. 18: 100 Reichsmark 11. Oktober 1924, Vs., abgebildet ist ein Ausschnitt des Holbein-Gemäldes und zeigt das „Bildnis einer englischen Dame“ (Gemäldegalerie, Kunsthistorisches Museum Wien). Abb. 19: 100 Reichsmark, Rs., insgesamt wurden über 30,0 Mio. Banknoten gedruckt. Abb. 20: in der Beschreibung der neuen 1000-RM-Banknoten wird auf die „gemusterte Blindprägung“ im Schaurand hingewiesen; darin befindet sich – wie bei den anderen Banknoten auch – der „Ausfertigungs-Kontroll-Stempel“. Abb. 21: 1000 Reichsmark 11. Oktober 1924, Vs., abgebildet ist ein Ausschnitt des Holbein-Gemäldes, dass den Kaufmann Hermann Hillebrandt Wedigh zeigt (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin). Abb. 22: 1000 Reichsmark, Rs., insgesamt wurden 1,8 Mio. Banknoten gedruckt. Ein Vierteljahr nach Ausgabe der ersten Reichsmark-Banknoten wurden alle Reichsbanknoten, die vor dem 11. Oktober 1924 ausgegeben wurden, zur Einziehung aufgerufen. Ab 6. Juni 1925 wurden solche Banknoten ungültig; interessant ist der Passus „Noten in Abschnitten unter 10 Milliarden Mark sollen nur in Gebinden und in einem durch 10 Milliarden teilbaren Betrage eingereicht werden.“ Die Einlösemöglichkeit der 1923-er Banknoten im Kurs von 1 Billion Papiermark = 1 Reichsmark ist Ursache der heute auf dem Sammlermarkt selten vorkommenden Billionenscheine. Abb. 23: Aufruf des Reichsbank-Direktoriums zur Einziehung der Papiermark, der Text wurde im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 54 vom 5. März 1925 abgedruckt. Die neuen Banknoten riefen bald kriminelle Fälscher auf den Plan. So setzte das Reichsbank-Direktorium Belohnungen in Höhe bis zu 6.000 Reichsmark für die Ergreifung von Fälschern aus. Auf dem Plakat vom 5. Oktober 1925 konnte man u. a. lesen „...Die ersten in Leipzig aufgetauchten Stücke trugen sämtlich die Nummer T 1970178, die übrigen Stücke die Nummern B1307801, C 0178971, F 1640197 und F 1640130. …“. Reichsbank-Fälschungen sind in privaten und staatlichen Sammlungen vorhanden. [3] Bei der Reichsbank wurden schon danach neue Entwürfe von Reichsbanknoten eingereicht. [4] Die folgende sog. Wirtschaftsserie entstand aber erst nach 1928. Ab 22. Dezember 1930 gelangten neue 20-RM-Banknoten (22. Januar 1929) in Umlauf – es folgten neue 10-RM-Banknoten (22. Januar 1929) am 17. Februar 1931, neue 50-RM-Banknoten (30. März 1933) am 26. März 1934, neue 100-RM-Banknoten (24. Juni 1935) am 30. Mai 1936 und die lange in den Tresoren gelagerten neuen 1000-RM-Banknoten (22. Februar 1936) am 25. September 1944. Die Gestalter der 1. Reichsmark-Serie von 1924 sind namentlich unbekannt, die Entwürfe entstanden im Atelier der Reichsdruckerei. Für die 2. Serie 1929 bis 1936 wurden die Arbeiten von Prof. Langer und Prof. Scheurich realisiert. Abb. 24: Reichsbankpräsident Dr. Schacht (links) hält eine 1000-RM-Banknoten von 1936 in den Händen; Prof. Paul Scheurich (rechts) gestaltete die Rückseite (Foto: Albrecht Ritschl, in: „Von der Reichsbank zur Bundesbank“, Frankfurt am Main, 2024, S. 28). Die letzten von der Reichsbank ausgegebenen Scheine waren die 5-RM-Banknoten (1. August 1942), ab 17. Juni 1943 im Umlauf, und die 20-RM-Banknoten (16. Juni 1939) gab man erst nach dem 19. Februar 1945 aus. Die Banknoten der unvollständigen 3. Serie gestalteten Prof. Seger, Dr. Zick und Walter Riemer. Am 13. Oktober 1933 wurden die Reichsbanknoten zu 10 RM 1924 zum Umtausch aufgerufen und waren ab 1. März 1934 keine gültigen Zahlungsmittel mehr. Die 20-RM-Banknoten von 1924 wurden ab 1. Juli 1935 ungültig; beide Werte wurden durch die Ausgaben mit Datum 22. Januar 1929 ersetzt. Die 1924-er Banknoten zu 50, 100 und 1000 RM galten bis zu den Währungsreformen im Juni 1948; in den vom Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs besetzten Gebieten, in Österreich und im abgetrennten Saarland kam die Reichsmark schon früher außer Kurs. Die Scheine der vier Privatnotenbanken verloren ihre Gültigkeit am 2. April 1936, konnten aber noch bis 2. Juli 1936 umgetauscht werden. [5] Die letzten ausgegebenen, auf Reichsmark lautende Geldscheine waren die Notgelder von 1945 und von 1947. Abb. 25: 1 Reichsmark 1947, Vs., Gebührenmarke des Amtes Warstein, mit Aufdruck „gültig bis 31.12.1947“; bekannt sind 1947-er Ersatzgelder zu 1 Reichsmark auch aus Eitorf, Görlitz, Holzhausen, Jülich, Kirchheimbolanden, Marl, Vreden und Zwickau sowie zu 5 Reichsmark aus Vreden (Gutschein der Fa. C. Hecking, 20. August 1947) Michael H. Schöne Abbildungen Sämtliche Reichsmark-Musterscheine aus der Muster-Sammlung des Geheimen Finanzrats Otto Karl Seiffert, der Mitglied des Reichsbankpräsidiums war und dessen Faksimile-Unterschrift sich auch auf den Reichsbanknoten findet. Lesen Sie hierzu auch folgenden Beitrag: Die MUSTER-Banknoten der Sammlung des Geheimen Finanzrats Otto Karl Seiffert. Quellen [1] „Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger“ Nr. 208 vom 3. September 1924 (veröffentlicht im RGBl. II, S. 235–246) [2] Akten der Reichskanzler, Band 1, Dokument Nr. 31 „Das Reichsbank-Direktorium an Staatssekretär Bracht“ 17. Dezember 1923 [3] https://www.moneypedia.de – 2014: „Behandlung falscher Reichsbanknoten“; https://www.geldscheine-online.com – „Fälscher & Falschgeld: Die Papiergeldfälschung“, Teil 22, Karlheinz Walz, 4. August 2021; https://www.geldscheine-online.com – „Lexikon: Internationale Kriminalpolizeiliche Kommission“, Albert Pick, 9. April 1924 [4] https://www.geldscheine-online.com – „Aus privaten Sammlungen: Probedruck zu 20 RM vom 2. Januar 1926“, Hans-Ludwig Grabowski, 13. Mai 2020, sowie „Die deutschen Banknoten ab 1871“, Hans-Ludwig Grabowski, 2023 (DEU-175, -179 ... -182) [5] Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, Nr. 298 vom 21. Dezember 1935 (Verordnung über den Aufruf, die Einziehung und die Vernichtung von Noten der Privatnotenbanken), Nr. 303 vom 30. Dezember 1935 (Württembergische Notenbank und Badische Bank) und Nr. 304 vom 31. Dezember 1935 (Bayerische Notenbank und Sächsische Bank zu Dresden) http://fox-notes.ru https://de.numista.com https://de.wikipedia.org https://www.bavarikon.de https://www.bundesarchiv.de

  • Aus privaten Sammlungen: Britisches Kantinengeld über eine Sechstel-Mark aus Bad Oeynhausen

    Historischer Kontext: Am 3. April 1945 war der Krieg im westfälischen Bad Oeynhausen zu Ende. Die Stadt wurde vom Stabsarzt Dr. Werner Aly kampflos gegen 14.00 Uhr an Einheiten der 5th Armored Division der US-Armee unter Leutnant Enno Hobbing übergeben. Eine Woche später übernahm die britische 21st Army Group die Kurstadt. Dort richteten sie im Badehotel „Königshof“ ihr Hauptquartier ein; fortan war es das Befehlszentrum der British Army of the Rhine (BAOR) in der Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung ordnete am 3. Mai 1945 die Evakuierung der Innenstadt an; über 9.000 Einwohner mussten bis 12. Mai innerhalb von 24 Stunden ihre Wohnungen in 959 Häusern verlassen. Diese musste sich am Rande der Stadt einrichten und Unterkünfte mit den Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten und den Evakuierten aus dem Ruhrgebiet teilen. Die Innenstadt wurde zur verbotenen Zone, mit einem Stacheldrahtzaun abgeriegelt und strengstens bewacht. Etwa 6.000 Briten lebten darin. Abb. 1: „Am Kurpark 5“ = Adresse des Hauptquartiers der britischen Rheinarmee von 1945 bis Oktober 1954; im Sprachgebrauch nannten die Briten die Stadt „Bad-O“. An der Ecke Klosterstraße 2/Herforder Straße wurde zur Betreuung, Versorgung und für Vergnügungen der Militärangehörigen ein YMCA-Klub eingerichtet. Abb. 2: YMCA-Club im ehemaligen „Modenhaus Eisenreich“, bis 1937 im Besitz der jüdischen Familie Rüdenberg. Wie an anderen Orten in der britischen Zone auch wurde in unterschiedlichen Einrichtungen wie Klubs und Gaststätten auch in Bad Oeynhausen Kantinengeld verwendet – meist in Reichsmark-Währung und in der Wertstufe 1/6 Mark. Nach der Festlegung des alliierten Militär-Rechnungskurses vom Oktober 1944 galt 1 Pfund = 40 RM; die Sechstel-Mark-Scheine entsprachen damit einem Wert von 1 Penny und wurden bis März 1948 verwendet. Abb. 3: Kantinengeld, Vs., 80 × 70 mm, „TOKEN VOUCHER FOR ONE SIXTH OF A MARK“ / „VALID AT Y.M.C.A. CANTEEN BAD OEYNHAUSEN ONLY“; bisher sind nur 4 Exemplare dieser Ausgabe belegt. Die Gestaltung der Scheine ähnelt sehr den alliierten Militärmark-Scheinen zu einer halben Mark mit Datum 1944. Diese hatten jedoch die Größe von 78 × 67 mm. Derartige Scheine sind aus weiteren Städten bekannt: Token Voucher for One Sixth of a Mark / Y.M.C.A. canteen Herford & Bad Salzuflen; One Sixth Mark Token / TOC H Restaurant „Krefelder Hof“ Süchteln; One Sixth Mark Token TOC H Restaurant Lübbecke; One Sixth Mark Token „Empire Club“ Salzuflen und in vereinfachter Gestaltung One Sixth Mark Token TOC H Service Club Hanover; ebenso eine Ausgabe über 1/6 Mark YMCA Bad Lippspringe. Im „Empire Club“ Bad Salzuflen wurden (möglicherweise nach der Währungsreform im Juni 1948) ähnliche Scheine zu 1 Penny und zu 6 Pence verwendet. Von einigen Scheinen existieren Druckvarianten – sie sind allesamt selten bis sehr selten zu finden und kommen auf dem Sammlermarkt kaum vor. Abb. 4: alliierter Militärmark-Schein ½ Mark/50 Pfennig 1944, Vs. Abb. 5: Kantinengeld, Vs., 80 × 70 mm, in zwei Druckvarianten bekannt – rot und grün (mit Stempel „HQ GHQ TPS“ = Headquarters General Headquarters Troops“; die Scheine zeigen eine Distel (für Schottland) und ein Ahornblatt (für Kanada). Es ist nicht belegt, dass die Oeynhausener Scheine auch im Offiziersklub „Margarethenhof“ oder im „Victory Club“ verwendet wurden. Und auffallend ist das Fehlen weiterer Kantinengelder höherer Wertstufen. Wahrscheinlich dienten die Sechstel-Mark-Scheine als Kleingeld für die ab 1. August 1946 geltenden British Armed Forces Special Vouchers. Die erste Serie und die folgenden Serien hatten als niedrigsten Wert die 3-Pence-Militärgeld-Scheine; die 50 Reichspfennig entsprachen. Hinweise auf die ausführende Druckerei und die Menge der gedruckten Scheine ließen sich bis heute in den alliierten Archiven nicht finden. Land/Region/Ort: Deutschland, Britische Besatzungszone, Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen Objekttyp: Kantinengeld, Sammlung M. H. Schöne Emittent: YMCA (Young Men‘s Christian Association; deutscher Ableger ist der CVJM = Christlicher Verein Junger Männer) Nominal: 1/6 Mark = One Sixth of a Mark (= 1 Penny) Datum: ohne Datum Umlauf: 1947/48 Vorderseite: Text und Wertangabe im Ornamentrahmen, YMCA-Emblem Rückseite: unbedruckt Material: Karton Wasserzeichen: ohne Format: 80 × 76 mm Nummerierung: ohne Authentizität: Original Zitat: Schöne # 3101 in: „Militär-, Kantinen- und Lagergeld-Ausgaben der Alliierten seit 1944 in Deutschland“ (2013) Michael H. Schöne Quellen https://en.wikipedia.org https://www.badoeynhausen.de , Stadtchronik https://www.baor-locations.org https://www.criticalpast.com https://www.vorablesen.de , Rezensionen zu Theresia Graw „Don’t kiss Tommy“, 2024 https://www.westfalen-blatt.de

  • Leserpost: 5 Milliarden Mark mit Firmenzeichen D

    Dear Mr. Grabowski. I have a banknote in my possession, which according to your classification is DEU-117b. However, the logo (Firmenzeichen) is located next to the serial number, although in other banknotes it is located at the top left, separately from the number. Is this banknote DEU-117b or is it another variety? Sincerely, M. Furman Übersetzung: Ich besitze eine Banknote, die Ihrer Klassifizierung nach DEU-117b entspricht. Das Firmenzeichen befindet sich jedoch neben der Seriennummer, obwohl es sich bei anderen Banknoten oben links befindet, getrennt von der Nummer. Ist diese Banknote DEU-117b oder handelt es sich um eine andere Variante? Antwort der Redaktion Es handelt sich um DEU-117b, obwohl das Firmenzeichen D direkt ein Teil der Nummerierung ist. Das Nummerierwerk der Sondertype 16 kommt nur mit den Firmenzeichen A (Greiner & Pfeiffer, Stuttgart) und D (wahrscheinlich der selben Firma) vor. Andere private Druckereien, die ebenfalls Reichsbanknoten herstellten, verwendeten andere Nummerierwerke. Vielleicht sollte man darauf in einem Fachartikel oder im Anhang des Katalogs zu den deutschen Banknoten näher eingehen. Ich wünsche noch viel Freude beim Sammeln von Geldscheinen und bei der Beschäftigung mit der Geschichte dazu. Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop

  • Der ungeeignetste US-Präsident auf Geldscheinen

    Washington/DC im Jahr 1872: an der Kreuzung 13th/M Street stoppte der schwarze Polizist William Henry West den damals amtierenden US-Präsidenten Ulysses S. Grant. In der Nähe des Weißen Hauses war Grant mit seiner Pferdekutsche wieder einmal zu schnell gefahren – wie am Tag zuvor. „ Es tut mir sehr leid, Herr Präsident, dass ich es tun muss, denn Sie sind der Chef der Nation, und ich bin nichts anderes als ein Polizist, aber Pflicht ist Pflicht, Sir, und ich muss Sie unter Arrest setzen.“ Präsident Ulysses S. Grant wurde verhaftet und musste eine Kaution von 20 Dollars hinterlegen, die heute etwa 450 bis 500 Dollars entsprechen. Nach Ansicht von West war Präsident Grant mit seinem schnellen Fahren ein schlechtes Beispiel für andere Einwohner von Washington. „Der Präsident nahm oft an Geschwindigkeitswettbewerben mit seinen Freunden teil“ , behauptete West, und „die Straße war zeitweise gefährlich für Frauen und Kinder.“ Immer wieder beschwerten sich Bürger bei der Polizei über die Zustände, die in ihrer Straße aufgrund der heftigen Rennen herrschten, und es wurde angeordnet, dass die Polizei die Rennfahrer anhalten müsse. [1] Abb. 1: Präsident U. S. Grant mit dem Verleger Robert E. Bonner im Jahr 1868. Eine Beliebtheitsumfrage aus dem Jahr 2008 in den USA brachte Grant auf Platz 18 der damals 43 US-amerikanischen Präsidenten ... zwischen William McKinley und Grover Cleveland. Mit Schärfe charakterisierten Peter Schäfer und Ulrike Skorsetz [2] den ehemaligen Bürgerkriegsgeneral Grant: „Ulysses Simpson Grant gilt als einer der von der Persönlichkeit her ungeeignetsten Männer für das Amt des Präsidenten in der Geschichte der USA. Er besaß weder Erfahrung auf dem Gebiet der Politik noch das geistige Format und die für ein solches Amt notwendige Sensibilität, noch die erforderliche Menschenkenntnis. Was ihn zum Präsidenten machte, war seine Popularität, die aus seinen militärischen Erfolgen während des Bürgerkrieges resultierten, sowie die in den Augen der Wähler fehlende Alternative.“ In Washington war man 1885 völlig anderer Meinung. Die Verantwortlichen entschieden im US-Finanzministerium, Präsident U. S. Grant erstmals auf Geldscheinen abzubilden: auf den 5-Dollars-Noten von 1886. Abb. 2: 5 Dollars 1886, Vs., Silver Certificate 1899, gedruckt zwischen 1891 und 1893. Es folgten weitere Geldscheine – jeweils mit einem ähnlichen Porträt des Präsidenten: 5 Dollars 1896 SC, 1 Dollar 1899 SC, 50 Dollars 1913 GC, 50 Dollars 1914 FRN rotes Siegel, 50 Dollars 1914 blaues Siegel, 50 Dollars 1918 FRB/NC, 50 Dollars 1928 GC, 50 Dollars 1929 NC Typ I und II, 50 Dollars 1934–1993 FRN, 50 Dollars 1996–2001 FRN und 50 Dollars 2004 FRN bis heute. Abb. 3: Ulysses S. Grant (1822–1885), 1869–1877; 18. Präsident der USA, zwischen 1870 und 1880 fotografiert © Brady-Handy Collection, Library of Congress, Prints and Photographs Division – nach dieser Fotografie gravierte Lorenzo J. Hatch den Präsidenten für einige Geldscheine. Abb. 4: 5 Dollars 1896, Rs., Silver Certificate, Bürgerkriegsgeneräle U. S. Grant/links und P. H. Sheridan/rechts. Abb. 5: 1 Dollars 1899, Vs., Silver Certificate, Präsidenten A. Lincoln/links, U. S. Grant/rechts. Abb. 6: 50 Dollars 1913, Vs., Gold Certificate, ähnliche Gold-Scheine im Großformat wurden mit dem Datum 1922 ausgegeben. Abb. 7: 50 Dollars 1914, Vs., Federal Reserve Note, ähnliche Scheine mit blauem Stempel waren eine Nachauflage. Abb. 8: 50 Dollars 1918, Vs., National Currency, nur zwei Ausgabestellen sind von diesem Typ nachweisbar – hier FRB St. Louis/Missouri, SBst. H; Ausgabe für Atlanta/Georgia hatte die Kennung 6-F. Auch nach der Verkleinerung des Papierformats wurden 50-Dollars-Noten mit dem Porträt von U. S. Grant gedruckt. Die als „large-size notes“ bezeichneten US-Scheine von 1861 bis 1927 hatten die oft leicht abweichenden Maße 189 x 80 mm – die „small-size notes“ sind seit 1928 bis heute hingegen nur 156 × 67 mm groß. Abb. 9: 50 Dollars 1928, Vs., Gold Certificate. Abb. 10: 50 Dollars 1918, Vs., National Currency, nur sieben Ausgabestellen sind von diesem Typ nachweisbar – hier FRB New York/NY, SBst B. Abb. 11: 50 Dollars 1934, Vs., Federal Reserve Note, dieser Typ wurde ab 1928 in 26 Varianten bis 1993 gedruckt– hier FRB New York/NY, SBst B. Abb. 12: 50 Dollars 1996, Vs., Federal Reserve Note, dieser Typ wurde 1996 und 2001 in zwei Varianten gedruckt – hier Austauschnote der FRB San Francisco 12-L. Abb. 13: 50 Dollars 2004, Vs., Federal Reserve Note, davon wurden seit 2004 Scheine in sechs Varianten gedruckt; hier Standardschein der FRB San Francisco 12-L. Abb. 14: 15 Cents o. D. (1867–1869), Vs., Probedruck der Druckerei des US-Schatzamts; Unterschriften: Noah Lemuel Jeffries (links)/Francis Elias Spinner (rechts). Erwähnenswert sind Probedrucke zu 15 Cents der sog. Fractional Currency. Diese Kleinbanknote mit den Porträts von Philip H. Sherman und Ulysses S. Grant kam nie in Umlauf. Das Gesetz des 39. US-Kongresses vom 7. April 1866 verbot eine Abbildung lebender Personen auf Geldscheinen. Trotzt seiner militärischen Erfolge während des Bürgerkriegs war Grant mehr als umstritten. Korruptionsskandale, sein Versagen beim Kampf gegen den Ku-Klux-Klan und vor allem sein Generalbefehl Nr. 11 vom 17. Dezember 1862, nach dem allen Juden befohlen wurde, Mississippi, Kentucky und Tennessee binnen 24 Stunden zu verlassen, machten ihn beim US-amerikanischen Volk mehr als unbeliebt. Nach Beschwerden in Washington wies Präsident Lincoln am 7. Januar 1863 Grant an, den Befehl umgehend zurückzunehmen. 1873 gewann Grant die Wiederwahl zum Präsidenten mit einem Erdrutschsieg, was vor allem auf das Unvermögen von Horace Greeley, Kandidat einer Abspaltung der Republikaner, der Liberal-Republikanischen Partei, geschuldet war. 1876 wollte Grant trotzdem nochmals antreten, doch die Republikaner verweigerten ihm die Gefolgschaft mit Verweis auf das Vorbild George Washingtons. Grant verstarb am 23. Juli 1885 an Kehlkopfkrebs. Unterschiedliche Dollar-Redesign-Scheine mit dem Bildnis von U. S. Grant sind aus jüngster Zeit bekannt – dem ungeeignetsten US-Präsidenten aller Zeiten ... Stand 1999! Abb. 15: 50 Dollars 2015, Vs., „Federal Reserve Note“ mit fiktiven Unterschriften, links „Treasurer Suzy Smith Due“/rechts „Secretary J. G. Doe“ – vergleichbar mit „Mustermann“ im Deutschen; Spielgeld und sog. Funny Notes werden heutzutage angeboten ... auch in den Wertstufen bis 1 Mio. Dollars. Michael H. Schöne Quellen [1] „Sunday Star“ Washington DC vom 27. September 1908 „Only Policeman who ever arrested a President“ [2] Schäfer, P./Skorsetz, U. „Die Präsidenten der USA in Lebensbildern“, Berlin 1999 https://de.wikipedia.org https://en.wikipedia.org https://www.historytoday.com/reviews/ulysses-s-grant-great-soldier-poor https://www-nps-gov

  • Lexikon: Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden

    Die Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden wurde aufgrund des Gesetzes über Zahlungsverbindlichkeiten gegenüber dem Ausland vom 9. Juni 1933 errichtet und arbeitete eng mit der Deutschen Reichsbank zusammen. Zahlungen von fällig gewordenen Tilgungsbeträgen und Zinsen für ausländische Vermögensanlagen mussten an die Konversionskasse gezahlt werden. Dadurch ging die Zahlungsverpflichtung vom Schuldner auf die Konversionskasse über, die mit auf Reichsmark lautenden unverzinslichen Schuldscheinen (Konversionskassenscheine, sog. "Scrips") bezahlte (§ 4 der Satzung der Konversionskasse). Im Grunde war dies eine Sofortmaßnahme der neuen nationalsozialistischen Regierung zur Devisenbewirtschaftung, auch im Zusammenhang mit den enormen Auslandsschulden Deutschlands im Rahmen der einseitig von den Alliierten festgesetzten Reparationsforderungen nach dem Ersten Weltkrieg. DEU-226a: Schuldschein der Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden über 30 Reichsmark vom 28. August 1933, 1. Ausgabe, Vorderseite. DEU-237E2: Schuldschein der Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden über 100 Reichsmark vom 28. August 1933, 2. Ausgabe 1934 mit Perforation "WERTLOS", Vorder- und Rückseite. Diese Scrips, die in den Werten 5, 10, 30, 40, 50, 100, 500 und 1000 Reichsmark ausgegeben wurden, waren nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt, also im eigentlichen Sinne keine Geldscheine, werden aber als papiergeldähnliche Wertpapiere auch von Geldscheinsammlern gesammelt und im Standardkatalog "Die deutschen Banknoten ab 1871" aufgeführt und bewertet. Das aufgedruckte Datum lautet 28. August 1933, eine spätere Ausgabe erhielt einen roten Überdruck "1934". Die Scrips wurden dann 1934 durch verzinsliche (3 bzw. 4%) zehnjährige Schuldverschreibungen, sog. Fundierungsbonds, ersetzt. Mit Perforation "ENTWERTET" oder "WERTLOS" perforierte Konversionskassenscheine gehörten zum "Reichsbankschatz" aus dem Besitz der ehemaligen Staatsbank der DDR, der Mitte 2006 versteigert wurde. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop

  • Nanotechnologie trifft Banknoten: Neuer Sicherheitsfaden von G+D sorgt für einzigartige Effekte

    München/Maskat, 30. September 2024 – Giesecke+Devrient (G+D) hat auf dem Global Currency Forum 2024 in Oman einen neuen, hochinnovativen Sicherheitsfaden für Banknoten vorgestellt. RollingStar Venus nutzt erstmals Nanotechnologie in Kombination mit Mikrospiegeln und ermöglicht damit zwei völlig neue Effektklassen für eine sichere Authentifizierung. Diese heben die Attraktivität und Sicherheit von Banknoten auf ein neues Niveau. Zentralbanken tragen die Verantwortung dafür, dass die von ihnen ausgegebenen Banknoten im täglichen Gebrauch einfach, schnell und sicher auf ihre Echtheit geprüft werden können. Optisch wechselnde und dynamische Effekte, brillante Farben sowie klare Erkennbarkeit der Sicherheitsmerkmale auf den Scheinen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Mit dem RollingStar Venus erweitert die G+D-Tochter Louisenthal ihr umfangreiches Sicherheitsfaden-Portfolio für Banknoten um ein innovatives und zukunftsweisendes Produkt. Auf die hochmodernen Mikrospiegelelemente des Fadens sind zusätzlich Nanostrukturen aufgebracht, die ein extrem präzises Zusammenspiel von Farbgebung und Dynamik erlauben. So entstehen zwei völlig neuartige Effektklassen: „ColorFlip“ und „Color MotifFlip“. Neue Effektklassen sorgen für höchste Fälschungssicherheit Bei direkter Betrachtung zeigt der RollingStar-Venus-Faden ein sicheres, hochpräzises und attraktives zweifarbiges Erscheinungsbild. Wird die Note gekippt, entsteht der dynamische ColorFlip-Effekt: Einzelne farbige Bereiche des Fadens scheinen sich zu bewegen und dabei die Farbe zu ändern. Dieser Effekt wird durch kontrollierte Dynamik und Farbgebung auf jedem einzelnen Mikrometer des Fadens ermöglicht. Der Color-MotifFlip-Effekt zeigt zusätzlich einen dynamischen Wechsel zweier farbiger Motive, was die Wiedererkennung verbessert und die Fälschungssicherheit erheblich erhöht. G+D RollingStar Venus, Vorderseite der Musternote "Kolibri" (Quelle: G+D). G+D RollingStar Venus, Rückseite der Musternote "Kolibri" (Quelle: G+D). G+D demonstriert die neuen Effekte anhand zweier Musternoten, die im Rahmen des Global Currency Forum präsentiert werden. Diese zeigen einen fliegenden Kolibri sowie eine in ihr Spiel vertiefte Pianistin. Der Sicherheitsfaden der Kolibri-Musternote zeigt eine Blüte, die beim Kippen der Note dynamisch zwischen den Komplementärfarben grün und rot wechselt (ColorFlip). Bei der Musternote mit der Pianistin alterniert das Motiv auf dem Sicherheitsfaden zwischen der Zahl 100 und einer Musiknote (Color MotifFlip). Die beiden orangefarbenen Motive wechseln dabei auf einem lilafarbenen Hintergrund, wodurch für den Betrachter ein Display-ähnlicher Eindruck entsteht. G+D RollingStar Venus, Vorderseite der Musternote "Piano" (Quelle: G+D)​. G+D RollingStar Venus, Rückseite der Musternote "Piano" (Quelle: G+D)​. Die Millionen Mikrospiegel des Sicherheitsfadens und die darauf aufgebrachten Nanostrukturen reflektieren einen Großteil des einfallenden Lichts. Im Zusammenspiel mit einer hochreflektierenden metallischen Oberfläche gewährleisten sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen optimale Sichtbarkeit. Die Kombination aus Nanoeffekten und modernster Spiegeltechnologie macht RollingStar Venus zu einem hochattraktiven Merkmal, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht und die Echtheitsprüfung der Banknote so einfach wie nie zuvor macht. „Unser neuer Sicherheitsfaden RollingStar Venus ist eine bedeutende technologische Innovation, mit der wir die Sicherheit bei Banknoten auf ein neues Niveau heben“, erklärt Clemens Berger, Geschäftsführer von Louisenthal. „Nanotechnologie ermöglicht dynamische und faszinierende Effekte im Banknotendesign. Mit dem Venusfaden nutzen wir diese Effekte, um die Attraktivität und Fälschungssicherheit von Banknoten langfristig zu gewährleisten.“ Patch mit ColourShift-Technologie Neben dem RollingStar-Venus-Sicherheitsfaden präsentiert G+D auf dem Global Currency Forum auch seinen RollingStar Patch mit ColourShift-Technologie. Dieses Sicherheitselement ermöglicht mit seinen dynamischen visuellen Effekten ebenfalls eine intuitive Echtheitsprüfung von Banknoten und wurde erstmals in der neuen 5.000-Tenge-Banknote eingesetzt, die seit Dezember 2023 von der kasachischen Notenbank ausgegeben wird. Beide Innovationen folgen dem bewährten „Security+“-Ansatz von Louisenthal. Das Unternehmen bietet Zentralbanken mit seinen Produkten Merkmale, die nicht nur extrem sicher sind, sondern über den reinen Sicherheitsaspekt weit hinausgehen. Zentralbanken profitieren zusätzlich von wertvollen Extras in Bezug auf Technologie, Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit. Video: Neue Effekte „ColorFlip“ und „Color MotifFlip“ auf dem Sicherheitsfaden RollingStar Venus Über Giesecke+Devrient Giesecke+Devrient (G+D) ist ein weltweit tätiges Unternehmen für SecurityTech mit Hauptsitz in München. G+D macht das Leben von Milliarden von Menschen sicherer. Das Unternehmen schafft Vertrauen im digitalen Zeitalter, mit integrierten Sicherheitstechnologien in drei Geschäftsbereichen: Digital Security, Financial Platforms and Currency Technology. G+D wurde 1852 gegründet und beschäftigt heute mehr als 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 3 Milliarden Euro. G+D ist mit 123 Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen in 40 Ländern vertreten. Weitere Informationen: www.gi-de.com . Pressemitteilung

  • Leserpost: Nicht bei Keller – Eine unbekannte Ausführung von 1 Milliarde Mark aus Friedrichshafen 1923

    Sehr geehrte Damen und Herren und Leser des Geldschein-Blogs, ich schon wieder... :-)) Der fiel mir heute in die Hände! Unter Nummer 1630c mit dickem, gelblichen, gehämmerten Papier ist bei Keller nur der 5-Milliarden-Mark-Schein gelistet. In dieser Form gibt es aber auch 1 Milliarde Mark. T. Neldner Antwort der Redaktion Vielen Dank für die neue Meldung. Zwar hatte Dr. Arnold Keller in seinem 1958 erschienenen Katalog zum Notgeld der deutschen Inflation 1923 bei den Ausgaben der Stadt Friedrichshafen am Bodensee vom 10. Oktober 1923 nur den Schein zu 5 Milliarden Mark auf dickem, gehämmerten Papier unter 1630c aufgeführt, doch Klaus Karau führte in seinem Band 9/4 zum Papiergeld von Württemberg 2003 auch den Wert zu 1 Milliarde Mark auf gleichem Papier auf. Die Variante war also bereits bekannt. Trotzdem ist die Meldung mit dem Bildnachweis wichtig, da nur wenige Sammler die Kataloge von Karau besitzen dürften und der "Keller-Katalog" bis heute für die Hochinflation als Zitierwerk gilt. Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Arnold Keller: Deutsches Notgeld, Band 7+8: Die Notgeldscheine der deutschen Inflation 1923 Titel:  Battenberg Verlag ISBN:  978-3-86646-257-1 Auflage:  2. Auflage 2024, Reprint der Originalausgabe von 1958 Format:  14,8 x 21 cm Abbildungen:  zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen Cover-Typ:  Broschur Seitenanzahl:  1236 Preis:  69,00 EUR Leseprobe Zum Shop

  • Solidarität mit Vietnam: 1 Dong der Sozialistischen Republik Vietnam von 1976

    Am 30. April 1975 endete mit der Eroberung des Präsidentenpalastes in Saigon durch nordvietnamesische Truppen der Vietnamkrieg. Die letzten in Saigon verbliebenen Soldaten der USA verließen das Land am selben Tag. Der Konflikt zwischen Nord- und Südvietnam hatte mehrere Millionen Todesopfer gefordert und hinterließ ein katastrophal zerstörtes Land. Der Vietnamkrieg war ein Stellvertreterkrieg der politischen Systeme, bei dem Nordvietnam durch China, die UdSSR und andere sozialistische Staaten unterstützt wurde, Südvietnam vor allem durch die USA. Politisch wurde Vietnam im Juli 1976 wiedervereinigt. Zu einer einheitlichen Währung kam es erst im Mai 1978. Bis dahin galten in den ehemalig getrennten Landesteilen unterschiedliche Währungen. Die entsprechenden Banknoten für beide Landesteile waren in China gedruckt worden. Die politische Solidarität mit Nordvietnam prägte die Außenpolitik der DDR seit den 1960er-Jahren. Unter der Losung „Solidarität mit Vietnam“ wurden in der DDR zahlreiche Spenden- und Solidaritätsaktionen ausgerufen. Auch in Westdeutschland wurde der Krieg in Vietnam und die Rolle der USA darin seit Ende der 1960er Jahre zunehmend kritisch gesehen, wenngleich die Politik der Bundesrepublik politisch den USA verpflichtet blieb und daher Nordvietnam nicht unterstützte. Auf seiner Sitzung vom 8. Juli 1975 beschäftigte sich das Politbüro der DDR (das höchste politische Führungsgremium der SED) erstmals mit der Frage der Herstellung von Münzen und Banknoten für Vietnam. Kapazitäten dazu fehlten in Vietnam selbst. Die Münzen sollten durch die Staatliche Münze der DDR in Berlin, die Banknoten durch den VEB Deutsche Wertpapierdruckerei in Leipzig (DWD) hergestellt werden, und die Produktion bis Ende 1977 abgeschlossen sein. Aufgrund des Beschlusses des Politbüros erfolgten Analysen bezüglich möglicher Fertigstellungsmengen und -daten sowie hinsichtlich der Auswirkung dieses Großauftrags auf den laufenden Druck der Banknoten zu 5, 20 und 100 Mark der DDR, Ausgabe 1975, der im Ergebnis zugunsten des Druckauftrags für Vietnam zurückstehen musste. In der Sitzung des Politbüros vom 24. Februar 1976 wurde schließlich ein Vertrag zwischen dem Finanzministerium der DDR (dem die DWD unterstand) und der Sozialistischen Republik Vietnam abgesegnet, der neben weiteren Wertstufen den Druck von 250 Millionen Scheinen zu 1 Dong vorsah. Die Gestaltungs- und Abbildungsvorlagen dazu lieferte Vietnam, die Herstellung der Druckvorlagen und Druckplatten erfolgte durch die DWD unter Verstärkung von technischem Personal, das aus Vietnam entsandt wurde. Der Druck der Scheine zu 1 Dong begann am 31. Juli 1976, der Versand erfolgte im Herbst 1976 per Schiff über den Ostseehafen Rostock. Bis 1985 fertigte die DWD in Leipzig weitere Banknoten für Vietnam an. Nach Abschluss der jeweiligen Druckaufträge wurden die Druckplatten an Vietnam übergeben. Dort, und in der UdSSR, wurden teilweise Nachauflagen angefertigt. Diese sind an den Varianten der Kontrollziffern zu erkennen. In den Zahlungsverkehr gegeben wurden die in der DDR gedruckten Banknoten mit der Währungsreform ab dem 3. Mai 1978, bei der die bisher in Nord- und Südvietnam umlaufenden Banknoten eingezogen worden. Das Umtauschverhältnis betrug 1:1 für den nordvietnamesischen Dong und 1:0,8 für den 1976 eingeführten südvietnamesischen Dong. Die Umtauschquoten waren begrenzt und unterschieden sich danach, ob eine Familie in der Stadt oder auf dem Land wohnte. Je städtischer Familie durften zwei Familienmitglieder maximal 100 Dong pro Person umtauschen, jedes weitere Familienmitglied höchstens 50 Dong, insgesamt bis zu 500 Dong pro Familie. Für Familien auf dem Land betrugen die Werte 50 Dong für das erste und zweite Familienmitglied, für jedes weitere 30 Dong bis zu einem Gesamtbetrag von 300 Dong. Dieses Umtauschverhältnis kam angesichts der Tatsache, dass Zahlungen im Land in bar geleistet wurden, praktisch einer Enteignung des Bargeldbesitzes gleich. Die Einführung einer staatlichen sozialistischen Wirtschaftsordnung in Vietnam unter Verstaatlichung von Wirtschaft und Landbesitz scheiterte. Die Versorgungslage verschlechterte sich katastrophal, die Inflation erreichte dreistellige Werte. Zugleich nahm der politische Druck auf Andersdenkende ständig zu. Die miserablen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen führten ab 1978 zu einer verstärkten Fluchtbewegung insbesondere aus dem ehemaligen Südvietnam. Viele Menschen wagten sich in offenen Booten auf das Meer in der Hoffnung auf Rettung. Nach dem völligen Zusammenbruch der Wirtschaft setzte die Regierung ab 1986 auf eine behutsame Wiederzulassung marktwirtschaftlicher Elemente. Der vorliegende Schein war bei seiner Außerkurssetzung im September 1985 bedingt durch die hohe Inflation praktisch wertlos. Weiterführende Literatur: Yang Lingyun, Vietnamese Banknotes Printed by GDR, IBNS-Journal 63-2 (2024), S. 13 Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Dr. Sven Gerhard Authentizität: Original Land/Region/Ort: Vietnam (Sozialistische Repubublik seit 1976) Emittent: Staatsbank von Vietnam (Ngân hàng Nhà nước Việt Nam) Nominal: 1 Dong Datierung: 1976 Vorderseite: Wertangabe, Staatswappen Rückseite: Stahlwerk Thai Nguyen im Norden Vietnams Unterschriften: ohne Material: Papier mit Wasserzeichen Format: 115 mm x 57 mm Druck: VEB Deutsche Wertpapierdruckerei, Leipzig Auflage: 250 Millionen Stück Nummerierung: ZL 0191100 (Reservenote) Umlauf: 3. Mai 1978 bis 14. September 1985 Zitate : SCWPM 80a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II–General Issues) B8 (Linzmayer: The Banknote Book – Vietnam) Dr. Sven Gerhard Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .

  • Japans neue Banknotenserie, ein genauerer Blick

    Am 3. Juli 2024 gab das japanische Finanzministerium eine neue Banknotenserie in den Stückelungen 1000, 5000 und 10.000 Yen heraus, wie HIER im Blog berichtet. Dies waren die ersten neuen Banknoten in Japan seit zwei Jahrzehnten. Der obige Artikel zeigt und beschreibt die neuen Banknoten im Detail und hebt die innovative holografische 3-D-Technologie hervor, die zur Eindämmung von Fälschungen eingesetzt wird. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehört aber auch UV-Fluoreszenz: 1000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Vorderseite). 1000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Rückseite). 5000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Vorderseite). 5000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Rückseite). 10.000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Vorderseite). 10.000 Yen der neuen Serie im Tageslicht und unter UV-Licht (Rückseite). Japanische Banknoten sind für ihre detaillierten Wasserzeichen bekannt, und diese neuen Banknoten sind da keine Ausnahme: Die ausgegebenen Scheine haben die Kontrollnummern 000001 bis 900000. Bei Banknoten mit Kontrollnummern über 900000 handelt es sich um Musterscheine. Für die neue Serie gibt es keine Ersatz- bzw. Austauschnoten (sog. Replacement notes). Weitere Informationen zu der neuen Serie finden Sie HIER auf der Website der Bank of Japan. Die Sicherheitsmerkmale werden HIER im Detail vorgestellt und erläutert. Donald Ludwig

www.geldscheine-online.com | Regenstauf

© 2025 Battenberg Bayerland Verlag GmbH

bottom of page