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Reaktionen auf unser Newsletter 21/2018 zum Kampf gegen Betrug

In unserem Newsletter vom 6. Dezember 2018 berichteten wir über betrügerische Angebote auf ebay und wie wir solche zukünftig durch eine enge Zusammenarbeit im Rahmen des Enhanced Member Reporting (EMR)-Programms von ebay im Interesse der Sammler bekämpfen wollen.

Herzlichen Dank für die vielen Mails, die wir daraufhin erhielten und die uns bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.


Lesen Sie selbst, was uns Leser u.a. noch am gleichen Tag schrieben:

Fälschungen auf eBay

Ich bin jetzt sehr positiv über die aktuelle Entwicklung überrascht! Dass eBay so schnell reagiert hat, ist wohl dem guten Namen von Ihnen und des Verlags geschuldet.

Ich hoffe, dass es sich in der Szene herumspricht, dass es Menschen gibt, die auf Fälschungen ein Auge haben. Diese Aktion hätte wohl schon viel früher anlaufen müssen, dann hätten viele gutgläubigen Sammler viel Geld gespart. Man denkt nur an die letzte Welle der Kolonialfälschungen! Tolle Aktion!

Viele Grüße

Claus Engelhardt


Danke

Liebes Geldschein-Team,

Danke für Eure Bemühungen bei ebay. Höchste Zeit, dass mal jemand etwas unternimmt. Bislang sind Einzelversuche von ebay ja leider nicht einmal beantwortet worden. Weiter so.

Gruss aus der Schweiz.

Christof Zellweger


DDR-Scheine mit Briefmarken

Recht herzlichen Dank für diesen interessanten Artikel über gefälschte Geldscheine.

Bei Ebay-Kleinanzeigen bin ich fündig geworden:

Erstens ist der Aufdruck ddralt schon mal frech und zweitens sind die Marken aus dem Jahre 1973 auch falsch platziert.



Ich habe ihnen einmal drei Geldschein in den Anhang gelegt, die ich früher sogar von einer Münzhandelsgesellschaft gekauft hatte. Nachdem ich sie mehrmals auf diese Scheine hingewiesen hatte, wurden sie aus den Angeboten herausgenommen.

Leider kann ich ihnen nicht sagen, um welchen Versandhandel es sich gehandelt hat.

Ich möchte jetzt keinen fälschlicher Weise beschuldigen.

Andreas Trepzik


Antwort der Redaktion

Bei den von Ihnen gemeldeten Angeboten handelt es sich zwar um keine historisch so nachvollziehbaren Stücke, aber um Originale. Jeder kann eine Briefmarke auf einen Brief kleben, auf eine Postkarte, oder sogar auf einen Bierdeckel oder Geldschein. Das ist nicht verboten! In der Zeit der Inflation hatte man sogar öfters wertlos gewordene Geldscheine als Ersatz für Postkarten genutzt und es soll sogar schon einmal eine Kuh zugestellt worden sein, die ausreichend frankiert war. Soweit der postgeschichtliche Aspekt. Sowohl Geldscheine als auch Briefmarken sind also echt. Es gab natürlich keinen Grund, weshalb solche zeitgenössischen Stücke in dieser Kombination existiert haben sollen. So gesehen, handelt es sich also um moderne „Mache“ zum Verkauf an Sammler. Jedoch kann hier nicht ausreichend eine betrügerische Absicht unterstellt werden, da man lediglich zwei historische Belege miteinander kombinierte. Eine solche Absicht wäre nur dann zweifelsfrei gegeben, wenn die Scheine zusätzlich noch mit einem falschen Stempel versehen wären, der einen historischen Kontext vortäuschen würde. Erst dann kann man auch die Betrugsabsicht annehmen. Wer allerdings diese Stücke kauft, muss schon vom gesunden Menschenverstand her wissen, dass man eine beliebige Briefmarke auf einen beliebigen Schein kleben kann. Wem das gefällt, der soll es kaufen, denn er wird damit nicht betrogen.


Anmerkungen

Wer immer auf der Suche nach dem Besonderen ist, verliert das wirklich Wichtige aus den Augen! In diesem Sinne sollten sich Sammler nicht so leicht täuschen lassen, wenn Geldscheine mit Stempeln versehen sind, die überhaupt nicht da hin gehören und mit Marken beklebt, die zwar echt sind, es aber keinerlei historische Notwendigkeit gab, diese auf Geldscheine zu kleben. Was in der Kombination aus echtem Geldschein und echter Marke entstand, ist ein neues Produkt für Sammler, mehr nicht. Jeder Sammler kann für sich selbst entscheiden, ob er das für sammelwürdig hält und solche Produkte kauft, ob er lieber gleich selbst zur Marke greift und eigene "Kreationen" schafft, oder ob er das schlichtweg ablehnt, weil das zwei echte Belege in einer Weise kombiniert, die den historischen Kontext der Geld- und Postgeschichte für Leichtgläubige verfälschen könnte.

Für Ende Januar 2019 ist ein Treffen bei ebay geplant. Ziel ist es, gemeinsam gegen betrügerische Angebote vorzugehen. Wir werden nach der World Money Fair berichten, was dabei vereinbart wurde.


Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Andreas Trepzik

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