top of page

3405 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche

  • Die 2023-Polymer-Gedenkbanknote der Salomonen unter UV-Licht und mehr!

    Die 10-Dollars-Polymerbanknote zum Gedenken an die Pazifikspiele 2023 wurde am 27. Oktober 2023 ausgegeben und HIER in unserem Blog angekündigt. 10 Salomonen-Dollars (SBD) entsprechen ca. EUR 1,12. Das normale Präfix für diese Banknote lautet SI/23. Das Ersatzpräfix für Austauschnoten lautet X/23. Die Zentralbank der Salomonen (CBSI) hat auch einen Gedenk-Folder herstellen lassen, der für 30 Salomonen-Dollars verkauft wurde. Central Bank of Solomon Islands (CBSI): 10 Dollars von 2023, normaler Schein. Central Bank of Solomon Islands (CBSI): 10 Dollars von 2023, Ersatznote. Central Bank of Solomon Islands (CBSI): 10 Dollars von 2023, Musterschein. Central Bank of Solomon Islands (CBSI): 10 Dollars von 2023 unter UV-Licht. Central Bank of Solomon Islands (CBSI): 10 Dollars von 2023, Folder, Vorderseite. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Fidschis Souvenir-Noten und ihre Folder

    Die "offiziellen" Folder der numismatischen 88- und 100-Cents-Souvenir-Noten, die 2022 bzw. 2023 ausgegeben wurden, wurden von demselben chinesischen Unternehmen hergestellt, das einen Vertrag mit der Reserve Bank of Fiji (RBF) für die Herstellung der Noten abgeschlossen hatte. HIER  im Blog wurde über die 88c-Note berichtet. HIER  im Blog wurde über die 100c-Note berichtet. Für die 88c-Souvenir-Note wurde ein aufwendiger roter Folder hergestellt und verkauft. Der Folder enthält eine Note mit Text in Chinesisch und Englisch und befindet sich in einer Plastikhülle. Für den Musterschein der 100c-Souvenir-Note wurde ein aufwendiger roter Folder hergestellt und verkauft. Der Folder enthält eine SPECIMEN-Note, 0,2 g reines Gold, mit Text in Chinesisch und Englisch. Auch er befindet sich in einer Plastikhülle. Auf der Innenseite des Folders für die 100-Cents-Banknote steht: [übersetzt] Die "Jahr des Drachens"-Gedenkbanknote ist die weltweit erste Polymerbanknote mit einem chinesischen Drachenmotiv und die erste Gedenkbanknote mit einem chinesischen Tierkreiszeichenmotiv. Beide dieser Behauptungen sind falsch: China hat im Jahr 2000 eine 100-Yüan-Polymer-Gedenkbanknote herausgegeben, auf deren Vorderseite ein Drache abgebildet ist. Von 2012 bis 2023 gaben sowohl die Banco National Ultramarino als auch die Banco da China in Macau Sonderbanknoten zum jeweiligen Mondneujahr heraus. Der Musterschein der 100-Cents-Souvenir-Note, Vorder- und Rückseite. Zur Erinnerung für unsere Leser: Ein chinesisches Unternehmen hat mit der RBF einen Vertrag geschlossen und eine Summe Geld dafür bezahlt, damit die RBF diese Souvenir-Noten sanktioniert und sie zum "gesetzlichem Zahlungsmittel" erklärt und damit legitimiert. Dieser Autor bleibt bei seiner Meinung, dass es sich weder um Banknoten noch um gesetzliches Zahlungsmittel handelt, unabhängig davon, was auf den Noten und den Foldern aufgedruckt ist (basierend auf den anerkannten Definitionen dessen, was eine Banknote ist und was gesetzliches Zahlungsmittel bedeutet). Man kann sie im Zahlungsverkehr nutzen, sind sie also gesetzliches Zahlungsmittel? Die RBF wird sie aber für 88c bzw. 100c (den Nennwert) einlösen, sind sie also jetzt Banknoten? Nicht zirkulierende Banknoten? Dieser Begriff ist nach Ansicht des Autors ein Widerspruch in sich. Diese Souvenir-Noten sind gut gestaltet, sehr attraktiv und enthalten modernste Sicherheitsmerkmale. Der Folienstreifen auf der 100-Cents-Note ist wirklich ein Kunstwerk. Während viele Sammler solche "Möchte-Gerne-Banknoten" boykottieren, sammeln andere sie und nehmen sie gerne in ihre Sammlungen auf. Der 100-Cents-Schein wurde von unseren Lesern sogar zur " Die Banknote des Jahres 2023 " gewählt! Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Jamaika: Die aktuelle Banknotenserie unter UV-Licht

    Die neue Serie aus Jamaika wurde am 15. Juni 2023 ausgegeben. Im Blog wurden die neuen Banknoten HIER angekündigt. Diese Banknoten erinnern an den 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Jamaikas mit einem Logo in Form eines stilisierten Vogels und der Zahl 60 über dem Text "RE-IGNITING A NATION / FOR GREATNESS" [EINE NATION NEU ENTZÜNDEN / FÜR GRÖSSE]. Diese neue Serie umfasst 6 Stückelungen - ein Gesamtnennwert von JMD 8650 (das entspricht ca. € 51.93). Ersatznoten fangen mit dem Präfix ZZ an. So sieht die neue Serie vollständig im Tageslicht und unter UV-Licht aus. ZZ-Ersatznoten sind auch abgebildet, wenn vorhanden: Bank of Jamaica: 50 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 50 Dollars von 2023, Rückseite. Bank of Jamaica: 100 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 100 Dollars von 2023, Rückseite. Bank of Jamaica: 500 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 500 Dollars von 2023, Rückseite. Bank of Jamaica: 1000 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 1000 Dollars von 2023, Rückseite. Bank of Jamaica: 2000 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 2000 Dollars von 2023, Rückseite. Bank of Jamaica: 5000 Dollars von 2023, Vorderseite. Bank of Jamaica: 5000 Dollars von 2023, Rückseite. Die transparente Fenster und Folienstreifen sehen so aus: Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Samoas neue Polymerbanknoten, ein genauerer Blick

    Am 18. Dezember 2023 brachte die Zentralbank von Samoa ihre neue 5-Tālā-Polymerbanknote in Umlauf. Die 10- und 20-Tālā-Polymerbanknoten folgten am 23. Januar 2024. Diese Banknoten wurden HIER erstmals angekündigt. Wie in dem oben genannten Beitrag beschrieben, sind die Grundgestaltungen der neuen Polymerbanknoten die gleichen wie die entsprechenden Stückelungen, die erstmals 2008 ausgegeben wurden: 5 Tālā: Auf der Vorderseite ist eine Strandszene abgebildet. Die Rückseite zeigt die ehemalige Residenz von Robert Louis Stevenson, die Villa Vailima in der Nähe von Apia, Samoa. Von der 5-Tālā-Polymerbanknote wurden 1,2 Millionen Stück gedruckt. Jeder Kontrollnummer ist das Präfix AA vorangestellt. 5 Tālā (WST) entsprechen ca. EUR 1,67. 10 Tālā: Auf der Vorderseite ist das samoanische Rugbyteam abgebildet, das bei den International Rugby Board Hong Kong Sevens 2007 zum Meister gekürt wurde. Die Rückseite zeigt samoanische Schulkinder. Von der 10-Tālā-Polymerbanknote wurden 1,4 Millionen Stück gedruckt. Jeder Kontrollnummer ist das Präfix BB vorangestellt. 10 Tālā (WST) entsprechen ca. EUR 3,34. 20 Tālā: Auf der Vorderseite ist der abgelegene Sinaloa-Wasserfall auf der Insel Savai'i abgebildet. Die Rückseite zeigt den Manumea (Samoas Nationalvogel) und den Teuila (Samoas Nationalblume). Von der 20-Tālā-Polymerbanknote wurden 1 Million Stück gedruckt. Jeder Kontrollnummer ist das Präfix CC vorangestellt. 20 Tālā (WST) entsprechen ca. EUR 6,68. Unter ultraviolettem Licht leuchtet das GEMINI™-Sicherheitsmerkmal in zwei Farben. Zusätzlich ist auf der Vorderseite jeder Banknote in der Mitte eine auffällige Stückelungszahl in einem grün phosphoreszierenden Blockmerkmal namens BLINK™ zu sehen. Die Rückseiten der Banknoten enthalten keine ultraviolette Fluoreszenz. Die Polymerbanknoten wurden, genau wie die vorherigen Serien, von De La Rue gedruckt. Es wurden 100 Exemplare von Musterbanknoten mit Null-Kontrollnummern (0000000) hergestellt, die in der linken unteren Ecke der Vorderseite mit 001 bis 100 nummeriert sind. Die Bank behielt eine kleine Anzahl von Specimen-Scheinen für den internen Gebrauch zurück, der Rest wurde an Händler und Sammler verkauft. Die Bündel der Polymerbanknoten sind von -001 bis -100 nummeriert. Defekte Banknoten wurden während des Herstellungsverfahrens entfernt und durch Ersatzbanknoten ersetzt, die mit dem Präfix ZZ beginnen. Die Ersatzbanknoten sind aufgrund ihrer relativen Seltenheit sehr begehrt. Als Sammler von Banknoten frage ich mich oft, was ich sammeln soll. Soll ich mich mit einer einzigen Banknote pro Stückelung, Kontrollnummer egal begnügen? Oder sollte ich das Geld investieren, um Ersatzbanknoten oder sogar Musterscheine zu erwerben? Oder sollte ich versuchen, einen Satz mit niedrigen und/oder gleichen Kontrollnummern zusammenzustellen, wie unten gezeigt? Natürlich entscheiden Sie, als Sammler, was Sie sammeln möchten. Aber wie auch immer Sie sich entscheiden, kaufen Sie die Banknoten nicht einfach, streichen Sie sie auf Ihrer Liste ab, legen Sie sie in Ihr Album und vergessen Sie sie. Nutzen Sie die Gelegenheit, um etwas über das betreffende Land zu erfahren. In diesem Fall: Was hat Samoa auf seinen Banknoten abgebildet und warum? Schauen Sie sich die Sicherheitsmerkmale an (auch die Ultravioletten). Und vergessen Sie nicht, auf das Substrat zu achten: Papier, Hybrid oder Polymer? Diese neuen samoanischen Polymerbanknoten sind zum Beispiel auf dem Safeguard®-Polymersubstrat des DLR gedruckt. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Mauretaniens 50-Ouguiya-Gedenkbanknote, ein genauerer Blick

    Am 18. Juni 2023 gab die mauretanische Zentralbank (la Banque Centrale de Mauritanie) eine 50-Ouguiya-Gedenkbanknote in einer Auflage von 30 Millionen Stück aus, um das 50-jährige Bestehen der Landeswährung zu feiern. Diese Gedenkbanknote wurde HIER erstmals angekündigt. Über den Präsentationsfolder und die Ersatznote wurde HIER berichtet: Die derzeit in Mauretanien im Umlauf befindliche Banknotenserie (sechs Stückelungen) ist auf dem Polymersubstrat Guardian™ gedruckt. Es war in der Tat überraschend, dass die Zentralbank ankündigte, dass diese Gedenkbanknote auf drei verschiedenen Substraten hergestellt wurde und in Umlauf gebracht werden sollte, von denen keines Guardian™ war! Präfix A: ein Sandwich-Hybrid: eine Polymerschicht zwischen zwei feinen Papierschichten (Durasafe®-Substrat von Landqart AG). Bislang wurden Banknoten mit dem Präfix AA und dem Suffix L gemeldet. Es sind keine Ersatzscheine bekannt. Präfix B: Baumwollpapier gemischt mit Sisalfasern (Agave sisalana) (Papier von VHP Security Paper B.V.). Bislang wurden Banknoten mit den Präfixen BA und BB mit dem Suffix V gemeldet. Es wurden keine Ersatzscheine gemeldet. Präfix C: ein Sandwich-Hybrid: eine Papierschicht zwischen zwei feinen Polymerschichten (Hybrid ADDvance® Substrat von Papierfabrik Louisenthal GmbH). Bislang wurden Banknoten mit den Präfixen CA und CZ mit dem Suffix G gemeldet. Die CZ-Banknoten sind der Ersatz für die CA-Banknoten. Sowohl die vorangestellten Buchstaben als auch die nachgestellten Buchstaben jeder Kontrollnummer ermöglichen eine einfache Identifizierung der Substrate. Die Suffix-Buchstaben L, V und G wurden für jedes Substrat so gewählt: L: Landqart AG (Hersteller des Durasafe®-Substrats) V: VHP Security Paper B.H. (Hersteller von Highlink Sisal) G: G+D (Druckerei - Hybrid ADDvance® von Louisenthal) Die Banknoten wurden von OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS und Giesecke+Devrient gedruckt. Es ist nicht bekannt, welche Banknoten von welcher Druckerei hergestellt wurden. Es ist in der Tat recht ungewöhnlich, dass eine Banknote gleichzeitig auf drei verschiedenen Substraten ausgegeben wird: dies ist das erste Mal. Es wurde berichtet, dass dies geschah, um die Substrate zu vergleichen und zu sehen, welches in Bezug auf Sicherheit und Haltbarkeit am besten abschneidet. Sammler und Händler, die Mauretanien im/ab Sommer 2023 besuchten, berichteten, dass die Banknoten mit den Präfixen A und B relativ schnell aus dem Umlauf verschwunden waren und man nur noch Banknoten mit dem Präfix C im Umlauf fand. Die folgenden Fragen bleiben unbeantwortet: Bedeutet dies, dass die Tests schnell abgeschlossen wurden und die Zentralbank beschloss, nur noch die Banknoten mit dem Präfix C in Umlauf zu bringen bzw. behalten? Wenn ja, warum wurden dann so große Mengen aller Präfixe hergestellt? Und wenn die Banknoten mit den Präfixen A und B nicht weiter ausgegeben werden sollten, warum wurden dann zusätzlich Banknoten mit dem Präfix BB hergestellt? Werden irgendwann mehr Banknoten mit den Präfixen A und B in Umlauf gebracht? Banknoten mit dem Präfix C sind auf dem Sammlermarkt leicht und zu niedrigen Preisen zu finden. Banknoten mit den Präfixen A und B werden seltener angeboten und verkaufen sich für mehr als die Banknoten mit dem Präfix C. In den ersten Pressemitteilungen wurde berichtet, dass zu den Sicherheitsmerkmalen ein großer 50 SICPA SPARK® (optische Effekt-Tinte) auf der Vorderseite, ein goldfarbener Pulsar™-Sicherheitsfaden (von VHP Security Paper) und eine mauretanische Flagge oben rechts gehören, die nur unter UV-Licht erscheint. Das Wasserzeichen zeigt einen älteren, bärtigen Mann. Diese Banknote wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Koenig & Bauer Banknote Solutions, SICPA, OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS, Giesecke+Devrient und Landqart AG entwickelt. OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS und Giesecke+Devrient haben die Banknoten gedruckt. Die Frage nach welchem Sicherheitsfaden genau bleibt aber offen, denn in einer späteren Pressemitteilung des Keesing Platform heißt es, dass ein Galaxy®-Sicherheitsfaden (der Papierfabrik Louisenthal GmbH) verwendet wurde. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Pulsar™-Sicherheitsfaden in die Banknoten aus VHP-Papier (mit Präfix B) und der Galaxy®-Sicherheitsfaden in die anderen Banknoten (Präfixe A und C) eingebettet wurde. Schauen wir uns nun die drei Substratvarianten genauer an, welche Unterschiede gibt es? Der erste große Unterschied besteht darin, dass sich die Banknoten tatsächlich unterschiedlich anfühlen. Die Durasafe®-Note (Präfix A) fühlt sich schwerer und dicker an als die VHP-Papiernote (Präfix B), die sich etwas dicker und schwerer anfühlt als die Hybrid ADDvance®-Note (Präfix C). Der Unterschied in der Haptik zwischen den beiden letzteren ist sehr gering. Bei normalem Tageslicht sind diese Unterschiede zu erkennen: Der goldfarbene Sicherheitsfaden ist bei den Banknoten mit den Präfixen B und C in sieben Abschnitte unterteilt (drei sichtbare und vier nicht sichtbare). Auf der Banknote mit dem Präfix A ist er dagegen nur in drei Abschnitten sichtbar (oben nicht sichtbar, dann ein großer sichtbarer Abschnitt in der Mitte und im unteren Teil der Banknote, gefolgt von einem nicht sichtbaren Teil unten [der dann in den nicht sichtbaren Abschnitt der nächsten, darunter gedruckten Banknote auf dem Bogen "übergeht"]). Das große 50 SICPA SPARK® Sicherheitsmerkmal auf den Banknoten mit den Präfixen AA, BB, CA und CZ ist SPARK Flow™. Sowohl SPARK Flow™ als auch SPARK® Live erscheinen auf Banknoten mit dem Präfix BA, SPARK Flow™ auf den höheren Kontrollnummern aber SPARK® Live auf den niedrigeren Kontrollnummern – es ist nicht bekannt, warum dies geschah: aus Versehen oder vielleicht als Teil des Tests? Präfix BA mit dem SPARK® Live -Sicherheitsmerkmal. Auch sehen die Wasserzeichen ganz anders aus: Unter ultraviolettem Licht können diese Unterschiede beobachtet werden: 1. Die Banknoten mit den Präfixen A und B enthalten Fasern, die unter UV-Licht lumineszieren, die Banknoten mit dem Präfix C weisen diese lumineszierenden Fasern nicht auf. 2. Auf der Rückseite der Banknoten leuchtet die Rückseite des Sicherheitsfadens bei den Banknoten mit den Präfixen B und C stark. Auf den Banknoten mit dem Präfix A ist die Lumineszenz sehr schwach. Präfix A unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Präfix B unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Präfix C unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Diese Details und Beobachtungen wurden vom Autor und einigen engagierten Sammlern zusammengetragen. Wenn Sie eine der Fragen beantworten oder etwas hinzufügen können – vorzugsweise mit einer Bestätigung durch die Zentralbank oder eine der beteiligten Herstellungsfirmen – wenden Sie sich bitte an den Autor. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Mauretanien: Das Geheimnis des bärtigen Mannes

    Das Gesicht eines bärtigen Mannes erschien als Wasserzeichen auf allen mauretanischen Banknoten von 1974 bis zu den Ausgaben von 2017. Er war auch auf der nicht ausgegebenen 1000-Ouguiya-Banknote vom 28. November 1981 abgebildet ( HIER im Blog vorgestellt). Die nicht ausgegebene 1000-Ouguiya-Banknote vom 28. November 1981. Das Bildnis hat eine interessante Geschichte und nur wenige wissen etwas über seinen Ursprung. Die Geschichte dieses ehrwürdigen alten Mannes geht auf das Jahr 1974 zurück, sozusagen durch eine Verkettung von Umständen während eines Besuchs des damaligen Gouverneurs der mauretanischen Zentralbank (BCM) Ahmed O. Daddah, eines jüngeren Bruders von Präsident Mokhtar O. Daddah. Während eines Zwischenstopps in Dakar, Senegal auf dem Weg nach Deutschland, wo die neue mauretanische Währung gedruckt werden sollte, beschloss Ahmed O. Daddah, die Insel Gorée in der Nähe zu besuchen, die früher der Ausgangspunkt des Sklavenhandels nach Amerika war. Die Aufmerksamkeit des Gouverneurs der BCM erregte ein Gemälde von Sidi Ethmane Ould Mohamed Mahmoud Essemlaly, einem Sharif der Smalils, hinter dem ein junger Mann in der Blüte seines Lebens stand. Ahmed O. Daddah erkannte auf dem Gemälde Gesichtszüge, die ihm vertraut waren, und beschloss, das Bild zu erwerben und nach Deutschland mitzubringen. Das Gemälde von der französischen Künstlerin, Mirto Deparde. Vor Ort in Deutschland, bei der Gestaltung der künftigen Banknoten, bat der Gouverneur der BCM darum, das Foto des alten Mannes auszuschneiden und als Wasserzeichen auf den Geldscheinen zu verwenden. Mokhtar O. Daddah hatte sich seinerzeit geweigert, sein Porträt auf der nationalen Währung zu zeigen, die allen Mauretaniern gehört, so dass die Abbildungen auf den Banknoten nur das darstellen sollten, was sie als Volk eint, und nicht das, was mit einer Region oder einem Teil des Landes identifiziert werden könnte. Das Wasserzeichen sollte einen weisen, alten Mauretanier darstellen, nicht einen bestimmten Stammesangehörigen. Wasserzeichen der Banknoten SCWPM 3D (links) und 3C (rechts). Das Gemälde ist das Werk einer französischen Künstlerin, Mirto Deparde, die Niger, Mauretanien und Mali besuchte und das Bild der Männer der Sahara oder der blauen Männer festhielt, deren Adel und Tradition sie schätzte. Sie hatte ihre Bilder in 50 Ausstellungen in Nouakchott, Dakar, Bamako, Abidjan und Paris ausgestellt. Außerdem stellte sie ihre Bilder jedes Jahr auf der Insel Gorée aus, wo sie 1973 zum ersten Mal den Gouverneur der BCM traf. Donald Ludwig

  • Samoas Gedenkbanknote zu den XVI. Pazifikspielen 2019 – Ein genauerer Blick

    Die 16. Pazifikspiele fanden vom 7. bis 20. Juli 2019 in Apia, Samoa, statt. Die Veranstaltung war ursprünglich an Nuku'alofa, Tonga, vergeben worden, aber die tongaische Regierung zog sich offiziell von der Ausrichtung zurück, da sie befürchtete, dass das Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnte, wenn die Spiele dort stattfinden würden. 24 Nationen traten bei den Spielen 2019 an. 22 Mitglieder der Pacific Games Association schickten Teams (alle Länder und Territorien) sowie Australien und Neuseeland. Insgesamt wurden bei dieser Ausgabe der Spiele 26 Sportarten ausgetragen. Neukaledonien gewann die meisten Medaillen: 76 Gold-, 55 Silber- und 51 Bronzemedaillen. Das Gastgeberland Samoa belegte mit 39 Gold-, 42 Silber- und 45 Bronzemedaillen den dritten Platz. Den letzten Platz belegte Palau ohne eine einzige Medaille. Zum Gedenken an die Spiele wurde am 24. Juni 2019 eine 10-Tālā-Gedenkbanknote in Umlauf gebracht. Die Banknote ist noch immer im Umlauf leicht zu finden und wurde zuerst HIER im Blog angekündigt: Die Gestaltung der Gedenkbanknote würdigt die Jugend Samoas und ihr sportliches Erbe. Die Motive erzählen die Geschichten ihres täglichen Lebens und die Verwirklichung ihrer sportlichen Träume. Samoas 2019-Gedenkbanknote mit einer Radar-Kontrollnummer (Vorderseite). Samoas 2019-Gedenkbanknote unter UV-Licht (Vorderseite). Die Vorderseite hat ein horizontales Design. Sie zeigt die Teilnahme an den Pazifikspielen sowohl in Mannschafts- als auch in Einzelsportarten, dargestellt durch Gewichtheben, Auslegerkanu-Rennen und Rugby. Das transparente Fenster hat die Form einer stilisierten Flamme auf einem Sockel, mit zwei stilisierten Personen, SAMOA und 2019 innerhalb der Flamme. Am unteren Rand (noch Teil des transparenten Fensters) steht der Text "XVI PACIFIC GAMES One in Spirit | Tasi i le Agaga". Die Banknote ist von Sili Epa Tuioti, dem damaligen Finanzminister, und vom damaligen Gouverneur der Zentralbank von Samoa, Maiava Atalina Emma Ainuu-Enari, unterzeichnet. Samoas 2019-Gedenkbanknote (Rückseite). Samoas 2019-Gedenkbanknote unter UV-Licht (Rückseite). Die Rückseite hat ein vertikales Design. Die Motive zeigen junge Menschen aus Samoa, die ihre sportlichen Fähigkeiten durch Aktivitäten des täglichen Lebens entwickeln, wie z. B. das Tragen von Kokosnüssen, das Paddeln von Kanus und das Spielen von Rugby am Strand mit einer Kokosnuss. Der Text "One in Spirit | Tasi i le Agaga" (auf Englisch und Samoanisch) erscheint am unteren Rand auf der Rückseite. Diese Banknote war die zweite Polymerbanknote Samoas. Sie misst 140 x 72 mm und wurde auf dem Safeguard®-Polymersubstrat von De La Rue gedruckt. Der Kontrollnummer ist das Präfix PG/XVI vorangestellt, passend zu den 16. (XVI.) Pazifikspielen (Pacific Games). Das Ersatzpräfix ist ZZ/XVI. Samoas 2019-Gedenkbanknote als Ersatznote (Vorderseite). Samoas 2019-Gedenkbanknote als Musterschein (Vorderseite). Samoas 2019-Gedenkbanknote als Musterschein (Rückseite). 500 Gedenkfolders wurden hergestellt und für je 20 Tālā verkauft. Für den Preis war eine Banknote im Folder nicht enthalten: Man konnte eine beliebige Banknote seiner Wahl hinzufügen. Dieser Folder war sowohl bei den Teilnehmern der Pazifikspiele wie auch bei Sammlern sehr beliebt und bei der Zentralbank von Samoa schnell ausverkauft. Gedenkfolder für Samoas 2019-Gedenkbanknote (Vorderseite). Die Banknote ist als B121 und der Gedenkfolder als BNP104 in The Banknote Book  katalogisiert. Normalerweise sammeln wir moderne Banknoten in kassenfrischer Erhaltung, aber wie sieht eine zirkulierte Polymerbanknote aus? Die Herstellung von Polymerbanknoten ist etwa doppelt so teuer wie die von Papierbanknoten und hält im Allgemeinen etwa viermal so lange. Eine Polymerbanknote verschlechtert sich aber doch im Laufe der Zeit, wobei sich die Druckfarbe langsam abnutzt, während das Poylmersubstrat intakt bleibt. Wenn die Banknote absichtlich oder unabsichtlich extremer Hitze ausgesetzt wird (z.B. Bügeleisen), können sich Wellen bilden und die Banknote könnte sogar schrumpfen. Samoas 2019-Gedenkbanknote, abgenutzt aus dem Verkehr gezogen (Vorderseite). Samoas 2019-Gedenkbanknote, abgenutzt aus dem Verkehr gezogen (Rückseite). Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Weitere, nicht ausgegebene mauretanische Banknoten gemeldet!

    Die mauretanische Zentralbank stellt Sammlern weiterhin einige ihrer demonetisierten Banknoten zur Verfügung, von denen einige im Umlauf waren und andere nie in Umlauf gebracht wurden. Nicht ausgegebene 1000-Ouguiya-Banknoten aus den Jahren 1981 und 1989 wurden zu Beginn dieses Jahres für Sammler verfügbar, wie HIER im Blog berichtet. Demonetisierte Polymer- und Hybrid-Banknoten, die in Umlauf gebracht worden waren, sind in den letzten Monaten ebenfalls in großer Zahl für Sammler bereitgestellt geworden. Und nun sind die folgenden nicht ausgegebenen Banknoten aus den 1970er Jahren für Sammler verfügbar geworden: 100 Ouguiya vom 28.11.1975, Präfix A30 200 Ouguiya vom 29.06.1977, Präfix A30 1000 Ouguiya vom 29.06.1977, Präfix A30 Diese drei Banknoten sind seit Jahren im Specimen-Format (Musterscheine) bekannt, die im SCWPM als Pick 3A, 3B und 3C katalogisiert sind. Die Musterscheine sind bis heute noch selten. Sammler haben in den vergangenen Jahren Tausende von Dollars für die drei Specimen-Scheine bezahlt. Jetzt wurden alle drei Banknoten von der Bank als Umlaufnoten abgegeben, und der Satz kann nun für 80-100 US-Dollars erworben werden. Die drei Scheine wurden alle von De La Rue gedruckt, und ihr schönes, detailliertes Design ist typisch für afrikanische Banknoten aus den 1970er Jahren. Die 100-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "28-11-1975" versehen und zeigt auf der Vorderseite einen Mann mit Haouli (mauretanischem Turban) und zwei Frauen an einem Teeservice. Auf der Rückseite sind Fischer und Fischerboote abgebildet. Die 200-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "1977-6-29" versehen und zeigt einen bärtigen Mann ohne Kopfbedeckung, mehrere Einheimische und ein Kamel. Auf der Rückseite sind ein Mann, ein Kamel, zwei Antilopen und fliegende Vögel abgebildet. Die 1000-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "1977-6-29“ versehen und zeigt eine Frau mit Kopfbedeckung, einen Brunnen mit Menschen und Tieren, Palmen, einen Mann mit einem Maultier und eine Ölbohrinsel. Die Rückseite zeigt Ausgrabungsgeräte von einer Mine. Alle drei Banknoten enthalten auf der Vorderseite ein UV-Sicherheitsmerkmal. Auf der Rückseite der Banknoten ist keine UV-Lumineszenz vorhanden: Das Wasserzeichen auf allen drei Banknoten ist das desselben bärtigen Mannes, der auch auf der nicht ausgegebenen 1000-Ouguiya-Banknote vom 28.11.1981 zu sehen war: Für diese Banknoten wurden auch Ersatzscheine gefunden. Das Ersatzpräfix lautet Y30: Es ist leider nicht bekannt, warum diese Banknoten nie in Umlauf gebracht wurden. Donald Ludwig Abbildungen: Stane Straus (polymernotes.org)

  • Philippinen 2025: Unsere Helden bitte nicht vergessen!

    Die Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) begann am 23. Dezember 2024 mit der Ausgabe einer begrenzten Menge von 70 bis 90 Millionen Stück pro Stückelung der neuen Polymerbanknoten (50, 100 und 500 Piso). Jüngste Daten der BSP zeigen, dass sich bereits 661 Millionen Stück der 1000-Piso-Polymerbanknote im Umlauf befinden, was etwa 33 % des Gesamtumlaufs von 1000-Piso-Banknoten entspricht. Die stellvertretende Gouverneurin der philippinischen Zentralbank, Mary Anne P. Lim, hat klargestellt, dass die Papiergeldscheine mit den Motiven von Nationalhelden weiterhin produziert und in Umlauf gebracht werden. "Unsere Papiergeldscheine, die unsere philippinischen Helden zeigen, wird es weiterhin geben. Und sie werden auch weiterhin von der Öffentlichkeit verwendet werden. Sie werden gemeinsam im Umlauf sein", sagte Lim. Jose Abad Santos, Vicente Lim und Josefa Llanes Escoda auf der 1000-Piso-Papierbanknote. Historiker hatten die BSP dafür kritisiert, dass sie die Helden des Zweiten Weltkriegs, Jose Abad Santos, Vicente Lim und Josefa Llanes Escoda, von der 1000-Piso-Polymerbanknote entfernt hatte, als die neue Banknote im Jahr 2021 erstmals vorgestellt wurde. Und die Kritik hält an. Senator Benigno Aquino Jr. und seine Frau, die ehemalige Präsidentin Corazon Aquino auf der 500-Piso-Papierbanknote. Der ehemalige Präsident Manuel Roxas auf der 100-Piso-Papierbanknote. Der ehemalige Präsident Sergio Osmeña auf der 50-Piso-Papierbanknote. Auf dem 500-Piso-Schein sind der verstorbene Senator Benigno Aquino Jr. und seine Frau, die ehemalige Präsidentin Corazon Aquino, abgebildet. Der 100-Piso-Schein ehrt den ehemaligen Präsidenten Manuel Roxas, während der 50-Piso-Schein den ehemaligen Präsidenten Sergio Osmeña ehrt. Mehrere Gruppen haben Bedenken gegen die Entscheidung geäußert, Tiere und Pflanzen den Nationalhelden vorzuziehen, darunter die August Twenty-One Movement (ATOM), die die Auswirkungen des Weglassens von Nationalhelden auf den Banknoten in Frage stellt. "Seit mehr als zwei Jahrzehnten versucht die Familie des Diktators, die Geschichte umzuschreiben und die Helden, die mutig für unsere Freiheit gekämpft haben, aus unserem kollektiven Gedächtnis zu streichen", so ATOM. ATOM wurde nach der Ermordung des verstorbenen Senators Benigno "Ninoy" Aquino Jr. 1983 gegründet, der zusammen mit seiner verstorbenen Frau, der ehemaligen Präsidentin, auf der aktuellen 500-Piso-Banknote abgebildet ist. Kiko Aquino Dee, ein Enkel von Ninoy und Cory Aquino, äußerte ebenfalls seine Enttäuschung über die neu gestalteten Polymerbanknoten und sagte, dies sei geschehen, "damit sie unseren Helden nicht ins Gesicht sehen müssen, während sie ihre Opfer verraten". Die BSP konterte mit einer Erklärung: "Die BSP hat schon immer die Helden und Naturwunder des Landes auf Banknoten und Münzen abgebildet. Die Darstellung verschiedener Symbole des Nationalstolzes auf unseren Banknoten und Münzen spiegelt die numismatische Dynamik und Kunstfertigkeit wider und fördert die Wertschätzung der philippinischen Identität." Auch die Züchter von Abaca, einer einheimischen Faser, die im Volksmund eher als Manilahanf bekannt ist und für die Herstellung von Papierbanknoten verwendet wird, sind besorgt. Eine Industriegruppe, die die Abaca-Züchter und -Hersteller des Landes vertritt, hat jedoch die Behauptungen der BSP über Polymerbanknoten bestritten, als diese vor drei Jahren eingeführt wurden. Die derzeitigen Papierbanknoten bestehen zu 20 Prozent aus Abaca-Fasern, die anderen 80 Prozent sind Baumwolle. Die philippinische Behörde für die Entwicklung der Faserindustrie (PhilFIDA) erklärte, dass Polymerbanknoten teuer in der Herstellung, nicht so haltbar oder sicher wie behauptet und auch nicht gut für die Umwelt seien. Die Behörde vertritt die philippinische Abaca-Industrie, die ein Interesse daran hat, dass die philippinischen Banknoten weiterhin aus Papier bestehen. Ihre Behauptungen weisen eine gewisse Voreingenommenheit auf. Abaca-Faser trocknen in der Sonne. Die BSP hat versprochen, die einheimische Abaca-Industrie auch nach der Einführung der neuen Polymerbanknoten weiter zu unterstützen. "Während die Polymerbanknoten eingeführt wurden, werden die bestehenden Papierbanknoten im Umlauf und Abaca wird ein Schlüsselmaterial für die Papierbanknoten bleiben", sagte die BSP. Unter Berufung auf die ungedeckte weltweite Nachfrage nach Abaca, von der die lokale Industrie profitieren kann, sagte die BSP, sie unterstütze nachdrücklich die Bemühungen, die Abaca-Industrie des Landes zu unterstützen, damit sie von dieser großen Nachfrage profitieren kann. Sie gab jedoch nicht an, welche relevanten Programme oder Initiativen im Zusammenhang mit Abaca sie unterstützt. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Dobrý den! Guten Tag! – Eine notaphile Hommage an eine alte Stadt

    Es gibt nur wenige europäische Städte, die den Besucher sofort so sehr in ihren Bann zieht wie die tschechische Metropole Prag. Prag, die Goldene Stadt – Prag, die hunderttürmige Stadt – Prag, die Barockstadt – Prag, die Stadt des Jugendstils (Art nouveau), kaum eine andere europäische Stadt darf sich mit so vielen Attributen schmücken. Tradition und Moderne – pulsierendes Leben und verträumte einsame stille Winkeln liegen dicht beieinander. Weltoffen und charmant geben sich die Prager. Das Miteinander der verschiedenen Völker, die Jahrhunderte neben- und miteinander gelebt haben, hat sie ebenso geprägt wie die Jahre der k. und k. Monarchie und die Schicksalsschläge der neueren Geschichte.   Unzählige kleine Lädchen und Boutiquen laden in den hübschen engen Gässchen der Altstadt zum Shoppen ein. Cafés und Restaurants locken mit kulinarischen Highlights zum Verweilen – und immer wieder begegnen dem Besucher beeindruckende, geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten. Es wundert nicht, dass die Banknoten-Designer bei der Gestaltung der tschechoslowakischen und tschechischen Geldscheine auf ihre Abbildungen zurückgriffen und auch -greifen. Sie ermöglichen dem Betrachter, sich quasi auf einen virtuellen Stadtrundgang zu begeben.   Die bekannteste touristische Route durch die Prager Innenstadt ist der etwa 3,9 km lange Königsweg. Einst zogen die böhmischen Könige in einer feierlichen Krönungsprozession vom Königshof – an dessen Stelle das schönste Jugendstilgebäude Prags, das Gemeindehaus (Obecní dům) errichtet wurde – vom heutigen Platz der Republik (Náměstí Republiky) zu ihrer Krönung auf den Hradschin, die Prager Burg. Der Weg führte unter dem Pulverturm über die Straße Celetná zum Zentrum der Altstadt, dem Altstädter Ring (Staroměstské náměstí), dann vorbei am Altstädter Rathaus mit der weltberühmten Rathausuhr zum Kleinen Ring (Malé náměstí), einem kleinen dreieckigen Platz, der zu den ältesten in Prag zählt. Weiter ging es durch die enge Karlsgasse (Karlova ulice) am ehemaligen Jesuitenkolleg Clementinum vorbei, über den Kreuzherrenplatz (Křižovnické náměstí), durch den Altstädter Brückenturm über die Karlsbrücke und dem Kleinseiter Brückenturm. Auf der Straße Mostecká erreicht man den Kleinseitner Ring (Malostranské náměstí). Vorbei an der Kirche des hl. Nikolaus, die durch ihre mächtige Kuppel den Platz dominiert wird, führt der Weg auf der Nerudagasse (Nerudova ulice) bergan. Bis zum 17. Jahrhundert ging man weiter hinauf durch die Straßen Úvoz und Pohořelec und in der Nähe des Klosters Strahov bog die Route scharf nach rechts ab und führte weiter über den Loretoplatz (Loretánské náměstí) und durch die Loretostraße (Loretánská ulice) bis zur Prager Burg. Erst im 17. Jahrhundert wurde von der Nerudagasse durch den Felsen der direkte Aufstieg zur Prager Burg, die Straße Ke Hradu (Zur Burg), gehauen.   Der Königsweg endete im Veitsdom, in den die Prozession durch die sogenannte Goldene Pforte eintrat. In dem dann folgenden feierlichen Gottesdienst fand die Krönungszeremonie statt. Der König wurde mit dem geweihten Öl gesalbt und empfing aus der Hand des Prager Erzbischofs die Wenzelskrone und die weiteren Krönungsinsignien. Gleichzeitig mit dem König oder auch einige Tage später, wurde auch dessen Ehefrau zur böhmischen Königin gekrönt.   Die wohl wichtigste touristische Stationen auf dem Weg zur Burg ist die Karlsbrücke. Ihre Grundsteinlegung erfolgte 1357 durch Kaiser Karl IV. 16 Bögen überspannen die Moldau auf einer Länge von 516 Metern, ihre Breite beträgt rund 10 Meter. Als Vorbild diente die Steinerne Brücke in Regensburg. Als Baumaterial dienten alte Mühlsteine, Granit aus dem Flussbett sowie Sandstein aus den Steinbrüchen der Kreuzherren mit dem Roten Stern bei Hloubětín.   Abb. 1.1: Republika Československá, 14. Januar 1920, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 1.2: Republika Československá, 14. Januar 1920, 100 Kronen, Rückseite. Abb. 2.1: Republika Československá, 6. Juli 1920, 5000 Kronen, Vorderseite. Abb. 2.2: Republika Československá, 6. Juli 1920, 5000 Kronen, Rückseite.   Die Silhouette der Karlsbrücke mit der Prager Burg im Hintergrund findet sich auf zahlreichen Geldscheinen. Erstmals wurde sie mit der Kleinseite und dem Hradschin auf der Rückseite des 100-Kronen-Scheins des Bankamtes vom 14. Januar 1920 abgebildet, flankiert von jeweils einem Bildnis einer jungen Frau in Tracht aus Kyjou (links) und aus Piešt’any (rechts). Die Vorderseite wird dominiert von dem Staatswappen und auf der rechten Seite der Wiedergabe des Gemäldes „Slowakische Priesterinnen“. Josephine Crane, die Tochter von Alfons Muchas Mäzen Ch. R. Crane stand dem Meister des Jugendstils Modell. Ursprünglich diente das Gemälde als Werbeplakat der Prager Versicherungsgesellschaft "Slávie". Gedruckt wurde der Geldschein von der American Banknote Company (A. B. N. Co.), die auch die 5000-Kronen-Note mit dem Datum vom 6. Juli 1920 druckte. Die Rückseite des Scheins zeigt hinter einer allegorischen Frauengestalt das Ufer der Prager Kleinseite. Deutlich ist das Altstädter Brückentor zu erkennen und der Hradschin. Auf der Vorderseite rechts in einem Medaillon das Bildnis einer jungen Frau in der Tracht aus Tabor und in einem Zierelement eine Elbansicht mit dem Berg Říp. Der Schein zu 100 Kronen war vom 10. November 1920 bis zum 30. Juni 1939, die Note zu 5000 Kronen vom 10. Februar 1921 bis 31. August 1944 bzw. 31. Oktober 1945 gesetzliches Zahlungsmittel.   Abb. 3.1: Protektorat Böhmen und Mähren, 20. August 1940, 100 Kronen, II. Auflage, Vorderseite. Abb. 3.2: Protektorat Böhmen und Mähren, 20. August 1940, 100 Kronen, II. Auflage, Rückseite.   Der sicherlich schönste Geldschein des Protektorats ist die vom Grafiker und Lithographen Bedřich Fojtášek entworfene und von Jindřich (Heinrich) Schmidt gestochene 100-Kronen-Staatsnote mit dem Ausgabedatum vom 20. August 1940. Fast die gesamte Vorderseite des Scheins wird von der Abbildung des Hradschins, der Karlsbrücke, der Moldau und der Statue des Ritters Bruncvik eingenommen. Um den Ritter ranken sich einige Legenden. Vor seinem Tod ließ er sein magisches Schwert in der Karlsbrücke einmauern. Dort würde es so lange bleiben, bis er zurückkäme. Wenn Böhmen von Feinden bedroht würde, würde er mit dem heiligen Wenzel über die Karlsbrücke reiten. Wenn dabei Wenzels Pferd stolpere, würde das Zauberschwert aus dem Mauerwerk springen, und Bruncvik würde damit die Feinde vertreiben. Eigentlich ist die Statue des Ritters ein „Grenzstein“, der den Teil der Moldau kennzeichnet, der den Bürgern der Altstadt gehört.   Vier weitere Scheine zeigen das bekannte Ensemble auf ihren Rückseiten. Im November 1945 gab die Tschechoslowakische Republik einen Geldschein zu 100 Kronen in Umlauf, der auf der Vorderseite den ersten Staatspräsidenten abbildet. Gedruckt wurde das Papiergeld bei Bradbury, Wilkinson & Co. in New Malden, Surrey, Großbritannien. Unterschrieben sind sie vom Finanzminister der Exilregierung Dr. L. K. Feierabend, der später in den Westen flüchtete. Im Zuge der Währungsreform wurden dann ab 1. Juni 1953 die Bankovka Státní Banky Československé, die in Moskau bei Gosznak gedruckt wurden, ausgegeben. Am 1. Dezember 1962 gab dann die Notenbank eine neue 100-Kronen-Banknote (1961) in Umlauf. Die in der staatlichen Wertpapierdruckerei in Prag gedruckte Note wurde bis zur Auflösung der Tschechoslowakei immer wieder nachgedruckt.   Abb. 4.1: Republika Českosolovenská, o. D. (1945), 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 4.2: Republika Českosolovenská, o. D. (1945), 100 Kronen, Rückseite. Abb. 5.1: Státní Banka Československá, 1953, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 5.2: Státní Banka Československá, 1953, 100 Kronen, Rückseite. Abb. 6.1: Státní Banka Československá, 1961, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 6.2: Státní Banka Československá, 1961, 100 Kronen, Rückseite.   Kurz vor dem Sturz des kommunistischen Systems in der Tschechoslowakei erschien am 1. Oktober 1989 eine Note zu 100 Kronen mit dem Brustbild des beim Volk verhassten Diktators Klement Gottwald. Große Teile der Bevölkerung weigerten sich, diesen Geldschein zu benutzen, sodass er bereits am 31. Dezember 1990 eingezogen wurde. Die Rückseitenabbildung weicht von den bisherigen Darstellungen dahingehend ab, dass nicht die komplette Brücke abgebildet wird, sondern im Vordergrund nur das Kleinseiter Brückentor und dahinter die mächtige Kuppel der Kirche des hl. Nikolaus am Kleinseiter Ring. Auf der rechten Scheinseite dann die Prager Burg.   Abb. 7.1: Státní Banka Československá, 1989, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 7.2: Státní Banka Československá, 1989, 100 Kronen, Rückseite.   Die Prager Burg (tschechisch Pražský hrad) gilt mit einer Grundfläche von rund sieben Hektar (nach der Marienburg des Deutschen Ordens im heutigen Polen) als das zweitgrößte geschlossene Burgareal der Welt. Die Anfänge der Burganlage liegen im 9. Jahrhundert. Generationen waren daran beteiligt, der heutigen Anlage ihr Aussehen zu geben. Die Burg war Residenz der Könige von Böhmen, zweier Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, der Präsidenten der Tschechoslowakei und heute Sitz der Präsidenten der Tschechischen Republik.   In die Geschichtsbücher ging der zweite Prager Fenstersturz ein. Am 23. Mai 1618 warfen Vertreter der protestantischen Stände den königlichen Statthalter Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm Slavata von Chlum und Koschumberg sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius aus einem Fenster der Prager Burg. Dieses Ereignis markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Die böhmischen Stände warfen Kaiser Matthias, ihrem katholischen Landesherrn, und dem zum Nachfolger gewählten böhmischen König Ferdinand von Steiermark vor, die von Kaiser Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der Protestanten gebrochen zu haben.   Inmitten der Prager Burg steht der Veitsdom. Der Dom wurde anstelle einer 925 unter dem heiligen Wenzel errichteten Rotunde und der unter Spytihněv II. begonnenen dreischiffigen romanischen Basilika errichtet. Mit dem Bau des Gebäudes nach dem Vorbild gotischer französischer Königskathedralen wurde am 21. November 1344 auf Anweisung Karls IV. begonnen. Zuvor war Prag durch die Bulle vom 30. April 1344 von Papst Clemens VI. zum Erzbistum erhoben worden. Zu Beginn leitete der französische Baumeister Matthias von Arras die Arbeiten. Nach seinem Tod 1352 führte Peter Parler (* 1330 oder 1333 in Schwäbisch Gmünd; † 13. Juli 1399 in Prag) die Arbeiten fort. Teile der Rotunde mit den Gräbern der Heiligen wurden in den Neubau integriert, so etwa die Südapsis mit dem Wenzelsgrab. Der Dom enthält neben den Grablegen der böhmischen Herrscher auch eine Kammer, in denen die Krönungsinsignien aufbewahrt werden.   Die 5000-Kronen-Banknote der Česká Narodní Banka, die erste Ausgabe trägt die Jahreszahl 1993, bildet auf der Rückseite eine Gruppierung bedeutender gotischer und barocker Prager Gebäude ab. In der Mitte ist der Turm des Veitsdoms. Die rechte Vorderseite zeigt das Brustbild von Tomáš Garrigue Masaryk (*  7. März   1850   in  Hodonín ,  Kaisertum Österreich ; † 14. September 1938 in Lány), dem ersten Staatspräsident der Tschechoslowakei.   Abb. 8.1: Česká Narodní Banka, 2009, 5000 Kronen, Vorderseite. Abb. 8.2: Česká Narodní Banka, 2009, 5000 Kronen, Rückseite. Abb. 9.1: Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag, 24. Oktober 1942, 1000 Kronen, II. Auflage, Vorderseite.  Abb. 9.2: Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag, 24. Oktober 1942, 1000 Kronen, II. Auflage, Rückseite.   Die 1000-Kronen-Banknote der Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag vom 24. Oktober 1942 bildet auf der rechten Vorderseite das Brustbild des Baumeisters Peter Parler ab. Als Vorlage wählte man eine Statue der Triforium-Galerie des Veits-Doms: das Selbstbildnis des Dombaumeisters. Auch diese Note wurde im Offset-Verfahren von der Notendruckerei der Nationalbank für Böhmen und Mähren gedruckt. Wieder besorgte Jindřich Schmidt die Gravur der Druckplatten.   Verlässt man die Burg, gelangt man auf den Hradschiner Platz (Hradcanské Námestí). Im Zentrum die Marien- oder auch Pestsäule von Ferdinand Maximilian Brokoff aus dem 18. Jahrhundert. Der Platz wird von eleganten Palais umrahmt, darunter das Erzbischöfliche Palais, dahinter erhebt sich das hochbarocke Palais Sternberg. Die reich verzierte Fassade des Martinicpalais zeigt Szenen aus dem Alten Testament. Ihm gegenüber steht das Palais Schwarzenberg. Über die Loretostraße (Loretánská) mit dem monumentalen Palais Czernín gelangt man zur Wallfahrtskirche Maria Loreto. Es ist das bedeutendste Marienheiligtum Böhmens. Nicht weit entfernt steht auf einer Anhöhe am Rand der Kleinseite das Kloster Strahov. Für einen Besuch der Bibliothek mit ihren kostbaren Büchern sollte man sich unbedingt Zeit nehmen. Von hier geht es bequem zu Fuß zur Sternwarte Petrin und dem berühmten Aussichtsturm. Mit der Standseilbahn (Lanová dráha na Petřín) geht es innerhalb von fünf Minuten hinab zum Ufer der Moldau.   Auf der anderen Flußseite leuchtet bei Sonnenschein das Dach des Nationaltheaters (Národní divadlo). Das Gebäude wurde mit Hilfe von Spenden im Stil der Neorenaissance errichtet und 1881 eröffnet. Die Idee zum Aufbau eines Nationaltheaters entstand bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, bis zur Fertigstellung sollten jedoch noch einige Jahrzehnte vergehen. Am 16. Mai 1868 wurde der Baubeginn in Anwesenheit von 100.000 – 150.000 Zuschauern gefeiert, dessen Höhepunkt war die Uraufführung der Oper Dalibor von Bedřich Smetana im Novoměstské divadlo (Neustädter Theater).   Abb. 10.1: Národní Banka Československá, 1. November 1945, 5000 Kronen, Vorderseite. Abb. 10.2: Národní Banka Československá, 1. November 1945, 5000 Kronen, Rückseite.   Die 5000-Kronen-Banknote der Národní Banka Československá vom 1. November 1945 bildet auf der Rückseite das Nationaltheater ab. Die rechte Vorderseite zeigt das Brustbild des Komponisten Bedřich Smetana (* 2. März 1824 als Friedrich Smetana in Litomyšl [Leitomischl]; † 12. Mai 1884 in Prag). Sein bekanntestes Werk ist „Die Moldau“ (Vltava) aus dem sinfonischen Zyklus „Mein Vaterland“ (Má vlast).   Spätestens jetzt sollte man in einen der vielen Biergärten einkehren, um sich zu erholen und die Eindrücke noch einmal auf sich einwirken zu lassen, schließlich gibt es noch andere Tage, um Entdeckungen zu machen.   Heute starten wir auf dem Wenzelsplatz am Denkmal des hl. Wenzel. Der Platz hat eine Länge von etwa 750 Meter und eine Breite von ca. 60 Meter. Damit gehört er zu den größten innerstädtischen Plätze Europas.   König Karl IV. ließ ihn 1348 bei Gründung der Prager Neustadt entlang eines bestehenden Weges anlegen. Da auf ihm der Pferdehandel betrieben wurde, nannte man ihn Roßmarkt. 1848 benannte man den Platz nach dem Heiligen Wenzel um. Direkt vor dem Nationalmuseum thront das Wenzelsdenkmal, dass der tschechische Künstler Josef V. Myslbek 1912 schuf. Es zeigt den Heiligen Wenzel als Landespatron in Rüstung mit Harnisch und Lanze sowie zu seinen Füßen die vier Schutzheiligen Ludmilla, Prokop, Anežka (Agnes) und Vojtěch (Adalbert).   Denkmal und Platz waren in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz politischer Demonstrationen. Am 28. Oktober 1918 feierte hier die Prager Bevölkerung die neu geschaffene Tschechoslowakei mit einer Kundgebung. Am 16. Januar 1969 verbrannte sich der tschechoslowakische Student Jan Palach selbst und lief in Flammen vom Nationalmuseum auf den Wenzelsplatz, um so gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei im Jahr 1968 und der daraus resultierenden Niederschlagung des "Prager Frühlings" zu protestieren. Auf einer Massenkundgebung am 24. November 1989 forderten Václav Havel und Alexander Dubček die politische Umgestaltung des Landes. Wenige Wochen später war die "Samtene Revolution" vollzogen und der Kommunismus in der Tschechoslowakei Geschichte.   Abb. 11.1: Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag, 24. Februar 1944, 5000 Kronen, Vorderseite. Abb. 11.2: Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag, 24. Februar 1944, 5000 Kronen, Rückseite.   Die 5000-Kronen-Note der Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag vom 24. Februar 1944 zeigt auf der Vorderseite das Brustbild Herzog Wenzels (tschechisch Svatý Václav; * um 908; † 28. September 929 oder 935 in Stará Boleslav (dt. Altbunzlau)). Er war ein böhmischer Fürst aus der Dynastie der Přemysliden. Sein Herrschaftsgebiet umfasste eine kleine Region um Prag, gleichzeitig war er Oberhaupt des böhmischen Stammesverbands.   Um wieder in die Altstadt zu gelangen, muss man den Platz der Länge nach durchschreiten. Auf dem Weg geht es an zahlreichen Hotels, Geschäften und Einkaufsmöglichkeiten vorbei. Schon bald erreicht man das Zentrum der Altstadt, den Altstädter Ring (Staroměstské náměstí). Von hier geht es in nördlicher Richtung in die Josefstadt (Josefov). Die von der Altstadt umgebene historische Prager Judenstadt (Židovské Město pražské) wurde 1850 eingemeindet. Sie entstand im 13. Jahrhundert als Ghetto und entwickelte sich zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Europa. Mit der Verleihung der Bürgerrechte an die Juden im Jahr 1848 konnten sie Juden auch in anderen Stadtteilen niederlassen, sodass Ende des 19. Jahrhunderts das alte Viertel größtenteils abgerissen wurde. An ihre Stelle ließ die Prager Stadtverwaltung Boulevards nach Pariser Vorbild mit prachtvollen Jugendstil-Gebäuden errichten. Sechs Synagogen, der alte Jüdische Friedhof, die Zeremonienhalle und das alte Jüdische Rathaus blieben erhalten und sind heute wichtige touristische Ziele.   Bis zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren hatte Prag eine blühende jüdische Gemeinde. Im Jahr 1939 begann die Verfolgung der Prager Juden. Jüdische Institutionen wurden geschlossen und deren Eigentum beschlagnahmt. 1941 begann dann die systematische Deportation der Prager Juden ins Ghetto Theresienstadt und von dort ins Vernichtungslager Auschwitz. Von den knapp 49.500 Juden, die bei Kriegsbeginn in Prag lebten, überlebten nur etwa 7.500 die Schoah.   An diese schreckliche Zeit erinnern auch die mit „Quittung“ überschriebenen Geldscheine des Ghettos Theresienstadt aus dem Jahr 1943. Die Gravur der Druckplatten besorgte ebenfalls Jindrich Schmidt und der Druck erfolgte bei der Notendruckerei der Nationalbank für Böhmen und Mähren in Prag. Die Rückseite der Scheine bildet Moses mit der Tafel der zehn Gebote ab.   Abb. 12.1: Theresienstadt, Der Älteste der Juden, 1. Januar 1943, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 12.2: Theresienstadt, Der Älteste der Juden, 1. Januar 1943, 100 Kronen, Rückseite.   Durchquert man die Josefstadt gelangt man an die Moldau und zum Kloster der hl. Agnes. Das Doppelkloster der Klarissen und Minoriten wurde wahrscheinlich 1231 von Agnes von Böhmen (* 20. Januar 1211 (?) in Prag; † 6. März 1282 (?) in Prag) gegründet. Sie war wahrscheinlich die jüngste Tochter von König Přemysl Otakar I. von Böhmen und Königin Konstanz von Ungarn. Sie war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Přemysliden-Dynastie. Sie arbeitete als Nonne – Äbtissin des Klosters Na Františku – und war eine prominente Persönlichkeit im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Das Kloster beherbergt heute Teile der Nationalgalerie.   Die Banknote der Tschechischen Nationalbank (Česká Národní Banka) zu 50 Kronen (erste Ausgabe 1993) bildet die Heilige auf der Vorderseite ab, während die Rückseite ein gotisches „A“ für Agnes auf dem Gewölbe der St. Salvatorkirche im St. Agnes-Kloster zeigt.   Abb. 13.1: Česká Národní Banka, 1993, 50 Kronen, Vorderseite. Abb. 13.2: Česká Národní Banka, 1993, 50 Kronen, Rückseite.   Die 20-Kronen-Banknote mit dem Kopfbildnis König Otokar I. Přemysl (* um 1160/1165, † 15. Dezember 1230) auf der Vorderseite bildet den Vater der heiligen Agnes ab. Der römisch-deutsche König Friedrich II. aus dem Geschlecht der Staufer stellte am 26. September 1212 in Basel die Goldene Bulle von Sizilien (lat. Bulla Aurea Siciliæ) aus. Der heutige Name der Urkunde leitet sich von der goldenen Bulle (Metallsiegel) des sizilianischen Königs ab, die dem Dokument beigefügt ist. Friedrich gewährte Otokar damit drei Privilegen: Der Titel des Königs von Böhmen war erblich, eine Königswahl konnte nur in Böhmen erfolgen und der römische König bestätigte nur noch die Wahl. Damit bedankte sich Friedrich bei Ottokar für die Unterstützung bei seiner Wahl zum römischen König. Vorder- und Rückseite der Banknote bilden das Siegel der Bulle ab, die Rückseite zeigt zusätzlich die Königskrone. Das Originaldokument wird heut im  Nationalarchiv  in  Prag aufbewahrt.   Abb. 14.1: Česká Národní Banka, 1994, 20 Kronen, Vorderseite. Abb. 14.2: Česká Národní Banka, 1994, 20 Kronen, Rückseite.   Auf dem Rückweg schauen wir noch bei der Karls-Universität (tschechisch Univerzita Karlova, lateinisch Universitas Carolina) vorbei. Am 7. April 1348 wurde durch einen Stiftungsbrief des römisch-deutschen und böhmischen Königs Karls IV., die Karls-Universität nach dem Vorbild der Pariser Universitas magistrorum et scholarium als „Studium generale“ gegründet. Sie war die erste Universität in Mitteleuropa.     Die Banknote der Nationalbank zu 100 Kronen (erste Ausgabe 1993) bildet auf der Vorderseite Karl IV. (*  14. Mai   1316  in  Prag ; †  29. November   1378  ebenda) aus dem Geschlecht der Luxemburger ab. Er war ab 1346 römisch-deutscher König , ab 1347 König von  Böhmen , ab 1355 König von  Italien , ab 1365 König von Burgund und ab 1355  römisch-deutscher Kaiser , der Prag zum Kaisersitz des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation machte. Er zählt zu den bedeutendsten Kaisern des  Spätmittelalters  und war einer der einflussreichsten europäischen Herrscher seiner Zeit. Die Rückseite zeigt das Siegel der Karls-Universität.   Abb. 15.1: Česká Národní Banka, 1997, 100 Kronen, Vorderseite. Abb. 15.2: Česká Národní Banka, 1997, 100 Kronen, Rückseite.   Unseren virtuellen Rundgang durch Prag endet in Vyšehrad ( Prager Hochburg) , das wir nach nur zwei Metrostationen mit der U-Bahnlinie C erreichen. Von der Haltestation Vyšehrad erreicht man nach einem kleinen Fußmarsch die Festung. Sie liegt südlich der Prager Neustadt auf einem Hügel, der sich steil über dem rechten Ufer der Moldau erhebt. Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick, der bis zur Prager Burg reicht.   Neben der Kathedrale St. Paul und St. Peter (errichtet vor 950 Jahren), den Kasematten und Galerie (Überbleibsel der Festung) ist der Slavin Friedhof die hervorzuhebende Sehenswürdigkeit. Der Friedhof wurde 1869 auf dem Gelände der Festung errichtet. Rund 600 bedeutende tschechische Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Unter ihnen die Komponisten Antonín Dvořák (1841–1904) und Bedřich Smetana (1824–1884), der Meister des Jugendstils Alfons Mucha (1860–1939), der Nobelpreisträger für Chemie Jaroslav Heyrovský (1890–1967), der Schriftsteller Karel Čapek (1890–1938), die Opernsängerin Ema Destinová (1878–1930) und die Dichterin Božena Němcová (1820–1862). Sie ist die bekannteste Vertreterin der klassischen tschechischen Literatur. In der Mitte des Friedhofs steht das Monument Slavín, ein Mausoleum und die letzte Ruhestätte für besonders verdiente Persönlichkeiten des tschechischen Volkes.   Abb. 16.1: Státní banka Československá, 1985, 1000 Kronen, Vorderseite. Abb. 16.2: Státní banka Československá, 1985, 1000 Kronen, Rückseite.   Die 1000-Kronen-Banknote der Tschechoslowakischen Staatsbank (Státní Banky Československé) von 1985 bildet rechts auf der Vorderseite den Komponisten Bedřich Smetana ab und auf der Rückseite die auf dem Felsen thronende Festung und die steile zur Moldau abfallenden Klippen. Bleibt noch anzumerken, dass das Kopfbildnis der Dichterin den 500-Kronen-Schein der Česká Národní Banka (ab Ausgabe 1993) schmückt.   Nun heißt es Abschiednehmen von Prag – auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.   Uwe Bronnert

  • Vietnam bietet dem südlichen Afrika die Herstellung von Polymerbanknoten an

    "Việt Nam News" berichtete bereits am 7. Dezember 2024, dass Q&T Hi-tech Polymer, mit Sitz in Hanoi, erfolgreich eigene Polymersubstrate für Banknoten entwickelt hat, was einen bedeutenden Fortschritt darstellt, der die Haltbarkeit, Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Währung verbessert. Dies wurde bei einem Besuch afrikanischer Botschafter und Vertreter am 6. Dezember 2024 hervorgehoben. Vietnam hat sich zu einem Drehkreuz für die Herstellung von Hightech-Währungen entwickelt und ist zu einem wichtigen Akteur bei der Bereitstellung umfassender Währungslösungen geworden. Die Nationale Banknotendruckerei von Vietnam (NBPP) und Q&T verändern die Zukunft der Währungsherstellung und zeigen das Potenzial Vietnams als Partner für Länder, die kosteneffiziente und sichere Lösungen suchen. Die zwei Jahrzehnte lange Erfahrung des NBPP in der Polymertechnologie ermöglicht es, umfassende Dienstleistungen anzubieten, die die Herstellung von Substraten und den Druck hochwertiger Banknoten umfassen. Nguyễn Đức Cường, Vorsitzender des NBPP, unterstrich diese Zusammenarbeit mit den Worten: "Wir können alle Arten von Banknoten in der Welt auf Polymerbasis herstellen, mit einer Kapazität von bis zu fünf Milliarden Stück jährlich. Diese Partnerschaft senkt die Kosten und steigert die Effizienz." Jamale Chouaibi, Botschafter der marokkanischen Botschaft in Vietnam (links), besucht das Werk von Q&T Hi-tech Polymer im Hòa Lạc Hi-tech Park. Foto von Q&T. Das vietnamesische Fachwissen bietet unschätzbare Lösungen für Länder, die mit hohen Outsourcing-Kosten und Anfälligkeit für Fälschungen zu kämpfen haben. Während seines Besuchs stellte der marokkanische Botschafter Jamale Chouaibi fest, dass viele afrikanische Länder hohe Kosten für den Druck ihrer Währungen im Ausland aufwenden müssen. "Was wir heute hier gesehen haben, bietet die gleiche, wenn nicht sogar eine bessere Qualität zu wesentlich geringeren Kosten", bemerkte er. Der mosambikanische Botschafter Ilundi Dos Santos schlug vor, dass Vietnam sowohl Rohstoffe als auch Druckdienstleistungen für die mosambikanische Währung liefert. Trotz dieser Fortschritte bleiben Herausforderungen bestehen. Wie ein Vertreter von Q&T anmerkte, wird der Sektor der Polymer-Banknotenherstellung von einigen wenigen globalen Firmen beherrscht, was für kleinere Länder erhebliche Hindernisse darstellt. Der vietnamesische Erfolg bei der Überwindung dieser Hindernisse ist jedoch ein Präzedenzfall für andere. Indem Vietnam seine Technologie weitergibt, ebnet es Ländern den Weg zu mehr Eigenständigkeit bei der Herstellung von Banknoten. Delegierte nehmen an einer Diskussionsrunde bei Q&T teil. Foto von Q&T. Die Beteiligung der Länder des südlichen Afrikas an dieser Zusammenarbeit ist besonders vielversprechend. Vuyiswa Tulelo, Südafrikas Botschafterin in Vietnam, unterstrich die weitreichenden Auswirkungen der Q&T-Technologie. "Es geht um mehr als nur um das Drucken von Geld; es geht um die Sicherheit, Integrität und Identität von Nationen. Süd-Süd-Beziehungen sind von entscheidender Bedeutung, und die Arbeit von Q&T veranschaulicht das transformative Potenzial solcher Partnerschaften". Die Fähigkeit von Vietnam, komplette Verpackungsdienstleistungen anzubieten – von der Herstellung von Polymersubstraten bis zum hochwertigen Druck – macht das Unternehmen zu einem wichtigen Partner für afrikanische Länder und darüber hinaus. Dieses Partnerschaftsmodell bedeutet nicht nur eine technologische Errungenschaft, sondern auch einen Meilenstein der Süd-Süd-Zusammenarbeit. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • COINSTORE E-LIVE 8 zu Banknoten startet am 26. Januar 2025: Vorschau

    Am 25. Januar 2025 startet die 8. E-Live-Auktion des jungen lettischen Münzhandels- und Auktionshauses COINSTORE mit Teil I zu Münzen. Medaillen und Token (Lose 1 bis 407). Am Tag darauf, Sonntag dem 26. Januar, beginnt um 10 Uhr mit insgesamt über 650 Losen der Banknotenteil (Lose 500 bis 1.153). Internet: www.coinstore.lv Zur Auktion: https://rcoinstore.com/auctions/5-1MAKDU/coinstore-e-live-8-auction-coins-medals-and-banknotes Zum Start des Geldschein-Teils: https://rcoinstore.com/auctions/5-1MAKDU/coinstore-e-live-8-auction-coins-medals-and-banknotes?page=12&limit=36 Neben dem Startpreis (oft sogar 1 Euro) ist der aktuelle Stand der Gebote bei jedem Los sichtbar! Nachstehend eine kleine Auswahl zu den angebotenen Geldscheinen: Lot 852: A rare 100 Litu banknote from Lithuania, issued in 1991 with a unique printing error. Graded About UNC 55, this note stands out for its rarity and historical importance, offering collectors a piece of Lithuanian monetary history with a fascinating flaw. Starting Bid:  € 2.250 Lot 816: This pristine 1927 10 Litu note from Lithuania is in Gem UNC 66 EPQ condition, graded by PMG. As a SPECIMEN note, it is a highly collectible piece that showcases the exceptional quality and design of Lithuania's early 20th-century banknotes. Starting Bid:  € 3.400 Lot 782: An outstanding 500 Latu banknote from Latvia, issued in 2008, graded Superb Gem UNC 67 EPQ. This note is in near-perfect condition and represents the pinnacle of modern Latvian currency. A must-have for collectors of contemporary European banknotes. Starting Bid:  € 2.250 Lot 773: A beautifully preserved 100 Latu banknote from Latvia, issued in 1992, graded Gem UNC 66 EPQ. This note is in exceptional condition and is an ideal choice for collectors of modern Latvian currency, featuring intricate design elements that highlight the nation’s rich heritage. Current Bid:  € 350 Lot 672: A rare and highly sought-after 10 Rubel banknote from Posen, Germany, issued in 1916. Graded Gem UNC 66 EPQ, this note is in pristine condition and is an excellent addition to any collection of World War I-era currency. Its rarity and historical significance make it a standout piece. Starting Bid:  € 408 Weitere Lose: Los 617: Finland, Finlands Bank, 500 Markkaa, 1909 (1918), About UNC 55 Starting Bid:  € 357 Los 639: French Somaliland, Tresor Public, 50 Francs - Djibouti, 1952, Superb Gem UNC 68 EPQ, Pick: 25 Starting Bid:  € 340 Los 640: French Somaliland, Tresor Public, 100 Francs, 1952, Superb Gem UNC 68 EPQ, Pick: 26 TOP POP Starting Bid:  € 595 Los 654: Germany, Reichsbanknote, 1000 Reichsmark, 1936, Choice UNC 64, Pick: 184 Starting Bid:  € 230 Los 655: Germany, Third Reich, 5 Reichsmark, 1933, Gem UNC 65 EPQ, Pick: 199 Starting Bid:  € 34 Los 851: Lithuania, Bank of Lithuania, 500 Litu - Printer: G&D, 2000, Choice UNC 64 EPQ, Pick: 64 Starting Bid: € 383 Hans-Ludwig Grabowski Zur Auktion: https://rcoinstore.com/auctions/5-1MAKDU/coinstore-e-live-8-auction-coins-medals-and-banknotes Zum Start des Geldschein-Teils: https://rcoinstore.com/auctions/5-1MAKDU/coinstore-e-live-8-auction-coins-medals-and-banknotes?page=12&limit=36 COINSTORE INFO: www.coinstore.lv auction.coinstore.lv   service@coinstore.lv ☎ +371 25370706 SIA COINSTORE | Reg.Nr . 40203071934 Pils laukums 4 Centra rajons, Rīga, Latvia LV-1050

www.geldscheine-online.com | Regenstauf

© 2025 Battenberg Bayerland Verlag GmbH

bottom of page