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100 Jahre Inflation 1923: Goldmark-Notgeld in Scheckform

Die Scheckform kam bei den wertbeständigen Notgeldscheinen relativ selten vor. Hier ein Beispiel aus Osterode am Harz.


Die Deutsche Gips-Compagnie Aktiengesellschaft in Katzenstein bei Osterode am Harz (Provinz Hannover) gab einen wertbeständigen Notgeldschein über 25 Goldpfennige (Litera J) am 5. November 1923, einen weiteren Wert über 2½ Goldmark (Litera L) am 26. November 1923 sowie einen Wert über 3 Goldmark (Litera M) am 7. Dezember 1923 aus. Die Ausgabe war vom Reichsfinanzministerium nicht genehmigt. Die Gesellschaft bediente sich der beim wertbeständigen Notgeld verhältnismäßig seltenen Scheckform. Bezogener ihrer Schecks war die Aktiengesellschaft Wilhelm Tschira.


Aktiengesellschaft Wilhelm Tschira wolle zahlen gegen diesen Scheck aus unserem Guthaben 25 Goldpfennige nach dem Geldkurs der Berliner Börse vom Vorzeigungstag (1 Dollar U.S.A. gleich Mark 4,20 Gold), sofern dieser Scheck bis 10 Uhr vormittags vorgezeigt wird. Diesen Scheck löst auf Verlangen auch die Commerz- und Privat-Bank A.-G. Zweigstelle Osterode a. Harz oder die Spar- und Darlehenskasse in Lasfelde a. Harz jederzeit sofort spesenfrei gegen Papiermark ein, soweit solche verfügbar. Ausgegeben in Katzenstein bei Osterode a. Harz am 5. November 1923, gezeichnet: Deutsche Gips-Compagnie Aktiengesellschaft.


Aktiengesellschaft Wilhelm Tschira, Scheck über 2½ Goldmark, ausgegeben in Katzenstein bei Osterode a. Harz am 26. November 1923, gezeichnet: Deutsche Gips-Compagnie Aktiengesellschaft.


Aktiengesellschaft Wilhelm Tschira, Scheck über 3 Goldmark, ausgegeben in Katzenstein bei Osterode a. Harz am 7. Dezember 1923, gezeichnet: Deutsche Gips-Compagnie Aktiengesellschaft.


Hans-Georg Glasemann


Bildquelle: Privat (7/2023)

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