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Leserpost: Varianten deutscher Banknoten, Teil 4 – 5 Milliarden Mark 1923 ohne Einfärbung

DEU-132a ohne Einfärbung

Bei einer meiner Banknoten zu 5 Milliarden Mark vom 10. September 1923 fehlt die violette Einfärbung auf der rechten Seite, obwohl es sich um einen Reichsdruck mit Wasserzeichen Eichenlaubstreifen handelt (siehe Abb.). Ich kann ihn deshalb weder unter DEU-132a (Ro/Gra 112a) einordnen, weil hier alle Scheine diese Einfärbung haben, noch unter DEU-133 (Ro/Gra 112c), weil der Schein hier zwar keine Einfärbung hat, aber Wasserzeichen Kreuzblüten aufweisen müsste. Sollte diese neue Variante nicht in den Katalog aufgenommen werden?

K. Sokač


5 Milliarden Mark vom 10. September 1923 (DEU-132a), Reichsdruck, ohne violette Einfärbung.


5 Milliarden Mark vom 10. September 1923 (DEU-132a) ohne Einfärbung im direkten Vergleich mit der normalen Ausführung mit violetter Einfärbung.


5 Milliarden Mark vom 10. September 1923 (DEU-132a) ohne Einfärbung in der Durchsicht mit Wasserzeichen Eichenlaubstreifen.


Antwort der Redaktion

Es handelt sich eindeutig um einen Reichsdruck, bei dem die violette Färbung auf der rechten Seite zu fehlen scheint. Diese Einfärbung ist nicht immer gleich breit oder deutlich ausgeprägt, sondern oft nur schwach sichtbar. Auf jeden Fall hat ihr Schein Fasereinlagen und das Wasserzeichen Eichenlaubstreifen und ist somit ganz klar eine DEU-132a.


Es war gut, dass ich das Original sehen konnte. Man könnte eine Anmerkung im Katalog aufnehmen, damit andere Sammler die Möglichkeit haben, ähnliche Noten ohne Einfärbung zu melden. Es ist aber noch viel zu früh und unsicher für mich, sie als Variante zu erfassen.

Es könnte theoretisch auch sein, dass der Druck auf einem Teil des Bogens versetzt erfolgte, der nicht eingefärbt war. Wenn das der Fall wäre, dann handelt es sich um einen echten Fehldruck. Dazu brauche ich mehr belegbare Beispiele (z. B. aus der gleichen Serie in einem erkennbar kleinen Nummernbereich).


Man muss auch bedenken, dass diese Scheine inzwischen 100 Jahre alt sind und in dieser Zeit vielen Umständen ausgesetzt sein konnten (z.B. Licht und Feuchtigkeit), die die Einfärbung verblassen ließen konnten. Ich habe selbst schon öfters Scheine mit stark verblassten Einfärbungen gesehen, bei denen diese erst auf den zweiten oder dritten Blick sichtbar wurde. Bei genauerer Betrachtung findet man auf dem Schein sogar einen leichten Rest der violetten Farbe, ganz besonders ist dies auf der ersten Abbildung sichtbar.


Hans-Ludwig Grabowski


Literaturempfehlung:


Hans-Ludwig Grabowski:

Die deutschen Banknoten ab 1871

Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine


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