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Kanada: „Lebe lang und in Frieden!“

Seit 1972 ist auf der kanadischen 5-Dollars-Banknote ein Porträt des ehemaligen kanadischen Premierministers Wilfrid Laurier zu sehen, der von 1896 bis 1911 im Amt war.

Im Rahmen der neu gestalteten „Canadian Journey „Spocking“-Serie wurde sein Bildnis 2002 durch ein Halb-Seitenporträt ersetzt. Obwohl Mr. Spock aus Star Trek (dargestellt von Leonard Nimoy) und Laurier nicht genau die gleichen Gesichtszüge haben, bemerkten die Kanadier Ähnlichkeiten zwischen den beiden Männern, nachdem Lauriers neues Halb-Seitenporträt auf den Banknoten erschien. Die Menschen begannen daraufhin, die Banknote zu "verschönern", indem sie die berühmten Spock-Augenbrauen hinzufügten oder, genauer gesagt, die Augenbrauen von Wilfrid Laurier umformten und seine Frisur so veränderten, dass sie wie Spocks bekannte Topfschnitt-Frisur aussah.


Die kanadische 5-Dollars-Banknote mit dem Porträt von Wilfrid Laurier.
Die kanadische 5-Dollars-Banknote mit dem Porträt von Wilfrid Laurier.

„Ge-Spock-te“ 5-Dollars-Banknoten.


Diese landesweite Praxis wurde über soziale Medien initiiert und gefördert, wo viele Twitter-Nutzer ihre Follower aufforderten, sich diesem Trend anzuschließen, der als „Spocking“ bekannt wurde. Das „Spocking“ kanadischer Banknoten, insbesondere der 5-Dollars-Note, wurde um 2008 herum weithin bekannt. Es verbreitete sich dann sehr schnell, nachdem auch viele berühmte Persönlichkeiten ihre Follower auf Twitter aufforderten, ihre 5-Dollars-Noten zu „spocken“. Nach Nimoys Tod im Februar 2015 kam es zu einem Wiederaufleben des „Spocking“, das von vielen als Symbol der Erinnerung oder des Gedenkens an den Scheuspieler angesehen wurde.


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Das Porträt von Wilfrid Laurier wurde aber auch zu dem von Severus Snape verändert, einer fiktiven Figur aus der Harry-Potter-Romanreihe von J. K. Rowling.


Eine clevere durch KI hergestellte Fantasie-5-Dollars-„Spock“-Polymerbanknote.
Eine clevere durch KI hergestellte Fantasie-5-Dollars-„Spock“-Polymerbanknote.

Im Jahr 2019 forderte die kanadische Zentralbank die Bürger offiziell auf, die „Spocking“-Praktiken einzustellen, da das Beschriften und Markieren von Banknoten laut einem Sprecher der Bank of Canada völlig unangemessen sei. In der Erklärung hieß es weiter, dass die Banknoten ein Symbol des Landes und eine Quelle des Nationalstolzes seien und dass daher jegliche Beschriftung von Banknoten nicht angemessen sei.

Das Bemalen von Geld ist jedoch sowohl in Kanada als auch in den Vereinigten Staaten legal, wo Banknoten für eine Vielzahl von Zwecken, einschließlich Werbung, verwendet werden. In Australien beispielsweise ist die Verunstaltung von öffentlichem Geld jedoch eine Straftat, und der „Täter“ kann mit einer zweijährigen Haftstrafe rechnen. Da das Bemalen von Geld aber in Kanada keine Straftat ist, wird das „Spocken“ von 5-Dollars-Scheinen der kanadischen Währung wahrscheinlich weitergehen, zu Ehren von Leonard Nimoy und trotz der deutlichen Worte der Bank of Canada und der Tatsache, dass es jetzt viel schwieriger ist, auf den neuen Polymerbanknoten Kanadas zu schreiben oder zu malen.


Donald Ludwig

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