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Geldscheine für jüdische DPs nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland

Diese Überschrift ist Jiddisch und lautet „Wer weys epes wegen dem?“ (Wer weiß etwas darüber?). Und im Hebräischen hieße die Frage „lemi yesh meda al zeh?“ (למי יש מידע על זה? = Wer hat Informationen hierzu?). Es gibt also Fragen über Fragen zu den Geldscheinen für jüdische Überlebende 1946/47 in Deutschland.


Die Anzahl der aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen in Deutschland – abgesehen von den etwa 15 Millionen deutschen Vertriebenen – schätzten alliierte Behörden auf etwa acht Millionen Menschen für das Frühjahr 1945. Das waren ehemalige Häftlinge aus Konzentrationslagern, Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter, die bereits seit den letzten Wochen des Kriegs von den alliierten Truppen befreit wurden. Davon gelangten bis zum Herbst 1945 etwa sechs bis sieben Millionen zurück in ihre Heimatländer. Die etwa eine Million Verbliebenen mussten untergebracht und versorgt werden – darunter waren etwa 250.000 jüdische Menschen.


Für die Holocaust-Überlebenden wurden in den westlichen Besatzungszonen Auffanglager – sog. DP camps – von der Hilfsorganisation UNRRA und der Nachfolgerin IRO eingerichtet, in denen eigenes Lagergeld verwendet wurde. Bekannt sind die Ausgaben für die Lager in Feldafing (UNRRA Team 109) und in Deggendorf (UNRRA Team 55) in der US-amerikanischen Besatzungszone. UNRRA = United Nations Relief and Rehabilitation Administration.


Zu diesen beiden Ausgaben liegen wenige Informationen vor. Wir kennen weder die gedruckten Stückzahlen noch die ausführende Druckerei(en).


Abb. 1: Lagergeldschein über 50 Cents o. D. (1945), Vs., 160 × 66 mm, ohne Wz. und ohne KN, zwei Doppelkreisstempel und Unterschrift – das deutet darauf hin, dass die Scheine erst mit der Abstempelung und der Unterschrift  umlauffähig waren.
Abb. 1: Lagergeldschein über 50 Cents o. D. (1945), Vs., 160 × 66 mm, ohne Wz. und ohne KN, zwei Doppelkreisstempel und Unterschrift – das deutet darauf hin, dass die Scheine erst mit der Abstempelung und der Unterschrift umlauffähig waren.
Abb. 2: Lagergeldschein über 50 Cents, Rs., das Lager Deggendorf bestand als Camp 7 ab Mai 1945 bis zur Auflösung am 15. Juni 1949, danach bis 1952 unter deutscher Verwaltung; auch in diesem Lager existierte eine „jüdischen Selbstverwaltung“ – die Leitung hatte das Jewish Committee (Sekretariat, Kantine, Kaffeehaus), die Abteilungen hießen Arbeitszentrale, Raumwirtschaft, Kultur, Auswanderung, Schulwesen, Rechtsabteilung, Polizei, Wirtschaftsabteilung, Technische Abteilung, Gesundheitswesen, Beschaffung.
Abb. 2: Lagergeldschein über 50 Cents, Rs., das Lager Deggendorf bestand als Camp 7 ab Mai 1945 bis zur Auflösung am 15. Juni 1949, danach bis 1952 unter deutscher Verwaltung; auch in diesem Lager existierte eine „jüdischen Selbstverwaltung“ – die Leitung hatte das Jewish Committee (Sekretariat, Kantine, Kaffeehaus), die Abteilungen hießen Arbeitszentrale, Raumwirtschaft, Kultur, Auswanderung, Schulwesen, Rechtsabteilung, Polizei, Wirtschaftsabteilung, Technische Abteilung, Gesundheitswesen, Beschaffung.
Abb. 3: Lagergeldschein über 1 Dollar 1946 des Lagers Feldafing, Vs., 160 × 70 mm, ohne Wz., ohne KN und ohne Stempel und ohne Unterschrift.
Abb. 3: Lagergeldschein über 1 Dollar 1946 des Lagers Feldafing, Vs., 160 × 70 mm, ohne Wz., ohne KN und ohne Stempel und ohne Unterschrift.
Abb. 4: Lagergeldschein über 1 Dollar, Rs., das Lager Feldafing wurde am 1. Mai 1945 eingerichtet und zum 30. November 1951 aufgelöst; anschließend war es ein Regierungslager „heimatloser Ausländer“ unter deutscher Verwaltung.
Abb. 4: Lagergeldschein über 1 Dollar, Rs., das Lager Feldafing wurde am 1. Mai 1945 eingerichtet und zum 30. November 1951 aufgelöst; anschließend war es ein Regierungslager „heimatloser Ausländer“ unter deutscher Verwaltung.

Einheitlich ist der englische Aufdruck der Vorderseiten „JEWISH COMMUNITY / TREASURY“; ausführlicher ist die Rückseite der Feldafinger Scheine „OFFICIAL / FELDAFING JEWISH COMMUNITY / CURRENCY“. Auffallend ist die ähnliche Gestaltung der Scheine und die gleichen jeweiligen Wertstufen in US-Dollar-Währung: 10, 25 und 50 Cents sowie 1, 5 und 10 Dollars. Für das Lager Deggendorf ist außerdem ein 5-Cents-Schein bekannt – auch einer mit einem Druckfehler auf der Rückseite. Bekannt sind lediglich die Abmessungen und das Aussehen der beiden Lagergeldausgaben.


Abb. 5: Lagergeldschein über 5 Cents, Rs., 60 × 40 mm, ohne Wz. und ohne KN; mit fehlerhaftem Aufdruck „FIVE CENTC“ statt „FIVE CENTS“.
Abb. 5: Lagergeldschein über 5 Cents, Rs., 60 × 40 mm, ohne Wz. und ohne KN; mit fehlerhaftem Aufdruck „FIVE CENTC“ statt „FIVE CENTS“.

Auch die genauen Umlaufzeiten sind teilweise unbekannt und sogar widersprüchlich. Zu den Deggendorfer Ausgaben gibt es nur eine Angabe: nach dem 5. November 1945 ausgegeben. In Feldafing liefen die Lagergeldscheine angeblich bis zum 31. Mai 1951 um; möglicherweise galten die Scheine auch noch nach der Übernahme des Lagers durch deutsche Behörden bis März 1953. Auf der Rückseite befindet sich der Passus „SERIES OF 1946“. Die Wertstufen lauten auf Cents und Dollars US-amerikanischer Währung. Wir wissen leider nicht, was man mit diesem Lagergeld kaufen konnte – wahrscheinlich Dinge des täglichen Bedarfs, vielleicht auch zusätzliche Lebensmittel und mit Sicherheit galten die Scheine auch für die Zahlungen in der Lagerkantine. Und wer erhielt das Lagergeld für welche Leistungen in welcher Höhe? Fragen über Fragen! Wer kann da bitte Auskunft geben?


Noch unbefriedigender ist die Unkenntnis über zwei andere Papiergeld-Ausgaben von 1947: die 50-er und 100-er für jüdische Displaced Persons (DPs) in Westdeutschland. Von beiden Nominalen sind bisher jeweils nur wenige Exemplare bekannt. In der Fachliteratur sind diese erwähnt, aber auf dem Sammlermarkt kaum vorkommend und in Museen nicht vorhanden.


A.J.D.C. – Central Committee

Die Hilfsorganisation „American Jewish Joint Distribution Committee“ (= Gemeinsames Amerikanisch-Jüdisches Verteilungskomitee, oft auf „Joint“ verkürzt) wurde 1914 in New York gegründet und unterstützt seitdem jüdische Menschen weltweit. Nur eine Wertstufe ist von dieser Ausgabestelle bekannt; die Wertzahl 50 deutet auf Units hin, wie sie auf anderen Lagergeldscheinen vorkommen. Der Aufdruck ist in Englisch und in Jiddisch und datiert vom November 1947. Es ist davon auszugehen, dass die Scheine nicht in den DP-Lagern umliefen, sondern in den AJDC-Warenhäusern als Zahlungsmittel verwendet wurden. Dann sollte es auch weitere Wertstufen gegeben haben. So kennen wir nur zwei Exemplare mit den Kontrollnummern i 304167 und No. 357355. Der letztere Schein wurde im Januar 2011 beim Kedem Auction House Ltd. Jerusalem für 750 US-Dollars versteigert. Auch der andere befindet sich in einer Privatsammlung.


Abb. 6: 50 (= Points, Units bzw. Cents), Vs., 120 × 65 mm, KN 6-stellig rot, Text englisch, abgebildet ist Dr. Theodor Herzl.
Abb. 6: 50 (= Points, Units bzw. Cents), Vs., 120 × 65 mm, KN 6-stellig rot, Text englisch, abgebildet ist Dr. Theodor Herzl.
Abb. 7: Rs., abgesägter Baum mit Davidstern – Sinnbild für She’erit Ha-Pleita (hebräisch = die letzten Überlebenden, wörtlich „überlebender Rest“). Aufdruck: צענטראל קאמיטעט דזשאינט = tsentral komitet dzhoynt = ZK Joint, jiddisch. Datum: 5708 חשון תש“ח = Kheshvan (5)708 = November 1947 nach dem jüdischen Kalender, jiddisch/hebräisch.
Abb. 7: Rs., abgesägter Baum mit Davidstern – Sinnbild für She’erit Ha-Pleita (hebräisch = die letzten Überlebenden, wörtlich „überlebender Rest“). Aufdruck: צענטראל קאמיטעט דזשאינט = tsentral komitet dzhoynt = ZK Joint, jiddisch. Datum: 5708 חשון תש“ח = Kheshvan (5)708 = November 1947 nach dem jüdischen Kalender, jiddisch/hebräisch.
Abb. 8: Porträt und Unterschrift von Dr. Theodor Herzl (aus „Zionistische Schriften“, Jüdischer Verlag, Berlin 1920); Foto aus dem Atelier Josef Weitzmann, Wien; der Schriftsteller und Journalist Herzl (geb. 2. Mai 1860, gest. 3. Juli 1904) gilt als Begründer der jüdischen Nationalbewegung.
Abb. 8: Porträt und Unterschrift von Dr. Theodor Herzl (aus „Zionistische Schriften“, Jüdischer Verlag, Berlin 1920); Foto aus dem Atelier Josef Weitzmann, Wien; der Schriftsteller und Journalist Herzl (geb. 2. Mai 1860, gest. 3. Juli 1904) gilt als Begründer der jüdischen Nationalbewegung.
Abb. 9: Transporter-Flotte vor dem AJDC Warehouse Schleissheim, dem späteren US Army Airfield.
Abb. 9: Transporter-Flotte vor dem AJDC Warehouse Schleissheim, dem späteren US Army Airfield.

Leider liegen fast keine Einzelheiten wie Druckzahlen, Druckerei oder Gültigkeitszeitraum zu dieser Ausgabe vor. Wir kennen nur die Abbildungen und die Maße der Papierscheine, die mindestens im Zweinutzendruck hergestellt wurden.

Das Central Committee der A.J.D.C. wurde am 7. September 1946 in München eingerichtet und organisierte u. a. die Auswanderung jüdischer Menschen nach Palästina. Auch verwaltete es die Finanzen der UNRRA und deren DP-Camps.


Employment Board for Jewish Displaced Persons U.S. Zone Germany

Der „Arbeitsvermittlung für jüdische DPs in der US-amerikanische Zone in Deutschland“ werden Scheine zu 1, 10, 50 und 100 Points zugeordnet; Pick/Rixen nennen noch einen Schein zu 500 Points. [1] Bildlich belegt sind nur zwei Exemplare der 100-Units-Scheine mit den Kontrollnummern i 812733 und i 812750. Der erstgenannte Schein wurde am

10. Dezember 2021 für 2.300 Euro in Borgholzhausen (141. Auktion, Teutoburger Münzauktion GmbH) versteigert. Beide Scheine tauchten vor über 40 Jahren in der Tschechoslowakei auf und wurden möglicherweise von einem ehemaligen jüdischen DP zurückgehalten und aufbewahrt. In seinem Artikel „Jewish Banknotes of Postwar Europe“ schrieb Dr. Samuel Halperin: „Die Scheine wurden als Bezahlung für die vom Joint und der Jewish Agency for Palestine unterstützten Arbeit verwendet. Die Initialen beider Organisationen sind auf Englisch und die Kurztitel ,Joint‛ und ,Sochnut‛ auf Jiddisch.“ [2]


Abb. 10: 100 Points (= Punkte), Vs., 120 × 65 mm, Wz. Ornament.
Abb. 10: 100 Points (= Punkte), Vs., 120 × 65 mm, Wz. Ornament.

Abb. 11: 100 Points, Rs., die Abkürzungen A.J.D.C stehen für American Jewish Joint Distribution Committee, C.K. für Central Komitee und J.A.F.P. für Jewish Agency for Palestine.
Abb. 11: 100 Points, Rs., die Abkürzungen A.J.D.C stehen für American Jewish Joint Distribution Committee, C.K. für Central Komitee und J.A.F.P. für Jewish Agency for Palestine.

Im selben Artikel wird auch eine dem Hunderter ähnliche Ausgabe aus der Serie vom Employment Board gezeigt. Diese 50-Points-Note hat die gleiche Gestaltung und die selben Abmessungen. Leider ist nur die Rückseite in schlechter s/w-Qualität abgebildet, so dass eine Kontrollnummer nicht belegt werden kann.


Abb. 12: 50 Points, Rs., die Gestaltung unterscheidet sich nur durch die Wertbezeichnung – 50 statt 100 Points – und entsprach 50 US-Cents; entgegen den Angaben in einigen Katalogen wird die Druckfarbe mit Grün statt Orange angegeben – wie bei den 100-Points-Scheinen zeigt der Unterdruck eine gekachelte Fläche mit David-Sternen.
Abb. 12: 50 Points, Rs., die Gestaltung unterscheidet sich nur durch die Wertbezeichnung – 50 statt 100 Points – und entsprach 50 US-Cents; entgegen den Angaben in einigen Katalogen wird die Druckfarbe mit Grün statt Orange angegeben – wie bei den 100-Points-Scheinen zeigt der Unterdruck eine gekachelte Fläche mit David-Sternen.

Der Druck der Scheine für das D. P. Center Bad Wörishofen erfolgte bei der ortsansässigen und traditionellen Fa. Hans Holzmann. Und der litauische Maler Antanas Rūkštelė gestaltete die Scheine für das UNRRA-Center Dillingen. Ob für die AJDC-Ausgaben ebenfalls die genannte Druckerei und der Designer infrage kommen ist denkbar, aber nicht gesichert.


Abb. 13: 10 Units (= 10 Cents), Vs., 110 × 67 mm, D. P. Center Bad Wörishofen (UNRRA Team 558, District No. 5) – weitere Wertstufen: 1, 5 und 20 Units; aufgrund der fast wertlos gewordenen Reichsmark tragen die Scheine meist die Bezeichnungen Units, Points, Einheiten, seltener Cents und Dollar – dabei rechnete man 1 Dollar bzw. 100 Points = 10 Reichsmark.
Abb. 13: 10 Units (= 10 Cents), Vs., 110 × 67 mm, D. P. Center Bad Wörishofen (UNRRA Team 558, District No. 5) – weitere Wertstufen: 1, 5 und 20 Units; aufgrund der fast wertlos gewordenen Reichsmark tragen die Scheine meist die Bezeichnungen Units, Points, Einheiten, seltener Cents und Dollar – dabei rechnete man 1 Dollar bzw. 100 Points = 10 Reichsmark.
Abb. 14: 2 Units (= 2 Cents), Vs., 85 × 50 mm, Polish D. P. Center Luitpold (UNRRA Team 308, District No. 5) – weitere Wertstufen: 1, 5, 10, 20 und 50 Units; das Namenskürzel AR auf der Vorderseite im blauen Randornament unterhalb des rot gedruckten „Team 308“ steht für Antanas Rūkštelė (geb. 22. Oktober 1906, gest. 5. Oktober 1990; er floh 1944 vor den Sowjets nach Deutschland, leitete von 1946 bis 1948 das Dillinger Kunstatelier am Litauischen Gymnasium, wanderte 1949 nach Australien aus und ging 1955 in die USA).
Abb. 14: 2 Units (= 2 Cents), Vs., 85 × 50 mm, Polish D. P. Center Luitpold (UNRRA Team 308, District No. 5) – weitere Wertstufen: 1, 5, 10, 20 und 50 Units; das Namenskürzel AR auf der Vorderseite im blauen Randornament unterhalb des rot gedruckten „Team 308“ steht für Antanas Rūkštelė (geb. 22. Oktober 1906, gest. 5. Oktober 1990; er floh 1944 vor den Sowjets nach Deutschland, leitete von 1946 bis 1948 das Dillinger Kunstatelier am Litauischen Gymnasium, wanderte 1949 nach Australien aus und ging 1955 in die USA).
Abb. 15: Ausschnitt der Karte von Edward C. Crommelin mit den Standorten der UNRRA- und IRO-Lager für DPs in Bayern, Stand 8. Mai 1946 – bekannt sind Lagergelder auch aus Altenstadt, Augsburg, Bad Aibling, Bad Wörishofen, Deggendorf, Dillingen, Feldafing, Lauingen, Nördlingen, Regensburg und Scheinfeld – erstaunlich ist das Nichtvorhandensein von Lagergeld in den beiden größten DP-Lagern Landsberg und Föhrenwald (für das DP Camp in der ehem. Landsberger Saarburgkaserne sind nur eine handvoll US-amerikanischer Militärgeldscheine nachweisbar: 10 Dollars MPC Series 471 mit vorderseitigem Kastenstempel „LANDSBERG PX“ – laut einem Zeugen wurde für das Lager eigenes Lagergeld verwendet).
Abb. 15: Ausschnitt der Karte von Edward C. Crommelin mit den Standorten der UNRRA- und IRO-Lager für DPs in Bayern, Stand 8. Mai 1946 – bekannt sind Lagergelder auch aus Altenstadt, Augsburg, Bad Aibling, Bad Wörishofen, Deggendorf, Dillingen, Feldafing, Lauingen, Nördlingen, Regensburg und Scheinfeld – erstaunlich ist das Nichtvorhandensein von Lagergeld in den beiden größten DP-Lagern Landsberg und Föhrenwald (für das DP Camp in der ehem. Landsberger Saarburgkaserne sind nur eine handvoll US-amerikanischer Militärgeldscheine nachweisbar: 10 Dollars MPC Series 471 mit vorderseitigem Kastenstempel „LANDSBERG PX“ – laut einem Zeugen wurde für das Lager eigenes Lagergeld verwendet).

Im erwähnten Artikel von Dr. Halperin werden weitere Geldscheine für jüdischen DPs genannt: 1, 5 und 10 Einheiten – jedoch für die Aktivitäten des AJCD in Österreich.

Der Aufdruck lautet „Works Program / Austrian Operations“ und weitere Angaben gibt es zur Farbgebung (schwarz, rot, grün) und zur Papiergröße (70 × 40 mm). Fellers[3] katalogisieren sie unter AS-1860 ff. Bekannt sind auch AJCD-Geldscheine für die Zwischenstation Zypern bei der Auswanderung jüdischer Menschen nach Palästina.


Bleibt zu hoffen, dass sich ein Sammler, ein Händler, ein Museum oder ein Verein meldet und die Frage „Wer weiß etwas darüber?“ beantworten kann – zu weiteren Wertstufen oder zu Abbildungen der beschriebenen Geldscheine oder zu bisher unbekannte Ausgaben oder zu Einzelheiten darüber oder zu ...!


Herzlichen Dank an Frau Dr. Tamar Lewinsky von der Stiftung Jüdisches Museum Berlin und an Frau Sophia Gal vom Besht Yeshiva Dresden (Zentrum für jüdisches Leben und Kultur) für die hilfreichen Übersetzungen.


Michael H. Schöne


Quellen:

[1] Albert Pick/Carl Siemsen „Das Lagergeld der Konzentrationslager und D.P.-Lager 1933–1947“, Regenstauf 1993

[2] Dr. Samuel Halperin „Jewish Banknotes of Postwar Europe“, in „The Shekel“ Nr. 4, New York 1972

[3] Ray Feller/Steven A. Feller „Silent Witnesses: Civilian Camp Money of World War II“, Port Clinton 2007

Frank Passic/Steven A. Feller „Displaced Persons Camp Money“ in „The Numismatist“, Colorado Springs 1984

Michael H. Schöne „Militär-, Kantinen- und Lagergeld-Ausgaben der Alliierten seit 1944 in Deutschland“, Pirna 2013

„The Knight“, Publikationen der Lithuanian Numismatic Association, Columbia 1979 ff.


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