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Aus privaten Sammlungen: 10.000 Francs von Äquatorial-Afrika 1968

Aktualisiert: 13. Okt. 2023

Von 1910 bis 1958 war Äquatorial-Afrika eine französische Kolonie, aus der die Währungsunion der äquatorial-afrikanischen Staaten hervorging, die in den 1960er Jahren durch deren Zentralbank eigene Banknoten in Francs-Währung ausgab. Die letzte Ausgabe war ein 10.000-Francs-Schein ohne Datum (von 1968), der auf der Vorderseite ein bemerkenswertes Porträt des damaligen Diktators der Zentralafrikanischen Republik Jean-Bédel Bokassa (1921–1996) in Uniform und mit zahlreichen Orden zeigt.

Bokassa hatte während des Zweiten Weltkriegs und im Algerien-Krieg in der französischen Armee gedient, die er 1962 als Hauptmann verließ. In der jungen Zentralafrikanischen Republik trat er als Major in die Streitkräfte ein und stieg rasch zum Oberst auf. 1966 putschte er sich an die Macht und wurde Präsident. Bis 1967 übernahm er auch die Ämter des Verteidigungs- und Innenministers, wurde Brigade-General und sorgte dafür, dass man ihn mit Auszeichnungen überhäufte. An Selbstvertrauen mangelte es ihm nicht, denn 1976 entließ er nicht nur die Regierung, sondern erklärte die Republik zur Monarchie und ließ sich selbst zu Kaiser Bokassa I. ausrufen. Der Papst hatte es abgelehnt, ihn zum Kaiser zu krönen. Drei Jahre später unterstützten die Franzosen den ehemaligen Präsidenten Dacko auch militärisch für einen Putsch gegen Bokassa, der sich in Libyen aufhielt. 1980 wurde er in Abwesenheit wegen Mord, Folter, Korruption und Kannibalismus zum Tode verurteilt. Er erhielt jedoch Asyl in Frankreich. Die Zentralfrikanische Republik ist heute das ärmste Land der Welt mit der niedrigsten Lebenserwartung.

In den Jahren 1974 bis 1978 wurde Bokassa auch auf Noten der Banque des États de l'Afrique Centrale porträtiert, davon während der Republik auf 500, 1000 und 5000 Francs in Uniform und auf 10.000 Francs in Präsidenten-Robe. Auch in seinem kurzlebigen Kaiserreich gab es Banknoten mit diesen Porträts. Keine dieser Darstellungen ist aber so beeindruckend, wie die auf dem Zehntausender von 1968, der heute eine wahre Rarität ist.


Aus der Sammlung Donald Ludwig:



États de l'Afrique Équatorial, Banque Centrale: 10.000 Francs ohne Datum (1968)

Vorderseite: Rechts Porträt von Präsident Bokassa in Uniform, links Wappen der Zentralafrikanische Republik, Antilopenschädel mit Hörnern und Ornamente, Mitte Hotel Safari am Ufer des Ubangi mit Booten, Oben zwei Diamanten.

Rückseite: Links und rechts afrikanische Kunst, mitte Bauer auf einem Traktor beim Pflügen eines Felds.

Wasserzeichen: Frauenkopf.

Format: 195 mm x 135 mm

Druck: Banque de France.


Katalogreferenzen:

  • EAS-7 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. III – Modern Issues)

  • B205a (The Banknote Book: Equatorial African States, Owen W. Linzmayer)

24 Stück zum 13.10.2023 gegradet, 65EPQ (TOP POP, 1 Stück), 55 (2 Stück), 50 (2 Stück)


Hans-Ludwig Grabowski


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

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