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  • Abklatsch – einmal ganz anders

    Das Abliegen von Druckfarbe und der sog. Abklatsch auf Geldscheinen sind gewissermaßen Kinder aus einer Familie: Fehldrucke. Albert Pick schrieb in seinem Lexikon1) darüber: „Abklatsch, nochmaliger richtigstehender oder spiegelverkehrter Abdruck auf der gleichen oder auf der Rückseite, oft nur als abgeschwächter Druck erscheinend. Entsteht durch Übertrag des Druckes auf den Druckzylinder bei aussetzender Papierzufuhr oder durch Abdruck der frisch gedruckten Bogen beim Aufeinanderliegen.“ Und Arnold Keller beschreibt solche Makulatur-Scheine in der Anmerkung „Druckunregelmäßigkeiten“ in einem seiner Kataloge2) „Ein anderer, nicht seltener, Fehler ist der Abklatsch des Drucks ... Als Ursache ist anzunehmen, dass die Maschine einmal leer lief (ohne eingelegten Druckbogen) und dadurch die Farbe der Vorderseitenplatte ... übertragen wurde.“ Der Begriff „Makulatur“ stammt aus dem Lateinischen („maculatura“ – „beflecktes Ding“ – von „macula“ = „Fleck“) und meint nutzlos gewordenes, in der Regel schon bedrucktes Papier. Abb. 1: 5 Millionen Mark 20. August 1923, Rs. mit Abklatsch des Schwarzdrucks der Vorderseite auf dem einseitig gedruckten Schein (Firmendruck, KN: V 13 i 017486) Abb. 2: 100 Mark 1944, Rs. mit abgelegener Farbe des Vorderseitendrucks (Druck: Goznak in Kramatorsk, KN: –54 589854) Abb. 3: 50 D-Mark 1. Juni 1977, Vs. mit Abklatsch der Rückseite auf der Vorderseite (Druck: Bundesdruckerei Berlin) Nochmals A. Keller: „... Es könnte auch sein dass Farbe zu stark aufgetragen wurde und dadurch zu langsam trocknete ...“. Dann spricht man jedoch vom „Abliegen“. Besonders im früheren Buchdruck, aber auch im Offset gedruckte Geldscheine waren davon durch zu starkes Farbauftragen betroffen – weniger die im hochwertigeren Stichtiefdruck heute hergestellten Banknoten. Alle diese Bezeichnungen sind bei Sammlern negativ besetzt. Bei einem Kriminalfall vor über 150 Jahren erwies sich so ein Abliegen jedoch als „Kommissar Zufall“: Unter der Überschrift „Verrath.“ schrieb A. Henze3) über einen Münzen-Diebstahl von 1867: Abb. 4: „Illustrirter Anzeiger“, Titelseite vom 1. September 1870 „Dem Kaufmann J. W. Heise in Neuhof waren 700 Thaler gestohlen worden. Alle Nachforschungen nach dem Diebe waren erfolglos und ergaben nicht einmal Spuren zu dessen Entdeckung. Unter den gestohlenen Geldern befanden sich drei Goldmünzen, welche für den Bestohlenen theure Andenken waren und über deren Verlust er sich lange nicht beruhigen konnte. Es war bereits ein Jahr verflossen – der Dieb war aber noch nicht entdeckt. Auch Heise fing an, nach und nach den Verlust zu vergessen. Nur jene Andenken von seiner Mutter konnte er nicht verschmerzen. Er wolle gerne, äusserte er sich oftmals, die 700 Thaler einbüssen, wenn er nur die drei Goldstücke wieder erhalten könne. Diese Resignation sowohl als auch der Hintergedanke, dass er durch irgend eine Kundgebung von Seiten des Diebes, vielleicht durch die Handschrift, dem Thäter auf die Spur kommen könne, veranlasste ihn denn auch, eines Tage in den dortigen Local-Blättern folgende Annonce abdrucken zu lassen: ,Ich gebe hiermit dem Besitzer derjenigen 700 Thaler, welche mir derselbe am 7. Decbr. 1867 entwendet hat, die Versicherung, dass ich ihm diese Summe, wenn es nun einmal nicht anders sein kann, schenken will. Aber um Eins möchte ich ihn bitten, nämlich um die Gefälligkeit, mir wenigstens zu schreiben, ob und wie ich jene drei Goldstücke, welche in einem besonderen Etuis mit der Aufschrift: »Andenken von meiner Mutter« befindlich waren, wieder erhalten kann. Neuhof, a. 1. Decbr. 1868 H. W. Heise‘ Drei Tage später erhielt Heise untenstehenden Brief. Dieser Briefinhalt war nicht geschrieben, sondern, da sich der schlaue Autor des Briefes nicht durch die Handschrift verrathen wollte, aus gedruckten Buchstaben, die aus irgendeinem gedruckten Blatte herausgeschnitten waren, zusammengestellt. Ich lasse ein Facsimile von diesem Brief folgen: Abb. 5: „Illustrirter Anzeiger“, Beilage 5, Seite 37 Die auf einem Couvert befindliche Adresse zu diesem Brief sah so aus: Abb. 6: „Illustrirter Anzeiger“, Beilage 5, Seite 38 So hatte denn der schlaue Briefschreiber wirklich die grösste Vorsicht gebraucht, um sich nicht durch die Schrift zu verrathen. Aber der Mensch denkt und Gott lenkt! Obgleich eigentlich keine Handschrift vorhanden war, wandte sich doch Heise, den das frivole Raffinement des Briefschreibers gar zu sehr ärgerte, persönlich an einen bekannten Schriftvergleicher mit der Anfrage, ob man vielleicht aus der aufgeklebten Druckschrift auf den Urheber schliessen könne. ,Nein, eine aufgeklebte Druckschrift bietet auch gar keine Anhaltepunkte zur Entdeckung des Urhebers. Ich kann Ihnen wohl sagen, welcher Stempelschneider die Schrift geschnitten, auch vielleicht, in welcher Schriftgiesserei die Lettern gegossen sind, nicht aber, wer diese Buchstaben aus irgendeinem Druckwerke herausgeschnitten hat. ... Erlauben Sie mir aber, dass ich mir den Brief und die Adresse etwas genauer ansehe. ...‘ Der Sachverständige wurde plötzlich nachdenklich und aufmerksam ... seine Mienen drückten eine freudige Ueberraschung aus ... offenbar beschäftigte ihn eine Entdeckung, welche ihn wegen ihrer Neuheit in Erstaunen versetzte ... er besah die Adresse nach allen Seiten, um für diese neue Erscheinung die aufklärenden Gründe zu finden ... ,Kennen Sie vielleicht‘, unterbrach der Sachverständige die Stille, ,einen Herrn Vahle in Hof?‘ ,Ich kenne ihn nicht persönlich, wohl aber hat mir mein Freund, der Kaufmann Ahlemann, von einem Herrn Vahle oft erzählt. Ahlemann und Vahle stehen im geschäftlichen Verkehr und bezieht Ersterer von Letzterem Waaren. Erlauben Sie mir aber die Frage, wie Sie bei dieser Schriftvergleichung auf Vahle kommen?‘ Der Schriftvergleicher umging absichtlich die Antwort auf die Frage und fuhr fort: ,Ich glaube Ihrem Diebe auf der Spur zu sein, wünschen Sie, dass ich diese Spur weiter verfolge?‘ ,Ich bitte sogar darum!‘ ,Dann müssen Sie mir aber versprechen, unsere heutige Besprechung geheim zu halten, selbst Ihrem Freunde Ahlemann gegenüber.‘ ,Ich verspreche Ihnen das.‘ Herr Heise hatte kaum das Zimmer verlassen, als der Sachverständige schon dem Bahnhof zueilte, um mit dem nächsten Zuge nach Hof zu fahren. In Hof erkundigte sich der Sachverständige zuerst an competenter Stelle nach Vahle. Herr Vahle wurde als ein ehrenwerther und reicher Mann geschildert, welcher die allgemeine Achtung seiner Mitbürger genoss. Zehn Minuten später stellte sich der Sachverständige Herrn Vahle vor. ,Herr Vahle, Sie stehen mit Herrn Ahlemann in Neuhof in Geschäftsverbindung?‘ ,Ja, derselbe bezieht von Zeit zu Zeit von mir Waaren.‘ ,Haben Sie von demselben am 4. d. M. einen Brief erhalten?‘ ,Ahlemann hat allerdings vor ein paar Tagen an mich geschrieben, wohl möglich, dass es am 4. d. M. war. Der Brief enthält übrigens gleichgiltige Nachrichten und kann ich Ihnen denselben vorlegen.‘ ,Der Brief selbst hat für mich kein Interesse, ich bitte nur um die Adresse.‘ Der Fabrikant legte den Brief nebst Adresse vor. Derselbe war wirklich vom 4. d. M. datirt. Abb. 7: „Illustrirter Anzeiger“, Beilage 5, Seite 39 Des Sachverständigen prüfender Blick sprach sofort die höchste Ueberraschung aus, eine Ueberraschung, die weniger Erstaunen als freudiges Zutreffen anzeigte. ,Erlauben Sie mir, dass ich mir von dieser Adresse eine Copie machen darf?‘ ,Recht gern!‘ Nachdem nun noch der Sachverständige mit der dortigen Staatsanwaltschaft diejenigen Massregeln, welche in solchen Fällen die Vorsicht empfiehlt, besprochen, reiste er nach Neuhof zurück. Einige Stunden später trat auch der bereits mittels Telegramm gerufene Bestohlene bei dem Sachverständigen ein. ,Herr Heise, ich komme eben aus Hof von Herrn Vahle und habe Ihnen wichtige und erfreuliche Mittheilungen zu machen. Zunächst muss ich vorausschicken, dass ich in Hof war, um von dem Fabrikanten Vahle zu erfahren, ob er an demselben Tage, an welchem bei Ihnen der anonyme Brief einging, auch einen Brief aus Neuhof empfangen, und, wenn dies der Fall, von dem Äusseren der Adresse zu diesem Brief Einsicht zu nehmen. Vahle bestätigte, dass er allerdings von demselben einen Brief aus Neuhof erhalten habe. Der Absender und Schreiber dieses Briefes, den mir Herr Vahle vorlegte, ist der Ihnen bekannte Kaufmann Ahlemann von Neuhof. Nun zur Aufklärung meiner Reise und der Sache selbst. Als ich die Reise auf dem Ihnen zugegangenen anonymen ohne Zweifel von dem Diebe ausgegangenen Brief ansah, bemerkte ich auf der linken Seite den Abklatsch einer noch nass gewesenen Schrift. Es war mir als erfahrener Schriftkenner sofort klar, dass diese verkehrte Schrift, die aussah, als ob zufällig auf der Post oder sonstwie Tinten-Verwischungen vorgekommen, nur dadurch entstanden sein konnte, dass eine eben geschriebene Adresse noch frisch und noch mit nasser Tinte auf den bereits fertigen an Sie gerichteten Brief aufgelegt worden war. Diese verkehrte Schrift konnte nur von derselben Person herrühren, welche den an Sie gerichteten Brief zusammengesetzt hatte. Bitte, halten Sie einmal den verkehrten Schriftabklatsch vor einen Spiegel! Nicht wahr, Sie lesen ganz deutlich: Vahle Hof. Nun lag mir daran, zu wissen, ob dieser Herr Vahle an jenem Tage einen Brief erhalten und von wem er ihn erhalten, und dann, ob jene Adresse mit dem auf Ihrem Briefe ersichtlichen verkehrten Schriftabklatsche identisch war. Ich kann Ihnen nun auf Grund der von mir angestellten sorgfältigen Untersuchungen die Versicherung geben, dass der auf Ihrem Briefe befindliche verkehrte Schriftabklatsch mit grösster Bestimmtheit von der Adresse, welche mir Herr Vahle vorlegte, herrührt. Da nun aber ebenso bestimmt feststeht, dass der Kaufmann Ahlemann den an Vahle gerichteten Brief nebst Adresse geschrieben hat, so ist auch mit Bestimmtheit anzunehmen, dass auch der an Sie übersandte aus Druckschrift bestehende Brief von Ahlemann ausgeht. Und hieraus folgt nun wieder, dass wir bei Ahlemann die Ihnen gestohlenen 700 Thaler zu suchen haben und hoffentlich bald finden werden. Und nun gehen Sie sofort zur Staatsanwaltschaft und tragen derselben unter Bezugnahme auf meine Mittheilungen den ganzen Sachverhalt vor.‘ Fünf Monate später sass der Kaufmann Ahlemann aus Neuhof auf der Bank der Angeklagten. Die Geschworenen sprachen das Schuldig aus und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu 2 Jahren Zuchthaus. Die gestohlenen 700 Thaler wurden bis auf 150 Thaler bei ihm noch vorgefunden.“ Abb. 8: 5 Thaler 1746, unter Markgraf Friedrich III. geprägt Abb. 9: Vereinstaler 1766, unter Markgraf Friedrich Christian geprägt Abb. 10: 1 Thaler 1802, unter König Friedrich Wilhelm III. geprägt Wir wissen leider nicht, welche Talermünzen seinerzeit gestohlen wurden – und ob vielleicht auch Talerscheine zum Diebesgut gehörten. Da es sich nachweislich aber um Taler handelte, könnten es frühere brandenburgisch/preußische Ausgaben gewesen sein. Die Stadt Hof gehörte bis 1792 zum Fürstentum Bayreuth (auch als Markgraftum Brandenburg-Bayreuth bezeichnet) – im selben Jahr dann zum Königreich Preußen. Die Stadt wurde 1806 von französischen Truppen besetzt und vier Jahre später durch den Verkauf des Fürstentums Bayreuth mit der Stadt Hof an das Königreich Bayern verkauft. Dort bezahlte man jedoch mit Gulden. Michael H. Schöne Anmerkungen Pick, Albert: Papiergeld Lexikon, München 1978; ebenfalls zitiert bei geldscheine-online.com, Newsletter vom 18. November 2019 Keller, Dr. Arnold: Das Papiergeld des Deutschen Reiches 1874–1945, Westberlin 1956 Henze, Adolf: Illustrirter Anzeiger über gefälschtes Papiergeld und unächte Münzen, Nr. 5, Leipzig 1870

  • Ägypten: Neue 20-Pfund-Polymernote ist im Umlauf

    Am 20. Juni 2023 kam die bereits angekündigte neue 20-Pfund-Note der Zentralbank von Ägypten aus Polymer-Kunststoff in Umlauf. Vorderseite: Arabischer Text und Muhammad-Ali-Pascha-Moschee (auch Alabaster-Moschee genannt) in Kairo. Rückseite: Englischer Text; Ramses II. mit Pfeil und Bogen im Kriegswagen; Große Pyramide; Statue der Königin Kleopatra. Kein Sicherheitsfaden und kein Wasserzeichen. Druck: Zentralbank von Ägypten. Bei der Vorstellung des Entwurfs hatte es 2021 eine Kontroverse wegen der in Regenbogenfarben schimmernden Moschee im Sicherheitsmerkmal gegeben. Ganz offensichtlich wurde das nun bei der tatsächlich ausgegebenen Note geändert. Hier schimmert die silberne Moschee beim Kippen leicht Blau. Hans-Ludwig Grabowski

  • Aus privaten Sammlungen: 50 Piastres der Nationalbank von Ägypten vom 1. Januar 1899

    1517 wurde Ägypten von den Osmanen erobert. Unter dem Gouverneur Muhammad Ali Pascha erlangte die Provinz Ägypten ab 1805 eine gewisse Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich; ab 1867 nahmen die Statthalter den Titel Khedive an. 1882 besetzten die Briten das strategisch wichtige Gebiet, das am 14. Dezember 1914 offiziell zu einem britischen Protektorat umgewandelt wurde. Während bis dahin osmanisches Papiergeld in Ägypten zirkulierte, gründete der Khedive Abbas Hilmi II. per Dekret vom 25. Juni 1898 die Nationalbank von Ägypten, die mit dem exklusiven Notenprivileg ausgestattet wurde. Ab 3. April 1899 erfolgte die Emission der ersten Noten der Bank. Die Legenden sind sowohl in arabischer als auch in englischer Sprache ausgeführt; seit 1898 war Englisch die alleinige Verwaltungssprache in Ägypten. Bis 1914 konnten diese Scheine in Gold eingelöst werden. Aus der Sammlung Josef Gerber: Osmanisches Reich – Khedivat Ägypten, Nationalbank von Ägypten: Banknote zu 50 Piastres vom 1. Januar 1899 Vorderseite: der Große Sphinx vor den Pyramiden von Gizeh. Rückseite: Bankname in arabischer Schrift; Ornamente. Wasserzeichen: – Druckerei: Bradbury, Wilkinson & Compy. Ltd., London Format: 130 mm x 69 mm Katalogreferenzen: EGY-1a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) Kana Totsuka Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

  • Zahlen im Unterdruck von Reichsbanknoten

    Eine Sensation ist es nicht – eine interessante Entdeckung aber schon: die auf den neun Reichsbanknoten der Ausgaben von 1924 bis 1935 gefundenen Zahlen innerhalb des verschiedenartigen Linienunterdrucks auf den Vorderseiten. Schon in den Beschreibungen zu den Ausgaben der Reichsbanknoten schrieb die Deutsche Reichsbank ab 1930, dass neben dem Kopfwasserzeichen im Schaurand der Vorderseiten „im bedruckten Teile die große Wertzahl ...“ zu sehen ist. Abb. 1: 20 RM 1929, Vs., Darstellung des Wasserzeichen „20“ über große Teile des Drucks (die Zahl „20“ in Vierfachlinien ca. 85 x 40 mm); in der Durchsicht erkennbar, wenn man die Platzierung des Wasserzeichens kennt. Neben den verschiedenen Sicherheitsmerkmalen wie den Kopfwasserzeichen, der Kombination von Unterdruck- und Serienbuchstaben, der Nummerierung auf Vorder- und Rückseiten, Fasereinlagen, dem Irisdruck sowie der Blindprägung im Schaurand und dem Trockenstempel wurde die Fälschungssicherheit durch die Zahlen im Linienunterdruck ergänzt. Auf den Banknoten von 1924 sind neben den sichtbaren Zahlen auch kleinere, mit und teilweise auch ohne eine Lupe gut erkennbare und sich wiederholende Zahlen und das Wort „REICHSMARK“ im Halbkreis vorhanden. Abb. 2: Ausschnitt 1000 RM 1924, Vs., mit leicht schräg stehenden Wertzahlen „1000“ (zur Kenntlichmachung rot unterstrichen). Abb. 3: Ausschnitt 100 RM 1924, Vs., die Zahlen „100“ und „REICHSMARK“ im Halbkreis (zur Kenntlichmachung in roten Rechtecken). Das trifft auf alle Reichsbanknoten aus dem Jahr 1924 zu. Anders bei den Serien 1929/1933/1935. Dort sind die kürzlich entdeckten Zahlen für die einzelnen Wertstufen nicht einheitlich und auch nicht mit bloßem Auge erkennbar. Beim Zehner ist es das fast 4 mm hohe Zahlwort „ZEHN“, das jeweils schräg zueinander angeordnet ist und sich über die ganze bedruckte Fläche der Vorderseite wiederholt. Auch mit einer guten Lupe oder den sog. Fadenzählern sind die Worte schwer zu finden. Abb. 4.a/b: Ausschnitte 10 RM 1929, Vs., mit schräg stehenden Worten „ZEHN“ im Unterdruck (zur Kenntlichmachung weiß und kopfstehend rot unterstrichen) sowie in der Prägung um die Zahl „10“. Die Grafiker der Reichsbanknoten entschieden sich beim Zwanziger für ein Netz von fortlaufenden Linienziffern „20“, die etwa 2 mm hoch sind, wobei die Nullen zur Zwei hochgestellt, also kleiner sind. Gruppiert wurden die Zahlen in 12 x 13 Reihen und einer senkrechten Leiste von 13 Zahlen. Abb. 5: Ausschnitt 20 RM 1929, Vs., mit fortlaufenden Zahlen „20“ (zur Kenntlichmachung rot unterstrichen). Bei den 50-RM-Banknoten hingegen wurde die Zahl „50“ wiederholt und in Treppenstufen angeordnet; auch hier sind die Ziffern schlecht auszumachen und ebenfalls 2 mm hoch. Die Zahl „50“ kommt im grünen und versetzt auch im rotbraunen Unterdruck vor. Abb. 6: Ausschnitt 50 RM 1933, Vs., mit fortlaufenden und versetzten Zahlen „50“ (zur Kenntlichmachung schwarz unterstrichen). Die Anordnung der Zahlen bei den Hundertern ist völlig anders: auch in Linien wiederkehrend und zwischen den Zeilen der ganzen Reihen erscheint immer wieder das Kürzel „RM“ – zusätzlich kopfstehend. Abb. 7: Ausschnitt 100 RM 1935, Vs., mit fortlaufenden Zahlen „100“ (zur Kenntlichmachung rot unterstrichen) – dazwischen immer das Kürzel „RM“ für „Reichsmark“ (grün unterstrichen); die kopfstehend angeordnete Kennzeichnung ist weiß unterstrichen. Leider lassen sich die Farben nicht separieren, um die Zahlen und Ziffern besser zu erkennen. Wahrscheinlich wollte die Reichsdruckerei die Fälschungssicherheit verstärken, indem sie unterschiedliche Schriftstile verwendete. Tatsächlich sind wenige Fälschungen von Reichsbanknote der Scheine ab 1929 bekannt. Lediglich die Verfälschungen von 1945 kommen ab und zu vor. Auch bei den sog. Kriegsdrucken (Ornament- statt Kopfwasserzeichen, nur einseitige Nummerierung, nur Irisdruck und fehlende Trocken-Kontrollstempel) wurde der Druck der Zahlen im Unterdruck nicht verändert und dadurch fortgeführt. Lediglich die oben beschriebenen großflächigen Wasserzeichen der Zahlen (Abb. 1) waren im veränderten Wasserzeichenpapier nicht mehr vorhanden. Bei den unfertigen Drucken, die es vor allem vom 20-RM-Schein gibt, fehlen hingegen die fortlaufenden 20-er-Zahlen. Abb. 8: Ausschnitt 20 RM 1929, Vs., oben: vereinfachter Druck mit fortlaufenden Zahlen „20“, Farbverlauf von Grün nach Rotbraun (zur Kenntlichmachung rot unterstrichen) – unten: Makulaturschein ohne jegliche Zahlen im Unterdruck. Weshalb sich die Reichsbank bzw. die Reichsdruckerei für die Scheine von 1929 bis 1935 zum Fälschungsschutz mit unterschiedlichen Zahl-Formen entschied, weiß man nicht. Aufwendiger sind diese im Unterschied zu den Banknoten von 1924 vor allen durch die Unterschiedlichkeit der Unterdruck-Zahlen. Auf den Banknoten zu 10, 20, 50, 100 und 1000 Reichsmark aller Ausgaben sind die Zahlen hoch- und tiefgeprägt und mit bloßem Auge gut sichtbar. Der Zehner zeigt außerdem die Worte „ZEHN“ – wieder schrägstehend und versetzt. Bei der 1000-RM-Banknote von 1936 sucht man vergeblich nach Zahlen und Ziffern oder anderen Kennzeichnungen im Unterdruck; da verzichtete die Reichsbank/ Reichsdruckerei wohl bewusst auf solch einen zusätzlichen Fälschungsschutz. Abb. 9: Ausschnitt 1000 RM 1936, Vs., ohne jegliche Zahlen oder Worte im Unterdruck. Das Wissen um die Zahlen und Zahlworte im Unterdruck hat auf die Bewertung der einzelnen Banknoten keinerlei Einfluss; alle Scheine sind noch heute leicht zu finden. Bedingt durch die Außerkurssetzung des Zehners zum 1. März 1934 und des Zwanzigers zum 1. Juli 1935 erzielen diese 1924er-Noten zu 10 und 20 Reichsmark dreistellige Preise und sind in bankfrischer Erhaltung sehr selten. Michael H. Schöne

  • Ägyptens Polymer-Banknotenserie startet 2021

    Tarek Amer, Gouverneur der ägyptischen Zentralbank (CBE), gab am 10. September 2020 bekannt, dass sein Land ab nächstem Jahr (wie geplant) neue Polymer-Banknoten über 10 und 20 Ägyptische Pfund drucken wird. Die Polymer-Banknoten werden zunächst zusammen mit den vorhandenen Zehnern und Zwanzigern aus Papier zirkulieren (es wurde keine Ankündigung gemacht, wann genau die Papiernoten ihre Gültigkeit verlieren sollen). Die Ausgabe der 10-Pfund-Polymernote war ursprünglich für dieses Jahr geplant. Die neuen Banknoten werden ausgegeben, nachdem die Regierung ihren Hauptsitz in die neue Verwaltungshauptstadt östlich von Kairo verlegt hat. Bisher wurden keine Abbildungen der neuen Noten veröffentlicht. In seiner Ankündigung sprach Herr Amer über die "bessere Qualität" von Polymer-Banknoten und erklärte ein wenig deren Geschichte und dass die Technologie aus Australien stammt. Er sagte weiter: Die Bank of England behauptet, Polymer sei sauberer und haltbarer als andere währungsbezogenen Materialien und ermöglicht das Hinzufügen zusätzlicher Sicherheitsmerkmale. Polymerscheine soll etwa 2,5 Mal länger als Papiernoten halten, obwohl der biologische Abbau länger dauert. Die Umweltauswirkungen des Lebenszyklus von Banknoten im Wert von 3 Milliarden Euro im Jahr 2003 entsprechen den Umweltauswirkungen des 9.235-fachen Autofahrens um die ganze Welt. Dies geht aus einer Studie der Bank of Canada aus dem Jahr 2016 hervor. Die kanadische Studie ergab, dass Papiergeld am Ende des Lebenszyklus normalerweise zerrissen und auf die Mülldeponie transportiert wird. Die aus dem Umlauf zurückkehrenden Polymerscheine werden dagegen in Granulate zerschnitten und zur Herstellung alltäglicher Kunststoffe wie Gartenmöbel verwendet. Donald Ludwig (polymernotes.org ) #Nachrichten #Weltbanknoten #Afrika #Ägypten #Pound #Ludwig

  • Ägypten: Nicht im "World Paper Money"

    Immer wieder kann man Datums- und Unterschriftsvarianten – aber natürlich auch neue Ausgaben – finden, die (noch) nicht im Standard Catalog of World Paper Money (SCWPM) aufgeführt sind. In Ägypten werden staatliche Kleingeldscheine durch den Finanzminister und Banknoten durch die Central Bank of Egypt ausgegeben. Unter anderem sind nachfolgende Ausführungen nicht im aktuellen Katalog aufgeführt: Central Bank of Egypt EGY-0050: 1 Pound mit Datum vom 18. April 2005 (Unterschrift 22) EGY-0057: 25 Piastres mit Datum vom 10. Mai 2006 (Unterschrift 22) EGY-0062: 50 Piastres mit Datum vom 26. Januar 1999 (Unterschrift 19), Datums-Format: JTTMMJ (926019) EGY-0062: 50 Piastres mit Datum vom 22. Januar 2006 (Unterschrift 22), Datums-Format: JJJ/M/TT EGY-0063: 5 Pounds mit Datum vom 6. April 2006 (Unterschrift 22) EGY-0063: 5 Pounds mit Datum vom 21. April 2010 (Unterschrift 23) EGY-0064: 10 Pounds mit Datum vom 9. Juni 2004 (Unterschrift 22) EGY-0064: 5 Pounds mit Datum vom 27. November 2006 (Unterschrift 22) EGY-0065: 20 Pounds mit Datum vom 18. Mai 2005 (Unterschrift 22) EGY-0066: 50 Pounds mit Datum vom 25. Juni 2007 (Unterschrift 22) EGY-0067: 100 Pounds mit Datum vom 16. Juni 2008 (Unterschrift 22) Besser gelöst wurde das Problem der vielen unterschiedlichen Datierungen bei ägyptischen Banknoten im Katalog von Owen W. Linzmayer "The Banknote Book", der Zeitspannen für die verschiedenen Ausführungen angibt. Hier geht es zum PDF-Katalog! Hans-Ludwig Grabowski

  • Ägypten: Bis 2020 sollen Polymer-Banknoten kommen

    Laut einem Artikel vom 5. Dezember 2018 in "AhramOnline" plant die Zentralbank Ägyptens die Einführung von Polymer-Banknoten bis 2020, um den Bargeldverkehr zu erleichtern, die Druckkosten zu senken und die Qualität der Banknoten zu verbessern. Hans-Ludwig Grabowski #Nachrichten #Weltbanknoten #Afrika #Ägypten #Pound #Grabowski

  • Saudi-Arabien: 50 und 100 Riyals mit neuem Banknamen

    Ein Dekret vom 24. November 2020 legte die Umbenennung der Saudi Arabian Monetary Authority (SAMA) in Saudi Central Bank fest. Nach und nach werden auch die von der Bank ausgegebenen Geldscheine aktualisiert: Nun erscheint der neue Bankname auch auf den 50- sowie 100-Riyals-Noten mit der Jahresangabe 2021. Beide Nominale sind in ihrer Gestaltung mit den Vorgängernoten identisch, die einzige Änderung betrifft die Bezeichnung der Emittentin. Bisher war außerdem der aktuelle Name "Saudi Central Bank" auf der 200-Riyals-Gedenkbanknote zum fünfjährigen Jubiläum des Projekts "Vision 2030" zu lesen. Kana Totsuka Abb. Owen W. Linzmayer (www.banknotebook.com)

  • Saudi-Arabien: Neue Gedenknote "Vision 2030"

    Die Saudische Zentralbank (Saudi Arabian Monetary Authority bis 2020) brachte am 25. April 2021 eine neue 200-Riyals-Gedenknote zum 5-jährigen Jubiläum des Projekts "Vision 2030" in Umlauf. Am 25. April 2016 hatte der Kronprinz Mohammed bin Salman dieses wirtschaftliche Projekt vorgestellt, das u.a. den Ausbau erneuerbarer Energie zur Verringerung der Abhängigkeit des Landes vom Erdöl sowie Investitionen in den Bildungssektor vorsieht. Die Vorderseite zeigt Abdul Aziz bin Saud, den Gründer und ersten König Saudi-Arabiens; mittig ist das Logo von "Vision 2030" abgebildet. Auf der Rückseite ist der Justizpalast Qasr al-Hukm in der Hauptstadt Riad zu sehen. Kana Totsuka Abb. Owen W. Linzmayer (www.banknotebook.com)

  • Saudi-Arabien: Neue Gedenkbanknote zum geplanten G20-Gipfel in Riad

    Am 25. Oktober 2020 gab die Saudi Arabian Monetary Authority eine neue Gedenkbanknote zu 20 Rials in Umlauf. Anlass für die Ausgabe dieser Scheine ist das G20-Gipfeltreffen, das am 21. und 22. November dieses Jahres in der Hauptstadt Riad stattfinden soll. Auf den Gipfel weisen auf der Vorderseite das Logo des G20-Gipfels sowie auf der Rückseite eine Weltkarte, auf der alle Teilnehmerstaaten farblich abgehoben sind und Riad als Veranstaltungsort mit einem Stern gekennzeichnet ist. Ob der Gipfel in Anbetracht der Corona-Pandemie tatsächlich wie geplant stattfindet, wird sich zeigen. Kana Totsuka Abb. Owen W. Linzmayer (www.banknotebook.com) #Nachrichten #Weltbanknoten #Gedenkbanknoten #Asien #SaudiArabien #Rial #Totsuka

  • Saudi-Arabien: Neue 5-Rials-Polymer-Banknote zirkuliert ab dem 5. Oktober 2020

    Die saudi-arabische Währungsbehörde (SAMA) kündigte am 4. Oktober 2020 an, dass am nächsten Tag eine neue Polymer-Banknote über 5 Rials in Umlauf gebracht und parallel zur aktuellen Papiernote in Umlauf zirkulieren wird. Sowohl das Design als auch die Farben des neuen Polymer-Fünfers ähneln denen der derzeit im Umlauf befindlichen 5-Rials-Banknote, hergestellt aus Baumwolle. Die neue 5-Rials-Note besteht aus Polymer (CCL Secure's Guardian™) und wurde unter Verwendung der neuesten und hochwertigsten Spezifikationen und Sicherheitstechnologien hergestellt. Sie wurde entwickelt, um hohen Temperaturen standzuhalten und Feuchtigkeit zu widerstehen. Hergestellt wurde sie aus saudischen petrochemischen Materialien. Die Vorderseite der Banknote zeigt ein Porträt des Dieners der beiden edlen heiligen Stätten (Custodian of the Two Holy Mosques), König Salman Bin Abdulaziz Al Saud, und einen Ausblick auf das Shaybah-Ölfeld im "Leeren Viertel". Das transparente Fenster enthält Motive, die vom Logo der "Saudi Vision 2030" inspiriert sind. Die Rückseite zeigt eine Ansicht von Wildblumen, die in Saudi-Arabien einheimisch sind. Die Geschichte aller saudischen Banknoten (mit Abbildungen und detaillierten Informationen dazu) finden Sie hier: http://www.sama.gov.sa/en-US/Currency/Pages/HistoricalInfo.aspx Informationen über "Saudi Vision 2030" sind hier zu erfahren: https://vision2030.gov.sa/en Donald Ludwig (www. polymernotes.org) #Nachrichten #Weltbanknoten #Polymerbanknoten #Asien #Saudi-Arabien #Rial #Ludwig

  • Trinidad & Tobago wird bis Dezember 2024 eine neue 100-Dollars-Polymerbanknote herausgeben

    Am 4. April 2024 gab die Zentralbank von Trinidad & Tobago (CBTT) bekannt, dass sie ihre 100-Dollars-Polymerbanknote bis zum Ende dieses Kalenderjahres aktualisieren wird. Die aktualisierte 100-Dollars-Banknote wird der derzeit im Umlauf befindlichen Banknote der Serie 2019 ähneln, aber zusätzliche Sicherheitsmerkmale aufweisen. Diese Stückerlung war die erste, die im Rahmen der schrittweisen Umstellung von Baumwollbanknoten auf die aktualisierte Polymerserie ausgegeben wurde, die es auch in den Stückelungen 1 Dollar, 5 Dollars, 10 Dollars, 20 Dollars und 50 Dollars gibt. Zu den wichtigsten Sicherheitsmerkmalen der Polymerbanknoten gehören durchsichtige Fenster, die von der Vorder- und Rückseite aus zu sehen sind, Bereiche mit goldschimmernder Tinte, der Nennwert der Banknoten in farbiger Tinte, wenn sie gegen das Licht gehalten werden, und taktile Punkte zur Unterstützung von Sehbehinderten. Nach Angaben der CBTT hat sich seit der Einführung der 100-Dollar-Banknote im Jahr 2019 gezeigt, dass ein Polymersubstrat im Vergleich zu der früheren Baumwollwährung haltbarer ist. Die derzeit im Umlauf befindliche 100-Dollars-Banknote. Ein Bildnis der aktualisierten 100-Dollars-Banknote wurde noch nicht bekanntgegeben. Weitere Entwicklungen werden hier im Blog präsentiert. Donald Ludwig (polymernotes.org)

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