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"Corona-Opfer" Numismata

Aktualisiert: 11. März 2020



Wie bereits berichtet, wurde die Numismata am vergangenen Wochenende kurzfristig wegen dem Corona-Virus abgesagt. Zuerst wollten es die aus vielen Ländern angereisten Händler garnicht glauben, als in der Nacht von Freitag auf Samstag das Gerücht die Runde machte. Jetzt aber bleiben Veranstalter und Händler auf ihren Kosten sitzen, während immer noch in vollen Stadien der Fußball rollt. Sind Münzhändler und Sammler gefährdeter oder gar gefährlicher als Fußballfans?

Teil der Gerüchteküche war, dass alle Händler ein Gesundheitszeugnis vorlegen sollten, woher das in der Nacht vor der Börse kommen und was das bringen sollte, wenn Tausende Besucher ohne ein solches in die Halle strömen, bleibt offen.

Was aber auf Nachfrage bestätigt wurde ist, dass der Veranstalter am 6. März um 22 Uhr vom Kreisverwaltungsreferat Auflagen erhielt, aufgrund derer die Börse schließlich abgesagt werden musste. Unter anderem sollten Händler, die aus gefährdeten Regionen kamen (z.B. Italien), ausgeschlossen werden. Außerdem sollte jeder Besucher der Börse seine Adresse hinterlassen. Ja, unter den Händlern waren auch welche aus Italien, wo Gestern ein großer Teil des Nordens abgeriegelt wurde.

Freitag Abend trafen sich Chef und angereiste Mitarbeiter des Battenberg Gietl Verlags nach dem Aufbau noch zu einem gemütlichen bayerischem Wirtshausbesuch mit dem Chefredakteur der "MünzenRevue" Dr. Rainer Albert, der sich mit der Münchner U-Bahn auf den Weg gemacht hatte. Die war übrigens so überfüllt, dass der empfohlene Sicherheitsabstand von einem Meter auf nur Zentimeter geschrumpft war.



Mittlerweile gilt die Empfehlung, dass Veranstaltungen ab 1.000 Teilnehmer abgesagt werden sollen. Ist eine U-Bahn-Fahrt eine Veranstaltung? Nicht wenige enttäuschte und verärgerte Händler und zurückgewiesene Besucher sprachen von Panikmache und Hysterie, doch die aktuelle Entwicklung ist Besorgnis erregend und die Auswirkungen auf die Wirtschaft noch garnicht abzusehen.

Der DAX ist um 7% abgestürzt und auch der Adler des Germanischen Nationalmuseums (Logo der Numismata) ist auf der Karikatur von Manfred Dietl trotz Mundschutz zu Fall gebracht.


Stellungnahme des Veranstalters (Münzen Modes):

Aufgrund neuer Anordnungen der Stadt München wegen dem Coronavirus mussten wir die Messe leider kurzfristig absagen.

Es tut uns leid, dass wir uns gezwungen sahen, die NUMISMATA so kurzfristig abzusagen. Wir möchten uns dafür bei allen entschuldigen, die zum Teil lange Wege auf sich genommen haben, um nach München zu kommen. Wir möchten uns aber auch bedanken bei den vielen, die durch ihre souveräne Reaktion gezeigt haben, dass sie sich der aktuellen Schwierigkeiten bei jeder Form der Zukunftsprognose durchaus bewusst sind. Aussteller werden demnächst von uns direkt kontaktiert.


Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Manfred Dietl

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