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Aus privaten Sammlungen: 20 Mark Gefängnisgeld der DDR 1982 bis 1990

Auch wenn es in verschiedenen Ländern Gefängisgeld gab, so war dessen Ausgabe und Nutzung wohl nirgends besser geplant und umgesetzt als im Strafvollzug der DDR.

Erfunden und erstmals in der Praxis erprobt wurden die Wertgutscheine im berüchtigten Gefängnis „Bautzen I“, das auch „Gelbes Elend“ genannt wurde. Von hier aus erfolgte auch die Ausgabe und Verwendung in allen Strafvollzugseinrichtungen (StVE) des Ministeriums des Innern (MdI) der DDR. Eine Verwendung in den Strafvollzugseinrichtungen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und im Militärstrafvollzug der NVA kann ausgeschlossen werden.


Die Wertgutscheine wurden ab 1974 genutzt und dienten einerseits als Ersatzwährung, andererseits aber auch als Prämienanreiz zur Steigerung der Arbeitsleistungen der Häftlinge, da mit ihnen der Einkauf von Zusatzversorgung möglich wurde. Bei dem ständigen Arbeitskräftemangel in der DDR spielte die maximale Ausbeutung der Arbeitskraft der Gefangenen eine große Rolle. Vorläufer der Wertgutscheine waren Wertkarten mit Abschnitten von Wertmarken.


Mit der Währungsunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR 1990 gab es auch eine Einführung der DM als letzte Wertgutscheine des MdI in den Gefängnissen der DDR.


Vierte Ausgabe 1981

Vorgestellt wird ein Schein der vierten Ausgabe für die Südbezirke der DDR aus dem Jahr 1981. Bis 30. Juni 1985 waren die Scheine nur mit Stempel der StVE, danach auch ohne Stempel, gültig. Verwendet wurden sie nur in den acht südlichen Bezirken der DDR (Halle, Leipzig, Cottbus, Karl-Marx-Stadt, Dresden, Erfurt, Gera, Suhl).


 
 

Objekttyp: Wertgutschein, Gefängnisgeld

Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski

Authentizität: Original

 

Land/Region/Ort: Deutsche Demokratische Republik, Südbezirke

Emittent: Ministerium des Innern

Nominal: 20 Mark

Datierung: ohne Datum (1981)

Vorderseite: Druck einseitig grün auf Unterdruck mit Wertangabe

Rückseite: ohne Druck

Unterschrift: ohne

Material: Papier ohne Wasserzeichen

Format: 90 mm x 65 mm

Nummerierung: Serie A (Auflage 2,5 Millionen Stück), 0217070

Umlauf: 1. Januar 1982 bis 30. Juni 1990

Zitate:

  • MDI-32 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

  • 5.8 (Huschka: Ersatzgeld und geldähnliche Belege in der DDR)

 

Hans-Ludwig Grabowski


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.


Literaturempfehlung:


Hans-Ludwig Grabowski:

Die deutschen Banknoten ab 1871

Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine


23. Auflage 2023/2024

ISBN: 978-3-86646-224-3

864 Seiten, durchgehend farbig

Preis: 39,90 Euro


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