top of page

Philippinen: Neuer Auftrag für Note Printing Australia

Aktualisiert: 5. Apr.

Mamerto E. Tangonan, stellvertretender Gouverneur der philippinischen Zentralbank, gab kürzlich bekannt, dass die für die Bargeldversorgung zuständige Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) einen Folgeauftrag für die Produktion der 1000-Piso-Polymer-Banknote an Note Printing Australia, eine Tochtergesellschaft der australischen Zentralbank (Reserve Bank of Australia), vergeben hat. Der Auftrag umfasst die Lieferung und Produktion von insgesamt 1 Milliarde 1000-Piso-Polymer-Banknoten, die schrittweise bis 2024 geliefert und in diesem (2024) und im nächsten Jahr (2025) in Umlauf gebracht werden sollen.




Die 1000-Piso-Banknote ist die höchste in Umlauf befindliche Wertstufe auf den Philippinen.

Ende 2022 – neuere Zahlen sind (mir) derzeit nicht bekannt – waren 1,80 Milliarden Piso im Umlauf, das sind etwas mehr als 35 Prozent aller umlaufenden Banknoten. 1000 Piso entsprechen derzeit etwa 16 Euro.


Das Volumen des Folgeauftrags ist doppelt so hoch wie das des Erstauftrags an Note Printing Australia, die zwischen 2021 und 2023 insgesamt 500 Millionen 1000-Piso-Noten aus Polymer-Kunststoff an die BSP geliefert hat. Dieser Auftrag, der die Entwicklung, Produktion und Lieferung dieser Banknote umfasste, hatte einen Wert von 3,7 Milliarden philippinischen Piso (rund 61 Millionen Euro). Der Preis für eine 1000-Piso-Note aus Polymer für die Erstausrüstung betrug somit 7,4 Piso (etwa 12 Eurocent).


Gegenüber philippinischen Medien betonte der Vizegouverneur auch, dass die Produktion der Polymerbanknoten in Australien für die Philippine Bank of Singapore billiger und einfacher zu handhaben sei, da die eigene Banknotendruckerei in Quezon City derzeit nicht in der Lage sei, Polymerbanknoten zu drucken. Deshalb ist es notwendig, die Produktion auszulagern. Genau dies hatte in der philippinischen Politik für Kritik gesorgt, auf die der Vizegouverneur deshalb noch einmal einging. Er berichtete auch, dass die philippinische Bevölkerung die neue 1000-Piso-Note inzwischen weitgehend akzeptiert habe.


Die BSP hat ein Programm aufgelegt, um zu untersuchen, ob die Polymerbanknote, die im April 2022 erstmals in Umlauf kam, tatsächlich Vorteile gegenüber der Papierbanknote bietet, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, CO2-Fußabdruck, mikrobiologische Kontaminierung, Lebensdauer und Akzeptanz in der Bevölkerung. Das Programm umfasst auch eine Studie, die 2025 veröffentlicht werden soll. Vorläufige Ergebnisse der Studie zeigen, so der stellvertretende Gouverneur, dass die Polymerbanknote die Hygieneanforderungen erfüllt. Ob sie im philippinischen Umlauf tatsächlich länger haltbar und widerstandsfähiger ist als die Banknote aus Papier, ist derzeit noch offen. Im Moment sieht es aber so aus, als ob die Polymer-Banknote 2,5 bis 4 mal länger hält als die aus Papier. Dies würde eine Einsparung von 1,2 bis 2,4 Mrd. Piso (ca. 20 bis 40 Mio. Euro) bedeuten.


Da man bei der Philippinischen Zentralbank davon ausgeht, dass sich die Vorteile der Polymer-Banknote, insbesondere in Bezug auf die Umlaufdauer, endgültig bestätigen werden, wurde der Auftrag über 1 Mrd. neue 1000-Piso-Noten aus Polymer an Note Printing Australia vergeben.

Ob die Produktion der Tausender aus der Serie ''Helden der Philippinen'' aus ''Papier'', von der in den Jahren 2022 und 2023 noch neue in Umlauf kamen, nun endgültig eingestellt wird, ist derzeit nicht bekannt. Es ist jedoch bekannt, dass die Philippinische Zentralbank plant, in Zukunft auch die 100- und 500-Piso-Banknoten auf Polymer-Kunststoff umzustellen. Viel wird davon abhängen, wie gut die Bevölkerung die Polymer-Tausender letztendlich akzeptiert. Hier ist die BSP nach jüngsten Umfragen zuversichtlich.


Ralf Faust

bottom of page