3405 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche
- Uruguay: Neue Polymer-Ausgaben über 20 und 50 Pesos Uruguayos
Am Samstag, den 3. Oktober 2020, werden in Uruguay zwei neue Polymerbanknoten in Umlauf gebracht. Die Gestaltung ist ähnlich der derzeit im Umlauf befindlichen Banknoten über 20 und 50 Pesos Uruguayos. Die 20-Pesos-Banknote zeigt Juan Zorrilla de San Martin, den Nationaldichter von Uruguay. Die 50-Pesos-Banknote zeigt José Pedro Varela, einen uruguayischen Soziologen, Journalisten, Politiker und Pädagogen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag des Kulturerbes (el Día del Patrimonio) wird die Zentralbank von Uruguay am 3. Oktober von 11 bis 17 Uhr ihre Türen öffnen. Man kann seine aktuellen 20- und 50-Pesos-Uruguayos-Scheine aus Baumwollpapier mitbringen, und sie werden gegen neue Polymer-Scheine ausgetauscht. Die Bank hat angekündigt, dass Münzen für den Umtausch nicht akzeptiert werden würden und maximal zehn Banknoten pro Person umgetauscht werden dürfen. Diese Banknoten aus einem Polymer-Substrat sind haltbarer als die aktuellen aus Papier. Sie enthalten neue Sicherheitselemente und sind für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen einfacher zu verwenden: Je kleiner der Nennwert, desto kleiner die Banknotengröße. Zu den Merkmalen der neuen Banknoten gehören: Sie haben unterschiedliche Größen, der $50-Schein ist länger als der $20-Schein. Das Porträt auf jeder Banknote wird mit größerem Relief gedruckt, so dass es durch Berühren gefühlt (und erkannt) werden kann. Erhöhte Punkte sind auf den Banknoten enthalten, sodass die Banknoten für Blinde leicht erkennbar sind. Die Porträts der Personen sind in den durchsichtigen Fenstern zu sehen, wenn sie gegen Licht gehalten werden. Es ist interessant anzumerken, dass das Jahr 2021 auf den von der Bank veröffentlichten Entwürfen gezeigt wird. Werden die Banknoten wirklich die Jahresangabe 2021 tragen, wenn sie bereits im Jahre 2020 ausgegeben werden? Wir werden es bald wissen. Donald Ludwig (polymernotes.org) #Nachrichten #Weltbanknoten #Amerika #Uruguay #Peso #Ludwig
- Demnächst zwei neue Signatur-Kombinationen in Kanada?
Laut einer Pressemitteilung der Bank of Canada vom 17. September 2020 wird die Senior Deputy Gouverneurin Carolyn A. Wilkins, deren Unterschrift auf den derzeit im Umlauf befindlichen Polymer-Nanknoten erscheint, keine zweite Amtszeit anstreben. Ihre derzeitige Amtszeit endet am 1. Mai 2021. Der Verwaltungsrat der Zentralbank beginnt nun mit der Suche nach ihrem Nachfolger. Die Abbildung zeigt Stephen Poloz links und Carolyn Wilkins rechts (Abb. Website des Bank of Canada Museum). Die derzeit im Umlauf befindlichen kanadischen Banknoten (alle Nennwerte) werden von Carolyn A. Wilkins und Stephen S. Poloz (die von 2013 bis 2020 als Gouverneur der Bank of Canada fungierte) unterzeichnet. Der derzeitige Gouverneur der Bank of Canada ist Richard Tiffany "Tiff" Macklem: Er trat am 3. Juni 2020 die Nachfolge von Stephen Poloz an (https://www.bankofcanada.ca/2020/05/tiff-macklem-appointed-governor-bank-canada). Die erste "Wilkins-Macklem"-Banknote wurde jetzt vor kurzem in den Umlauf gebracht, Nennwert 50 Kanadische Dollars. Werden wir andere Nennwerte sehen? Werden noch welche vor dem 1. Mai 2021 mit den "Wilkins-Macklem"-Unterschriften gedruckt und ausgegeben? Die Zeit wird es zeigen ... und wenn Banknoten nach dem 1. Mai 2021 gedruckt werden, werden sie dann die Signatur-Kombination "*****-Macklem" enthalten (***** steht für den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Frau Wilkins). Kanada hat bis jetzt Polymer-Banknoten mit vier verschiedenen Unterschriften-Kombinationen ausgegeben: Macklem / Carney Macklem / Poloz Wilkins / Poloz Wilkins / Macklem Abbildung der 20-Dollars-Banknote von Stane Straus (www.polymernotes.org ). Detail-Abbildung der $50-Banknote von James Bradly Huang. Donald Ludwig (polymernotes.org ) #Nachrichten #Weltbanknoten #Amerika #Kanada #Dollar #Ludwig
- 30 Polymer-Dollars aus Namibia zum Unabhängigskeitstag!
Am Unabhängigkeitstag (21. März 2020) wurde eine neue namibische Polymer-Banknote ausgegeben. Der Gouverneur der Bank of Namibia, Ipumbu Shiimi, kündigte die Ausgabe im Statehouse als Teil der Vereidigung von Präsident Geingob für seine zweite Amtszeit an. Die neue Gedenkbanknote hat einen Nennwert von 30 Namibischen Dollars (N$30) und wurde zum Anlass des 30. Jahrestags der Unabhängigkeit Namibias ausgegeben. Erstmals wurde sie am 14. Februar 2020 angekündigt, aber ohne den Hinweis, dass es sich um einen Schein aus Polymer-Kunststoff handeln würde. Die Vorderseite zeigt die drei Präsidenten von Namibia von links nach rechts: Samuel Shafiishuna Daniel Nujoma, der erste Präsident Namibias (1990–2005) Hifikepunye Lucas Pohamba, der zweite Präsident Namibias (2005–2015) Hage Gottfried Geingob, der dritte und derzeitige Präsident Namibias (ab 2015). Die Vorderseite enthält auch den Text: "30th Independence Anniversary" (30. Jahrestag der Unabhängigkeit) oben und "3 Decades of Peace and Stability" (3 Jahrzehnte Frieden und Stabilität) unten. Auf der Rückseite sind zwei Schwarze Nashörner und das Landeswappen abgebildet. Ab 1884 war Namibia eine deutsche Kolonie: Deutsches Südwestafrika. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland all seine Kolonien und der Völkerbund "verteilte" das koloniale Erbe und beauftragte Südafrika mit der Verwaltung des Territoriums. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Völkerbund im April 1946 aufgelöst und seine Nachfolge-Organisation, die Vereinten Nationen, richteten ein Treuhandsystem ein, um alle ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika unter UN-Kontrolle zu bringen. Südafrika beanstandete dies mit der Argumentation, dass die Mehrheit der Bevölkerung des Territoriums mit der südafrikanischen Herrschaft zufrieden sei. Im Laufe der nächsten zwanzig Jahre gab es juristischen Streit über die Verwaltung, bis die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Oktober 1966 erklärte, dass Südafrika kein weiteres Recht zur Verwaltung des Territoriums habe und dies fortan unter die direkte Verantwortung der UNO kommen würde. Es folgte ein Kampf um die Unabhängigkeit. Nach Guerilla-Angriffen, internationaler Intervention, Druck und Diplomatie sowie aber auch mit der Zusammenarbeit Südafrikas ging das Territorium in die Unabhängigkeit über. Bis zum 9. Februar 1990 hatte die Constituent Assembly eine Verfassung entworfen und verabschiedet. Die Unabhängigkeit wurde am 21. März 1990 erklärt. Donald Ludwig (polymernotes.org) #Nachrichten #Weltbanknoten #Gedenkbanknoten #Polymernoten #Afrika #Namibia #Dollar #Ludwig
- Namibia: Neue Gedenkbanknote angekündigt
Am 13. Februar 2020 gab die Bank von Namibia bekannt, am 21. März eine neue Gedenkbanknote auszugeben. Anlass für diese Emission ist das 30. Jubiläum der Unabhängigkeit Namibias: Nachdem das Deutsche Reich durch den Versailler Vertrag seine Kolonien verloren hatte, fiel Südwestafrika unter das Mandat Südafrikas; nach einem fast drei Jahrzehnte dauernden Befreiungskampf erreichte Namibia aber erst 1990 die Unabhängigkeit. Die Gestaltung und Auflage der Gedenkbanknote sind noch nicht bekannt. Kana Totsuka #Nachrichten #Weltbanknoten #Gedenkbanknoten #Afrika #Namibia #Totsuka
- Südvietnam – Papiergeldgeschichte und Katalog, Teil 4: Nach dem Krieg
Hans-Ludwig Grabowski WORLD PAPER MONEY Papiergeldgeschichte und Katalog Südvietnam, Teil 4 Südvietnam nach dem Krieg Nach der bedingungslosen Kapitulation durch den südvietnamesischen Präsidenten und General Duong Van Minh vom 30. April 1975 wurde die Regierung aufgelöst und eine provisorische Revolutions-Regierung in Südvietnam errichtet. Bank von Vietnam Die Noten der aufgelösten Nationalbank blieben noch bis zum 22. September 1975 gültig und wurden dann im Verhältnis 500:1 in Scheine der Bank von Vietnam (Ngân-Hàng Viêt-Nam) umgetauscht, die das Datum 1966 tragen. Ursprünglich waren diese im Auftrag der Nordvietnamesen in Vorbereitung der Tet-Offensive gedruckt worden. Der Druck erfolgte wahrscheinlich ebenso, wie bei den bereits vorgestellten Scheinen der Volksbefreiungsfront in China. Die Tet-Offensive begann am 31. Januar 1968 und sollte schon damals den Sieg für die Nordvietnamesen bringen. Die Scheine blieben dann aber fast zehn Jahre eingelagert, bevor sie im September 1975 tatsächlich in Südvietnam in Umlauf kamen und wurden schließlich 1978 mit der Wiedervereinigung Vietnams und der Übernahme der nordvietnamesischen Zahlungsmittel ungültig. SVN-48 / WPM-37 / B201: 10 Xu, 1966 (09/1975), Wert: * SVN-49 / WPM-38 / B202: 20 Xu, 1966 (09/1975), Wert: * SVN-50 / WPM-39 / B203: 50 Xu, 1966 (09/1975), Wert: ** SVN-51 / WPM-40 / B204: 1 Dông, 1966 (09/1975), Wert: ** SVN-52 / WPM-41 / B205: 2 Dông, 1966 (09/1975), Wert: ** SVN-53 / WPM-42 / B206: 5 Dông, 1966 (09/1975), Wert: ** SVN-54 / WPM-43 / B207: 10 Dông, 1966 (09/1975), Wert: *** SVN-55 / WPM-44 / B208: 50 Dông, 1966 (09/1975), Wert: R Sozialistische Republik Vietnam Staatsbank Am 3. Mai 1978 wurden die Zahlungsmittel der Sozialistischen Republik Vietnam auch im ehemaligen Südvietnam eingeführt. Die im Auftrag der provisorischen Revolutions-Regierung ab September 1975 ausgegebenen Scheine der Bank von Vietnam mit dem Jahr 1966 wurden im Verhältnis 0,8:1 in die Noten der nordvietnamesischen Staatsbank eingetauscht, womit die eigenständige Währungsgeschichte Südvietnams endete. Schlußbemerkungen Neben den hier katalogisierten Geldscheinen bietet das Sammelgebiet Südvietnam auch noch weitere interessante geld- und zeitgeschichtliche Belege aus Papier. Gesammelt werden so u. a. auch die in Vietnam genutzten Militärgeldscheine der US-Armee oder Propaganda-Scheine aus dem Vietnamkrieg. Einen ausführlichen Überblick bietet der Katalog zum Papiergeld Vietnams von Massimiliano Valota. Hans-Ludwig Grabowski
- Südvietnam – Papiergeldgeschichte und Katalog, Teil 3: Republik und Vietcong
Hans-Ludwig Grabowski WORLD PAPER MONEY Papiergeldgeschichte und Katalog Südvietnam, Teil 3 Republik Vietnam Nur zwei Tage zuvor wurde die Ausgabe neuer Nationalbanknoten ab dem 27. August 1972 angekündigt. Da jedoch erst die Restbestände an alten Banknoten aufgebraucht wurden, kann sich die Einführung auch verzögert haben. Die Vorderseiten der neuen Serie zeigten nun nicht mehr den bei einem Putsch-Versuch 1962 stark beschädigten Präsidenten-Palast und ehemaligen Sitz des verhassten und 1963 endgültig gestürzten Staatschefs Diem, sondern den dafür an dieser Stelle neu errichteten und am 31. Oktober 1966 – drei Jahre nach dem Sturz Diems – eröffneten Unabhängigkeits-Palast. Auf den Rückseiten finden sich sehr schöne Tiermotive. Da der Vietnamkrieg für die USA auch mit dem ab 1965 massenhaften Einsatz von Truppen und schweren Bombardierungen militärisch nicht zu gewinnen war, wurden zwischen 1969 und 1973 immer mehr US-Truppen zurückgezogen. Der Stellvertreterkrieg der Großmächte in Vietnam endete mit der Einnahme Saigons durch Nordvietnamesische Einheiten am 30. April 1975. Den rund 58.000 gefallenen US-Amerikanern stehen in einer bis heute umstrittenen Opferbilanz 2 bis 4 Millionen getötete, rund 2 Millionen verstümmelte und 2 Millionen von Chemikalien vergiftete Vietnamesen gegenüber, von denen die meisten Zivilisten waren. Nationalbank von Vietnam Ausgaben 1972 – 1975 SVN-32 / WPM-30 / B132: 50 Dông, ohne Datum (ab 27.8.1972), Wert: * Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-33 / WPM-31 / B133: 100 Dông, ohne Datum (ab 27.8.1972), Wert: * Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-34 / WPM-32 / B134: 200 Dông, ohne Datum (ab 27.8.1972), Wert: ** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-35 / WPM-33 / B135: 500 Dông, ohne Datum (ab 27.8.1972), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-36 / WPM-34 / B136: 1.000 Dông, ohne Datum (ab 27.8.1972), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-37 / WPM-35 / B137: 5.000 Dông, ohne Datum (1972), Wert: RR Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien. Nicht ausgegeben! SVN-38 / WPM-36 / B138: 10.000 Dông, ohne Datum (1972), Wert: RR Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien. Nicht ausgegeben! SVN-39 / WPM-34A / B139: 1.000 Dông, ohne Datum (1975), Wert: RRR Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien. Nur als Muster bekannt! Nicht ausgegeben! Zentralkomitee der Volksfront für die Befreiung Südvietnams 1966 ließ die Nationale Befreiungsfront (Vietcong) in Vorbereitung der Tet-Offensive eigene Geldscheine in China drucken, die nach der Offensive in den dann von ihr kontrollierten Gebieten Südvietnams umlaufen sollten. Der gesamte Bestand fiel jedoch in die Hände der US-Amerikaner und Südvietnamesen, als diese in einer gemeinsamen Operation im Mai 1970 das Hauptquartier der Nationalen Befreiungsfront in Kambodscha stürmten. Die Scheine kamen deshalb nie in Umlauf. Im Standard-Katalog World Paper Money, Vol. I (Specialized Issues) war fälschlich 1963 als Jahr der Herstellung angegeben! SVN-40 / WPM-R1 / B301: 10 Xu, ohne Datum (1966), Wert: * Nicht ausgegeben! SVN-41 / WPM-R2 / B302: 20 Xu, ohne Datum (1966), Wert: * Nicht ausgegeben! SVN-42 / WPM-R3 / B303: 50 Xu, ohne Datum (1966), Wert: ** Nicht ausgegeben! SVN-43 / WPM-R4 / B304: 1 Dông, ohne Datum (1966), Wert: * Nicht ausgegeben! SVN-44 / WPM-R5 / B305: 2 Dông, ohne Datum (1966), Wert: ** Nicht ausgegeben! SVN-45 / WPM-R6 / B306: 5 Dông, ohne Datum (1966), Wert: *** Nicht ausgegeben! SVN-46 / WPM-R7 / B307: 10 Dông, ohne Datum (1966), Wert: **** Nicht ausgegeben! SVN-47 / WPM-R8 / B308: 50 Dông, ohne Datum (1966), Wert: R Nicht ausgegeben! Fortsetzung folgt! Hans-Ludwig Grabowski
- Südvietnam – Papiergeldgeschichte und Katalog, Teil 2: Vietnam im Umbruch
Hans-Ludwig Grabowski WORLD PAPER MONEY Papiergeldgeschichte und Katalog Südvietnam, Teil 2 Vietnam im Umbruch 1954 hatte Bao Dai den katholischen Führer Ngo Dinh Diem mit der Regierungsbildung in Südvietnam beauftragt. Nur ein Jahr später sorgte Diem für die Entmachtung des Kaisers und ernannte sich selbst zum Staatschef. Da Diems Politk äußerst unpopulär war – so hatte er z. B. die bereits von den Viet Minh durchgeführte Bodenreform rückgängig gemacht, kam es zu Protesten der Studenten und Buddhisten, was die USA zur Unterstützung der Regierung veranlasste, um deren Sturz zu verhindern. Die für 1956 vorgesehenen Wahlen für ganz Vietnam fanden nie statt, sie wurden durch Diems Regime boykottiert, da Südvietnam nicht den Indochina-Vertrag unterzeichnet habe. Tatsächliche fürchtete die südvietnamesische Regierung, dass sich die Kommunisten durchsetzen könnten. Während die USA Südvietnam massiv subventionierten, ließ die Regierung in Saigon von 1955 bis 1957 rund 150.000 Menschen, vor allem politische Gegner, inhaftieren und 12.000 ermorden. Als sich die USA nach dem Buddhisten-Aufstand endlich von Diem abwandte, wurde er am 1. November 1963 durch einen Militärputsch gestürzt. Hatten die USA Südvietnam im Kampf gegen die vom kommunistischen Norden unterstützten Aufständischen der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (Vietcong) ab Anfang der 1960er Jahre nur mit Militärberatern unterstützt, so begann mit der Bombardierung Nordvietnams am 2. März 1965 die offene Intervention. Nur fünf Tage später landeten die ersten US-Kampftruppen. Als Grundlage für den Militäreinsatz der USA diente dem damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson der sog. Tonkin-Zwischenfall, bei dem ein US-Kriegsschiff vor der Küste Nordvietnams im August 1964 von nordvietnamesischen Schnellboten angegriffen worden sein soll. Bereits 1971 wurde jedoch durch die Veröffentlichung eines Pentagon-Mitarbeiters klar, dass es sich hierbei um eine bewusste Falschmeldung handelte, die den USA lediglich einen Kriegsgrund liefern sollte. Nationalbank von Vietnam Ausgaben 1964 – 1966 SVN-19 / WPM-15 / B119: 1 Dông ohne Datum (ab 15.10.1955), Wert: ** Druck: Security Banknote Company, USA SVN-20 / WPM-22 / B124: 500 Dông, ohne Datum (ab 24.8.1964), Wert: *** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-21 / WPM-16 / B120: 20 Dông, ohne Datum (ab 8.1.1965), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-22 / WPM-17 / B121: 50 Dông, ohne Datum (ab 14.3.1966), Wert: ** Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-23 / WPM-19 / B122: 100 Dông, ohne Datum (ab 1.11.1966) Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien a) Wz. Dämonenkopf, Wert: *** b) Wz. Kopfbildnis der Vorderseite, Wert: ** SVN-24 / WPM-20 / B123: 200 Dông, ohne Datum (ab 3.1.1966) Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien a) Wz. Dämonenkopf, Wert: *** b) Wz. Kopfbildnis der Vorderseite, Wert: ** SVN-25 / WPM-23 / B125: 500 Dông, ohne Datum (ab 27.7.1966), Wert: *** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien Ausgaben 1969 – 1971 Während die Sowjetunion und China den Norden militärisch unterstützten, weiteten die USA ihre verheerenden Bombardierungen ab 1970 auch auf Laos und Kambodscha aus. Als Wasserzeichen der Ausgaben 1969 – 1971 diente aus propagandistischen Gründen das Kopfbildnis des Generals und vietnamesischen Volkshelden Tran Hung Dao (um 1228 – 1300), der insgesamt drei mongolische Invasionen abwehren konnte und dessen Porträt schon als Motiv für den 1966 ausgegebenen Fünfhunderter (SVN-25) verwendet wurde. SVN-26 / WPM-24 / B126: 20 Dông, ohne Datum (ab 15.12.1969), Wert: * Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-27 / WPM-25 / B127: 50 Dông, ohne Datum (ab 15.12.1969), Wert: * Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-28 / WPM-26 / B128: 100 Dông, ohne Datum (ab 16.2.1970), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-29 / WPM-27 / B129: 200 Dông, ohne Datum (ab 16.2.1970), Wert: ** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-30 / WPM-28 / B130: 500 Dông, ohne Datum (ab 16.2.1970), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-31 / WPM-29 / B131: 1000 Dông, ohne Datum (ab 29.11.1971), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien Fortsetzung folgt! Hans-Ludwig Grabowski
- Südvietnam – Papiergeldgeschichte und Katalog, Teil 1: Von der Kolonie zur geteilten Nation
Hans-Ludwig Grabowski WORLD PAPER MONEY Papiergeldgeschichte und Katalog Südvietnam, Teil 1 Geschichte Der Süden Vietnams war zwischen 1863 und 1954 als Cochin-China Teil der Kolonie Französisch-Indochina. Nach dem deutschen Sieg über Frankreich 1940 verwaltete die Vichy-Regierung das Gebiet. Deren Einfluss schwand schließlich mit der japanischen Besetzung und im März 1945 wurden die Franzosen völlig verdrängt. Obwohl die Japaner daraufhin die Unabhängigkeit Vietnams erklärten, gaben sie die Kontrolle nicht aus der Hand. Im Norden kämpften deshalb die aus Nationalisten und Kommunisten unter Führung von Ho Chi Minh gebildeten Viet Minh gegen die japanische Fremdherrschaft. Nach der Kapitulation Japans vom August 1945 rief Ho Chi Minh die Unabhängigkeit Vietnams aus. Die Herrschaft des vietnamesischen Marionetten-Kaisers Bao Dai endete vorerst mit dem Abzug der Japaner, und am 25. August 1945 gründete Ho Chi Minh die kommunistisch geprägte Demokratische Republik Vietnam, die nicht von Frankreich anerkannt wurde. Schon im September 1945 richteten die Franzosen in Südvietnam wieder ihre Verwaltung ein und erklärten Cochin-China im Juni 1946 zu einer autonomen Republik innerhalb der Kolonie Französisch-Indochina. Als sie versuchten, auch den Norden Vietnams unter französische Kontrolle zu bringen, begann im Dezember 1945 mit dem Angriff der Viet Minh auf die französische Garnison in Hanoi der Indochina-Krieg. Am 14. Juni 1949 wurde in Südvietnam unter dem ehemaligen Kaiser eine antikommunistische Gegenregierung gebildet, die zu Frankreich stand und deren Staat Südvietnam von den USA, Großbritannien und den Vereinten Nationen anerkannt wurde. Im Gegenzug erkannten China und die Sowjetunion nur den Staat der Regierung von Ho Chi Minh im Norden an. Vietnam war zum Spielball des „Kalten Kriegs” geworden. Mit der französischen Niederlage von Dien Bien Phu war der Indochina-Krieg zu Ende. Vietnam wurde mit der Indochina-Konferenz am 28. April 1954 unabhängig und mit dem Vertrag von Genf im Juli 1954 vorerst provisorisch in das kommunistische Nordvietnam und das „demokratische” Südvietnam unter Kaiser Bao Dai geteilt. Für 1956 waren dann gemeinsame Wahlen vorgesehen. Republik Vietnam Bis zur Gründung einer eigenen Notenbank liefen im Süden die Noten der französischen Kolonialmacht um, das waren bis 1952 die der Banque de l’Indochine und des Gouvernement General de l’Indochine und ab 1952 die Ausgaben des Institut d’Emission des Etats du Cambodge, du Laos et du Vietnam. Nationalbank von Vietnam Während im Norden bereits ab 1946 provisorische Scheine in den von den Viet Minh kontrollierten Gebieten kursierten, wurde im Süden erst nach der Indochina-Konferenz mit Wirkung vom 1. Januar 1955 die Nationalbank von Vietnam (Ngân-Hàng Quõc-Gia Viêt-Nam) gegründet, die ihren Hauptsitz in den ehemaligen Gebäuden der Bank von Indochina in Saigon bezog. Am 22. September 1955 gab das Finanz- und Wirtschaftsministerium bekannt, dass alle umlaufenden Noten Französisch-Indochinas in der Zeit vom 30. September bis 7. November 1955 gegen neue Banknoten umgetauscht werden sollen. Die Ausgaben des Institut d’Emission des Etats für Kambodscha und Laos wurden am 7. Oktober und die der Banque de l’Indochine am 31. Oktober 1955 ungültig. Die ersten Noten der Nationalbank kamen am 15. Oktober 1955 in Umlauf. Im letzten Schritt wurden dann im Januar 1957 auch die Ausgaben des Institut d’Emission des Etats für Vietnam ungültig. Ausgaben 1955/1956 Da an der Herstellung der ersten Noten der Nationalbank verschiedene Druckereien beteiligt waren, gab es in den ersten Jahren keine einheitlich gestaltete Banknotenserie. SVN-1 / WPM-11 / B101: 1 Dông ohne Datum (ab 15.10.1955), Wert: ** Druck: Security Banknote Company, USA SVN-2 / WPM-12 / B102: 2 Dông, ohne Datum (ab 15.10.1955), Wert: * Druck: Security Banknote Company, USA SVN-3 / WPM-13 / B103: 5 Dông, ohne Datum (ab 15.11.1955), Wert: * Druck: Security Banknote Company, USA SVN-4 / WPM-8 / B106: 100 Dông, ohne Datum (ab 1.11.1955), Wert: *** Druck: American Bank Note Company, USA SVN-5 / WPM-14 / B107: 200 Dông, ohne Datum (ab 24.10.1955), Wert: R Druck: Security Banknote Company, USA, Ungültig ab: 25.10.1958 SVN-6 / WPM-10 / B109: 500 Dông, ohne Datum (ab 1.11.1955), Wert: R Druck: American Bank Note Company, USA, Ungültig ab: 2.9.1964 SVN-7 / WPM-4A / B113: 1000 Dông, ohne Datum (1955), Wert: LP Druck: Banque de France, Frankreich, Nur Druckproben ohne und Muster mit Wasserzeichen! Nicht ausgegeben! SVN-8 / WPM-1 / B110: 1 Dông, ohne Datum (ab 2.2.1956), Wert: * Druck: Bradbury, Wilkinson & Co., Großbritannien SVN-9 / WPM-2 / B104: 5 Dông, ohne Datum (ab 15.11.1955), Wert: * Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-10 / WPM-3 / B105: 10 Dông, ohne Datum (ab 15.11.1955), Wert: ** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-11 / WPM-14A / B108: 200 Dông, ohne Datum (22.6.1956), Wert: RRR ähnlich SVN-7, doch Vs. durchgehender Horizont und Wertzahl auf Guilloche! Druck: Security Banknote Company, USA. Nicht ausgegeben! Nur Muster sowie Druckproben in verschiedenen Farben! SVN-12 / WPM-4 / B111: 20 Dông, ohne Datum (ab 29.12.1956), Wert: *** Druck: Banque de France, Frankreich SVN-13 / WPM-7 / B112: 50 Dông, ohne Datum (ab 29.12.1956), Wert: *** Druck: Security Banknote Company, USA Ausgaben 1958 – 1962 SVN-14 / WPM-9 / B117: 200 Dông, ohne Datum (ab 25.10.1958), Wert: **** Druck: American Bank Note Company, USA SVN-15 / WPM-18 / B116: 100 Dông, ohne Datum (ab 24.10.1960), Wert: *** Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien SVN-16 / WPM-5 / B114: 10 Dông, ohne Datum (ab 14.1.1962), Wert: * Druck: Security Banknote Company, USA Von diesem Wert existieren Druckproben in Dunkelbraun, Dunkelgrün, Lila, Dunkeloliv, Orange und Violett. SVN-17 / WPM-6 / B115: 20 Dông, ohne Datum (ab 12.3.1962), Wert: *** Druck: Security Banknote Company, USA Von diesem Wert existieren Druckproben in Kirschrot, Braunviolett, Dunkelgrün, Orange und Violett. SVN-18 / WPM-6A / B118: 500 Dông, ohne Datum (ab 12.3.1962), Wert: RR Druck: Thomas De La Rue, Großbritannien, Ungültig ab: 2.9.1964, Fortsetzung folgt! Hans-Ludwig Grabowski
- US-Propagandascheine überschwemmen Nordvietnam
"Wir fälschen nicht die Währung einer anderen Nation" Vietnam, Kambodscha und Laos bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts die Kolonie Französisch-Indochina. Die Việt Minh, bestehend aus nationalistischen und kommunistischen Gruppen, hatten von den USA unterstützt im Zweiten Weltkrieg gegen die japanischen Besatzer gekämpft. Wohl auch im Vertrauen auf die US-amerikanischen Versprechungen hatte ihr Führer Hồ Chí Minh am 2. September 1945 in Hanoi die Demokratische Republik von Vietnam ausgerufen. Aber schon bald änderten sich die Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion grundlegend. Aus den ehemaligen Verbündeten wurden entschiedene Gegner. Die US-Amerikaner fürchteten den wachsenden Einfluss der Kommunisten in Europa und Asien. Dies wusste der französische Präsident Charles de Gaulle meisterlich auszunutzen, sodass die US-Amerikaner von ihrem Kurs in Vietnam abrückten und die Franzosen nicht an ihrem Vorhaben hinderten, Indochina wieder in Besitz zu nehmen. Gegen den Widerstand der Bevölkerung wurde das Land 1946 wieder besetzt. Am 23. November bombardierten die Franzosen Hải Phòng, wobei 6000 Zivilisten ums Leben kamen. Daraufhin gab Hồ Chí Minh dem Druck der Hardliner innerhalb der Việt Minh nach, und ein landesweiter Guerillakrieg gegen die französische Kolonialherrschaft begann. Auch deren Politik orientierte sich neu. An die Stelle der bisherigen US-amerikanischen Unterstützungen traten nun die Hilfen aus der Sowjetunion und China. In der Schlacht von Điện Biên Phủ (13. März 1954 – 7. Mai 1954) erlitt die französische Kolonialarmee eine vernichtende und entscheidende Niederlage. Noch im selben Jahr wurde Französisch-Indochina aus der Französischen Union herausgelöst und am 20. Juli 1954 bestätigte die Indochina-Konferenz[1] die volle Souveränität von Kambodscha, Laos und Vietnam. Die Việt Minh zogen sich vereinbarungsgemäß hinter den 17. Breitengrad in den Norden Vietnams zurück und überließen den Süden dem unter westlichen Einfluss stehenden Kaiser Bảo Đại. Die für Juli 1956 für ganz Vietnam vereinbarten freien Wahlen wurden vom Präsidenten der Republik (Süd)-Vietnam Ngô Đình Diệm verweigert, weil er bei der Popularität Hồ Chí Minhs eine Niederlage und die USA eine kommunistischen Machtübernahme befürchteten. Seit den frühen 1960er Jahren wurde die politische Situation in Südvietnam instabil. Unter den Vorzeichen des Kalten Kriegs unterstütze die Sowjetunion Nordvietnam, während Südvietnam Hilfe von den USA erhielt. Zudem drohte Gefahr vom Vietcong[2], die einen Guerillakrieg gegen die südvietnamesische Regierung führte und einen Herrschaftsanspruch über das gesamte Land erhob. Die eingesetzte südvietnamesische Armee blieb gegenüber dem Vietcong weitgehend erfolglos. Bereits ab 1952 vertrat US-Präsident Truman die Domino-Theorie, wonach der Kommunismus ideologisch unvermeidbar nach Weltherrschaft strebe, sodass ein kommunistisches Regime eine Kettenreaktion in seinen Nachbarstaaten bewirken würde. Daher unterstützten die aufeinander folgenden US-Regierungen unter den Präsidenten Eisenhower, Kennedy, Johnson und Nixon die südvietnamesischen Regierungen finanziell, mit Waffenlieferungen und militärischen Ausbildern. Der Anspruch der USA, in Südostasien die sog. Freie Welt zu verteidigen, wurde jedoch dadurch belastet, dass sie es in Saigon mit einem unfähigen und korrupten, vom Volk nicht unterstützten Regime zu tun hatten. Nicht von ungefähr waren 1963 die CIA und die US-amerikanische Botschaft an dem Militärputsch gegen Präsidenten Ngô Đình Diệm beteiligt. Doch unter den neuen Machthabern wurde das Chaos eher noch größer. Der durch die USA fingierte „Tonkin-Zwischenfall“ vom 2. August 1964 lieferte den Vorwand in Vietnam aktiv in die Kampfhandlungen einzugreifen. Der US-Kreuzer Maddox, ein Spionage-Schiff, vollgestopft mit elektronischen Horch-Geräten, war angeblich von drei Schnellboten der Nordvietnamesischen Küstenwache im Golf von Tonkin in internationalem Gewässer angegriffen worden, so zumindest die offizielle Meldung. Am 4. August erfolgte der US-amerikanische Vergeltungsschlag. Bomber griffen Hanoi an. Mit der „Operation Rolling Thunder“ (Donnergrollen) führte US-Präsident Lyndon B. Johnson einen nicht erklärten Krieg gegen Nordvietnam. Zwischen dem 2. März 1965 und dem 30. Oktober 1968 flog die US-Luftwaffe 304.000 Einsätze in Nordvietnam. Dabei kam auch das Entlaubungsmittel „Agent Orange“ zum Einsatz. Das gefährliche Pflanzenvernichtungsmittel zerstörte Reisfelder und vergiftete Wasserreservoirs. Die chemischen Massenvernichtungswaffen trafen nicht nur die kommunistische Befreiungsarmee, sondern hauptsächlich die Zivilbevölkerung. Auch die berüchtigten Napalmbomben der US-Amerikaner forderten fürchterliche Verluste unter der zivilen Bevölkerung. Erstmals seit dem Koreakrieg betraten am 8. März 1965 wieder US-Kampftruppen das asiatische Festland. In Da Nang gingen 3.500 Marines an Land. In den folgenden Monaten verstärkte der Vietcong seine Aktivitäten. Am 31. Januar 1968 begann die sog. Tet-Offensive. Guerillaeinheiten nahmen zeitweise Teile Saigons ein und drangen bis zum Präsidentenpalast vor, obwohl jetzt etwa 500.000 US-Soldaten in Südvietnam stationiert waren. Das United States Military Assistance Command ließ für die psychologische Kriegsführung in den Jahren 1965 bis 1972 Propaganda-Flugblätter in Millionen-Auflage drucken. Darunter befanden sich auch Flugblätter in Form von Banknoten der Vietnamesischen Staatsbank zu 1, 2 und 5 Dong. Sie wurden wohl zunächst in einer japanischen Druckerei in Tokio, in der letzten Phase der Kampagne in einer US-amerikanischen Druckerei in Manila gedruckt. Von dort gelangten die Scheine dann zum Kommando für psychologische Kriegsführung des Verteidigungsministeriums auf Okinawa, das sie dann weiter auf die Stützpunkte in Süd-Vietnam verteilte. Abb. 1.1: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 1 Dong, Codenummer 4543 (horizontal), mit Fehler, Vorderseite. Abb. 1.2: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 1 Dong, Codenummer 4543 (horizontal), mit Fehler, Rückseite. Abb. 2.1: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 2 Dong, Codenummer 4541, Vorderseite. Abb. 2.2: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 2 Dong, Codenummer 4541, Rückseite. Abb. 3.1: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 5 Dong, Codenummer 4542, Vorderseite. Abb. 3.2: US-Propaganda-Note, Vietnamesischen Staatsbank, 1958, 5 Dong, Codenummer 4542, Rückseite. Die Mitarbeiter der psychologischen Kriegsführung – „Psychological Operations“ (PSYOP) – nannten diese Propaganda-Noten „die Inflationsserie“, da mit ihnen die Nord-Vietnamesen davon überzeugt werden sollten, dass die Kosten des Krieges zur Zerstörung ihrer Wirtschaft führen würde. Den 1-Dong-Propaganda-Schein gibt es in sechs Varianten. Die erste Variante unterscheidet sich von allen anderen dadurch, dass sich hier der Schaurand mit der Propaganda-Botschaft auf der rechten Vorderseite statt auf der linken befindet. Die Nummerierung lautet „TO309592“. Zusätzlich wurde auf der Rückseite die Codenummer „50“ angebracht. Die Scheine wurden während der Operation Rolling Thunder zwischen Mitte April 1965 und Anfang November 1968 über Nord-Vietnam abgeworfen. Die Propaganda-Botschaft auf der Vorderseite umfasst fünf Zeilen und beginnt mit „Dong tien cang ngay mat gia …“. Die Übersetzung lautet: „Das Geld hat immer weniger Wert. Mit dem Fortgang des Krieges wird es immer weniger zu kaufen geben. Die Preise steigen und steigen. Ihre Ersparnisse werden zu wertlosem Papier.“ Und auf der Rückseite: „Warnung vor einer weiteren Währungsreform wie der von 1959. Sie könnten Ihren Reichtum verlieren, die Frucht Ihres Schweißes und ihrer Tränen.“ Die zweite Variante mit der Nummerierung „RE412887“ wurde ohne Code-Nummer gedruckt. Der Propaganda-Text beginnt mit „Tam anh mot dong …“ und lautet in der Übersetzung: „Das Flugblatt bildet eine Ein-Dong-Note ab, um die Menschen im Norden daran zu erinnern, dass es die Aggression der Lao Dong-Partei[3] ist, die den Wohlstand des Landes und ihr Wohlergehen zerstört.“ Der längere Rückseiten-Text mahnt zur Vorsicht: „Bitte achten Sie sorgfältig auf ihre Reisvorräte. In diesem Jahr ist vielleicht ihr Vorratsbehälter nur zur Hälfte gefüllt, weil der Marktpreis jetzt so hoch ist und der zum offiziellen Preis gekaufte Reis nicht ausreicht. Die Lao Dong-Partei setzt ihre Aggression gegen den Süden fort, was Ihr Land und Sie ärmer gemacht hat.“ Im April 1972 begannen die USA erneut Nordvietnam zu bombardieren. Gleichzeitig nahm man im Rahmen der „Operation Field Goal“ (Feldtor) wieder den Abwurf von Flugblättern auf. Die Luftwaffe warf mehr als eine halbe Milliarde davon ab. Darunter auch die zwei Varianten des 1-Dong-Scheins, die mit „4540“ und „4543“ codiert sind und bei denen der Code horizontal angebracht wurde. Sie wurden im Auftrag der 7. PSYOP-Gruppe im Regionalen Servicezentrum in Manila gedruckt und im Rahmen der Operation „Linebacker“ (Verteidiger)[4] vom 9. Mai bis zum 23. Oktober 1972 über Nordvietnam abgeworfen. Um das Drift-Muster beim Abwurf der Scheine zu verbessern, wurden sie in unterschiedlichen Größen produziert. 4540 ist etwa 74 x 190 mm (7 ½ x 2 13/16 Inch) und 4543 etwa 71 x 190 mm (7 ¾ x 2 13/16 Inch) groß. Der Propaganda-Text auf der Vorderseite der mit „Hay coi chung mot cuoc cai cach tien …“ beginnt, lautet übersetzt „Warnung vor einer weiteren Währungsreform. Ihr könntet all euren Reichtum verlieren, die Frucht eures Schweißes und eurer Tränen“; und auf der Rückseite „Dang thi vung-phi tien cua … tro nen vo gia-tri“: „Die Kommunistische Partei gibt Ihr Geld für einen aussichtslosen Krieg aus. Wenn der Krieg weitergeht, gibt es für Sie nichts zu kaufen. Der Krieg zerstört Ihr Land. All Ihre Ersparnisse werden wertlos sein.“ Den Scheinen mit der horizontalen Codenummer „4540“ und „4543“ waren Scheine mit derselben Codenummer vorausgegangen, die jedoch vertikal angebracht waren. Bei ihnen hatten sich zwei Fehler eingeschlichen. Beim ersten Fehler wurde das Wort „cach“ zwischen „cai“ und „tien“ ausgelassen, wodurch der Satz bedeutungslos wurde. Beim zweiten Fehler hieß es auf der Rückseite „vo-gia“ (unbezahlbar) statt „vo gia-tri“ (wertlos). Die 2- und 5-Dong-Propaganda-Scheine sind nur mit dem korrigierten Text bekannt. Der 2-Dong-Schein trägt die Codenummer „4541“ und hat die Größe 7 ½ x 3 Inch. Der 5-Dong-Schein mit der Codenummer „4542“ und hat die Maße 7 ½ m 3 1/8 Inch. Da die Propaganda-Botschaften des Öfteren von der Bevölkerung abgetrennt wurden, gelangten diese „Noten“ als Falschgeld in den Zahlungsverkehr. Radio Hanoi meldete am 6. Oktober 1972, dass die Nixon-Regierung Banknoten der Vietnamesischen Staatsbank fälsche, um das Finanz- und Währungssystem und das Wirtschaftsleben der Demokratischen Republik Vietnam zu stören. Gleichzeitig hätten die US-Amerikaner den psychologischen Krieg intensiviert. Aber das vietnamesische Volk habe mit Patriotismus, tiefen Hass auf den Feind und hoher revolutionärer Wachsamkeit diese Geldscheine eingesammelt und sie der Verwaltung als Beweis für die Verurteilung der Nixon-Regierung übergeben. Auch von anderen kommunistischen Staaten wurde den USA vorgeworfen, sie brächten Falschgeld unter das Volk. Die Antwort der US-Amerikaner lautete stets: „Wir fälschen nicht die Währung einer anderen Nation. Wir drucken nur Propaganda-Noten.“ Die US-amerikanischen Flugblätter waren Reproduktionen der Banknoten der Vietnamesischen Staatsbank, die diese mit der Jahreszahl 1958 in Shanghai drucken ließ. Natürlich weisen die US-Drucke einige Abweichungen zu den Originalen auf, so fehlt bei ihnen das Wasserzeichen und die Einfärbung ist bei einigen Details der zentralen Vignetten etwas dunkler, wodurch feine Details des Originals verdeckt werden. Auch die Maße weichen leicht von den Originalbanknoten ab. Trotzdem dürften diese Unterschiede einem Durchschnittsbürger kaum aufgefallen sein, zumal wenn der Schaurand abgeschnitten war. Mit der Unterzeichnung des Pariser Vietnam-Abkommens am 27. Januar 1973 beendeten die USA ihr militärisches Engagement in Vietnam und begannen mit dem Truppenabzug. Mit dem Einmarsch der sogenannte Volksbefreiungsarmee in Saigon am 30. April 1975 endete der elfjährige Vietnamkrieg. Nord- und Südvietnam bilden seit dem 2. Juli 1976 als Sozialistische Republik Vietnam wieder einen Staat und Saigon wurde zu Ho-Chi-Minh-Stadt. Die traurige Bilanz des Vietnam-Krieges: Die US-Amerikaner warfen im Verlauf des Krieges acht Millionen Tonnen Bomben auf Vietnam ab, mehr als doppelt so viel wie im gesamten Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Allein 1,2 Millionen vietnamesische Zivilisten wurden von 1965 bis 1974 bei Kampfhandlungen getötet. Die Gesamtschätzungen gehen weit auseinander und man geht von bis zu vier Millionen Opfern aus, etwa einem Achtel der Gesamtbevölkerung Vietnams, davon 2,6 Millionen Südvietnamesen und 1,1 Millionen NVA- und NLF-Kämpfer. Das US-Militär registrierte seit dem 8. Juni 1956 exakt 58.220 in Vietnam getötete US-Soldaten – und der Krieg hinterließ eine gespaltene US-Gesellschaft. Und was wurde aus den Propaganda-Noten? Der Experte Herbert A. Friedman meint, dass die Scheine 1972 eingelagert wurden. Um 1985 wurden dann plötzlich große Mengen auf dem Sammlermarkt angeboten. Nach Gerüchten vergruben die US-Streitkräfte die Restbestände auf ihren Basen und vietnamesische Bauern buddelten diese unter Müllbergen und Brandstellen wieder aus. So konnten bisher 40 verschiedene Nummerierungen für den 1-Dong-, 19 für den 2-Dong- und 17 für den 5-Dong-Wert ermittelt werden. Möglicherweise geben die Nummern Auskunft darüber, in welchem Bereich die Scheine abgeworfen wurden. Die Scheine sind heute als Relikte des Kalten Krieges heiß begehrt. Aber Vorsicht, Verkäufer bieten bei Ebay Reproduktionen an und ob diese immer gekennzeichnet sind, bleibt dahingestellt. Uwe Bronnert Literatur SGM Herbert A. Friedman (Ret.), Propaganda Banknotes of the Vietnam War. (15.1.2021) Anmerkungen [1] Bei der Genfer Indochina-Konferenz (26. April 1954 - 20. Juli 1954) nahmen neben den Kriegsparteien im Indochinakrieg, Frankreich und den Việt Minh, das Vereinigte Königreich, die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China teil. [2] Vgl. Wikipedia (20.08.2021): Die Nationale Front für die Befreiung Südvietnams (vietnamesisch Mặt Trận Giải Phóng Miền Nam Việt Nam), auch Vietcong (vietnamesisch Việt cộng), war eine Guerillaorganisation, die während des Vietnamkrieges in Südvietnam den bewaffneten Widerstand gegen die Regierung und die sie unterstützenden Streitkräfte der Vereinigten Staaten führte. Der Vietcong war sehr heterogen und setzte sich aus religiösen, ethnischen und politischen Gruppierungen zusammen, wurde jedoch durch die Kommunistische Partei dominiert. Die Organisation wurde 1960 gegründet und 1977 offiziell aufgelöst. [3]Bezeichnung für die Kommunistische Partei Vietnams. [4] Position des Verteidigers beim American Football.
- Aus privaten Sammlungen: 5000 Dong Vietnams von 1953
Nach dem Untergang der Trinh-Dynastie konnten die Nguyen 1802 mit französischer Hilfe das Kaiserreich Viet Nam einigen. Die Franzosen verfolgten aber in Wahrheit koloniale Ziele und eroberten bis 1867 Cochin-China. Ab 1887 war Vietnam Teil der Kolonie Französisch Indochina, zu der auch Laos und Kambodscha gehörten. Während des Zweiten Weltkriegs, als Frankreich von deutschen Truppen besetzt war, entstand eine vietnamesische Unabhängigkeitsbewegung, die schließlich von den kommunistischen "Viet Minh" unter Ho Chi Minh angeführt wurde. In dieser Zeit hatten die Japaner die Franzosen in Vietnam verdrängt. Nach der Niederlage der Japaner rief Ho Chi Minh am 2. September 1945 die "Demokratische Republik Vietnam" aus. Was folgte, war ein verlustreicher Indochinakrieg, der von 1946 bis 1954 dauerte, und den die Franzosen schließlich verloren. Nach der Genfer Indochina-Konferenz von 1954 wurde das Land geteilt, damit wurden bereits die Grundlagen für den Vietnamkrieg geschaffen, der 1957 ausbrach und mit dem Rückzug der US-Truppen 1973 und der Kapitulation der Truppen Südvietnams 1975 endete. 1976 wurden beide Teile Vietnams wieder vereinigt. Im Vietnamkrieg kamen mehrere Millionen Vietnamesen ums Leben. Die ersten provisorischen Geldscheinausgaben der Demokratischen Republik Vietnam stammen aus dem Jahr 1946. Während des Kriegs mit den Franzosen, in dem in den Reihen der französischen Fremdenlegion überwiegend ehemalige deutsche Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS kämpften und der mit der legendären Niederlage der Franzosen in der Schlacht um Điện Biên Phủ endete, blieb es bei provisorischen Scheinen, auf denen Ho Chi Minh und Szenen aus Landwirtschaft und mit Arbeitern oder Kämpfern zu sehen sind. Von 1951 bis 1953 gab dann die neu gegründete Nationalbank von Vietnam (Ngân hàng Quốc gia Việt Nam) nach einem Währungsschnitt (1 neuer Dong = 100 alte Dong) Banknoten einer ersten einheitlich gestalteten Serie aus. Auf allen Scheinen ist, wie zuvor, ein Porträt von Ho Chi Minh zu sehen, andere Motive auf Vorder- und Rückseiten stehen zum Teil im Zusammenhang mit dem immer noch nicht beendeten Indochinakrieg. Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski: Vietnam, Demokratische Republik, Nationalbank von Vietnam: 5000 Dong von 1953 Vorderseite: Porträt des kommunistischen Führers Ho Chi Minh. Rückseite: Flugabwehr-Stellungen der Vietnamesen. Format: 154 mm x 86 mm Wasserzeichen: ohne Druck: Central Printing Factory (CPF), Shanghai, china Katalogreferenzen: VNM-66a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II - General Issues) Siehe auch unseren Beitrag: "Die erste Banknotenserie der Nationalbank Vietnams von 1951 bis 1953" unter: https://www.geldscheine-online.com/post/die-erste-banknotenserie-der-nationalbank-vietnams-von-1951-bis-1953 Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Neue Galerie im Museum: Südvietnam – Noten der National Bank of Viet Nam
Wir setzen auf Geldscheine-Online.com den Aufbau einer virtuellen Sammlung von Geldscheinen aus aller Welt fort! Unser Geldmuseum lädt zu einer neuen Galerie mit 31 Noten der National Bank of Viet Nam von 1955 bis 1972 ein (mit Vorder- und Rückseiten). Weitere Ausstellungen befinden sich in Vorbereitung. Nach und nach werden neue Länder und Emittenten aufgenommen, bis jedes Land der Erde mit je einer kleinen Auswahl seiner Geldscheine in bester Abbildungs-Qualität vertreten ist. In unserem regelmäßig erscheinenden kostenlosen Newsletter informieren wir über neue Galerien! Alle abgebildeten Geldscheine stammen aus privaten Sammlungen und dem Handel. Wenn auch Sie das Museum unterstützen möchten, dann nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf. Hans-Ludwig Grabowski #Museum #Asien #China #Grabowski
- Vietnam: Polymerscheine von 2019 im Umlauf (Teil 3)
Unerwartet hat Vietnam doch noch einen 20.000-Dong-Schein für das Jahr 2019 ausgegeben. 20.000 Dong entsprechen einem aktuellen Wert von 0,78 € und wurden erstmalig im Jahr 2006 emittiert. Seit 2006 – mit Ausnahme der Jahre 2010, 2011, 2013 und 2015 – gab es jedes Jahr eine neue Ausgabe. Auf der Vorderseite aller aktuellen Nominale aus Vietnam befindet sich ein Porträt des vietnamesischen Revolutionärs und kommunistischen Politikers Hồ Chí Minh. Auf der Rückseite der 20.000-Dong-Scheine ist die Japanische Brücke in Hoi An abgebildet. Donald Ludwig (polymernotes.org) #Nachrichten #Weltbanknoten #Asien #Vietnam #Dong #Ludwig












