top of page

Das neue 88-Cents-Souvenir der Fidschi-Inseln: Banknote oder ein wertloses Fantasieprodukt?

Aktualisiert: 8. Okt. 2023

Die Reserve Bank of Fiji (RBF) kündigte die Ausgabe dieser neuen "Banknote" am 8. August 2022 an (hier im Blog vorgestellt). Sie wird als eine "Legal-Tender-Banknote" vermarktet, aber ist sie tatsächlich eine Banknote?


Der Fantasieschein unter UV-Licht.


Wikipedia definiert eine Banknote als "eine Urkunde, die in einem bestimmten Land oder Währungsraum als (in der Regel gesetzliches, als reines Kreditgeld vom Staat garantiertes) Zahlungsmittel dient, von einer autorisierten Institution (Notenbank, Zentralbank) ausgegeben wird und auf einen runden Nominalwert einer Währungseinheit lautet".


In der Pressemeldung der Reserve Bank of Fiji vom 9.8.2022 liest man [übersetzt], dass keine neuen "numismatischen Banknoten" zu 88 Cents in Umlauf gebracht werden; sie seien für den "Verkauf an den chinesischen und weiteren asiatischen Markt" geschaffen worden.

Am Ende der Pressemitteilung der Bank heißt es außerdem: "Die in der Vergangenheit von der RBF ausgegebenen numismatischen Banknoten und Münzen zu Themen wie Weihnachten, Wahrzeichen, berühmte Persönlichkeiten, wie Musiker, oder Tierwelt, wie die Vögel Fidschis, waren eine wichtige Einnahmequelle für die RBF. Allein in den letzten drei Jahren hat die RBF durch den Verkauf von numismatischen Banknoten und Münzen über acht Millionen US-Dollars eingenommen und damit die Einnahmen der Bank ergänzt."

Diese Verlautbarung hat viele chinesische Sammler verärgert, die ihre negative Meinung in verschiedenen chinesischen Chatgruppen geäußert haben: "Sind wir die Milchkuh von Fidschi? Vielleicht sollten wir diese Banknote komplett boykottieren und Fidschi eine Lektion erteilen?"

Dennoch werden viele dieser "Souvenirscheine" von chinesischen und internationalen Sammlern gekauft. Könnte dieses Produkt der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt? Werden so wenige dieser Scheine verkauft, dass die RBF die Anzahl solcher numismatischer Produkte in der Zukunft reduzieren wird? Die Zeit wird es zeigen.


Für den internationalen Verkauf der Noten ist diese offizielle Webseite auch auf Chinesisch und Englisch eingerichtet. Die Amtssprachen auf den Fidschi-Inseln sind Fidschi und Englisch. Alle Preise werden in Chinesischem Yuan und nicht in der eigenen Landeswährung, dem Fidschi-Dollar, angegeben.


Ungefähr 8000 Chinesen leben auf den Fidschi-Inseln – das sind ca. 1% der Gesamtbevölkerung. Die Fidschi-Chinesen spielen daher kaum eine Rolle für den Absatz im eigenen Land. China bemüht sich jedoch, seinen Einfluss in den pazifischen Staaten (einschließlich Fidschi) stark auszuweiten, und zwar in allen Bereichen von der Sicherheit bis zur Fischerei. D. h., sowohl politische wie auch finanzielle Interessen haben bei der Ausgabe dieser "Banknote" vermutlich mitgespielt (hier nur ein Artikel von vielen zum Thema "China und die pazifischen Inseln").


Also dann, diese "Note" wird nicht in Umlauf gebracht, sie wurde nicht für den Gebrauch auf den Fidschi-Inseln geschaffen und hat keinen Nennwert, da sie nicht in Fidschi als Zahlungsmittel benutzt werden kann – auch wenn man sie gegen gesetzliche Zahlungsmittel eintauschen kann. Es ist daher keine Banknote und es handelt sich damit um ein rein gewinnorientiertes Fantasieprodukt, das für den Verkauf außerhalb Fidschis geschaffen wurde.


Sollten solche Fantasieprodukte überhaupt in einem Banknoten-Katalog aufgeführt werden? Sollten Sammler solche Produkte ganz meiden? Der Kauf solcher Fantasieprodukte würde Fidschi und andere Länder nur dazu ermutigen, solche weiterhin zu schaffen, nur um Geld zu verdienen. Der Nominalwert in diesem Fall beträgt 88 Cents (88 = chinesische Glückszahl), aber die einzelnen Scheine werden für 28 Fidschi-Dollars verkauft – mehr als das 31-Fache ihres angeblichen Nennwerts. Klingt das für Sie wie ein Schnäppchen? Was denken Sie?


Donald Ludwig (polymernotes.org)

bottom of page