In der Französischen Revolution 1789 ausgegebenes Papiergeld, das durch Kirchengüter, später auch durch die königlichen Besitzungen und Emigranten-Güter gedeckt war. Erste Ausgabe als mit 5% verzinsliche Schuldverschreibungen des Staates (Assignates sur la caisse de l'extraordinaire, Dekret vom 19. und 21. Dezember 1789); dann als mit 3% verzinsliche Assignate mit Zinskupons (Dekret vom 17. April 1790), die jedoch später für unverzinslich erklärt wurden, und schließlich nur noch als unverzinsliche Assignate (Dekrete vom 29. September sowie 8. und 10. Oktober 1790).
Nach den in großen Nennwerten ausgegebenen Scheinen folgten nach der Verknappung des Kleingeldes und nach den Ausgaben lokaler Billets de confiance auch kleinwertige Assignaten.
Die unter dem König ausgegebenen Scheine (Ludwig XVI. wurde am 10. August 1792 abgesetzt und 1793 zum Tode verurteilt und hingerichtet) nennt man Königs-Assignaten.
Die eigentliche Entwertung der Assignaten setzte erst 1793 ein. Am 1. Oktober 1791 betrug die Umlaufsumme 1.151.500.000 Livres, am 1. August 1793 waren es bereits 3.775.846.053 Livres, am 1. Oktober 1794 dann 6.618.297.170 Livres, am 1. Oktober 1795 schon 17.879.337.896 Livres und schließlich am 7. September 1796 insgesamt 45.578.810.040 Livres.
Am 15. August 1795 wurde die Franc-Währung mit dem Dezimal-System (1 Franc = 100 Centimes) eingeführt. nun wurden auf Franc lautende Assignaten ausgegeben (höchster Nennwert 10.000 Francs).
Der Kurs der Assignaten stand zuletzt auf 1/3%. Der letzte Versuch, das Vertrauen in die Scheine wieder zu festigen, war die öffentliche Vernichtung der Druckpresse und der Druckplatten der Assignaten auf der Place Vendome, um den Ausgabestop zu demonstrieren. Mit Hilfe der danach ausgegebenen Mandats Territoriaux (30 Francs Assignaten = 1 Franc Mandate) wollte man den Kurs der Assignaten wieder heben, doch auch das scheiterte. Mandate und Assignaten fielen weiter im Wert und wurden im November 1796 für wertlos erklärt. Wie man die Scheine auch danach noch nützlich verwenden konnte, geht aus folgendem zeitgenössischen Hinweis hervor (P. Lacroix "Le Direction, consultant et empire", Paris 1884): "Man gehe mit 24 Livres zur Vorhalle des Palais Egalité, kaufe dafür Mandate für 35 Sous pro Hundert (das war der letzte Kurs), wechsele diese Scheine gegen Assignate im Verhältnis von 3.000 Livres für 100 Francs, das sind 9.000 Scheine in 900 Bogen, die insgesamt 1.800 Geviertfuß Fläche haben. auf diese Weise kommt man zu einer billigen und noch dazu patriotischen Tapete." Solche Assignaten-Bogen sind auch heute noch für die Sammler relativ leicht erreichbar.
Die Königs-Assignaten, vor allem die Erstausgaben, gehören jedoch zu den Raritäten.
Es gab auch russische Assignate der Assignationsbanken (Ausgabe ab 1769).
Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski)
Abb. 1: Battenberg Gietl Verlag (Bildarchiv)
Abb. 2 – 4: Hans-Ludwig Grabowski
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