Lexikon: Mainz
- Albert Pick
- vor 21 Stunden
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Mainz ist eine historisch rheinhessische Stadt an der Mündung des Mains in den Rhein, die am 21. Oktober 1792 von der französischen Rheinarmee unter General Adam-Philippe de Custine (1740-1793) besetzt wurde. Am 30 März 1793 wurde das Gebiet von Frankreich annektiert.
Ab 14. April 1793 wurde die Festung Mainz von einem Koalitionsheer unter dem preußischen General Friedrich Adolf von Kalckreuth (1737-1818) belagert. Da sich die für Mainz bestimmte Kriegskasse in Landau befand, blieb sie für die französischen Besatzer unerreichbar und es herrschte Mangel an Zahlungsmitteln in der Stadt.


Mainz, Festung: GK 732 / A590, 50 Livres vom Mai 1793, Vorder- und Rückseite.
Weil die Mainzer Bevölkerung die französischen Assignaten nur zum halben Nennwert
in Zahlung nahm, wurden diese bei der ersten Auflage des Belagerungsgelds auf deren Rückseiten handschriftlich mit dem doppelten Wert versehen (20 und 50 Livres auf
10 bzw. 25 Livres), mit Unterschriften versehen und durch einen Stempel "SIEGE | DE MAYENCE | MAI 1793 | DE LA REP. | FRANC." beglaubigt.


Mainz, Festung: GK 735c / A599, 3 Livres vom Mai 1793, Serie A, Vorder- und Rückseite.
Später wurden neu gedruckte Belagerungsscheine über 5 und 10 Sous (Sols) sowie 3 Livres in mehreren Auflagen ausgegeben.
Am 23. Juli 1793 wurde die Stadt vom deutschen Koalitionsheer eingenommen und die französische Besatzung beendet.
General Custine wurde nach seiner Rückkehr als Gegner der Jakobiner, die seit Juni 1793 in Frankreich herrschten, und wegen seiner Fehlschläge bei militärischen Eigenmächtigkeiten verurteilt und am 28. August 1793 auf der Guillotine hingerichtet.
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
