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Leserpost: Unbekannte Aufbaumarken

Sehr geehrte Redaktion,

ich habe vor einiger Zeit diese drei Block-Belege Aufbaumarken zusammen mit anderen Objekten gekauft.

Ich konnte auf den Marken keine Ausgabe-Firma oder Stadt oder ein Druckvermerk finden.

Die drei Blocks haben eine Abmessung von 160 x 130 mm, sind briefmarkenähnlich perforiert und auf der Rückseite gummiert.

Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen, ein Leser.

H. Casper

Antwort der Redaktion

Die Bezeichnung "Aufbaustein" sagt eigentlich schon aus, um was es sich handelt.

Bausteine gab es auch schon vor der Reichsmark-Zeit (1924 – 1948), z.B. zur Finanzierung der Errichtung von Sportstätten und Denkmälern.


Wahrscheinlich stammen Ihre Aufbaumarken aus der Zeit des beginnenden Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, also aus den Jahren 1945 bis 1948, in der noch immer die Reichsmark galt, bevor mit den Währungsreformen in West und Ost die Deutsche Mark eingeführt wurde.


Das Volkshaus in Weimar auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1916.


Einen wichtigen Hinweis auf den Ort der Ausgabe kann lediglich das wieder aufzubauende und wahrscheinlich im Krieg zerstörte Gebäude geben, das auf den Marken abgebildet ist.

Sehr viele Bausteine wurden in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und der späteren DDR ausgegeben. Und tatsächlich, es handelt sich um Spendenmarken für den Wiederaufbau des Volkshauses in Weimar aus dem Jahr 1946. Henning Huschka führt diese in seinem Katalog "Ersatzgeld und geldähnliche Belege in der DDR" unter SB216 auf und bewertet sie je ausgeschnittener Marke mit 15 Euro in Erhaltung I und 10 Euro in Erhaltung III. Wenn jeder Block 20 Marken enthält, kommt man bei dieser Bewertung also schon auf einen ganz ordentlichen Schätzpreis.


Hans-Ludwig Grabowski

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