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AutorenbildSven Gerhard

Bankovky 6: Eine Banknotenauktion mit vielen Highlights

Aktualisiert: 27. Nov.

Am 15. und 16. November fand die jährliche Papiergeldauktion des Auktionshauses Bankovky mit Sitz in Prag statt. Diese wurde – wie in den vergangenen Jahren – ausschließlich online und über die tschechische Auktionsplattform Livebid abgewickelt.

 

Bankovky (deutsch: Banknoten) unter Leitung von Aleš Kohout hat sich in den vergangenen Jahren zum einen der führenden Auktionshäuser für Geldscheine insbesondere aus der k&k-Monarchie und deren Nachfolgestaaten entwickelt. Auch in diesem Jahr haben viele Spitzenstücke aus diesen Sammelgebieten ihren Weg in die Auktion gefunden, und zum Teil atemberaubende Zuschläge erzielen können – der Markt für österreichisch-ungarisches und für tschechisch-slowakisches Papiergeld verzeichnet weiterhin eine kräftige Nachfrage insbesondere nach Stücken in sehr guten Erhaltungen.


Mit Aufgeld für umgerechnet 1 Million Euro zugeschlagen - 5000 Korun des Bankamtes

der Tschechoslowakei vom 15. April 1919 gegradet von PMG in Erhaltung "30" (Very Fine).

Quelle: Bankovky.com


Ausgerufen wurden 1508 Positionen verteilt auf zwei Tage. Klarer Favorit war das Los Nummer 189, ein Schein des Bankamtes der Tschechoslowakei zu 5.000 Kronen

vom 15. April 1919, die erste Staatsnote dieser Wertstufe des wenige Monate zuvor unabhängig gewordenen Landes, gedruckt in der Druckerei für Wertpapiere der österreichisch-ungarischen Bank. Der Schein lief nur kurz und in geringen Stückzahlen um. Gegradet von PMG mit „30“ (Very Fine) und mit einem Ausruf von 2.500.000 Millionen Tschechischen Kronen (umgerechnet rund EUR 99.000) gestartet, erzielte das Stück einen Zuschlag von sagenhaften 21.400.000 tschechischen Kronen (EUR 831.000). Dazu kommt ein Aufgeld von 20 Prozent – der Erwerber oder die Erwerberin zahlte also rd. 1 Million Euro!

Die Banknote dürfte damit zu den teuersten Sammlerbanknoten weltweit gehören.

 

Auch andere Geldscheine erzielten Spitzenpreise, darunter viele österreichisch-ungarische Guldenscheine in oft sehr ansprechenden Erhaltungen, sowie die frühen Noten der Tschechoslowakei. Die Erstausgabe eines Gutscheins der staatlichen Devisenläden der Tuzex zu 50 Haleru wurde in gebrauchter Erhaltung für 750.000 tschechische Kronen (EUR 29.700) plus 20 % Aufgeld zugeschlagen, ein 50 Kronen-Gutschein der Tuzex von 1970 erzielte 340.000 Kronen (EUR 13.500) plus 20 % Aufgeld. Auch gebrauchte Scheinen verkauften sich nach teilweise heftigen (online-)Bietergefechten überdurchschnittlich.

Alle Auktionsergebnisse können auf https://livebid.cz/en/organisator/Bankovky/archived nachgesehen werden.

 

Die Abwicklung der Auktion über die anwenderfreundliche Auktionsplattform Livebid verlief reibungslos und unkompliziert, das Portal ist intuitiv zu bedienen und funktioniert auch auf mobilen Endgeräten ohne Einschränkungen. Trotz des Formates als online-Auktion erhielten Bestandskunden von Bankovky rechtzeitig vor der Auktion zusätzlich einen hochwertig gemachten Auktionskatalog mit zahlreichen Abbildungen per Post, der durchaus als Referenzwerk dienen kann.

 

Glückwunsch an Aleš Kohout für die auch dieses Jahr wieder beeindruckende Zusammenstellung einer Banknotenauktion von sehr hoher Qualität.

 

Die nächste Bankovky Auktion findet vermutlich im Herbst 2025 statt.


Dr. Sven Gerhard

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