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Gefälschte Scheine der Roten Khmer

Aktualisiert: 8. Okt. 2023

Als "Rote Khmer" (Khmer Rouge) wurden im Volksmund die Mitglieder der Kommunistischen Partei von Kampuchea (CPK) und damit auch das Terror-Regime unter Führung von Pol Pot bezeichnet, durch das die CPK Kambodscha zwischen 1975 und 1979 regierte und dem Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Die Roten Khmer wurden im Januar 1979 von einer vietnamesischen Invasion aus Phnom Penh vertrieben, aber nie vollständig besiegt. Sie kämpften bis zum Ende des Krieges 1989 weiter gegen die Vietnamesen und die Regierung der neuen Volksrepublik Kampuchea.

Die kambodschanischen Exilregierungen (einschließlich die Roten Khmer) hielten den Sitz der Vereinten Nationen (mit beträchtlich internationaler Unterstützung) bis 1993, als die Monarchie wiederhergestellt und der Name des Staates in Königreich Kambodscha geändert wurde. Ein Jahr später ergaben sich Tausende Guerillas der Roten Khmer im Rahmen eines Amnestieprogramms der Regierung.


Die Hauptwährung, die in den von den Roten Khmer kontrollierten nördlichen Gebieten Kambodschas zirkulierte, war der thailändische Bhat. Die Verwendung von offiziellen Geldern des Staates Kambodscha war ausdrücklich untersagt.

Eigene Geldscheine wurden sehr spät gedruckt, um anfangs neben dem Bhat zu zirkulieren und schließlich dessen Verwendung in den Gebieten unter Kontrolle der Roten Khmer zu ersetzen.


Nordkambodscha (Rote Khmer): 5 Riels ohne Datum (1993), Vorder- und Rückseite.


Nordkambodscha (Rote Khmer): 10 Riels ohne Datum (1993), Vorder- und Rückseite.


Nordkambodscha (Rote Khmer): 20 Riels ohne Datum (1993), Vorder- und Rückseite.


Nordkambodscha (Rote Khmer): 50 Riels ohne Datum (1993), Vorder- und Rückseite.


Nordkambodscha (Rote Khmer): 100 Riels ohne Datum (1993), Vorder- und Rückseite.



Die Scheine wurden im Februar 1993 auf einer Druckmaschine in der nordkambodschanischen Stadt Anlong Veng gedruckt. Da sehr primitive Druckverfahren verwendet wurden, war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, jede Note einzeln zu nummerieren, so dass große Mengen der scheine gleiche Kontrollnummern tragen.

Die Scheine zirkulierten in den von den Roten Khmer kontrollierten Gebieten, hatten jedoch eine sehr kurze Lebensdauer: Die Roten Khmer ordneten bereits im August 1993 deren Verbrennung an, um ihre Existenz vor der neuen königlich kambodschanischen Regierung geheim zu halten. Einige der zu vernichtenden Scheine fanden trotzdem ihren Weg zu einem thailändischen Sammler in Bangkok. Weitere Scheine wurden 1994 in Kambodscha gefunden und einige Stücke gelangten in die internationale Sammlergemeinde. Die Scheine waren selten und wurden zu hohen Preisen verkauft. Echte Stücke blieben bis heute selten und sind nur schwer zu finden.


Oben echt: Schwarze Kontrollnummer und schwarzer Text solide und deutlich!

Unten falsch: Schwarze Kontrollnummer und schwarzer Text unscharf und undeutlich!


2001 erschien plötzlich eine große Menge kompletter Sätze aller fünf Stückelungen (5, 10, 20, 50 und 100 Riels) in kassenfrischer Erhaltung auf dem Markt, die recht günstig (unter 25 USD pro Satz) angeboten wurden. Wurde etwa ein Restbestand nicht mehr ausgegebener Scheine entdeckt? Nein, jemand hat Fälschungen angefertigt, was eigentlich ganz einfach war, da die meisten Nominale die gleiche Kontrollnummer trugen. Wie erkennt man also,

ob ein Schein eine Fälschung ist oder nicht? Ganz einfach: Scannen Sie Ihren Schein mit 1200 dpi oder höher und schauen Sie Sich die schwarze Kontrollummer und den schwarzen gedruckten Text genau an:

• Schwammig und gepunktet wie ein Zeitungsdruck? Sie haben eine Fälschung!

• Scharfer und gut definierter schwarzer Druck? Sie haben einen echten Schein!

Viele der echten Stücke wurden zusätzlich in der Ecke mit roter Farbe gestempelt.

Die Bedeutung dieses Stempels ist jedoch leider unbekannt.


Echte Scheine sind selten und nicht preiswert. Wenn Sie einen Schein oder einen kompletten Satz auf dem Markt finden, werden Ihnen höchstwahrscheinlich Fälschungen angeboten.

Die Fälschungen werden leider in der Regel als echte Scheine angeboten. Vorsicht ist also geboten!


Donald Ludwig

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