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AutorenbildAlbert Pick

Lexikon: Japanische Besatzungsausgaben im Zweiten Weltkrieg

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Jahre 1941 besetzte Japan weite Gebiete Ostasiens. Für die verschiedenen Regionen oder Länder wurden jeweils verschiedene Besatzungsnoten ausgegeben.

Es gibt folgende Ausgaben:


Burma

1942 besetzt: Ausgaben zu 1, 5 und 10 Cents sowie ¼, ½, 1, 5, 10 und 100 Rupien mit der Kopfzeile "The Japanese Government". Die Scheine sind erkennbar an dem Buchstaben B vor den nachfolgenden Serienbuchstaben.

Die von den Japanern eingesetzte Regierung unter Dr. Ba Maw ließ 1945 eigene Scheine zu 1, 5, 10 und 100 Rupien herstellen, die aber nur in wenigen Exemplaren bekannt wurden.


Burma: Ausgabe des "Japanese Government" über 1 Rupie ohne Datum (1942).


Hongkong

1941 besetzt: Eine eigene Besatzungsausgabe hat es nicht gegeben. Alle japanischen und chinesischen Scheine mit Überdruck "Hongkong Government" sind Militärscheine.


Malaya

1942 besetzt: Es gab Scheine zu 1, 5, 10 und 50 Cents sowie zu 1, 5, 10, 2 x 100 und 1000 Dollars mit der Kopfzeile "The Japanese Government". Am Buchstaben M vor den nachfolgenden Serienbuchstaben kann man die Scheine von den anderen Besatzungsnoten unterscheiden. Es gibt für Reklamezwecke nachgemachte Scheine.


Malaya: Ausgabe des "Japanese Government" über 1 Rupie ohne Datum (1942).


Niederländisch-Indien

1942 besetzt: Drei Arten von Scheinen wurden ausgegeben: 1, 5 und 10 Cents sowie ½, 1, 5 und 10 Gulden mit der Kopfzeile "De Japansche Regeering", dann 100- und 1000-Rupien-Scheine mit "Pemerintha Dai Nippon" (Japanische Regierung) und schließlich von der durch die Japaner eingesetzten Regierung zu ½, 1, 5, 10 und 100 Rupien mit dem Aufdruck "Dai Nippon Teikoku Seihu" (Kaiserliche japanische Regierung). Auf allen drei Ausgaben befindet sich der Buchstabe S vor den nachfolgenden Serienbuchstaben.


Niederländisch-Indien: Ausgabe der "Japansche Regeering" über 10 Gulden ohne Datum (1942).


Niederländisch-Indien: Ausgabe mit "Dai Nippon Teikoku Seihu"

über 10 Rupien ohne Datum (1944).


Ozeanien

Umlaufgebiet für diese Scheine waren die besetzten britischen Gebiete im Südpazifik, hauptsächlich auf Neuguinea sowie den Salomonen- und Gilbert-Inseln: ½, 1 und 10 Shilling sowie über 1 Pfund mit der Kopfzeile "The Japanese Government".

Der Erkennungsbuchstabe ist ein O vor den nachfolgenden Serienbuchstaben.


Ozeanien: Ausgabe mit "The Japanese Government" über 1 Shilling ohne Datum (1942).


In Australien wurden 1943 die Scheine, die bei den Soldaten als Souvenirs sehr beliebt waren, nachgemacht (meist mit "Replica" überdruckt). Die nachgemachten Scheine sind heute seltener als die Originale.


Philippinen

1942 besetzt: Es gab Scheine zu 1, 5, 10 und 50 Centavos sowie 1, 2 x 5, 2 x 10, 2 x 100, 500 und 1000 Pesos mit der Kopfzeile "The Japanese Government". Alle Scheine haben ein P vor den darauffolgenden Serienbuchstaben.

Nach dem Beginn der Zurückeroberung durch die US-Amerikaner, die die einstige spanische Kolonie seit ihrem Sieg im Philippinisch-Amerikanischer Krieg (1899–1902) gegen die junge unabhängige Republik kontrollierten, planten die Japaner eine Ausgabe durch die Philippinische Zentralbank (Bangko Sentral Ng Pilipinas). Es wurden 10- und 1000-Piso-Scheine hergestellt, aber nicht mehr ausgegeben.


Philippinen: Ausgabe mit "The Japanese Government" über 10 Pesos ohne Datum (1942).


Die meisten japanischen Besatzungsausgaben sind häufig, man kann sie sogar als Massenware bezeichnen, doch es gibt auch seltene und sogar sehr seltene Einzelstücke oder Varianten.


Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

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