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2955 Ergebnisse gefunden für „“

  • Argentinien gibt eine neue 10.000-Pesos-Banknote heraus

    Am 7. Mai 2024 führte die Banco Central de la República Argentina eine neue 10.000-Pesos-Banknote ein, die das gleiche Design verwendet, das ursprünglich zwei Jahre zuvor als eine 500-Pesos-Banknote vorgestellt aber nie ausgegeben wurde. Eine neue 20.000-Pesos-Note mit dem Bildnis von Juan Bautista Alberdi wird voraussichtlich im vierten Quartal 2024 eingeführt. Auf der Vorderseite der neuen Banknote sind María Remedios del Valle und Manuel Belgrano abgebildet. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), auch bekannt als "Madre de la Patria" (Mutter des Vaterlandes), war eine afro-argentinische Soldatin, die am argentinischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Bis zur Wende zum 21. Jahrhundert, als argentinische Historiker begannen, die Beiträge schwarzer Argentinier einzubeziehen, war sie weitgehend in Vergessenheit geraten, doch heute wird ihr Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes allgemein anerkannt. Das argentinische Parlament erklärte 2013 den 8. November zum Nationalen Tag der Afro-Argentinier und der afrikanischen Kultur. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), "Mutter des Vaterlandes". Manuel José Joaquín del Corazón de Jesús Belgrano y González (1770-1820), meist Manuel Belgrano genannt, war ein argentinischer Staatsbeamter, Wirtschaftswissenschaftler, Rechtsanwalt, Politiker, Journalist und Militärführer. Er nahm an den argentinischen Unabhängigkeitskriegen teil und entwarf die spätere Nationalfahne Argentiniens. Die Argentinier betrachten ihn als einen der wichtigsten Gründerväter des Landes. Manuel Belgrano, einer der wichtigsten Gründerväter Argentiniens. Auf der Rückseite der Banknote sind Soldaten zu Pferd abgebildet, die der argentinischen Flagge die Treue schwören (27.02.1812). Auf der Vorderseite ist rechts oben ein OVI-Sicherheitsmerkmal mit Sonnenschliff zu sehen und ein gefensterter Sicherheitsfaden ist auch eingearbeitet. Das Wasserzeichen zeigt María Remedios del Valle, Manuel Belgrano und die Elektrotypen "MV" und "MB". Die Papierbanknote wurde von der China Banknote Printing and Minting Corporation gedruckt und misst 155 x 65 mm. Im folgenden Video wird die neue Banknote vorgestellt: Donald Ludwig

  • Lexikon: Katalog

    Ein Katalog ist eine listenmäßig und in Buchform zusammengefasste, systematische Übersicht über ein Sammelgebiet oder ein Teilgebiet davon, möglichst mit Bewertungen. Ein guter Katalog sollte übersichtlich gegliedert sein und mit Hilfe von guten Abbildungen das schnelle Auffinden und Erkennen eines bestimmten Sammlungsstückes im Katalog ermöglichen. Zwei Seiten aus dem Katalog "Die deutschen Banknoten ab 1871 zum Papiergeld von Baden. Von Spezialkatalogen erwartet man außerdem die Erfassung von Details über die einzelnen Sammlungsstücke und zu Varianten. Beim Papiergeld gehören dazu: Unterschriften, Serienbuchstaben und die Ausführung der Kontrollnummern sowie Varianten zu Daten, Farben, Papier und Wasserzeichen und die Angabe von Katalogwerten in mehreren Erhaltungsgraden. Standardkataloge sind Zitierwerke, die für Sammler und den Handel gleichermaßen bedeutend sind. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop

  • Weitere, nicht ausgegebene mauretanische Banknoten gemeldet!

    Die mauretanische Zentralbank stellt Sammlern weiterhin einige ihrer demonetisierten Banknoten zur Verfügung, von denen einige im Umlauf waren und andere nie in Umlauf gebracht wurden. Nicht ausgegebene 1000-Ouguiya-Banknoten aus den Jahren 1981 und 1989 wurden zu Beginn dieses Jahres für Sammler verfügbar, wie HIER im Blog berichtet. Demonetisierte Polymer- und Hybrid-Banknoten, die in Umlauf gebracht worden waren, sind in den letzten Monaten ebenfalls in großer Zahl für Sammler bereitgestellt geworden. Und nun sind die folgenden nicht ausgegebenen Banknoten aus den 1970er Jahren für Sammler verfügbar geworden: 100 Ouguiya vom 28.11.1975, Präfix A30 200 Ouguiya vom 29.06.1977, Präfix A30 1000 Ouguiya vom 29.06.1977, Präfix A30 Diese drei Banknoten sind seit Jahren im Specimen-Format (Musterscheine) bekannt, die im SCWPM als Pick 3A, 3B und 3C katalogisiert sind. Die Musterscheine sind bis heute noch selten. Sammler haben in den vergangenen Jahren Tausende von Dollars für die drei Specimen-Scheine bezahlt. Jetzt wurden alle drei Banknoten von der Bank als Umlaufnoten abgegeben, und der Satz kann nun für 80-100 US-Dollars erworben werden. Die drei Scheine wurden alle von De La Rue gedruckt, und ihr schönes, detailliertes Design ist typisch für afrikanische Banknoten aus den 1970er Jahren. Die 100-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "28-11-1975" versehen und zeigt auf der Vorderseite einen Mann mit Haouli (mauretanischem Turban) und zwei Frauen an einem Teeservice. Auf der Rückseite sind Fischer und Fischerboote abgebildet. Die 200-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "1977-6-29" versehen und zeigt einen bärtigen Mann ohne Kopfbedeckung, mehrere Einheimische und ein Kamel. Auf der Rückseite sind ein Mann, ein Kamel, zwei Antilopen und fliegende Vögel abgebildet. Die 1000-Ouguiya-Banknote ist mit dem Datum "1977-6-29“ versehen und zeigt eine Frau mit Kopfbedeckung, einen Brunnen mit Menschen und Tieren, Palmen, einen Mann mit einem Maultier und eine Ölbohrinsel. Die Rückseite zeigt Ausgrabungsgeräte von einer Mine. Alle drei Banknoten enthalten auf der Vorderseite ein UV-Sicherheitsmerkmal. Auf der Rückseite der Banknoten ist keine UV-Lumineszenz vorhanden: Das Wasserzeichen auf allen drei Banknoten ist das desselben bärtigen Mannes, der auch auf der nicht ausgegebenen 1000-Ouguiya-Banknote vom 28.11.1981 zu sehen war: Für diese Banknoten wurden auch Ersatzscheine gefunden. Das Ersatzpräfix lautet Y30: Es ist leider nicht bekannt, warum diese Banknoten nie in Umlauf gebracht wurden. Donald Ludwig Abbildungen: Stane Straus (polymernotes.org)

  • Leserpost: 100.000-Dollars-Schein von 1934

    Guten Tag, ich wollte mehr Informationen zu den 100.000-Dollars-Scheinen und ob die aus dem Jahr 1934 einen Wert haben? Gerne schicke ich Ihnen par Fotos im Anhang. Vali, Schweiz Antwort der Redaktion Vielen Dank für die Abbildungen. Natürlich haben auch historische Geldscheine einen Wert, und zwar einen Sammlerwert, wenn sie denn echt sind. Der Wert richtet sich nach Ausgabe, Ausführung, Erhaltung und Seltenheit. Hinzu kommt, dass man nicht wenige alte Banknoten auch heute noch einlösen kann, wie zum Beispiel Dollar-Noten der USA oder auch DM-Banknoten der Deutschen Bundesbank. Das „Zertifikat“ der Firma Swissben, die mir nicht bekannt ist, sagt nichts Konkretes aus. Weder wird bestimmt, um was für einen Geldschein es sich handelt (hierzu gehört zumindest auch ein Katalogzitat), noch wird unmissverständlich etwas zur Echtheit oder Erhaltung gesagt. Die Abbildungen sind leider sehr schlecht, aber ich habe aufgrund der UV-Aktivität sofort ausgeschlossen, dass es sich um eine authentische Banknote aus dieser Zeit handeln kann. Betrachtet man den Schein nun etwas genauer, dann fällt neben den UV-Merkmalen auch auf, dass der Typ der Kontrollnummer von Original-Dollar-Noten abweicht. Der 100.000-Dollars-Schein von 1934 wurde nie ausgegeben, er diente lediglich zur Verrechnung innerhalb des Federal Reserve Systems in den USA. In privater Hand kann sich deshalb kein einziger dieser Scheine befinden, weil die Zentralbank die vollständige Kontrolle über alle existierenden Scheine hat. Nicht einmal im Standard Catalog of World Paper Money konnte ein Exemplar abgebildet werden. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass es viele moderne Nachahmungen gibt, die zum Teil mit viel Aufwand hergestellt wurden. Man könnte den Schein natürlich von einem professionellen Grading-Service zertifizieren lassen. Hierfür fallen jedoch hohe Kosten an, weil sich diese auch nach einem möglichen Marktwert des Scheins richten, der in diesem Fall sicher mehrfach höher läge als der Nennwert. Diese Kosten wären auch dann zu bezahlen, wenn eindeutig festgestellt wird, dass der Schein falsch ist, wovon man in Anbetracht der Fakten auf jeden Fall ausgehen muss. Hans-Ludwig Grabowski

  • Vohwinkel 1923: "Goethe-Notgeld"

    In der Inflationszeit der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ließ die Stadt Vohwinkel* eigene Notgeld-Scheine in Mark-Wärung drucken. Insbesondere bei den größeren Nennbeträgen zeigten die damaligen Stadtväter schwarzen Humor. Überregional bekannt wurden die Vohwinkler Goethe-Notgeldscheine. Sie verweisen auf eine generelle Eigenschaft des deutschen Notgelds der frühen 1920er-Jahre. Es war nicht nur als Zahlungsmittel und Sammelobjekt von Bedeutung, sondern auch und nicht zuletzt als Massenmedium des zeitkritischen Kommentars. Die bunten, grafisch oft aufwändig gestalteten Motive erinnerten mit ihren schönen Landschaften, den Baudenkmälern, den historischen Ereignissen und den bedeutenden Größen der Vergangenheit an bessere Zeiten, die sich kontrastreich von den wenig erbaulichen Umständen der Jahre zwischen 1918 und 1923 abhoben. Kamen dann noch – wie im Fall des Goethe-Notgelds – gezielt ausgewählte und gut platzierte Zitate aus Klassikern der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte hinzu, war das zeitkritisch-satirische Gesamtpaket komplett. Neben dem 5-Billionen-Schein gab Vohwinkel zwischen September und November 1923 Inflationsnotgeldscheine heraus, die sich trotz unterschiedlicher Nennwerte, Bildmotive und Texte in wichtigen Strukturelementen ähnelten. Alle verwendeten Zitate aus Goethes Werken - einmal aus den „Xenien“, sonst aus „Faust I“ oder „Faust II“ - in Verbindung mit einprägsamen Illustrationen, um satirische Zeitkritik zu üben. Vohwinkel, Notgeld 50 Millionen Mark vom 20. September 1923 So trat auf dem auf deb 20. September 1923 datierten Schein zu 50 Millionen Mark eine Hexe aus „Faust I“ auf und zitiert das mit Zahlen spielende "Hexen-Einmaleins. Stadt Vohwinkel, Notgeldschein über 50 Millionen Mark, ausgegeben in Vohwinkel am 20. September 1923, Vorderseite sowie Rückseite mit dem Hexen-Einmaleins. Vohwinkel, Notgeld 50 Milliarden Mark vom 30. Oktober 1923 Auf dem Ende Oktober 1923 ausgegebenen Schein im Nennwert von 50 Milliarden Mark war hingegen die Figur des Schatzmeisters abgebildet, der im ersten Akt von „Faust II“ auftritt. Seine Klage über die verlorenen Rechte, die Parteien, auf die kein Verlass ist, und die Unmöglichkeit an Gold oder Geld zu gelangen, waren für die Zeitgenossen unschwer als Anspielungen auf die Zustände im Deutschland der frühen 1920er-Jahre zu verstehen. Der Notgeldschein zeigt den folgenden Text aus Goethes Faust II. Teil, „Der Schatzmeister des Reiches spricht:“ Wir haben soviel Rechte hingegeben, dass uns auf nichts ein Recht mehr übrig bleibt. Auch auf Parteien, wie sie heißen, ist heut zu Tage kein Verlass. Wer jetzt will seinem Nachbarn helfen? Ein jeder hat für sich zu tun. Die Goldespforten sind verrammelt; ein jeder kratzt und scharrt und sammelt, und unsere Kassen bleiben leer. Stadt Vohwinkel, Notgeldschein über 50 Milliarden Mark vom 30. Oktober 1923, Vorder- und Rückseite mit dem Schatzmeister des Reiches. Die Umrandung auf der Rückseite des Scheins zeigt die Preise am 30. Oktober 1923 in Mark: ein Liter Wasser 2,2 Millionen, ein Pfund Salz 800 Millionen, ein Ei 2 Milliarden, ein Liter Milch 4 Milliarden, ein Pfund Kartoffeln 850 Millionen, ein Hering 900 Millionen, ein Pfund Brot 4 Milliarden, ein Pfund Schweineschmalz 15 Milliarden, ein Paar Schuhsohlen 35 Milliarden und ein Sarg 450 Milliarden. Vohwinkel, Notgeld 5 Billionen Mark vom 20. September 1923 Die 5-Billionen-Scheine aus Vohwinkel fallen durch ihre ungewöhnliche Gestaltung auf. Zu sehen ist eine Karte der USA zusammen mit Abbildungen von Dollar-Goldmünzen und einem Zitat aus Goethes „Xenien“. Die Kombination dieser drei Elemente ergibt einen satirischen Kommentar zum Zustand der deutschen Währung auf dem Höhepunkt der Inflation. Goethes Ausspruch, „Amerika, du hast es besser“, wird hier auf den wertstabilen und goldgedeckten US-Dollar bezogen, während die umlaufend auf dem Rand des Geldscheins abgedruckten Mark-Preise für Alltagsgüter vom deutschen Währungschaos im Jahre 1923 künden. So kostete auf dem Höhepunkt der Inflation am 30. November 1923: ein Liter Wasser: 250 Millionen Mark (Preis Juli 1914: 2 Pfennige), ein Pfund Salz: 100 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 10 Pfennige), ein Pfund Zucker sogar 650 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 22 Pfennige), ein Liter Milch: 560 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 20 Pfennige), ein Pfund Kartoffeln: 85 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 3 Pfennige), ein einziger Hering 130 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 10 Pfennige), ein Pfund Brot 400 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 15 Pfennige), ein Pfund Schweineschmalz: 2,6 Billionen Mark (Preis Juli 1914: 60 Pfennige), ein Ei: 700 Milliarden Mark (Preis Juli 1914: 8 Pfennige), ein Herrenanzug: 200 Billionen Mark (Preis Juli 1914: 75 Mark), ein Paar Schuhsohlen: 10 Billionen Mark (Preis Juli 1914: 3,50 Mark) und ein Sarg: 90 Billionen Mark (Preis Juli 1914: 80 Mark). Stadt Vohwinkel, Notgeldschein über 5 Billionen Mark vom 30. November 1923, Vorder- und Rückseite. Der Vergleich mit den ebenfalls abgedruckten Preisen aus dem Jahr 1914 kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs vermittelt dabei einen Eindruck vom Ausmaß des Geldwertverfalls. Die Inflation hatte aber nicht nur die Preise für Güter des alltäglichen Bedarfs in schier aberwitzige Höhen getrieben, sondern darüber hinaus auch Sparguthaben entwertet. Dies hatte – neben den inneren Wirren der frühen 1920er-Jahre – wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen weiter Kreise der Bevölkerung in die junge deutsche Demokratie der "Weimarer Republik" zu erschüttern. Hans-Georg Glasemann Anmerkungen Dank an Norbert Sdunzik und Das Historische Vohwinkel (7/2023) * Der Stadtbezirk Vohwinkel ist heute nach Elberfeld und Barmen der drittgrößte Stadtteil Wuppertals in Nordrhein-Westfalen und war bis 1929 eine selbständige Stadt.

  • Nachbericht Gut-Lynt Auktion 15 und 16 vom 6. und 7. April 2024

    Mit ein wenig Stolz blickt das Online-Auktionshaus Münzen Gut-Lynt auf das Ergebnis der Versteigerung des ersten Teils der numismatischen Bibliothek des Händlers Bernt Ahlström zurück. Erst nach 12 Stunden wurde das letzte der 1000 Literaturlose zugschlagen. Das Resultat mit einer Zuschlagsquote von 92% des angebotenen Materials und einem Gesamtergebnis von über 100.000 € ist aussergewöhnlich. Wieder einmal zeigte sich, dass auch in der heutigen digitalen Welt auf die gedruckten Standardwerke nicht verzichtet werden kann. Besonders gefragt waren neben den prachtvollen Ausgaben zur antiken Numismatik und den Medaillen die Monographien zu Spezialthemen, die oft in einer kleinen Auflage gedruckt wurden. Diese Werke findet man nur in einer Bibliothek, die über Jahrzehnte zusammengetragen wurde, und genau das macht die numismatische Bibliothek Bernt Ahlström so besonders. Im späten Herbst folgt der zweite Teil, dann mit vielen seltenen Auktionskatalogen und weiteren Monographien. Los 1090, Haeberlin, E. J., Aes grave, Zuschlag 3.000 Euro. Los 1720-1723, Habich, G., Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, Zuschlag 4.875 Euro. Die Münzen und Medaillen der Gut-Lynt Onlineauktion 15 hatte verschieden Abteilungen und Schwerpunkte. Nach einer grossen Abteilung antiker Münzen muss die Sammlung Böhmischer und Mährischer Denare aus der Zeit von Wratislaus II (1054-1092) bis zu den Brakteatenprägungen des 13. Jahrhunderts natürlich hervorgehoben werden. Seit der auf diesem Gebiet einzigartigen Hohenkubin-Sammlung, versteigert in der Auktion XIII der Firma Lanz in Graz aus dem Jahr 1979, ist keine so bedeutende Sammlung mehr auf dem Markt angeboten worden. Die besonderen Ergebnisse zeigen dann auch die Bedeutung dieser Serie. Ebenso erzielten die Rechenpfennige aus Böhmen teilweise hohe Zuschlagspreise. Aussergewöhnliche Resultate gab es auch in den Gebieten «Medaillensammlung Grossbritannien» und «Sammlung von Teilnehmermedaillen der olympischen Sommer- und Winterspiele ab 1896». Das grosse Spektrum an Numismatik, das den Sammlern und Händlern ein jedes Mal bei den Gut-Lynt Versteigerungen präsentiert, macht jetzt schon Lust auf die kommende Versteigerung Ende Juni, dann wieder mit einer Spezialauktion Banknoten. Der nächste Online-Katalog Münzen Gut-Lynt 17 wird ab Juni auf der Auktionsplattform www.auktionen.gut-lynt.de zur Verfügung stehen. Bei Fragen rund um die Münzen Gut-Lynt Auktionen nutzen Sie die Mailanschrift (info@gut-lynt.de) oder rufen an (+49) 2156 4874819. Alexander Udwari

  • "IBNS Banknote of the Year Award 2023"... und der Gewinner ist:

    Die East Caribbean Central Bank (ECCB) wurde von der International Bank Note Society mit dem renommierten "Banknote of the Year Award 2023" ausgezeichnet. Für diese Auszeichnung waren 15 Banknoten nominiert. Der Gewinner und überwältigende Favorit war die 2-Dollars-Banknote, die am 6. Dezember 2023 in den ostkaribischen Staaten ausgegeben wurde. Die Banknote wurde von De La Rue gedruckt (auf dem von De La Rue hergestellten Safeguard®-Substrat). Die Gedenkbanknote ehrt sowohl das 40-jährige Bestehen der ECCB, die am 1. Oktober 1983 gegründet wurde, als auch Sir I. V. A. Richards, einen antiguanischen Kricketspieler im Ruhestand, der zwischen 1974 und 1991 die Kricketmannschaft der Westindischen Inseln repräsentierte. Die Banknote ist vertikal ausgerichtet und etwas kleiner als die anderen Polymer-Banknoten, die in den ostkaribischen Staaten im Umlauf sind. Es ist die erste 2-Dollars-Banknote, die die ECCB jemals ausgegeben hat. Weitere Einzelheiten zu dieser Banknote finden Sie HIER. Die Banknote wurde auch in einem VIP-Folder ausgehändigt: Der zweite Platz ging an die 200-Soles-Papierbanknote aus Peru, die am 15. Dezember 2023 ausgegeben wurde. Lesen Sie HIER über die Banknote. Der dritte Platz ging an die 1000-Dollars-Banknote aus Jamaika, die am 15. Juni 2023 ausgegeben wurde. Mehr über die Banknote erfahren Sie HIER und HIER. Herzlichen Glückwunsch an alle! Sind Sie IBNS-Mitglied? Wenn nicht, treten Sie bei! https://www.theibns.org/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=102&Itemid=39 Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Geldscheinporträts: Camilla Collett – Pionierin feministischer Literatur

    Reihe zu Porträts bedeutender Persönlichkeiten auf Geldscheinen. Abbildung 1: Johan Gørbitz (1782–1853): „Porträt von Camilla Collett, geborene Wergeland“, 1839, Öl auf Leinwand, Oslo Museum. Camilla Colletts Geburt fiel in der Zeit, als die 400-jährige Herrschaft Dänemarks über Norwegen endete. Während ihres Lebens konnte sie tiefgreifende Veränderungen der Politik, Kultur und neuen Gesellschaft Norwegens beobachten. Sie wurde in eine einflussreiche Familie geboren. Ihr Vater Nicolai Wergeland war Mitunterzeichner der norwegischen Verfassung von 1814 und ihr Bruder Henrik Wergeland galt als Norwegens größter Dichter der Romantik. Früh wurde Camilla Collett mit aufklärerischen Ideen vertraut gemacht, besonders mit den Werken von Jean Jacques Rousseau. Mit 17 Jahren verliebte sie sich in den Lyriker und Literaturkritiker J. S. Welhaven, einen bitteren Feind ihres Bruders und ihres Vaters. Die Auseinandersetzung zwischen Welhaven und den Wergelands wurde unter anderem polemisch in Versform ausgetragen und ging als „Stumpefeiden“ in die norwegische Literaturgeschichte ein. Welhaven kritisierte vor allem die ästhetische Rohheit und die nationalistische Gesinnung Henrik Wergelands. Die Liebe der jungen Camilla Collett erwiderte er nicht, wohl auch deshalb, weil „keine Herzensangelegenheit Vorrang vor dem Einsatz für die Sache haben kann“, wie er sagte. 1841 heiratete Camilla den liberalen Politiker Peter Jonas Collett, der ihre schriftstellerischen Bestrebungen unterstützte. Bereits in jungen Jahren wurde Camilla Collett mit den großen Städten Europas vertraut gemacht. Auf Initiative ihres Vaters unternahm sie mit Anfang zwanzig eine größere Reise durch Europa, die sie nachhaltig prägte. Während der Reise machte sie wichtige Bekanntschaften, beispielsweise mit der Schriftstellerin Therese von Bacheracht (1804-1852). Für Camilla Collett war das Leben in der Stadt von zentraler Bedeutung. Sie war der Meinung, dass sich in der Stadt der kulturelle Fortschritt zeigt und am dortigen öffentlichen Leben das Grad an Zivilisiertheit eines Landes sichtbar wird. Besonderes Augenmerk legte sie bei ihren Beobachtungen darauf, wie frei und ungestört sich Frauen durch Parks, Straßen und Plätze bewegen konnten. Norges Bank, 1979, 100 Norwegische Kronen, Serie VI, ausgegeben von 1979–1997. Vorderseite: Porträt von Camilla Collett. Rückseite: Rosette mit einer silbernen Schnalle aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Ihren Platz im literarischen Kanon Norwegens fand Collett durch den (1855 anonym veröffentlichten) Roman „Die Töchter des Amtmanns (Amtmandens Døtre). Er stellte den ersten feministischen Roman Norwegens dar. Im Stile des poetischen Realismus richtet sie sich gegen die Zwangsehe und gesellschaftliche Konventionen, die Frauen in die Passivität und Selbstverleugnung drängen. Camilla Collett nahm die späteren Debatten der Frauenbewegungen und des „Modernen Durchbruchs“ der 1870er und 1880er Jahre vorweg. Sie gilt damit als Vorreiterin der Frauenemanzipation. In den 1860-1870er Jahren unternahm Collett erneut mehrere längere Reisen in die europäischen Metropolen Berlin, Paris, Rom und London. Ihre Eindrücke und Erfahrungen verarbeitete sie innovativ in literarischen Reiseberichten und Romanen, die sie zur Veröffentlichung in norwegischen Magazinen in ihre Heimat sendete. Sie beschrieb darin in lockerem Tonfall das moderne Großstadtleben und kritisierte das verschlossene, ins Private zurückgezogene Leben in den Städten Norwegens. In ihren letzten Lebensjahren stieg ihre Bekanntheit deutlich, nicht zuletzt, weil sich die aufkommende Frauenrechtsbewegung und Schriftsteller wie Henrik Ibsen positiv auf sie bezogen. 1895 starb Camilla Collett in Kristiania (heute Oslo). Elias Heindl Literatur/Quellen: Katherine Hanson (1991): Camilla Collett. In: An Encyclopedia of Continental Women Writers, hrsgg. von Katharina M. Wilson, 1991, Garland Publishing, New York Charlotte Svendstrup-Lund (2016): Camilla Collett. In: Kindler Kompakt Skandinavische Literatur 19. Jahrhundert, hrsgg. von Karin Hoff und Lutz Rühling, 2016, J. B. Metzler Verlag Janke Klok (2010): Revolutionary Voices: Nordic Women Writers and the Development of Female Urban Prose 1860–1900, Feminist Review 96, 1, S. 77-88 Regine Elsässer (1994): Camilla Collett. In: FemBio Frauen.Biographieforschung, aufgerufen über https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/camilla-collett/, zuletzt am 13.04.2024

  • MIF in Maastricht (Mai 2024), man muss da gewesen sein!

    Die Frühjahrs-Veranstaltung "MIF Paper Money Fair" ([30. April, 1. bis 3. Mai], 4. und 5. Mai 2023) ist wieder einmal erfolgreich zu Ende gegangen. Die sechs Eventtage (Pre-Show und Hauptshow) gingen wie immer schnell vorbei. Die Börse war eine gute Gelegenheit, Geschäfte zu machen, alte Freunde zu treffen und Neue zu gewinnen. 238 Aussteller (Händler mit Tischen) aus 65 verschiedenen Ländern nahmen teil. Das Maastricht Exhibition & Conference Centre. Willkommen zur MIF! Die fantastische Veranstaltung fand im Messe- und Kongresszentrum MECC Maastricht in den Niederlanden statt. Hauptsponsor war das renommierte Auktionshaus Stack's Bowers, das die Besichtigung der Lose für die Auktion "Spring 2024 Maastricht Auction - World Paper Money" vor Ort anbot. Die anderen Sponsoren der MIF-Show waren Paper Money Guaranty (PMG), The Banknote Book, Banknote World und PCGS Europe. Alle Sponsoren bekamen einen Korb mit holländischem Käse. Das Format der Veranstaltung war wie zuvor, mit freiem Eintritt für Besucher am Wochenende. Der "MIF B2B EVENING"-Empfang am Freitag bot allen Ausstellern und geladenen Gästen die Möglichkeit, sich bei leckeren Häppchen und Getränken zu unterhalten, die von der MIF-Organisation und allen Sponsoren ausgerichtet wurden. Die "GOOD MORNING MAASTRICHT" begann am Samstag um 7:30 Uhr und bot allen Ausstellern/Händlern die Möglichkeit, den Tag mit kostenlosem Kaffee, Tee, Aufschnitt, Gebäck, Obst usw. zu beginnen. Ein herzliches Dankeschön an den Hauptsponsor Stack's Bowers, der den Tag auf so großartige Weise begann! Noch einmal herzlichen Glückwunsch an die Familie Waltmans: Dimitri, Claudia und Tochter Laura, die eine solche Veranstaltung nicht besser hätten organisieren können. Kostenlose Proben einer von der PMG gegradeten Banknote, Obst, ein Lächeln und hilfsbereite Mitarbeiter begrüßten jeden an der Rezeption. PMG bot zum dritten Mal auf einer europäischen Messe ein Vor-Ort-Grading an. Die professionellen Mitarbeiter waren manchmal mit der Nachfrage überfordert, aber sie meisterten die Herausforderung und boten wie immer einen erstklassigen Service. Die niederländische Druckerei, Royal Joh. Enschedé hielt an dem Wochenende informative Präsentationen ab, ähnlich wie bei der letzten Messe. Es folgen einige Impressionen von der MIF-Veranstaltung: Einige Autoren von Geldscheine-Online trafen sich zu einem gemütlichen Abend. Die IBNS war stark vertreten auf der Veranstaltung. Die Sicherheitsvorkehrungen auf der Messe waren streng und das Personal war sehr wachsam. Dennoch gab es ein paar Berichte über kleinere Diebstähle. Am Samstagabend, als die meisten Händler beim Abendessen waren, wurde in zwei Zimmer des Messehotels (NH Hotel) eingebrochen und Waren gestohlen. Bei dem einen Diebstahl wurde der Zimmersafe aus dem Schrank gerissen (Schrank zerstört) und komplett entwendet! Wo es Geld und Verlockungen gibt, gibt es leider auch Kriminalität. Auch der Battenberg Gietl Verlag war betroffen, die Kasse wurde im Hotelzimmer aufgebrochen und der Inhalt (mehrere Tausend Euro) entwendet. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Ausstellung hätten meiner Meinung nach nicht besser sein können. Jede Nacht wurden zwei Sicherheitsleute in der Halle eingeschlossen und bewachten die Stände. Sie konnten nicht raus und niemand konnte rein. Zusätzlich patrouillierten weitere Sicherheitskräfte rund um die Halle. Wir müssen sehr wachsam und vorsichtig bleiben und dürfen nie nachlässig werden, wenn es um unsere Arbeit, unsere Sicherheit, unser Bargeld und den Geldwert unserer Ware und Einkäufe geht... und wir MÜSSEN dem Sicherheitsdienst des Events vertrauen, der rund um die Uhr anwesend war, um die Waren und den Besitz aller zu bewachen. Das Risiko eines Diebstahls ist größer, wenn man seine Wertsachen im Hotelzimmer, im Auto oder sogar bei sich selbst aufbewahrt. Wir sehen uns bei der nächsten MIF-Veranstaltung im September! Bleiben Sie sicher, gute Geschäfte und frohes Sammeln für Sie alle! Donald Ludwig

  • Leserpost: 20 Milliarden Mark ohne Kontrollnummer

    Hallo Herr Grabowski, wieder was erbeutet: 22. Auflage GRABOWSKI, DEU-137 e) – 20 Mrd. Mark 1.10.1923 ohne KN! Das Firmenzeichen ist HO und das ist auch im Katalog aufgeführt, ferner schreiben Sie zu e): Kn. 6-stellig rot! Mit freundlichen Sammlergrüßen M. Brehme Anmerkung der Redaktion Da haben Sie wohl ein sog. unfertiges Stück. Das heißt, der Schein ist zwar fertig gedruckt, aber noch nicht nummeriert. Ohne die Nummerierung ist er eigentlich nicht umlauffähig weil nicht gültig. In Zeiten der Inflation und Hochinflation fiel das aber oft nicht auf. Der Schein ist sehr wohl umgelaufen, wie man an den deutlichen Gebrauchsspuren sieht. Was ist also passiert? Hat man einfach vergessen, den Schein zu nummerieren? Nun ist es leider so, dass über die fertig nummerierten und damit umlauffähigen Scheine akribisch Buch geführt wurde. Da wäre es natürlich aufgefallen, wenn Scheine gestohlen worden wären. Weil in der Inflation auch viele private Druckereien an der Herstellung von Reichsbanknoten beteiligt waren, konnte es schon mal vorkommen, dass ganze Bogen von Banknoten ohne Nummerierung (Makulatur) in der Druckerei (hier HO = Gebr. Hoesch in Hamburg) entwendet und die Scheine ausgeschnitten und dann ohne Nummer in Verkehr gebracht wurden. Das ist selten aufgefallen. Um so ein Stück dürfte es sich hier handeln. Ich wünsche noch viel Spaß beim Hobby. Hans-Ludwig Grabowski

  • Aus privaten Sammlungen: 5 Francs der Société Générale de Belqique von 1917

    Die vor den deutschen Truppen nach Frankreich und später nach England geflohene bel­gische Regierung ­hatte u.a. auch die Druckplatten für die Noten der Banque Nationale de Belgique mitgenommen. Von der deutschen Besatzung wurde deshalb der Nationalbank am 22. Dezember 1914 das Notenrecht entzogen und vom 24. Dezember 1914 bis zum 11. November 1918 – dem Tag der Unterzeichnung des Waffenstillstands – war die Société Générale de Belgique zur Notenausgabe autorisiert. Mit dem Umtausch in reguläre Bank­noten der Banque Nationale im Verhältnis 1:1 sollte spätestens drei Monate nach Friedensschluss begonnen werden. Neben den Scheinen der Société Générale wurden während der deutschen Besatzung aber auch weiterhin Noten der Banque Nationale ausgegeben (Antwerpener Ausgabe). Am 1. November 1918 nahm die belgische Nationalbank ihre alte Funktion als Notenbank wieder auf, während die Noten der Société Générale de Belgique weiter neben belgischen Nationalbanknoten und deutschem Geld umliefen. Alle Noten tragen das Datum des Drucktages (26. Dezember 1914 bis 29. Oktober 1918). Die Vorderseiten sind jeweils in französischer und die Rückseiten in niederländischer Sprache ausgeführt. Objekttyp: Staatspapiergeld, Besatzungsausgabe Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski Authentizität: Original Land/Region/Ort: Königreich Belgien unter deutscher Besatzung Emittent: Société Générale de Belqique (Belgische Generalgesellschaft) Nominal: 5 Francs / Frank Datierung: 12. Juli 1917 Vorderseite: Porträt der Königin Marie-Louise Rückseite: Wertangabe in Ornamenten Material: Papier mit Wasserzeichen Wellenlinien Format: 125 mm x 80 mm Nummerierung: V 085970 Auflage: 17.862.000 Stück Gültigkeit: Umlauf bis 1919 Zitate: EWK-3 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) Ro/Gra 435 (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) SCWPM 88 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues: Belgium) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com. Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine 23. Auflage 2023/2024 ISBN: 978-3-86646-224-3 864 Seiten, durchgehend farbig Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Verlags-Shop

  • Ein unedierter Gutschein aus Sinzig am Rhein

    An dieser Stelle möchte ich einen bislang unbekannten Gutschein aus Sinzig vorstellen. Dieser Schein hat aus meiner Sicht eine interessante Geschichte zu erzählen. Vor etwa 30 Jahren habe ich diesen Gutschein in den USA erworben und seitdem in meiner Sammlung aufbewahrt. Jetzt, bei einer erneuten Sichtung, habe ich ihn „wiederentdeckt“. Dabei stellten sich mir einige Fragen wie: Was war der "Rheinische Hof", wann wurde der Schein ausgegeben und warum? In keinem der bekannten Notgeldkataloge ist dieser Schein aufgeführt. Meine Neugier war geweckt und so begannen meine Nachforschungen. Der Gutschein hat das Format 47 x 40 mm und ist einseitig auf grau-beigem Kartonpapier gedruckt. Datum, KN, Wasserzeichen, Unterschrift oder Stempel fehlen. Der Wert beträgt 20 Pfennig. Als Herausgeber ist der „Rheinische Hof Sinzig“ angegeben. Sinzig ist eine Stadt mit heute rund 17.500 Einwohnern am Mittelrhein im Landkreis Ahrweiler im Bundesland Rheinland-Pfalz. Der Rheinische Hof war ein gut geführtes Hotel mit Restaurant im Stadtzentrum von Sinzig. Die heutige Adresse soll Mühlenbachstraße 44 gewesen sein. Die Straße wurde im Laufe der Zeit mehrfach umbenannt. Das Hotel-Restaurant bestand bereits lange vor dem Ersten Weltkrieg und wurde bis zu seiner Schließung und dem Abriss in den 1960er Jahren mehrfach verkauft und umgebaut. Von 1927 bis Ende 1928 verfügte es sogar über einen eigenen Kinosaal mit 200 Plätzen. Postkarte Hotel Rheinischer Hof aus den 1950er Jahren. Zunächst wurde vermutet, dass der Gutschein als Wechselgeld für den Kinobesuch gedient haben könnte. Im Jahr 1927 war jedoch allgemein genügend Münzgeld vorhanden, so dass die Ausgabe von Gutscheinen überflüssig wurde. Weitere Recherchen ergaben, dass nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Rahmen der alliierten Rheinlandbesetzung US-amerikanische Truppenteile im Kreis Ahrweiler untergebracht waren. In Sinzig hatte Brigadegeneral Douglas MacArthur als Kommandeur der 84th Infantry Brigade sein Hauptquartier aufgeschlagen. MacArthur, der hochdekorierte General beider Weltkriege.[1] Den damals 3.500 Einwohnern von Sinzig standen ca. 2.700 US-amerikanische Militärangehörige gegenüber, die in der Stadt einquartiert waren. Die Soldaten blieben bis zu ihrer Rückkehr in die USA Ende 1919/Anfang 1920 in Sinzig und versorgten u.a. ca. 30-40.000 Pferde und Maultiere, die auf der „Goldenen Meile“ standen. Als „Goldene Meile“ wird allgemein die fruchtbare Rheinebene zwischen Remagen und Bad Breisig bezeichnet. Traurige Berühmtheit erlangte die „Goldene Meile“ nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Kriegsgefangenenlager für bis zu 290.000 deutsche Kriegsgefangene. Die Unterbringung so vieler Militärangehöriger muss die Stadt Sinzig vor zahlreiche Probleme gestellt haben. Zwar wurde in den Jahren 1917 bis 1919 von der Stadt geprägtes Notgeld ausgegeben, aber es ist anzunehmen, dass dies nicht immer ausreichte, um den Bedarf zu decken. Auch die US-Soldaten gingen aus, besuchten Gaststätten und konsumierten. Vermutlich hat der damalige Pächter des Rheinischen Hofes der Kleingeldknappheit durch die Ausgabe von Gutscheinen entgegengewirkt. Immerhin stand auf den Scheinen ein Einlöseversprechen. Es ist denkbar, dass einer der US-amerikanischen Gäste des Restaurants den Gutschein mit in die Heimat nahm und dort aufbewahrte. Seine Erben verkauften ihn dann später. Aus meiner Sicht kann die Ausgabe des Gutscheins daher für das Jahr 1919 angenommen werden. Es handelt sich um das einzige bisher bekannte Exemplar. Weitere gedruckte Gutscheine der Stadt Sinzig oder des Handels und Gewerbes aus der Zeit von 1918 bis 1920 sind nicht bekannt. Thomas van Eck Anmerkungen: Meinen Dank gilt dem Heimatmuseum in Sinzig für die freundliche Unterstützung bei der Recherche. [1] An dieser Stelle sei auf den lesenswerten Vortrag „Herta Heuser und der General - ein Hauch von Weltgeschichte in Sinzig“ verwiesen (www.museum-sinzig.de/2019-02-ein-amerikaner-in-sinzig.html). [2] Vgl. Wikipedia „Goldene Meile“ und „Goldene Meile (Kriegsgefangenenlager)“.

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