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AutorenbildMichael H. Schöne

Bulgarische Banknoten im Spiegel politischer Umbrüche

Am Ende der osmanischen Herrschaft in der Region des heutigen Bulgarien nannte man dieses Gebiet „Tuna vilâyeti“ (Türkisch) bzw. Дунавска област (Bulgarisch = Oblast Dunavska) oder im Deutschen „Danubien“. Die Verwaltungseinheit war von 1864 bis 1878

in sieben Sandschaks gegliedert.

Während der Regentschaft von Sultan Abdülaziz kam es am 2. Mai 1876 zum sog. April-Aufstand orthodoxer christlicher Bulgaren. Nach fast 500-jähriger osmanischer Fremdherrschaft erreichte das moderne Bulgarien durch den Berliner Vertrag eine erste Unabhängigkeit: Das Fürstentum Bulgarien (Княжество България = Knjaschestwo Balgaria).


Abb. 1: Grenzen Bulgariens nach 1878; die Konferenz von Konstantinopel, an der alle damaligen europäischen Großmächte teilnahmen, war auf Initiative Großbritanniens einberufen worden – Ziel war es u. a., Bulgarien innerhalb des Osmanischen Reichs mehr Autonomie zu sichern und die Spannungen zwischen dem russischen Zarenreich und dem Osmanischen Reich zu entschärfen.


Das Fürstentum wurde vom 3. März 1878 bis 13. Juli 1878 unter Alexander I. (dem österreichischen Alexander Graf von Hartenau, geb. Prinz Alexander Josef von Battenberg) regiert. Nach dessen Abdankung folgte Ferdinand I. aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 7. Juli 1887 bis 5. Oktober 1908.

In der Verordnung vom 25. Januar 1879 wurde die Satzung der Bulgarischen Nationalbank (BNB) vom zaristisch-russischen Kommissar Fürst Alexander Dondukow-Korsakow genehmigt.

Der erste Bank-Gouverneur kam am 4. April 1879 ins Amt, die Eröffnung der Bank folgte am 23. Mai 1879, ohne dass sie bis dahin ein Münzregal und das Recht des Banknotendrucks innehatte.

Mit Ukas Nr. 229 vom 27. Mai 1880 wurde durch die Zweite Ordentliche Nationalversammlung des Fürstentums das Münzgesetz verabschiedet und die Landeswährung Lev („лъв” = Löwe) am 4. Juni 1880 eingeführt. Die ersten Kupfer-Münzen zu 2, 5 und 10 Stotinki – in Birmingham/England geprägt – kamen 1881 in Umlauf und entsprachen den Vorschriften der Lateinischen Münzunion.

Die Geschäftstätigkeit der BNB begann am 27. Januar 1885. Die neue Satzung (Ukas Nr. 19/1885) gestattete die Umstrukturierung der Bank, garantierte ihre Unabhängigkeit und das Recht zum Druck von Banknoten. Die ersten Goldnoten datieren vom 1. August 1885 und wurden in St. Petersburg/Russland bei der „Экспедиции заготовления государственных бумаг“ (zaristischer Betrieb für die Herstellung von Regierungspapieren und Vorgängerfirma von Goznak) gedruckt: 20 und 50 Leva Zlato (Goldleva) – ausgegeben ab 1. September 1885. Als Emissionsbank unterstand die BNB dem Finanzministerium in Sofia. Auch die folgende Ausgabe zu 100 Leva Zlato von 1887 wurden in St. Petersburg gedruckt – alle hatten das Wasserzeichen „БНБ“ (BNB). Die Banknoten wurden von der misstrauischen Bevölkerung ungern angenommen; aber nicht aus diesem Grund waren sie nur bis zum 30. Juni 1907 umlauffähig. Sie kommen auch mit der Abstempelung „сребро“ (= Silber) und der Streichung „злато“ (= Gold) vor.


Abb. 2: 50 Leva Gold, 1. August 1885, 150 mm × 97 mm, Vs., Banknote der BNB, Goldnote

mit „srebro“ (= Silber) überstempelt, Unterschriften: Karadjov/Tropchiev; Gestaltung: Kirkov.


Die folgenden Banknoten der 1890er und 1899er Emissionen zu 5 und 10 Leva Zlato wurden ohne Wasserzeichen bei Bradbury, Wilkinson & Co. in New Malden in England gedruckt; sie waren bis 30. November 1908 in Umlauf. Die 50-Leva-Banknote von 1899 war dann eine Silbernote, die wiederum in St. Petersburg hergestellt wurde.


Auf dem historischen Zarewetz-Hügel in Tirnowo verkündete Fürst Ferdinand I.

am 5. Oktober 1908 die staatliche Unabhängigkeit des einstigen Vasallenstaats – Ausrufung zum Zarentums Bulgarien (Царство България = Zarstwo Balgarija) und völlige Loslösung vom Osmanischen Reich. Er nahm die Zarenkrone an, die ihm seine Minister zuvor angeboten hatten.


In der Übergangszeit vom Fürsten- zum Zarentum (Königreich) Bulgarien wurden zwischen 1903 bis 1910 die sog. Orlov-Noten zu 5, 10, 50, 100 und 500 Silber-Leva im Hochformat bei der „ЭЗГБ“ gedruckt. Die zweite 1903er Emission umfasste die Banknoten zu 20, 50, 100 und 500 Gold-Leva wieder im Querformat.


Aufgrund der Niederlage im Ersten Weltkrieg dankte Ferdinand I. am 3. Oktober 1918 ab und ging ins bayerische Exil; am selben Tag noch trat sein ältester Sohn, der Prinz von Tarnowo, als Zar Boris III. seine Regentschaft an. Mit den Friedensverträgen von 1918 fielen die Süd- und Norddobrudscha im März an Bulgarien, im Folgejahr aber wieder an Rumänien.

Es begann die „Europäisierung“ Bulgariens.


Durch die Balkankriege 1912/13 und schließlich den Ersten Weltkrieg hatte sich der Bargeldumlauf in Bulgarien stark aufgebläht. 1916 ließ die BNB weitere Banknoten in der Berliner Reichsdruckerei drucken: die Wertstufen zu 1, 2, 5 und 10 Leva Sebro und 20, 50 und 100 Leva Zlato. Wie die Banknoten von 1917 zu 5 Leva Sebro sowie 10, 20, 50 und 100 Leva Zlato, die in Leipzig von Giesecke & Devrient gedruckt wurden, galten alle Scheine nur bis zum 5. Mai 1924 – ebenso der G&D-Zehner von 1919.

Es folgten die Ausgaben zu 1 Lev und 2 Leva Srebro von 1921 (Druck: Waterlow & Sons Ltd., London) sowie die Banknoten-Serie von 1922: 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 Leva (Druck: American Bank Note Co., New York).


Abb. 3: 100 Leva Gold der Bulgarischen Nationalbank ohne Datum (1916), Vorderseite.


Abb. 4: 500 Leva 1922, Musterschein 167 mm × 85 mm, Vs.,Unterschriften: Damjanov/Popov; Gestaltung: Gjudshenov/Koshucharov; im Umlauf ab Dezember 1923, Druck: ABNCo.; neben diesen gelochten Scheinen mit Nullnummerierung und Überdruck SPECIMEN

gibt es auch mit 4-fach CANCELLED senkrecht perforierte Muster.


Der 5000-Leva-Schein von 1924 war die früheste Banknote mit dem Bildnis von Zar Boris III. und wurde in minderer Qualität von der bulgarischen Staatsdruckerei Sofia (Държавна печатница) in einer Auflage von nur 160.000 Stück gedruckt. Ausgegeben wurden die Banknoten im Oktober 1924 und schon im Mai 1925 wieder aus dem Umlauf genommen.


Abb. 5: 5000 Leva 1924, 195 mm × 92 mm, Vs., Unterschriften: Bojadjiev/Venkov; Gestaltung: Losev; es sind Vorlagenscheine mit Perforation БНБ aus der Serie Ж bekannt, die gleiche Perforation kommt auf Druckproben deutscher 1924-er Reichsbanknoten vor.


In den Dekreten vom 13. November 1926 (Ukas Nr. 33/1926) und dessen Abänderung vom 27. September 1928 (Ukas Nr. 21/1928) wurde bestimmt, dass die BNB keine Banknoten unter 200 Leva mehr ausgeben darf. Im Ukas Nr. 24/1928 vom 28. November 1928 über die Währungsstabilität und den Geldumlauf wurde die unbeschränkte gesetzliche Zahlungskraft bulgarischer Banknoten festgeschrieben, jedoch der Einzug aller Noten zu 5, 10, 20, 50 und 100 Leva bestimmt – bspw. dieser im typischen Bradbury-Wilkinson-Stil gedruckte 50-Leva-Schein:


Abb. 6: 50 Leva 1925, 146 mm × 80 mm, Vs., Unterschriften: Bojadjiev/Venkov; Gestaltung: Boshinov/Denev/Tscharkelov.


Die bis dahin umlaufenden Noten von 5 bis 100 Leva waren bis zum 31. Dezember 1933 umlauffähig und wurden durch wertgleiche Münzen ersetzt.

Das änderte sich aber wieder mit der Ausgabe der 1929er Serie. Dafür wurde eine weitere ausländische Firma für den Banknotendruck verpflichtet: die Londoner Druckerei Thomas De La Rue & Co. Ltd. zur Herstellung von Banknoten zu 200, 250, 500, 1000 und 5000 Leva.


Abb. 7: 1000 Leva 1929, 184 mm × 92 mm, Vs., Unterschriften: Ivanov/Nachev; Gestaltung: Sachariev/Boshinov.


Schon während des Balkan-Kriegs wurde am 23. Oktober 1912 die Konvertierbarkeit von Leva-Banknoten in Gold abgeschafft, die der Lev erst Ende der 1920er Jahre wiedererlangte; der Goldstandard bestand dann bis 1931. Am 3. Dezember 1928 legte man den Goldwert des Lev auf 0,01087 Gramm fest. Der US-Dollar wurde im Januar 1934 mit 81,75 Leva gerechnet – sank bis August 1939 dann aber unter 139,00 Leva.

Die letzten Banknoten mit dem Abbild von Zar Boris III. wurden mit der Serie 1942 bei Diesecke & Devrient gedruckt und 1943 ausgegeben. Zu diesem Zeitpunkt waren schon die neuen Banknoten mit dem Porträt von Zar Simeon II. entworfen und gedruckt; die Scheine zu 200, 250 und 500 Leva der Serie 1943 kamen im Mai bzw. Juni 1944 in Umlauf. Der erst 6-jährige Sohn folgte seinem Vater Boris III. nach dessen Tod am 28. August 1943 in Sofia auf den Thron.


Abb. 8: 250 Leva 1943, 145 mm × 78 mm, Vs., Unterschriften: Gunev/Ivanov; Druck: Reichsdruckerei Berlin.


In den letzten Monaten des Jahres 1944 hatten die späteren Siegermächte des Zweiten Weltkriegs versucht, ihre geopolitische Vorteile bei der Neuordnung Europas entsprechend ihrer Interessen durchzusetzen. Großbritannien hoffte auf seine Einflusssphäre in Griechenland und Bulgarien. Die Sowjetunion kam dem zuvor, indem die Rote Armee in Bulgarien einmarschierte, ohne dass das Land dem Sowjetreich den Krieg erklärt hatte und nie bulgarische Truppen in der UdSSR gekämpft hatten.

Die sowjetische Staatsdruckerei hatte angeblich auch schon Besatzungsgeld für Bulgarien gedruckt – wie für andere Länder (z.B. die Tschechoslowakei und Ungarn) auch. Bildbelege dazu sind aber bis heute nicht bekannt.


Abb. 9: „Die Druckereien von Goznak (Moskau und Krasnokamsk) fertigten Papiergeld für die von sowjetischen Truppen befreiten Länder Ungarn, Bulgarien und Rumänien sowie für die sowjetische Besatzungszone in Deutschland.“ (www.goznak.ru)


Großbritannien hingegen druckte sein Besatzungsgeld mit dem Aufdruck „British Military Authority“ für Nordafrika und fertigte Musternoten zu 1 Pfund für den Einmarsch in Frankreich, Griechenland und Bulgarien mit entsprechenden Überdrucken an. Für Bulgarien wurden

25 Exemplare mit dem Aufdruck „BULGARIA“ hergestellt (39 Z 000001 bis 39 Z 000025). Ebenfalls 25 gekennzeichnete Scheine mit dem Aufdruck „GREECE“ sind nachweisbar (39 Z 000026 bis 39 Z 000050) und weitere 25 1-£-Noten mit dem Aufdruck „FRANCE“ (39 Z 000051 bis 39 Z 000075 – andere Quellen sprechen von 49 bzw. 50 Expl.).


Abb. 10: One Pound o. D, 138 mm × 77 mm, Vs., (der Schein 39 Z 000021 wurde 2017 in den USA für 11.000 US-Dollar versteigert).


Abb. 11: 3 × 1 Pound o. D. mit Überdruck (der Schein mit der bislang belegten höchsten Kontrollnummer 39 Z 000075 stammt aus der Sammlung von Ruth Hill).


Am 15. September 1939 hatte Bulgarien seine Neutralität verkündet. Obwohl Boris III. und die Mehrheit der bulgarischen Bevölkerung mit Deutschland sympathisierten, trat das Land vorerst nicht dem sog. Dreimächtepakt Berlin-Rom-Tokio bei. Die Sowjetunion übergab am

5. September 1944 dem bulgarischen Botschafter in Moskau die Kriegserklärung und besetzte ab 8. September das Land. Mitglieder der Offiziersgruppe „Zweno“ und der „Vaterländischen Front“ setzten die demokratische Regierung ab. Kommunistische Parteiaktivisten sahen sich dadurch ermutigt, über 30.000 Bulgaren als „Volksfeinde“ zu erklären, die verschwanden und umgebracht wurden.

Das Zarentum bestand bis September 1946 ... ein Jahr lang unter sowjetischer Besatzung (!). In der Volksbefragung vom 8. September 1946 entschieden sich die Wähler unter sowjetische Besatzung mit (angeblich) 92,72 Prozent für die Abschaffung der Monarchie (Wahlbeteiligung 91,6 %). Am 15. September 1946 wurde schließlich die Volksrepublik Bulgarien ausgerufen.

Die Ausgabe 1944 hatte nur das Nominal zu 20 Leva, gedruckt in der Staatsdruckerei Sofia und gelangte ab 9. Mai 1945 in den Umlauf. Der Schein wurde ab März 1947 ausgegeben.

Die neue Serie, schon bei Goznak in Moskau gedruckt, bestand aus den Wertstufen 200, 250, 500, 1000 und 5000 Leva und wurde nach der Währungsreform zum 12. Mai 1952 ungültig.


Abb. 12: 5000 Leva 1945, 196 mm × 105 mm, Vs., Unterschriften: Stefanov/Ivanov; Gestaltung: Dubasow (Goznak).


Die Besetzung des Landes durch die Rote Armee seit September 1944 führte zu einer unkontrollierten Inflation. Die BNB war gezwungen, alle Banknoten ohne jegliche Deckung auszugeben. Nach der Besetzung durch sowjetische Truppen wurde die bulgarische Währung immer wertloser: 1 US-Dollar = 284,72 Leva (Januar 1946) und verfiel mit 1 US-Dollar = 1.148,00 Leva im März 1947 nochmals.

Erst nach Jahren mit sehr hoher Inflation wurde durch Erlass des Ministerrats und des ZK der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP) vom 10. Mai 1952 eine Währungsreform

zum 12. Mai 1952 durchgeführt: getauscht wurden 100 alte Leva für 1 neuen Lev. (Artikel I, Pkt. 1.a: Ausgabe neuer Banknoten: 10, 25, 50, 100, 200 und 500 Leva). Alle Gehälter, Renten, Stipendien, Mieten usw. wurden im Verhältnis 100:4 neu berechnet; Lebensmittelkarten für Grundnahrungsmittel wurden abgeschafft und Bankguthaben wurden zwischen 33:1 bis 200:1 gutgeschrieben. Die Umtauschaktion endete am 15. Mai 1952 .


Abb. 13: 10 Leva 1951, 196 mm × 105 mm, Vs., Musterschein mit Nullnummerierung, ohne Unterschriften; Druck: Goznak Moskau.


Diese 1951er Banknoten galten bis 31. März 1962 und wurden durch eine neue Serie von 1962 und die spätere von 1974 ersetzt, die wiederum bis zum 31. Dezember 1996 in Umlauf waren. Sämtliche Scheine wurden bei Goznak in Moskau gedruckt.


Die Abkehr vom staatssozialistischen System begann am 10. November 1989 mit der Absetzung des Parteiführers Todor Schivkov, der der sowjetischen Staatsführung 1963 eine Eingliederung Bulgariens in die UdSSR angeboten hatte. Ihm folgte der ehemalige Außenminister als Staatsratsvorsitzender bis April 1990; bei den freien Wahlen zur VII. Großen Nationalversammlung am 10. und 17. Juni 1990 entschied sich die Bevölkerung für eine demokratische Republik.


Neue Banknoten der Serien 1991 – 1993, die in der Wertpapierdruckerei Leipzig gedruckt wurden, kamen ab 1. November 1992 in Umlauf. Bis dahin war die Inflationsrate auf 5891 Prozent gestiegen und Banknoten hoher Wertstufen mussten entsprechend nachgedruckt werden – ab 1994 bei Giesecke & Devrient in München. Das höchste Nominal war der 50.000-Leva-Schein von 1997. Alle Banknoten der Ausgaben von 1991 bis 1997 waren bis zum 31. Dezember 1999 gesetzliches Zahlungsmittel.


Abb. 14: 50.000 Leva 1997, 120 mm × 66 mm, Vs., Unterschriften: Filipov/Ivanov; Gestaltung: Gogov; Druck: Giesecke & Devrient München.


Am 5. Juli 1999 wurde schließlich ein Währungsschnitt im Kurs von 1.000:1 durchgeführt.

Seit November 1999 koppelte man einseitig den Lev an die Deutsche Mark an. Seit dem

1. Januar 2002 rechnet man demnach 1,95583 Lew für einen Euro. Neue Banknoten aus der Druckerei der Bulgarischen Nationalbank wurden ausgegeben und sind bis heute alleinige Geldzeichen im Balkanland: 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Leva (die 1- und 2-Leva-Noten galten bis 31. Dezember 2015 bzw. bis 31. Dezember 2020). Die Druckerei (Печатница на БНБ АД) wurde durch Beschluss des Vorstands der BNB Nr. 248 am 11. August 1994 gegründet.


Bulgarien wurde am 1. Januar 2007 in die Europäische Union aufgenommen, hat aber den Euro bisher nicht eingeführt, obwohl die Abkürzung ЕЦБ in der protokollarischen Reihenfolge der Mitgliedstaaten auf den derzeitigen Euro-Banknoten an dritter Stelle steht.


Abb. 15: 50 Leva 2006, 136 mm × 76 mm, Vs., Unterschriften: Iskrov/Zvetkov; Druck: Druckerei der BNB; Nachfolge-Banknote von 1999 (Unterschriftskombination Gavrijski/Ivanov); am 1. November 2019 kam die dritte und mit besserem Fälschungsschutz in Umlauf (Unterschriftskombination Radev/Zvetkov).

242,4 Mio. 50-Leva-Banknoten waren im Oktober 2023 im Umlauf und hatten den höchsten Anteil an der Gesamtmenge von 583,7 Mio. Banknoten; 340 gefälschte Banknoten wurden im dritten Quartal 2023 registriert: 278 × 50-, 46 × 20-, 12 × 10- sowie je 2 × 5- und 100-Leva-Banknoten


Anmerkung:

Die politischen Umbrüche in Bulgarien machten es nach 1990 möglich, dass der frühere Zar Simeon II. (abgebildet auf den ausgegebenen 200-, 250- und 500-Leva-Banknoten und auf den nicht ausgegebenen 1000- und 5000 Leva) im Jahre 1996 aus dem Exil in sein Geburtsland zurückkehren konnte und als Simeon B. Sakskoburggotski von 2001 bis 2005 als Ministerpräsident im Amt war.


Michael H. Schöne


Quellen

Borisov S. M./u. a.: „Валюты стран мира“ (= Währungen der Länder der Welt), Moskau 1987

Bulgarian National Bank: „Catalogue Banknotes“, Sofia 2022

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