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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Kriegsgefangenschaft 1914–1919

Aktualisiert: 19. März 2021


Bernhard Lübbers / Isabella von Treskow (Hrsg.):


Kriegsgefangenschaft 1914–1919

Kollektive Erfahrung, kulturelles Leben, Regensburger Realität


402 Seiten, Schwarzweiß- Abbildungen,

Format 15,5 cm x 23,2 cm, Hardcover,

Regensburg 2019, Verlag Friedrich Pustet.

ISBN: 978-3-7917-3080-6.

Preis: 39,95 Euro.








Nachdem 2008 die während des Ersten Weltkriegs in Regensburg erschienene Kriegsgefangenenzeitung "Le Pour et le Contre – Journal des Prisonniers de Regensburg" für den Bestand der Staatlichen Bibliothek Regensburg erworben werden konnte, war dies der Anlass für eine umfangreiche wissenschaftliche Auseinandersetzung, nicht nur zu dem bis dahin praktisch unerforschten Regensburger Lager, sondern zum Thema der deutschen Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs im Allgemeinen.

Als Band 2 in der Reihe Kulturgeschichtliche Forschungen zu Gefangenschaft und Internierung im Ersten Weltkrieg erschien die hier vorgestellte Gemeinschaftsarbeit verschiedener Autoren, die vom Direkter der Staatlichen Bibliothek Regensburg, Herrn Dr. phil. Lübbers und der Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Philologie an der Universität Regensburg, Frau Dr. phil. von Treskow, herausgegeben wurde.


Kriegsgefangenschaft wurde im Ersten Weltkrieg zu einem Massenphänomen und zum Teil der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aus diesem Anlass und ausgehend von der Entdeckung der Gefangenenzeitung des Regensburger Lagers, vereint der Band 15 Beiträge zum Thema Kriegsgefangenschaft im Allgemeinen (vor allem in Deutschland und mit Bezug zu Frankreich), zur Begegnung zwischen Gefangenen verschiedenster Nationen und Herkunft sowie zur Briefkorrespondenz der Gefangenen. Der Fokus reicht dabei von lokaler bis internationaler Betrachtung. Thematisiert werden auch sonst kaum beachtete Spezifika wie das Lagergeld, Gefangenenbibliotheken, mit Gefangenen angefertigte Tonaufnahmen sowie das kulturelle Lagerleben mit Theatern, Musik und eigenen Lagerzeitungen.


Für den Numismatiker hervorzuheben ist der äußerst interessante Beitrag von Prof. Dr. Hubert Emmerig von der Universität Wien zum Lagergeld des Regensburger Kriegsgefangenenlagers im Ersten Weltkrieg. Einleitend geht der Autor natürlich auch auf allgemeine Fragen zum Kriegsgefangenenlagergeld ein. Warum gab es überhaupt Lagergeld? Wie kam es zu dessen Ausgabe? Welche Formen des Lagergelds gab es? Schließlich werden am Beispiel des bis dahin kaum noch bekannten Regensburger Kriegsgefangenenlagers dessen geldgeschichtlichen Belege und deren Verwendung dokumentiert.


Alles in allem, ein gelungenes und lesenswertes Werk zu einem bislang von Historikern wenig beachteten Thema, das auch für den Numismatiker Erkenntnisgewinne und einen Blick über den Tellerrand ermöglicht.


Überall im Buchhandel oder direkt über www.verlag-pustet.de (E-mail: bestellung@pustet.de), Tel. 0941/92022-321, Fax 0941/92022-330.


Hans-Ludwig Grabowski


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