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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Notgeld Salzburg



Rudolf Richter: Notgeld Salzburg –

Spezial-Edition 200 Jahre Salzburg bei Österreich

156 Seiten, durchgehend farbig bebildert,

Format 20 cm x 26 cm. Broschur.

Salzburg 2016.

Preis: 29,00 Euro

ISBN: ohne.


Der Autor ist bereits vielen Sammlern durch seine Kataloge zum Papiergeld Österreichs und zu österreichischem Not- und Lagergeld bekannt. Nun legt er einen prächtig mit über 800 farbigen Abbildungen illustrierten Band zum Notgeld der Stadt und des Landes Salzburg vor. Nach der Einleitung, die auch eine Übersicht zu den verschiedenen Währungen ab 1762 bietet, folgt eine informative „Vorgeschichte“ zum frühen Geldwesen in Salzburg und Erläuterungen zum Notgeld als solches. Die Katalogisierung beginnt beim Notgeld der Halleiner Bürger aus den Jahren 1848 – 1855. Hierbei handelte es sich in diesen für ganz Europa unruhigen Zeiten um private Ersatzmünzen verschiedener Firmen auf Messingblech, die heute echte Raritäten sind. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen private Notgeldscheine aus Salzburg und in Mauterndorf gab eine Eisengewerkschaft Notgeldscheine ohne Datum aus, die bis 1861 umliefen. Es folgen einige private Notmünzen, die während oder nach dem Ersten Weltkrieg ausgegeben wurden. Wenn man von österreichischem Notgeld spricht, sind aber meist die Kleingeldscheine aus der Zeit von 1917 bis 1922 gemeint, die es von zahlreichen österreichischen Gemeinden gibt. In alphabetischer Reihenfolge nach Ausgabeorten werden sämtliche Not- und Sonderausgaben von Abtenau bis Zell am See mit Varianten aufgeführt und aktuell bewertet. Sehr hilfreich sind die grafischen Hinweise auf Details zur Bestimmung von Varianten. Positiv hervorzuheben sind außerdem die Angaben zu Einwohnerzahlen sowie Beschlüssen und Genehmigungen der Notgeldausgaben sowie zu Entwerfern und Auflagezahlen. Tatsächlich waren aber damals bereits – vergleichbar mit den deutschen Serienscheinen – viele Ausgaben nur für die Alben der Sammler und für private Spekulationen bestimmt. Als die sog. Sonderausgaben schließlich überhand nahmen und das Notgeld verboten wurde, ging 1922 das Interesse daran deutlich zurück. Heute – fast 100 Jahre später – sind die österreichischen Kleingeldscheine wieder zu einem beliebten Sammelgebiet für Regionalsammler geworden. Diesem umfangreichsten Teil der Katalogisierung folgt mit Wohlfahrtsausgaben sog. „Bettlergeld“ aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise und ihrer unmittelbaren Folgen von 1929 bis ca. 1933. Doch damit nicht genug! Der Autor hat sich das Ziel gesetzt, alles Salzburgische rund ums Geld zu dokumentieren. So folgt Festgeld und Regionalgeld von etwa 1990 bis heute (sowohl Gutscheine als auch Einkaufsmünzen), Wertmarken und Kantinengeld der US-Armee. Im Anhang findet man zahlreiche Abbildungen zu Notgeldausstellungen sowie zu nicht realisierten Entwürfen, Proben, Originalbogen und Bogenteilen, Makulaturen und Phasendrucken, Dokumenten, antisemitischen Abstempelungen, Werbung und mehr.

Der sehr gelungene Regional-Katalog ist nicht nur Heimat-Interessierten und Sammlern aus dem Land Salzburg zu empfehlen, sondern allen Sammlern österreichischen und, da ein Blick über den Tellerrand nicht schaden kann, auch deutschen Notgelds zu empfehlen.

Interessenten wenden sich bitte direkt an den Verlag Frühwald, Gaisbergstraße 18 in A-5020 Salzburg, Tel. 0043 (0)662/643127, Fax: 0043 (0)662/643276, Internet: www.fruehwald-shop.com, E-mail: office@fruehwald-shop.com.


Hans-Ludwig Grabowski

Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/10


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