Finnland: Eine nicht ausgegebene 5000-Markkaa-Banknote
- Donald Ludwig
- 22. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Vor kurzem habe ich über eine irische 100-Pfund-Banknote berichtet, die nie ausgegeben wurde. Über diese Banknote können Sie HIER lesen. Einer unserer engagierten Leser in Thüringen machte uns auf eine weitere, nicht ausgegebene Vor-Euro-Banknote aufmerksam, diesmal aus Finnland.
1986 gab die Suomen Pankki (Bank von Finnland) eine neue Serie heraus, die prominente Finnen aus verschiedenen historischen Epochen zeigt. Die neuen Banknoten sollten in erster Linie die Sicherheit erhöhen, und ihre Ausgabe fiel mit dem 175-jährigen Bestehen der Bank zusammen. Die Motive der 10-, 20- und 50-Markkaa-Scheine spiegeln die Zeit der Unabhängigkeit Finnlands wider, die 100- und 500-Markkaa-Scheine beziehen sich auf das Großherzogtum Finnland (Teil des Russischen Reiches), und der 1000-Markkaa-Schein steht für die Zeit, als Finnland zum Königreich Schweden gehörte (vor 1809).

Finnlands 1986 ausgegebene Serie (prominente Finnen).
Die folgenden Porträts erscheinen auf den Banknoten in aufsteigender Reihenfolge der Nennwerte: Paavo Nurmi (olympischer Läufer), Alvar Aalto (Architekt und Designer), Jean Sibelius (Komponist), Elias Lönnrot (Universalgelehrter, Arzt, Philosoph, Dichter, Musiker, Sprachwissenschaftler, Journalist, Philologe und Sammler traditioneller finnischer mündlicher Poesie) und Anders Chydenius (lutherischer Pfarrer und Mitglied des schwedischen Reichstags).

Auch eine 5000-Markkaa-Banknote wurde entworfen. Die Bank von Finnland gab die Zeichnungen für die Banknote bei Torsten Ekström in Auftrag, einem finnischen Grafiker,
der sowohl Briefmarken als auch Banknoten entwarf. Die 5000-Markkaa-Note wäre eine Fortsetzung der Banknotenserie von 1986 gewesen, die von Ekström und Erik Bruun, ebenfalls einem finnischen Grafiker, entworfen worden war. Mit dem 5000-Markkaa-Schein sollte Mikael Agricola (1510-1557) geehrt werden, ein finnischer lutherischer Geistlicher, der de facto zum Begründer der finnischen Schriftsprache wurde und ein prominenter Befürworter der protestantischen Reformation in Schweden war, zu der damals auch Finnland gehörte. Er wird oft als "Vater des literarischen Finnisch" bezeichnet.

Die Hauptgründe für das Scheitern der Ausgabe der Banknote waren die langsame Inflation und die moderaten Abwertungen der Währung. Der Wert einer so großen Stückelung wurde zu dieser Zeit letztendlich als zu hoch angesehen. Im Jahr 1986 betrug der durchschnittliche Wechselkurs 1 DM = 2,3346 Markkaa. Im Jahr 1990 lag er bei 2,3665. Dies entsprach ca. 2142 DM (€ 1095) bzw. 2113 DM (€ 1080). Es gab einfach keinen wirklichen Bedarf für eine so große Stückelung. Außerdem wurden die Zentralbanken in den 1990er Jahren immer vorsichtiger. Banknoten in großen Nominalen zogen Geldwäscher, Steuerhinterzieher und andere Personen in den Grauzonen der Wirtschaft an.
Torsten Ekström skizzierte das Gesicht von Mikael Agricola auf der Vorderseite der Banknote nach einer Statue von Oskari Jauhiainen, die 1952 vor dem Dom von Turku enthüllt wurde. Ekström zeichnete den Dom von Turku für die Rückseite des Scheins.
Die Originalzeichnungen dieser geplanten Banknote und anderer Markkaa-Banknoten können im Geldmuseum der Bank von Finnland im Detail betrachtet werden.
Donald Ludwig
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