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AutorenbildUwe Bronnert

Ein Börsenbeben führte zur Gründung der „Fed“

Aktualisiert: 14. Nov. 2023

Mit einigen Anmerkungen zu den Noten der Federal Reserve Banken


Das Federal-Reserve-System, kurz „Fed“, ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Gründung der Fed steht in direktem Zusammenhang zum New Yorker Börsencrash vom 17. Oktober 1907. Nach einer atemberaubenden Boomphase in den vorangegangenen Jahren – die Volkswirtschaft wuchs jährlich um sechs Prozent, die Industrieproduktion verdoppelte sich innerhalb von zehn Jahren – blickten die Banker in der ersten Jahreshälfte sorgenvoll in die Zukunft.

Im April 1906 hatte das Erdbeben und die folgende Feuersbrunst San Francisco zerstört. Die Naturkatastrophe kostete nicht nur mindestens 3000 Menschen das Leben, sondern der Schaden betrug fast zwei Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts. Von der Wall Street floss das Kapital in den Westen des Landes und in New York wurde nach dem anhaltenden Aufschwung das Geld knapp. Zudem transferierten britische Anleger kaum noch Geld über den großen Teich. Die Bank of England erschwerte den Kapitaltransfer, sprich die Goldausfuhr, um die eigenen Reserven zu schützen.


Die Söhne eines wohlhabenden deutschen Einwanderers, Otto, Arthur und Fritz Augustus Heinze betrieben eine kleine Brokerfirma in New York. Fritz Augustus galt als skrupelloser Unternehmer, der sich um Anstand wenig kümmerte. Er hatte mit dubiosen Machenschaften in Butte, dem Kupfereldorado von Montana ein Vermögen gemacht. Weniger mit der Förderung des Metalls selbst, als mit juristischen Spitzfindigkeiten. Er kaufte im großen Stil Grundstücke, die an den Claims grenzten. Wenn nun beim Abbau einer Kupferader die Grundstücksgrenze gerade geringfügig überschritten wurde, überzog er seinen Nachbarn mit Klagen, bis sie Strafen zahlten oder ihm sein Grundstück teuer abkauften. Nun hofften die Brüder auf den ganz großen Clou. Sie kauften mit geliehenem Geld Aktien der United Copper Company und spekulierten darauf, dass die Mehrheit der Anleger auf fallende Aktienkurse setzen und heimlich Leerverkäufe tätigen würden. Bei Leerverkäufen leihen sich Spekulanten Aktien eines Unternehmens und verkaufen sie umgehend zum geltenden Kurs, in der Hoffnung, diese Aktien am Rückgabetag zu einem günstigeren Kurs wieder kaufen zu können. Glückt das Unternehmen, ist die Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufskurs der Gewinn. Die Heinze-Brüder hatten vor, den Aktienpreis hochzutreiben und so die Spekulanten zu zwingen, sich aus Mangel an Alternativen zum gestiegenen Preis bei ihnen einzudecken. Doch der waghalsige Plan schlug fehl. Als die Heinzes am 15. Oktober beginnen wollten, die Leerverkäufer in die Enge zu treiben, stellte sich heraus, dass die Brüder die Menge der Leerverkäufe weit überschätzt hatten. Tatsächlich waren viel mehr „echte“ Papiere an der Börse als erhofft. Statt zu überhöhten Preisen verkaufen zu können, mussten sie ihrerseits mit Verlust verkaufen. Binnen Stunden fiel am 17. Oktober 1907 der Kurs der Aktien der United Copper Company ins Bodenlose. Die Pleite der Brüder löste eine Kettenreaktion aus. Zunächst gingen die Banken in die Knie, bei denen sich die Brüder Geld geliehen hatten und es nun nicht zurückzahlen konnten. Dann traf es die Mercantile National Bank, deren Präsident und wichtiger Anteilseigner Fritz Augustus Heinze war. Als bekannt wurde, dass der Präsident der Knickerbocker Trust Company, Charles Barney, ein Freund der Heinze-Brüder war, geriet auch dieses Unternehmen in den Sog, und dies, obwohl es mit seinen fast 18.000 Kunden zu den angesehensten Adressen an der Wall Street zählte. Nachdem sich am 22. Oktober mehrere Banken weigerten Schecks einzulösen, die von der Knickerbocker Trust Company ausgestellt waren, setzte ein Ansturm auf die Zentrale in der 5th Avenue ein. Lange Menschenschlangen warteten vor dem Gebäude auf Einlass in den Schalterraum, wo sich Menschenmassen drängten. Innerhalb von weniger als drei Stunden zahlte die Bank acht Millionen US-Dollars aus, sodass die drittgrößte New Yorker Bank am Mittag ihre Arbeit einstellen musste. Am folgenden Tag traf es New Yorks Nr. 2, die Trust Companie of America. Von ihren Reserven in Höhe von 60 Millionen US-Dollar flossen an diesem Tag 13 Millionen Dollars ab und am darauffolgenden Tag weitere 9 Millionen Dollars. Auch der Lincoln Trust geriet in Bedrängnis – und am Donnerstag, den 24. Oktober, erreichte die Krise auch die Aktienmärkte, als das Publikum die Rückzahlung sogenannter Call Loans, jederzeit fälliger Kredite, forderte und den Maklern daher das Geld für den Handel fehlte.


J. P. Morgan[1] erkannte, dass das gesamte US-Finanzsystem abzustürzen drohte. Zusammen mit dem US-Finanzminister George B. Cortelyou trommelt er die Direktoren der größten Banken zur Schadensbekämpfung zusammen. Zu den von ihnen zugesagten Krediten in Höhe von 10 Millionen US-Dollars, schoss der Finanzminister weitere öffentliche Gelder zu. Ferner versprach er den Banken, Staatsanleihen abzukaufen, um so deren die Liquidität wiederherzustellen. Auch der Magnat John Rockefeller[2] unterstützte Morgans Anliegen, sodass am Freitag die Bevölkerung beruhigende Meldungen in den Zeitungen lesen konnten. Geistliche riefen in ihren sonntäglichen Predigten ihre Gemeindemitglieder zur Besonnenheit auf. Die Wochenendpause beruhigte die Nerven und am Montag wurde die Börse wie gewohnt geöffnet. Ein vollständiger Zusammenbruch war so verhindert worden.


Bis zum Jahresende sank der Dow-Jones-Index um 37,7 Prozent auf 58,75 Punkte. Die Kreditzinsen erhöhten sich auf 100 bis 150 Prozent. Aber selbst zu diesen Konditionen war kaum noch Geld zu bekommen. Viele Kleinanleger verloren ihre Ersparnisse. Die Finanzkrise in den Vereinigten Staaten war mittlerweile keine rein US-amerikanische mehr. Die weltweit arbeitenden Geldhäuser in Ägypten, Japan, Deutschland, den Niederlanden und Südamerika wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.


Als Reaktion auf das Finanzchaos von 1907 und den zahlreichen Bank-Zusammenbrüchen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts setzte in den USA eine rege Diskussion über eine Neuordnung des Bankwesens ein. Zahlreiche Pläne wurden im Kongress diskutiert. Das Ergebnis war der „Federal Reserve Act“, den Präsident Woodrow Wilson am 23. Dezember 1913 unterzeichnete. Dieses Gesetz stattete die zu errichtende Zentralbank mit weitreichenden Befugnissen aus. Künftig bestimmte sie die Geldpolitik des Landes. Das Federal-Reserve-System nahm am 16. November 1914 seine Arbeit auf.


Hinter dem Begriff „Federal Reserve System“ verbirgt sich ein Netz von zwölf über die USA verteilte regionale Zentralbanken (Federal Reserve Banks), an deren Spitze der Board of Governors mit Sitz in Washington steht. Das Direktorium besteht aus sieben Mitgliedern, die vom US-Präsidenten vorgeschlagenen und vom Senat bestätigt werden. Ihre Amtszeit beträgt 14 Jahre, zwei der Mitglieder haben für vier Jahre das Amt des Präsidenten bzw. Vizepräsidenten inne. Die Arbeit des Direktoriums wird durch das Federal Open Market Committee unterstützt. Ihm gehören neben den sieben Direktoriumsmitgliedern der Präsident der Federal Reserve Bank of New York sowie, nach einem jährlichen Rotationsverfahren, vier der elf anderen regionalen Fed-Bank-Präsidenten an. Obwohl die zwölf regionalen Fed-Banken Aktiengesellschaften sind, an denen die privaten Banken ihres Bezirks beteiligt sind, ist das Federal Reserve-System eine staatliche Einrichtung.


Karte: Bankbezirke der einzelnen Federal Reserve Banken.


Da es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten keine zentrale Notenbank gab, wurde das Papiergeldwesen dezentral geregelt. Im Umlauf waren zahlreiche verschiedene Staatspapiergeld-Ausgaben sowie eine Vielzahl von „National Bank Notes“[3] („National Currency“) von „States Banks“ (einzelstaatlich konzessionierte Banken) und „National Banks“ (vom Bund konzessionierte Banken).[4]


Mit der Errichtung des Federal-Reserve-Systems kamen zwei neue Geldschein-Arten hinzu: Die „Federal Reserve Bank Notes“ und die „Federal Reserve Notes“. Es wurden zwei Serie der Federal Reserve Bank Notes ausgegeben. Die Serie von 1915 besteht nur aus 5-, 10- und 20-Dollars-Noten, die auch nicht von allen zwölf Banken des Systems emittiert wurden. Beteiligt waren nur die Banken in Atlanta, Chicago, Kansas City und Dallas sowie die Bank in San Francisco bei der 5-Dollars-Note. Die Scheine tragen den Aufdruck „National Currency“ und ähneln den „National Bank Notes“. Die Verpflichtung, den Inhaber auf Verlangen zu bezahlen, wurde von der jeweiligen Federal Reserve Bank und nicht von den Vereinigten Staaten übernommen. Die Serie von 1918, die aus den Nominalen 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Dollars besteht, wurde durch Gesetz vom 23. April 1918 autorisiert. An ihrer Ausgabe beteiligten sich alle zwölf Banken, wenn auch nicht an allen Stücklungen. Zum Beispiel stammen die 50-Dollars-Noten nur von der St. Louis Bank, die 20-Dollars-Noten nur von den Banken in Atlanta und St. Louis. Diese Emission unterscheidet sich von der ersten durch den Hinweis „Secured by United States bonds or United States Certificates of indebtedness or United States one-year gold notes, deposited with the Treasurer of the United States of Amerika …“ [Gesichert durch US-Anleihen oder US-Schuldscheine oder US-Goldnoten mit einjähriger Laufzeit, hinterlegt beim Schatzmeister der Vereinigten Staaten von Amerika ...].

Bei den folgenden Ausgaben wurde der Hinweis in „Secured by United States bonds deposited with the Treasurer of the United States of America or by like deposit of other securities“ [Gesichert durch beim Schatzmeister der Vereinigten Staaten von Amerika hinterlegte US-Bonds oder durch gleichwertige Hinterlegung anderer Wertpapiere] geändert. Der größte Teil der Emission ist längst eingelöst. Laut Aufzeichnungen des Finanzministeriums stehen von einer Gesamtausgabe von fast 762 Millionen US-Dollars nur noch etwas mehr als 2 Millionen Dollars aus.[5]

Abb. 1.1: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 1918, Vorderseite.

Abb. 1.2: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 1918, Rückseite. https://www.ebay.com (2.6.2020).


Abb. 2.1: 20 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Dallas, Serie 1929, Vorderseite.

Abb. 2.2: 20 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Dallas, Serie 1929, Rücksseite.


Die Emission des zweiten Notentyps begann mit der Serie 1914 und den Werten 5 bis 100 US-Dollars sowie mit der Serie 1918 und den Nominalen 500 bis 10.000 US-Dollars. Die Federal Reserve Notes werden von den Vereinigten Staaten über die zwölf Federal Reserve Banks ausgegeben. Die Zahlungsverpflichtung liegt nicht bei den Fed-Banken, sondern beim Staat: „The United States of America will pay to the bearer on demand … Dollars … This note is receivable by all national and member Banks and Federal Reserve Banks and for all taxes, customs and other public dues. It is redeemable in gold on demand at the Treasury Department of the United States in the City of Washington, District of Columbia or in gold or lawful money at any Federal Reserve Bank.“ [Die Vereinigten Staaten von Amerika zahlen dem Inhaber auf Verlangen ... Dollar ... Diese Note wird von allen nationalen und Mitgliedsbanken und Federal-Reserve-Banken und für alle Steuern, Zölle und andere öffentliche Abgaben angenommen. Sie ist auf Verlangen beim Finanzministerium der Vereinigten Staaten in der Stadt Washington, District of Columbia, in Gold oder in rechtmäßigem Geld bei jeder Federal Reserve Bank einlösbar].


Abb. 3.1: 20 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Richmond, Serie 1914, Vorderseite.

Abb. 3.2: 20 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Richmond, Serie 1914, Rückseite.


Die Scheine der Serie von 1928 waren noch in Gold rückzahlbar, und die Verpflichtung für diese Scheine lautet: „The United States of America will pay to the bearer on demand … Dollars … Redeemable in gold on demand at the United States Treasury, or in gold or lawful money at any Federal Reserve Bank.“ [Die Vereinigten Staaten von Amerika zahlen dem Inhaber auf Verlangen ... Dollar ... in Gold auf Verlangen beim Schatzamt der Vereinigten Staaten oder in Gold oder rechtmäßigem Geld bei jeder Federal Reserve Bank].


Bild 4a/b: 500 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 1928, Vorder- und Rückseite. https://i.pcgs.com/s3/cu-pcgs/Articles/20200529-banknotes/Image-16-US-$500-FRN-1928-Fr-2200g.jpg (2.6.2020)


Nach der Verabschiedung des Gold Reserve Act von 1933 war Papiergeld nicht mehr in Gold einlösbar. Die Verpflichtung für die Serie von 1934 wurde daher geändert in: „This note is legal tender for all debts, public and private, and is redeemable in lawful money at the United States Treasury, or at any Federal Reserve Bank.“ [Diese Note ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentliche und private, und ist in rechtmäßigem Geld beim Finanzministerium der Vereinigten Staaten oder bei jeder Federal Reserve Bank rückzahlbar.]


Abb. 5a/b: 50 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Kansas City, Serie 1934 C, Vorder- und Rückseite. https://www.ebay.com (2.6.2020)


Abb. 6a/b: 10 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Clevland, Serie 1950 B, Vorder- und Rückseite. https://www.ebay.com (2.6.2020)


Beginnend mit der Serie von 1963 wurden die Inschriften in „This note is legal tender for all debts, public and private.“ [Dieser Schein ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentlich und privat] geändert.


Abb. 7.1: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 1995, Ersatznote, Vorderseite.

Abb. 7.2: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 1995, Ersatznote, Rückseite.


Im Umlauf befinden sich heute nur noch die Federal Reserve Notes neueren Datums. Das Design der Noten hat sich in all den Jahre nur wenig geändert. Auf der Vorderseite befindet sich jeweils ein Brustbild und auf der Rückseite meist die Abbildung eines Gebäudes:

  • 1-Dollar-Noten mit George Washington[6] – Rückseite: Schriftzug „ONE“

  • 2-Dollars-Noten mit Thomas Jefferson[6] – Rückseite: Gemälde von John Trumbull „Unterzeichnung der Unabhänigkeitserklärung“

  • 5-Dollars-Noten mit Abraham Lincoln – Rückseite: Lincoln Memorial

  • 10-Dollars-Noten mit Alexander Hamilton – Rückseite: US-Finanzministerium

  • 20-Dollars-Noten mit Andrew Jackson – Rückseite: Weißes Haus

  • 50-Dollars-Noten mit U. S. Grant – Rückseite: Kapitol

  • 100-Dollars-Noten mit Benjamin Franklin – Rückseite: Independence Hall

Seit 1969 werden die folgenden Noten nicht mehr gedruckt und ausgegeben, sind aber weiterhin gültig:

  • 500-Dollars-Noten mit William McKinley

  • 1.000-Dollars-Noten mit Grover Cleveland

  • 5.000-Dollars-Noten mit James Madison

  • 10.000-Dollars-Noten mit Salmon P. Chase

Die Rückseiten dieser Noten wiederholen den Nennwert in Ziffern und Buchstaben.


Alle Scheine haben eine einheitliche Größevon 155,81 x 66,42 mm. Seit 1996 begann man die Werte ab 5 US-Dollars durch eine Anzahl neuer Merkmale fälschungssicherer zu machen:

  • Ein Wasserzeichen gibt das Porträt der auf der Banknote abgebildeten Person wieder.

  • Je nach Betrachtungswinkel verändert sich durch Verwendung optisch veränderlicher Tinte die Farbe der Aufschrift.

  • Feine Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Porträt und auf der Rückseite um das historische Gebäude herum gedruckt.

  • Um Fälschungen zu erschweren, wurden die Porträts auf der Vorderseite vergrößert und leicht nach links versetzt.

Der Druck der 1- und 2-Dollars-Noten blieb dagegen unverändert.

Anhand der auf den Scheinen zu 1 und 2 US-Dollars gedruckten Nummern (in den Ecken des mittleren Feldes der Vorderseite), dem Buchstaben vor der Kontrollnummer sowie in den Banksiegeln, kann man leicht die Ausgabebank bestimmen:


A = Bosten

B = New York

C = Philadelphia

D = Cleveland

E = Richmond

F = Atlanta

G = Chicago

H = St. Louis

I = Minneapolis

J = Kansas City

K = Dallas

L = San Francisco


Abb. 8.1: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Richmond, Serie 2003, Ersatznote, Vorderseite.

Abb. 8.2: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Richmond, Serie 2003, Ersatznote, Rückseite.


Abb. 9.1: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Atlanta, Serie 2003 A, Vorderseite.

Abb. 9.2: 1 US-Dollar, Federal Reserve Bank of Atlanta, Serie 2003 A, Rückseite.


Das Gesagte gilt auch bei den anderen Werten, deren Ausgabedatum vor 1996 liegt.

Bei den modifizierten Ausgaben ab 5 US-Dollars ist die Ausgabebank ebenfalls leicht erkennbar. Betrachten wir die folgende Kontrollnummer „EL34331474A“ einer 50-Dollars-Note etwas genauer. Der erste Buchstabe „E“ zeigt an, dass dieser Schein zur Serie von 2004 gehört. Bei einer Veränderung des Designs, und sei sie noch so klein, erhält die Note einen neuen ersten Buchstaben. Der zweite Buchstabe „L“ steht für die Federal Reserve Bank in San Francisco. Die Zahlenreihe "34331474" wird fortlaufend weiter gezählt. Der hinzugefügte Buchstabe wird durch den nächsten Buchstaben des Alphabets abgelöst, sobald die Zahlenreihe nicht mehr erweitert werden kann. In unserem Beispiel würde man mit „EL00000001B“ fortfahren. Die Buchstaben O und Z werden hierbei nicht verwendet. In der Druckerei erkannte fehlerhafte Noten werden aussortiert. An ihre Stelle treten sog. Ersatz- oder Austauschnoten. Sie sind an Stern zu erkennen, der den Buchstaben hinter der Nummer vertritt.

Abb. 10.1: 100 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 2009 A, Ersatznote mit Stern, Vorderseite.

Abb. 10.2: 100 US-Dollars, Federal Reserve Bank of Chicago, Serie 2009 A, Ersatznote, Rückseite. https://www.ebay.com (2.6.2020)


Vorkommende Fälschungen zwingen die Emissionsbanken, den Fälschungsschutz ihrer Banknoten ständig zu verbessern. Dies gilt natürlich auch für die Federal Reserve Bank. Sie gab am 8. Oktober 2013 eine überarbeitete 100-Dollars-Note aus. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zusätzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte Wertzahl sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der „100“ wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen. Eigentlich war die Ausgabe der verbesserten Scheine bereits für den Februar 2011 geplant. Am 1. Oktober 2010 erfuhr die Öffentlichkeit aber, dass es Probleme bei der Herstellung gab und die notwendige Notenmenge nicht rechtzeitig fertig würde. Nach Pressemeldungen sollen bis zu 30 Prozent der gedruckten Noten fehlerhaft gewesen sein.


Eigentlich sollte in diesem Jahr die erste US-Banknote mit dem Porträt einer afroamerikanischen Frau, der Anti-Sklaverei-Aktivistin Harriet Tubman (1822–1913), in Umlauf kommen. Am 22. Mai 2019 teilte US-Finanzminister Steven Mnuchin jedoch mit, dass Präsident Trump das Vorhaben gestoppt habe. Trump ist ein Bewunderer des US-Präsidenten Andrew Jackson[7] (Amtszeit: 1829–1837), der seit 1928 auf dem 20-Dollars-Schein abgebildet ist. Der Plan zur Ausgabe dieser Banknote ging noch auf Trumps Vorgänger Barack Obama zurück.


Bild 11: 20 US-Dollars, Federal Reserve Bank of San Francisco, Vorderseite der geplanten Note. https://bankenverband.de/blog/wer-sind-die-manner-auf-den-us-dollar-noten-und-wo-bleiben-die-frauen/ (2.6.2020)


Uwe Bronnert

Anmerkungen [1] John Pierpont Morgan, besser bekannt als J. P. Morgan (* 17. April 1837 in Hartford, Connecticut; † 31. März 1913 in Rom, Italien), war ein US-amerikanischer Unternehmer und der einflussreichste Privatbankier seiner Zeit. [2] John Davison Rockefeller Sr. (* 8. Juli 1839 in Richford, New York; † 23. Mai 1937 in Ormond Beach) war ein US-amerikanischer Unternehmer, erster Milliardär der Weltgeschichte (im Jahr 1916, in US-Dollars gerechnet) und gilt als der reichste Mensch der Neuzeit.

[3] Erst 1935 wurde die Ausgabe der National Bank Notes eingestellt, da das US-Finanzministerium bestimmte US-Anleihen zurückrief, die bisher zur Absicherung der Banknoten dienten. [4] S. Robert Friedberg, Paper Money of the United States, A Complete Illustrated Guide with Valuations, Thirteenth Edition, Clifton, NJ 1992.

[5] Ebenda, S. 118.

[6] Die Fed begann mit der Ausgabe der 1-Dollar-Scheine mit der Serie 1963 und mit der Serie 1976 bei der Ausgabe der 2-Dollars-Scheine.

[7] „Jackson war .. selber Sklavenhalter. Als General leitete er den Angriff auf das sogenannte Negro Fort in Florida, eine Ansiedlung früherer Sklaven. Als Präsident war Jackson dann für die Zwangsumsiedlung von Indianern aus ihren Heimatgebieten im Südosten der USA in Territorien westlich des Mississippi-Stroms verantwortlich. Dabei starben Tausende von Ureinwohnern an Hunger und Krankheit“ [https://rp-online.de/politik/ausland/trump-regierung-stoppt-plaene-fuer-20-dollar-note-mit-harriet-tubman_aid-38999275]

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