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Wieder wurden diverse Machwerke bei ebay angeboten und teuer verkauft

Wieder wurden verschiedene fantasievoll und kreativ nachempfundene „KZ-Scheine“ und anderes "Lagergeld", dieses Mal unter dem ebay-Pseudonym „ersttagsfund“, angeboten und leider auch teuer verkauft. Hinter dem Anbieter dürfte sich ein alter Bekannter verbergen, der bereits vor geraumer Zeit sein Unwesen unter anderen Namen bei ebay trieb. Dass er immer noch Käufer findet, ist schon erstaunlich. Jeden Bieter müsste die große Anzahl der verschiedenen angebotenen "Raritäten" stutzig machen, ganz zu schweigen von dem Text im Angebot (Auszug) selbst:

„Verkauft wird von Privat unter Ausschluss jeglichen Anspruches auf Authentizität, ein Teil meiner Sammlung.

Ich habe in der Vergangenheit Scheine, Papiere und Noten angesammelt, welche ich nun anbiete!

Auf die Herkunft kann nicht in jedem Einzelfall eingegangen werden und bleibt daher gleichfalls irrelevant für Ihren Kauf!

Eine Gewährleistung oder Garantie gleich welcher Art, ist nicht Bestandteil des Angebotes!

Eine Garantie oder Gewährleistung gleich welcher Art ist demnach ausgeschlossen!

Ebenso schließe ich mögliche spätere Diskussionen aus, welche auf Ihrer Erwartungshaltung basieren könnten, denn es bleibt für unseren Kaufvertrag vollkommen unerheblich, wie genau der angebotene Artikel zu definieren oder einzuordnen ist!

Ich kann Ihnen lediglich versprechen, dass ich versende, was das Artikelfoto zeigt!

(mögliche Irrtümer oder Tippfehler ausgenommen!)

Der angebotene Artikel ist Teil meiner Sammlung, und Sie urteilen auf Grundlage dieses Artikelfotos.

Sollte Ihnen das nicht ausreichend erscheinen, nun gut, es zwingt Sie ja niemand zu bieten?!

Weitergehende spätere Ansprüche oder Nachverhandlungen, egal aus welchem Grund, sind ausgeschlossen; diese Vertragsbedingungen akzeptieren Sie ausdrücklich und vollumfänglich durch Abgabe eines Gebotes!

Mein einziges Versprechen ist, dass Sie genau den abgebildeten Artikel erhalten werden!“


Hier im Einzelnen die erzielten Verkaufspreise:


Abb. 1: 67,00 Euro


Abb. 2: 203,02 Euro


Abb. 3: 29,39 Euro


Abb. 4: 172,71 Euro


Abb. 5: 53,79 Euro


Abb. 6: 172,71 Euro


Abb. 7: 101,00 Euro


Abb. 8: 172,71 Euro


Abb. 9: 33,39 Euro

Abb. 10: 32,39 Euro


Abb. 11: 29,29 Euro


Abb. 12: 17,29 Euro


Abb. 13: 53,89 Euro


Abb. 14: 20,50 Euro


Abb. 15: 53,89 Euro


Abb. 16: 58,89 Euro


Abb. 17: 11,50 Euro


Abb. 18: 172,71 Euro

Dem bleibt nichts hinzuzufügen!


Uwe Bronnert


Anmerkung der Redaktion:

Dem muss doch noch etwas hinzugefügt werden! Leider reagiert ebay schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf die Meldung fragwürdiger oder gar offen betrügerischer Angebote. Man kann davon ausgehen, dass die gut gemeinte Initiative eine Lawine von Meldungen in allen Verkaufskategorien ausgelöst und ebay womöglich überrollt hat.

Nichts desto trotz, möchten wir in unserem Blog für Geldscheinsammler vor solchen Angeboten warnen. Besonders verwerflich wird es dann, wenn Betrüger vermeintliche Zeugnisse der NS-Dikatatur und des Holocaust fälschen, um mit unbedarften Sammlern Profit zu erzielen. Wir berichten nicht das erste Mal über solche Fantasieprodukte aus Konzentrations- und OT- und Kriegsgefangenen-Lagern. Die Masche ist auch nicht neu. Schon vor Jahrzehnten wurden Lagerscheine von Dachau als Vorbild genommen, um in gleicher Gestaltung Fälschungen von anderen Lagern, darunter von den Vernichtungslagern Auschwitz und Treblinka zu fertigen und an Sammler zu verkaufen. Die Machwerke dieses erfolgreichen ebay-Verkäufers nun, der sich offensichtlich von Zeit zu Zeit unter immer neuen Pseudonymen anmeldet, zeigt jedoch eine völlig neue Dimension! Seine künstlich gealterten und offenbar mit einigem historischem Fachwissen gefertigten Machwerke täuschen nicht nur Sammler, sondern können zukünftig sogar Historiker täuschen und damit Geschichte verfälschen. Warum seine Masche funktioniert? Weil es zwei Konstanten im Leben der Menschen gibt, die sich wohl niemals ändern werden: Dummheit und Gier!

Wer wissen will, was es wirklich für Zahlungsmittel in Konzentrationslagern und Gettos des "Dritten Reichs" gab und auch noch mehr über Fälschungen erfahren möchte, dem sei mein Buch "Das Geld des Terrors" empfohlen!


Hans-Ludwig Grabowski


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