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Banknotenatlas – Norwegen

Aktualisiert: 25. März 2021

Fläche: 323.802 qkm

Einwohner: 5.252.000 (2016)

Hauptstadt: Oslo

Staatsform: Konstitutionelle Monarchie

Amtssprachen: Norwegisch (Regional: Samisch, Kvenisch)

Währung: 1 Norwegische Krone = 100 Øre


Norwegen gab es noch nicht, als germanische Wikinger ab dem 9. Jahrhundert von den Küsten aus auf Handels- und Entdeckungsfahrten, aber auch Raubzüge aufbrachen.

Die verschiedenen kleinen Königreiche einte Harald I., während die Adligen, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, mit ihren Leuten nach Westen flohen und dort Island besiedelten. Ihre Nachfahren sollten später Grönland und Amerika entdecken.

Um das Jahr 1000 wurde das Nordland christianisiert, bis heute zeugen Stab­kirchen von der Zeit der Wikinger.



Norges Bank: 50 Kronen von 2008

Die Vorderseite zeigt ein Porträt des norwegischen Schriftstellers, Försters und Sammlers norwegischer Märchen Peter Christen Asbjørnsen (1812 – 1885) sowie einen Nadelbaum im Unterdruck. Auf der Rückseite sieht man Wasserlilien, eine Libelle und einen Schlüssel.

50 Norwegische Kronen (NOK) entsprechen derzeit 5,38 Euro.



Zahlreiche Konflikte mit Dänemark endeten erst 1397, als die Dänen mit der Kalmarer Union auch die Vorherrschaft über Norwegen und Schweden übernahmen. Schweden konnte sich 1523 aus der Union lösen, doch Norwegen verlor nach Einführung der Reformation jedes Recht auf Selbstverwaltung und wurde zur dänischen Provinz.

Die dänische Herrschaft konnte erst im Rahmen der napoleonischen Kriege beendet werden. Dazu bedurfte es aber der Schweden, die im Kieler Frieden von 1814 die Loslösung Norwegens von Dänemark erreichen konnten. Damit waren die Norweger aber nicht unabhängig, denn die Schweden banden das Land in Personalunion direkt an sich, auch wenn Norwegen Selbstverwaltungsrecht und eine eigene Verfassung erhielt. Als es zum Konflikt mit Schweden wegen der Errichtung norwegischer Konsulate kam, erklärten die Norweger ihre Unabhängigkeit, die durch Volksabstimmung vom

13. August 1905 bestätigt wurde. Da Norwegen selbst keinen Thronfolger hatte und zuvor in Personalunion vom schwedischen König regiert wurde, wählte man einen dänischen Prinzen, der als Håkon VII. 1905 den Thron bestieg und bis 1957 herrschte. Damit überwanden die Norweger 500 Jahre Fremdherrschaft, denn Håkon VI. war der letzte norwegische König gewesen, der im 14. Jahrhundert regiert hatte.

Bis heute gibt es aber keine einheitliche norwegische Sprache. Norwegisch gilt lediglich als Oberbegriff für die beiden Landessprachen Bokmål und Nynorsk, die beide, wie auch Schwedisch und Dänisch zu den nordgermanischen Sprachen zählen. Nynorsk geht aus dem Altnordischen hervor, doch Bokmål entwickelte sich aus einem Dialekt, der viel mit Dänisch und Schwedisch gemein hat, was mit der Zugehörigkeit Norwegens zu beiden Ländern zu tun hat.

Im Ersten Weltkrieg blieb Norwegen trotz massiven britischen Drucks und des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs vor seinen Küsten neutral. Auch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wollte Norwegen seine Neutralität bewahren. Als die Pläne der Franzosen und Briten zum Eingreifen in den Finnisch-Russischen Krieg und zur Einbeziehung Skandinaviens in den Krieg gegen Deutschland wegen des Finnisch-Russischen Friedens im März 1940 scheiterten, entschlossen sich die Alliierten auch ohne den Vorwand der „Finnlandhilfe“ Streitkräfte in Noreuropa zu landen. Anfang April drangen britische Schiffe in norwegische Gewässer vor und verlegten Minenfelder um deutsche Handelsschiffe von den schwedischen Erzlieferungen abzuschneiden. Daraufhin besetzten deutsche Truppen Dänemark und Norwegen und kämpften u.a. bei Narvik gegen Briten, Franzosen und Exil-Polen. In Norwegen führte derweil Vidkun Quisling eine faschistische Marionettenregierung. 1949 gehörte Norwegen dann zu den Gründungsmitgliedern der NATO.

Als im 17. Jahrhundert der Kaufmann Jørgen thor Møhlen in Norwegen eigenes Papiergeld ausgab, gehörte das Land noch zu Dänemark. Erst ein Gesetz vom 23. April 1892 gab der Norges Bank das ausschließliche Notenrecht. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg versuchte man den Kleingeldmangel durch 1- und 2-Kronen-Scheine zu beheben.


Hans-Ludwig Grabowski

Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/10

Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de

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