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- Banknoten der Bank of England mit dem Porträt von König Charles III. werden noch 2022 vorgestellt
In einer Pressemitteilung vom 27. September 2022 kündigte die Bank of England an, dass sie Abbildungen ihrer neuen 5-, 10-, 20- und 50-Pfund-Banknoten noch vor Ende 2022 vorstellen wird, auf denen König Charles III. abgebildet ist, der am 8. September 2022 nach dem Tod seiner Mutter Königin Elisabeth II. den Thron bestieg. Die Banknoten mit dem Bildnis der verstorbenen Königin bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und werden auch weiterhin in Umlauf gebracht, um die ökologischen und finanziellen Auswirkungen des Monarchen-Wechsels zu minimieren. Neue Banknoten werden gedruckt, um abgenutzte Banknoten zu ersetzen, so dass die neuen Scheine mit dem Bildnis von König Charles III. voraussichtlich Mitte 2024 in Umlauf kommen. Das Porträt des Königs wird sowohl auf der Vorderseite jeder Banknote als auch auf dem holographischen Streifen erscheinen. Australien, Kanada und Neuseeland haben in ähnlicher Weise angekündigt, dass ihre Banknoten mit dem Bildnis von Königin Elisabeth II. weiterhin gesetzliche Zahlungsmittel bleiben und in Umlauf gebracht werden, bis die Bestände aufgebraucht sind. Weitere Informationen über die Banknoten Australiens, Kanadas und Neuseelands werden hier veröffentlicht, sobald sie verfügbar sind. Siehe auch folgenden Beitrag über Banknoten mit dem Porträt von Elisabeth II.: https://www.geldscheine-online.com/post/banknoten-mit-k%C3%B6nigin-elisabeth-ii-neue-scheine-werden-kommen Donald Ludwig (polymernotes.org)
- Die neue 50-Pfund-Banknote der Bank of England kommt am 23.06.2021
Die Bank of England wird ihre Polymer-Banknotenserie mit der Ausgabe ihrer neuen 50-Pfund-Note vervollständigen, die am 23. Juni 2021 – dem 109. Geburtstag des auf der Rückseite abgebildeten Mannes – ausgegeben wird. Die neue 50-Pfund-Note ehrt auf ihrer Rückseite den Mathematiker Alan Mathison Turing (1912–1954), den Enigma-Code-Breaker, der für die Entschlüsselung deutscher Nachrichten und dadurch auch für die Verkürzung des Krieges um geschätzte vier Jahre verantwortlich ist. Königin Elisabeth II. ist auf der Vorderseite der Banknote rechts abgebildet: Es wird dasselbe Porträt verwendet wie auch auf den bereits im Umlauf befindlichen Polymer-Banknoten im Wert von 5, 10 und 20 GBP. Alan Turing lieferte auch theoretische Grundlagen für den modernen Computer. Während Turing vor allem für seine Arbeit an Code-Breaking-Maschinen während des Zweiten Weltkriegs bekannt war, spielte er eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung früher Computer, zunächst im National Physical Laboratory und später an der Universität von Manchester. Er legte den Grundstein für die Arbeit an Künstlicher Intelligenz, indem er sich mit der Frage befasste, ob Maschinen denken könnten. Turing war homosexuell und wurde aufgrund seiner Beziehung zu einem Mann wegen grober Unzucht verurteilt; seine Begnadigung erfolgte posthum durch die Königin. Sein Erbe wirkt sich auch heute noch auf Wissenschaft und Gesellschaft aus. Das Porträt von Alan Turing basiert auf einem Foto von Elliott & Fry aus dem Jahr 1951, das Teil der Fotografie-Sammlung der National Portrait Gallery ist. Die Gestaltung der Rückseite feiert Alan Turing und seine Pionierarbeit mit Computern. Sie zeigt: Eine mathematische Tabelle und Formeln aus Turings Aufsatz "On Computable Numbers, with an application to the Entscheidungsproblem", Proceedings of the London Mathematical Society (1936). Diese Arbeit ist weithin als Grundlage für die Informatik anerkannt. Die ACE-Pilotmaschine (Automatic Computing Engine), die im National Physical Laboratory als Versuchsmodell für Turings wegweisendes ACE-Design entwickelt wurde. Der ACE war einer der ersten elektronischen Digitalcomputer mit gespeicherten Programmen. Tickerband mit dem Geburtsdatum von Alan Turing (23. Juni 1912) im Binärcode. Technische Zeichnungen für die "British Bombe", eine von Turing entwickelte Maschine und eines der wichtigsten Werkzeuge zur Entschlüsselung Enigma-verschlüsselter Nachrichten während des Zweiten Weltkriegs. Das blütenförmige rote Folienpatch auf der Rückseite der Banknote basiert auf dem Bild eines Sonnenblumenkopfes, der mit Turings morphogenetischer Arbeit (Untersuchung von Mustern in der Natur) im späteren Leben verbunden ist. Eine Reihe von Hintergrundbildern mit technischen Zeichnungen aus dem ACE-Fortschrittsbericht. Zu den wichtigsten Sicherheitsmerkmalen der neuen Banknote gehören: Ein großes Durchsichtsfenster mit dem Porträt der Königin. Über dem Fenster befindet sich eine fein detaillierte metallische Mikrochip-Abbildung. Die Folie ist auf der Vorderseite der Banknote in Gold und Grün und auf der Rückseite silberfarbig. Auf der Vorderseite der Mikrochip-Abbildung befinden sich zwei Goldfolienquadrate, die beim Neigen zwischen der Zahl "50" und dem Währungs-Zeichen "£" wechseln. Ein weiteres, kleineres Durchsichtsfenster befindet sich in der unteren rechten Ecke der Banknote. Unterhalb des großen Durchsichtsfensters auf der Vorderseite der Banknote befindet sich ein Silberfolienpatch mit einem Hologramm. Wenn die Banknote gekippt wird, wechseln die Wörter zwischen "Fifty" und "Pounds". Über dem Durchsichtsfenster erscheint ein 3D-Bild der Krönungskrone. Auf der Rückseite der Banknote befindet sich direkt hinter der Krone ein metallisch rotes Folienpatch mit den Buchstaben AT (für Alan Turing). Unter UV-Licht erscheint die Zahl "50" auf der Vorderseite der Banknote in leuchtendem Rot und Grün. Auf der Banknote befindet sich auch eine taktile Funktion zur einfachen Erkennung für Menschen mit Sehbehinderung. Hier findet man ein interessantes Video über die Sicherheitsmerkmale: https://www.youtube.com/watch?v=gITlz5PbE6g&ab_channel=BankofEngland Da Alan Turing wohl am besten für seine Code-Breaking-Arbeit während des Zweiten Weltkriegs bekannt ist, entwarf die Bank of England eine Reihe von Rätseln, die auf dem Banknotendesign basierten. Testen Sie Ihre Fähigkeiten zum Entschlüsseln von Codes: Es gibt 11 Rätsel, die jeweils auf eines der Merkmale der Banknote basieren. Lösen Sie alle 11 Rätsel und Sie haben alle Hinweise, die Sie brauchen, um das letzte Rätsel zu lösen: https://www.gchq.gov.uk/information/turing-challenge Weitere Informationen zu dieser neuen Ausgabe finden Sie hier: https://www.bankofengland.co.uk/banknotes/polymer-50-pound-note Donald Ludwig (polymernotes.org)
- Die letzten Geldscheine der ersten Kolonie Englands
Mit dem Datum 2. Januar 1920 wurden die beiden letzten Geldscheine der Regierung Neufundlands ausgegeben. Laut Gesetz waren damals die 1- und 2-$-Noten die einzigen Scheine unter fünf Dollars, die auf der Insel zirkulieren durften. Abb. 1: 1 Dollar 1920, Vs., Porträt König Georg V., 183 x 85 mm, mit der Unterschrift des Finanzministers Henry Joseph Brownrigg. Abb. 2: 1 Dollar 1920, Rs., Druck: 600.000 Stück. Abb. 3: 2 Dollars 1920, Vs., Bergbauszene, 183 x 85 mm, bekannt sind die Signatur-Varianten Bursell/Brownrigg, Hickey/Brownrigg, Keating/Brownrigg und Renouf/Brownrigg. Abb. 4: 2 Dollars 1920, Rs., Druck: 300.000 Stück. Im Gegensatz zur Geschichte Neufundlands ist die Geldgeschichte der Insel überschaubar. Vor über 2000 Jahren betraten die Männer um den Isländer Leif Eriksson „der Glückliche“ den östlichsten Zipfel des nordamerikanischen Festlands und nannten es „Vinland“ (Weinland). Eine angelegte Siedlung auf Neufundland (L’Anse aux Meadows) wurde von den Skandinaviern nach wenigen Jahren wieder aufgegeben. Erst durch die Wiederentdeckung der Inseln im Sommer 1497 durch den italienischen Seefahrer Giovanni Caboto, seinem Sohn Sebastiano und weiteren 17 Seeleuten begann die Landnahme des heute zur kanadischen Provinz Newfoundland and Labrador gehörenden Gebiets, das etwa so groß ist wie die ehemalige DDR. Nachdem sie die Flaggen Englands und des Vatikans am Strand in die Erde stießen, nannten sie die Insel „newe founde islande“ (neu gefundene Insel). Caboto reiste im Auftrag des englischen Königs Henry VII. Am 5. August 1583 wurde die Insel durch Sir Humphrey Gilbert offiziell in englischen Besitz genommen und 1610 als erste Kolonie Englands die Colony of Newfoundland gegründet. Abb. 5: eine der ersten detaillierten Landkarten von Neufundland, um 1617 – von John Mason, von William Vaughan veröffentlicht1). Bis 1620 waren vorwiegend Engländer und Franzosen auf der Insel und jahrelange Spannungen zwischen beiden Volksgruppen bestimmten den Alltag – englische Fischer lebten im West Country an der Ostküste; französische Fischer bevölkerten die Südküste der Insel und die nördliche Halbinsel. Im „Frieden von Utrecht“ vom 11. April 1713 mussten die Franzosen im nordamerikanischen Neufrankreich die Insel Terre-Neuve (= Newfoundland) sowie Nouvelle-Écosse (= New Scotland), Nouveau-Brunswick (= New Brunswick) und das um die Hudson Bay gelegene Gebiet an das 1707 entstandene Großbritannien abtreten. Abb. 6: „Der Kampf um die koloniale Herrschaft 1700 – 1763“, britische, niederländische, französische, portugiesische und spanische Besitztümer2). Die sog. „Neufundlandwährung“, das war getrockneter Kabeljau, wurde aus Mangel an Münzgeld über hundert Jahre als Tauschmittel verwendet. Nach 1700 bis 1865 waren vor allem britische Münzen im Umlauf; es kursierten außerdem Schuldverschreibungen zwischen 5 Shillings bis 5 Pounds. Bekannt sind die von Robert Brine unterschriebenen Wechsel über 9 und 11 Shilling vom 24. November 1815. Im Juli 1834 wurde ein Währungsgesetz erlassen. Alle Schuldverschreibungen wurden bis 1857 zurückgerufen, ungültig und anschließend vernichtet. Von den einzig bekannten Schuldverschreibungen zu 1 Pound gibt es heute nur noch unfertige Scheine. Mit dem Datum 1850 sind nur ein teilweise signierter und einige der sog. Remainder bekannt. Abb. 7: 1 Pound 16. Oktober 1850, Signaturen: William Thomas/Lawrence O’Brien – es fehlt meist die Unterschrift des Schatzmeisters. Die Ursache, Schuldverschreibungen aus dem Verkehr zu nehmen, war die Gründung neuer Banken: der Union Bank of Newfoundland und der Commercial Bank of Newfoundland zwischen 1837 und 1857. Das Neufundland-Pfund galt bis 1865 und war dem britischen gleichgesetzt: 1 £ = 20 sh. = 240 p. Abb. 8: 1 Pound 5. Oktober 1859, Signatur rechts: Robert Brown. 1863 legte ein Gesetz fest, in Neufundland den Dollar zu 100 Cent einzuführen und verfügte, dass alle öffentlichen Konten fortan in Dollar und Cent geführt werden sollten. Mit der Dezimalisierung am 1. Januar 1863 wurde der Neufundland-Dollar eingeführt – im Tauschkurs 1 Dollar = 4 Shillings/2 Pence; der Einfachheit halber rechnete man 1 Dollar = 50 Pence. Abb. 9: 2 Dollars 1870, Porträt Königin Victoria, Ø 18 mm, 10.000 Stück geprägt, 2 NF£ Gold = 200 ¢/100 p. = 2 £St. Dennoch wurden weiterhin Pfundnoten gedruckt und ausgegeben; später auch als duale Banknoten – z.B. auf 1 Pfund lautend mit Überdruck 4 Dollars. Abb. 10: 1 Pound/4 Dollars 1. Januar 1867, Signatur rechts: Robert Brown. Abb. 11: 1 Pound 1. Mai 1880, Vs., Porträt Königin Victoria und Segelschiff „Fishing Smack“, Signaturen: Charles Speare Pinsent/James Goldie. Weitere Geldscheine von 2 bis 50 Dollars aus den Jahren 1867–1889 wurden bis zum Banken-Crash von 1894 ausgegeben. Der „Schwarze Montag“ im Dezember 1894 deutete sich am Sonnabend, dem 8. Dezember, an: Die Nachricht vom Tod Henry Halls und der folgenden Geschäftsaufgabe der Londoner Handelsfirma Prowse, Hall & Morris traf die Fischer auf Neufundland hart. Die Londoner Banken gewährten der Commercial Bank und der Union Bank keine neuen Kredite; sie forderten außerdem die völlige Rückzahlung der ausgereichten Darlehen. Die Kaufmannschaft und die Fischer sollten ihre aufgelaufenen Schulden zurück zahlen. Das konnten sie nicht und eine Bezahlung mit Kabeljau wurde nicht akzeptiert. Abb. 12: 20 Dollars 1. Mai 1888, Vs., Signaturen: H. D. Carter/Henry Cooke. Abb. 13: 50 Dollars 1. Mai 1889, Vs., Specimen-Schein, Signaturen: Charles Speare Pinsent/James Goldie. Fischhändler saßen in den Verwaltungsräten beider Institutionen und verloren die Kontrolle über alle Operationen, vergaben Darlehen unter sich, unabhängig von ihre Bonität. Kontrollverlust bei den Banken, Überschuldung, Naturkatastrophen und die Feuersbrunst in St. John’s von 1892 waren für die CB und UB verheerend. Die betroffenen Händler und die Fischer stürmten die Banken und hoben ihre Einlagen ab. Am 10. Dezember 1894 schlossen beide Banken für immer. Etwa 6000 Menschen in St. John’s verloren ihre Arbeit. Löhne wurden nicht mehr bezahlt – Hunderte von Besuchern der Insel saßen fest, da bei der Eisenbahn oder auf Fähren keine Banknoten mehr akzeptiert wurden. 1894 waren Banknoten im Wert von rund 1,2 Millionen Dollars sowohl von Commercial als auch von Union im Umlauf, die durch die Schließung der Banken vorübergehend wertlos wurden. Das Land hatte unterdessen keine verlässliche Währung mehr und die Regierung musste handeln. Sie ernannte am 15. Dezember 1894 einen Ausschuss zur Untersuchung der Geschäftspraktiken der Banken und stellte weniger als zwei Wochen später fest, dass sich die Union Bank in einer viel besseren finanziellen Situation befand als die Commercial und empfahl der Regierung, alle Banknoten abzuwerten. Die Regierung hielt sich an die Empfehlungen des Ausschusses und verabschiedete Ende Dezember ein Gesetz, das eine Wertreduzierung vorsah: CB-Banknoten von 10 Dollar auf 2 Dollars UB-Banknoten von 10 Dollar auf 8 Dollars. Abb. 14/15: Bankstempel nach 1894 – das Government of Newfoundland garantierte die Annahme beider Banknoten zu 2 bzw. 8 Dollars. Eigentlich brachte das Gesetz dem Land eine „stabile Währung“, stieß aber bei der Bevölkerung auf großen Widerstand. Am 1. Januar 1895 versammelten sich 3000 Menschen in St. John’s und forderten von der Regierung, den vollen Wert ihrer Banknoten zu garantieren. Die Demonstranten gingen eine Woche später wieder auf die Straße, da die Regierung auf die Forderungen nicht reagierte und plünderten Geschäfte in der Water Street, bis die Polizei einschritt. Die Polizei verhaftete am 27. Dezember 1894 u.a. die Direktoren der Banken, namhafte Fischhändler sowie den damaligen Premierminister A. F. Goodridge und seinen Minister J. S. Pitts. Gegen weitere Politiker, Banker und Fischhändler wurde im Juli 1895 ebenfalls Anklage erhoben. Viele wurden jedoch kurz nach ihrer Verhaftung gegen Kaution freigelassen und in den Gerichtsverhandlungen vom Dezember 1897 freigesprochen. Es wurde vermutet, dass man auf Generalstaatsanwalt Sir J. Winter politischen Druck ausübte – viele Kaufleute waren wieder aktiv im Fischhandel. Gefängnisstrafen hätte weitere Insolvenzen auslösen und die fragile Wirtschaft des Landes erneut schädigen können. Nach dem Bankcrash von 1894 wurden auf Neufundland kanadische Banken eröffnet: am 21. Dezember 1894 die Bank of Nova Scotia in St. John’s, gefolgt von der Bank of Montreal, der Canadian Bank of Commerce und der Merchant’s Bank of Halifax. Im Januar 1895 nahm das Land die kanadische Währung an. Das Land nahm auch Beitrittsverhandlungen mit Ottawa auf, die jedoch scheiterten. Die Filialen kanadischer Banken und die Legalisierung des kanadischen Dollars stellte das Land finanziell und wirtschaftlich wieder auf eine solide Grundlage; viele Menschen auf Neufundland benötigten jedoch weitere Hilfe von außen. In St. John’s halfen verschiedene Kirchen und Hilfskomitees mit Lebensmitteln, Kleidung und Geld. Spenden kamen auch aus England, Kanada und den USA. Die Regierung von Neufundland gab von 1901 bis 1909 eine Reihe von neuen Geldscheinen aus. Diese „cash notes“ in den Nennwerten zu 40, 50 und 80 Cents sowie zu 1 und 5 Dollars waren an den Stundenlohn von 20 Cents gebunden und unterlagen dem jährlichen Haushaltsvolumen der staatlichen Dienstleistungen des Department of en Public Works. Abb. 16: 1 Dollar 1903, Government Cash Note, Signaturen: James Harris/George W. Gushue. Von 1910 bis 1914 wurden weitere Noten vom Department PW mit Doppeldatum ausgegeben. Die Stückelungen waren nun 25 und 50 Cents sowie 1, 2 und 5 Dollars. Auch hier waren die gedruckten Beträge von der Abstimmung des Gesetzgebers für öffentliche Arbeiten abhängig. Beide Serien waren bei der Bank of Montreal in St. John’s einlösbar. Abb. 17: 5 Cents 1903, Vs., Government Cash Note, Signaturen: Michael P. Cashin/ Robert Watson. Nach sechs Jahren gab es eine letzte Ausgabe der Newfoundland Government Notes. Laut Gesetz waren diese eingangs abgebildeten 1- und 2-Dollars-Noten die einzigen Noten unter fünf Dollars, die auf der Insel zirkulieren durften. 1854 wurde Neufundland zur Kronkolonie im Britischen Empire und erhielt 1907 zusammen mit Labrador den Status eines Dominions. 1933 stimmte die Regierung in St. John’s einer Selbstauflösung zu; Misswirtschaft, Verschuldung, Rücknahme einer Reichensteuer und Korruption sowie die wirtschaftlichen Belastungen durch den Ersten Weltkrieg und die folgende Weltwirtschaftskrise von 1929 waren Ursachen des Niedergangs. Bis 1932 schuldete die neufundländische Regierung kanadischen Banken über 97,0 Millionen Dollars und stand vor dem Bankrott. 1934 erklärte Großbritannien das Gebiet wieder zur Kronkolonie. In der Volksbefragung vom 22. Juli 1948 stimmten über 52 Prozent der Bevölkerung Neufundlands für einen Anschluss an Kanada: gegen eine staatliche Unabhängigkeit, gegen einen Verbleib als Kolonie im britischen Königreich, gegen eine Wiedererlangung des Dominions-Status und somit gegen die Unabhängigkeit im Commonwealth und gegen eine wirtschaftliche und politische Union mit den USA, was ebenfalls diskutiert wurde. Seit dem 31. März 1949 gehört Neufundland zu Kanada und seit dem 6. Dezember 2001 als 10. kanadische Provinz Neufundland und Labrador. Auf der Rückseite der 100-Dollars-Banknote aus der Serie „Canadian Journey“, die ab dem 17. März 2004 ausgegeben wurde, sind die aktuelle Landkarte Kanadas und eine von Samuel de Champlain erstellte Karte von 1632 abgebildet. Auf beiden Karten ist Neufundland gut zu erkennen. Abb. 18: 100 Dollars (2004), Specimen Rs., 152,4 × 69,85 mm, Bank of Canada/Banque de Canada. Zwischen der großen Wertzahl „100“ und der historischen Karte kann man die vierte Strophe des Gedichts „Jacques Cartier in Toronto“ lesen. Das schrieb die damals 71-jährige Miriam Waddington 1988: „Do we ever remember that somewhere above the sky in some child‘s dream perhaps Jacques Cartier is still sailing, always on his way always about to discover a new Canada?“, darunter die französische Übersetzung von Christine Klein-Lataud: „Nous souvient-il parfois qu’au-dessus du ciel quelque part dans un rêve d’enfant peut-être Jacques Cartier navigue encore, toujours en route, toujours sur le point de découvrir un Canada nouveau?“, deutsch: „Erinnern wir uns jemals daran, dass irgendwo über dem Himmel eines Kindertraums Jacques Cartier vielleicht noch segelt, immer auf dem Weg, immer ein neues Kanada zu entdecken?“ Jacques Cartier war ein bei Saint-Malo geborener französischer Seefahrer und Entdecker, der am 20. April 1534 von der Bretagne aus nach Westen segelte und um den 10. Mai auf seiner ersten Erkundungsfahrt die Nordküste von Neufundland passierte. Ergänzung: Erwähnenswert sind die Firmenausgaben des Unternehmers Robert G. Reid. Als Auswanderer kam der gebürtige Schotte 1871, kaum 30 Jahre alt, nach Kanada und 1890 nach Neufundland. Da war er schon Bauunternehmer und im Eisenbahn- und Brückenbau tätig. Um 1889 erhielt Reid einen Regierungsauftrag zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Whitbourne nach Port Aux Basques. 1893 übernahm er den Eisenbahnbetrieb auf der Insel, doch durch die Finanzkrise von 1894 kam es zu Schwierigkeiten bei der Entlohnung seiner 1800 Beschäftigten; sie erhielten einen Stundenlohn von etwa 10 Cents. Aufgrund der Geldknappheit verhandelte er mit der Regierung, die ihm freie Hand ließ bei der Ausgabe von Firmen-Notgeld. Die Anweisungen zu 1, 1½, 2 und 5 Dollars konnten für den Kauf von Waren in den provisorischen Lagerzelten auf den Baustellen verwendet oder im Büro der Newfoundland Northern & Western Railway auf der Water Street in St. John’s eingetauscht werden. Diese Scheine gelten heute zu den seltensten Papiergeld-Ausgaben von Neufundland und kommen auf dem Sammlermarkt kaum vor. So sind vom 5-Dollars-Schein angeblich nur 10 Exemplare bekannt – sieben sind vollständig unterschrieben, drei davon liegen in Museen. Aus der Sammlung des kanadischen Sammlers Harry M. Eisenhauer († 16. Januar 2020) wurde im Januar 2021 ein Einzelstück versteigert: Abb. 19: 5 Dollars 2. Januar 1894, Vs., Signaturen: Robert Gillespie Reid (Vater)/Harry Duff Reid (Sohn). Geldscheine von Neufundland 1850–19204): Wert Jahr Aussteller Kat.-Nr. Druck 1 £ 1850 Isld. of NF A3A PBC 1-stg. 1 £ 1857/1858/1859 CB of NF S101 PBC 1-stg. 1 £/4 $ 1867 CB of NF S106 PBC 1-stg. 5 £/20 $ 1867 CB of NF S107 PBC 1-stg. 10 £/40 $ 1865/1867 CB of NF S108 PBC 1-stg. 1 £/4 $ 1874/1882/1884 CB of NF S109 PBC 1-stg. 5 £/20 $ 1874/1885 CB of NF S110 PBC 1-stg. 2 $ 1881/1882/1884 CB of NF S111 BABNC 1-stg. 2 $ 1888 Udr. orange CB of NF S112 BABNC 2-stg. 2 $ 1888 Udr. grün CB of NF S113 BABNC 2-stg. 5 $ 1888 CB of NF S114 BABNC 2-stg. 10 $ 1888 ohne Stempel CB of NF S115 BABNC 2-stg. 10 $ 1888 Stempel: 2 $ CB of NF S115 BABNC 2-stg. 20 $ 1888 CB of NF S116 BABNC 2-stg. 50 $ 1888 CB of NF S117 BABNC 2-stg. 1 £ 1854 UB of NF S118 PBC 1-stg. 1 £ 1865 UB of NF S121.a ABNC 1-stg. 1 £ 1867/1877/1880 UB of NF S121.b ABNC 1-stg. 5 £ 1865/1876/1881 UB of NF S122.a ABNC 1-stg. 5 £ 1883 UB of NF S122.b ABNC 1-stg. 10 £ 1865/1876 UB of NF S123 ABNC 1-stg. 2 $ 1882 UB of NF S124 ABNC 1-stg. 5 $ 1889 UB of NF S125 ABNC 1-stg. 10 $ 1889 ohne Stempel UB of NF S126.a ABNC 1-stg. 10 $ 1889 Stempel: 8 $ UB of NF S126.b ABNC 1-stg. 20 $ 1889 UB of NF S127 ABNC 1-stg. 50 $ 1889 UB of NF S128 ABNC 1-stg. 1 $ 1894 NNW Ry. n. k. CBNC 2-stg. 1½ $ 1894 NNW Ry. n. k. CBNC 2-stg. 2 $ 1894 NNW Ry. n. k. CBNC 2-stg. 5 $ 1894 NNW Ry. n. k. CBNC 2-stg. 40 ¢ 1901 ... 1909 Gov. of NF A4 ABNC 1-stg. 50 ¢ 1901 ... 1909 Gov. of NF A5 ABNC 1-stg. 80 ¢ 1901 ... 1909 Gov. of NF A6 ABNC 1-stg. 1 $ 1901 ... 1909 Gov. of NF A7 ABNC 1-stg. 5 $ 1901 ... 1909 Gov. of NF A8 ABNC 1-stg. 25 ¢ 1910-11 ... 1913-14 Gov. of NF A9 WMC 2-stg. 50 ¢ 1910-11 ... 1913-14 Gov. of NF A10 WMC 2-stg. 1 $ 1910-11 ... 1913-14 Gov. of NF A11 WMC 2-stg. 2 $ 1910-11 ... 1913-14 Gov. of NF A12 WMC 2-stg. 5 $ 1910-11 ... 1913-14 Gov. of NF A13 WMC 2-stg. 1 $ 1920 Gov. of NF A14 CBNCo 2-stg. 2 $ 1920 Gov. of NF A15 CBNCo 2-stg. Michael H. Schöne Anmerkungen Zentrum für Neufundlandstudien, QEII Library, Memorial University of Newfoundland, St. John’s. Historical Atlas by William R. Shepherd, 1923, University of Texas, Austin. C. F. Rowe, The Coins and Currency of Newfoundland, 1967, in: The Book of Newfoundland, Vol. 3. A. Pick, SCWPM, Specialized Issue, 1986/General Issues, 2000. Quellen: https://www.therooms.ca, https://www.bankofcanadamuseum.ca https://en.wikipedia.org/ https://de.wikipedia.org Abkürzungen: ABNC = American Bank Note Co., New York/Gov. Cash Note/Banknote ABNCo = American Bank Note Co., Ottawa/Government Treasury Note BABNC = British American Bank Note Co., Montreal/Banknote CBNC = Canada Bank Note Co., Montreal/Notgeld CB of NF = Commerce Bank of Newfoundland/Banknote Gov. of NF = Government of Newfoundland/Government Cash Note Isld. of NF = Island of Newfoundland/Government Treasury Note n. k. = bisher nicht katalogisiert NNW Ry. = Newfoundland Northern and Western Railway/Robert G. Reid PBC = Perkins, Bacon & Co., London/Banknote UB of NF = Union Bank of Newfoundland//Gov.Treasury Note/Banknote WMC = Whitehead, Morris & Co., London/Government Cash Note
- Lexikon: Bank of England
Die Bank of England wurde 1694 nach einem Vorschlag von William Patterson gegründet. Sie blieb ein unabhängiges, nicht staatliches Unternehmen. "Die Bank von England", Stahlstich der Kunstanstalt des Bibliographischen Instituts Hildburghausen um 1850. Für das Recht zur Ausgabe von Banknoten, die später gesetzliche Zahlungsmittel wurden, gewährte sie dem Staat Darlehen. Sie überwand alle Krisen und entwickelte sich zur zeitweise bedeutendsten Notenbank der Welt (Bank der Banken). Die wichtigste Bankreform basiert der Peelschen Bankakte von 1844. ENG-342: 5 Pounds der Bank of England vom 5. November 1945, Druck einseitig. ENG-369c: 1 Pound der Bank of England ohne Datum (1955–1960), Vorderseite. ENG-381b: 50 Pounds der Bank of England ohne Datum (1988–1991), Vorderseite. In England ist sie die einzige Notenbank, doch gibt es in Schottland und Nordirland auch heute noch mehrere eigene Notenbanken im Vereinigten Königreich. Darüber hinaus gibt es auf den Inseln Guernsey, Jersey und Man, die offiziell nicht zu Großbritannien gehören, sondern britischer Kronbesitz sind, eigenes Papiergeld. Hier geht es zu einer Galerie mit Abbildungen von Noten der Bank of England. Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski #Lexikon #Europa #Großbritannien #England #Pound #Pick #Grabowski
- England: 10-Pfund-Polymer-Banknote mit neuer Unterschrift
Im Oktober 2017 wurde Englands neuer 10-Pfund-Polymer-Schein bekanntgegeben. Der Schein, der am 14. September 2017 in Umlauf kam, trug die Unterschrift der damaligen Chief Cashier der Bank of England, Victoria Cleland. Sie hatte diese Position von März 2014 bis zum 1. Juni 2018 inne, als sie durch Sarah John ersetzt wurde. Sarah John ist die 33. Chief Cashier seit der Gründung der Bank of England im Jahre 1694. Sie ist auch nur die dritte Frau, die für dieses Amt benannt wurde. Sarah Johns Unterschrift erscheint bereits auf den neuen 20-Pfund-Polymer-Banknoten, die am 20. Februar 2020 herausgegeben wurden. Es wurden noch keine 5-Pfund-Polymer-Banknoten mit Sarah Johns Unterschrift gemeldet ... aber sie werden sicherlich erscheinen, sobald die Bank of England weitere Banknoten drucken muss. Donald Ludwig (www.polymernotes.org ) #Nachrichten #Weltbanknoten #Polymerbanknoten #Europa #Großbritannien #England #Pfund #Ludwig
- Leserpost: Hat die Bundesregierung ab 2010 DM-Noten in England drucken lassen?
Kontakt über den Geldscheine-Online-Blog Ist Ihnen etwas bekannt, dass bereits seit den frühen 2010er Jahren die damalige Bundesregierung in England DM-Scheine drucken ließ? Wissen sie etwas darüber? Frank Antwort der Redaktion Hallo Frank, Gerüchte gab es schon immer und wird es immer geben! Nach der Finanzkrise von 2008/2009 gab es z.B. ein Gerücht, dass Deutschland wieder DM-Scheine drucken ließe, falls der Euro scheitern sollte. Auf solche Gerüchte sollte man nichts geben. Außerdem hätte die Bundesbank keine DM-Noten in Großbritannien drucken lassen! Schon allein, weil wir in Deutschland mit der Bundesdruckerei und der Firma Giesecke & Devrient zwei eigene Banknoten- und Wertpapierdruckereien haben, die bis dahin alle Druckaufträge ausführten und außerdem um das "ach so geheime Unternehmen" nicht auch noch international bekannt zu machen. Das ist meine Meinung dazu! Wenn Sie eine verbindliche Aussage möchten, dann sollten Sie sich direkt an die Deutsche Bundesbank oder die EZB wenden. Hans-Ludwig Grabowski #Leserpost #Weltbanknoten #Europa #Deutschland #BRD #DM #Grabowski
- Galerien im Museum: Noten der Bank of England
In unserem Museum auf Geldscheine-Online.com bauen wir eine virtuelle Sammlung von Geldscheinen aus aller Welt auf! Unser Geldmuseum lädt passend zum "Brexit" zu einer Galerie mit Noten der Bank of England aus den Jahren 1945 bis 2016 ein. Alle Scheine werden mit Vorder- und Rückseiten gezeigt. Weitere Ausstellungen befinden sich in Vorbereitung. Nach und nach werden neue Länder und Emittenten aufgenommen, bis jedes Land der Erde mit je einer Auswahl seiner Geldscheine in bester Abbildungs-Qualität vertreten ist. In unserem regelmäßig erscheinenden kostenlosen Newsletter informieren wir über neue Galerien! Alle abgebildeten Geldscheine stammen aus privaten Sammlungen und dem Handel. Wenn auch Sie das Museum unterstützen möchten, dann nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf. Hans-Ludwig Grabowski #Museum #Europa #Großbritannien #England #Grabowski
- Pfund-Noten der Bank von England mit Überdrucken aus der Zeit der deutschen Besetzung Guernseys
Die kroneigenenen Kanalinseln Jersey, Guernsey und Sark vor der französischen Normandie-Küste waren das einzige britische Territorium, das im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt war. Da der von deutscher Seite eingeführten Mark-Währung seitens der Bevölkerung misstraut wurde und schon bald allgemeiner Kleingeldmangel herrschte – die einheimischen wie auch die englischen Pfund-Noten wurden von der Bevölkerung gehortet und die Münzen waren schon lange aus dem Umlauf verschwunden –, setzte man mit deutschem Einverständnis bereits kurze Zeit nach der Besetzung 1941 neue Geldscheine für Guernsey wie auch für Jersey mit englischer Währungsbezeichnung in Umlauf und erklärte diese zu offiziellen Zahlungsmitteln. Sie liefen neben den britischen Pfund-Noten um. Im Gegenzug verlangte die deutsche Besatzung Guernseys, dass im selben Nennwert von 5000 Britischen Pfund 1-Pfund-Noten der Inselwährung (States of Guernsey) aus dem Verkehr zu ziehen und für die Vernichtung zurückzuhalten wären. Diese Noten wurden jedoch zuvor von der lokalen Inselverwaltung mit Handstempeln „Withdrawn from circulation (Zurückgezogen aus dem Umlauf)“ auf Vorder- und Rückseiten sowie mit einem Datum versehen. Als die neuen Kleingeldscheine der Inseln ebenfalls knapp wurden, erteilte die deutsche Besatzung Guernseys eine neuerliche Genehmigung zur Ausgabe weiterer Scheine mit niedrigen Nominalen über die Gesamtsumme von 5000 Pfund. Diesmal forderte die deutsche Seite jedoch die Übergabe von 5000 britischen 1-Pfund-Noten der Bank von England aus dem Zahlungsmittel-Umlauf. Auch diese Noten wurden aber zuvor vom Government mit entsprechenden Überdrucken versehen und sind heute sehr rar. Nach der Befreiung der Inseln 1945 wurden 2000 Scheine davon auf Jersey gefunden und an die Bank von England zurückgeführt. Die noch vorhandenen etwa 3000 Stücke wurden in den frühen 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch die Bank an Sammler, vorwiegend aus den USA, verkauft. Es handelt sich dabei um die grünen Pfund-Noten mit Unterschriften von Mahon, Catterns oder Peppiatt ohne Datum (aus den Jahren 1928 bis 1939) sowie um die blauen sog. Kriegs-Pfund mit Unterschrift Peppiatt, die ab 1940 in den Umlauf gelangten. Die Scheine kommen mit zwei verschiedenen Überdrucken „Withdrawn from Circulation – September 18th 1941.“ und „Withdrawn from Circulation – November 10th 1941.“ vor. Mit diesen Überdrucken waren die Pfund-Noten für den Umlauf unbrauchbar gemacht und für die deutsche Seite nicht mehr zu verwerten, da leicht zu erkennen war, dass es sich um die Pfund-Noten handelte, welche der deutschen Besatzungsmacht übergeben werden mussten. Zwischenzeitlich befinden sich nur noch etwa 300 Stück am Markt, von denen alle Kontrollnummern aufgezeichnet sind. Dabei dürfte es sich um den Restbestand dieser interessanten Zeugnisse im Zusammenhang mit der deutschen Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg handeln. Die von deutscher Seite genehmigten Kleingeldschein-Ausgaben für Guernsey und Jersey sind schon seit langer Zeit auch von Sammlern deutscher Nebengebiete gesucht und sind im Katalog "Die deutschen Banknoten ab 1871" aufgeführt und aktuell bewertet. Hans-Ludwig Grabowski
- Kriegspropaganda: „Gott strafe England!“
In meiner Sammlung befindet sich ein Darlehenskassenschein zu 5 Mark vom 5. August 1914 mit siebenstelliger Kennziffer. Das Besondere an dem Schein ist ein runder, violetter Stempelabdruck in der rechten oberen Ecke. In einem Innenkreis mittig der zweizeilige Test „Gott strafe / England!“. Über und unter dem Text jeweils eine kleine Verzierung. Der Innenkreis ist von einem weiteren Kreis mit kleinen Zacken umgeben. Welche Bewandtnis hatte es mit diesem Propagandaaufdruck auf sich? Die Phrase „Gott strafe England“ wurde im Deutschen Reich während der Zeit des Ersten Weltkriegs bei den verschiedensten Gelegenheiten gebraucht. Großbritannien sollte der göttliche Zorn für seinen niederträchtigen Kriegseintritt auf Seiten Frankreichs, Belgiens und Russlands treffen. Die Losung findet sich auf einer Vielzahl von Plakaten, Postkarten, Vignetten (gezähnt wie Briefmarken oder auch in Form eines Artillerie-Geschosses), Tassen und Teller, aber auch auf Eheringen und Kohlenbriketts, Bücher erschienen mit diesem Titel, ebenso wie Musikstücke. Bald diente „Gott strafe England“ in der deutschen Armee als Grußformel, auf die „Er strafe es“ geantwortet wurde. Der Slogan wird Ernst Lissauer (* 16. Dezember 1882 in Berlin; † 10. Dezember 1937 in Wien) zu geschrieben. Ernst Lissauer war Dramatiker, Lyriker und Publizist und für Stefan Zweig der preußischste oder preußisch-assimilierteste Jude, den er kannte. Lissauer stammte aus einer alteingesessenen Berliner Fabrikantenfamilie. Bei Kriegsausbruch meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst, wurde jedoch als untauglich ausgemustert. Daher versuchte er mit andern Mitteln der Sache zu dienen und verfasste patriotische Gedichte, wie den „Hassgesang gegen England“ (1914). Text und Abb. Uwe Bronnert
- Die Bank of England sucht nach Vorschlägen für neue 50-Pfund-Note
Neben der Königin wird das Porträt eines herausragenden verstorbenen Wissenschaftlers aus Bereichen wie Biologie, Astronomie und medizinischer Forschung auf dem geplanten neuen 50-Pfund-Schein der Bank of England zu sehen sein. Die Öffentlichkeit kann bis zum 14. Dezember 2018 auf der Website der Bank Vorschläge unterbreiten: The Bank of England is seeking public input on the design of the new 50-pound note Bis zum 26. November 2018 wurden bereits über 174.000 Nominierungen abgegeben! Derzeit sind 330 Millionen £50-Noten im Umlauf, mit einem Gesamtwert von £16,5 Milliarden. Der Gouverneur der Bank, Mark Carney, gab im Science Museum in London bekannt: "Es gibt eine Fülle von Menschen, deren Arbeit unser Denken über die Welt geprägt hat und die auch heute noch Menschen inspirieren". Unsere Banknoten sind eine Gelegenheit, die Vielfalt der britischen Gesellschaft zu feiern und die Beiträge ihrer größten Bürger hervorzuheben." Nominierungen können jeden umfassen, der in irgendeinem Bereich der Wissenschaft gearbeitet hat, einschließlich Astronomie, Biologie, Biotechnologie, Chemie, Ingenieurwesen, Mathematik, medizinische Forschung, Physik, Technologie oder Zoologie, informierte die Bank. Eine Auswahlliste wird von einem Ausschuss, dem vier Experten auf diesem Gebiet angehören, erstellt, und Herr Carney wird eine endgültige Entscheidung treffen, wobei die neue Banknote zu einem noch zu veröffentlichenden Zeitpunkt in Umlauf gebracht wird. Hans-Ludwig Grabowski Video: Bank of England #Nachrichten #Weltbanknoten #Großbritannien #England #Pound #Grabowski
- England: Neue 10-Pfund-Note 2016
Am 14. September 2017 gab die Bank of England eine neue 10-Pfund-Note aus Polymer-Kunststoff in Umlauf. Sie ist der britischen Roman-Autorin Jane Austen (1775 – 1817) gewidmet, die anonym sozialkritische Werke veröffentlichte. Ihre Bücher waren zwar damals schon bekannt, doch bis nach ihrem Tod erreichte sie wenig Anerkennung. Zu ihren berühmtesten Werken zählen „Stolz und Vorurteil“ und „Sinn und Sinnlichkeit“. 2017 wird ihr 200. Todestag begangen. Auf der Vorderseite ist die Winchester-Kathedrale zu sehen, in der sich ihr Grab befindet. Traditionell zeigt die Vorderseite ein Porträt von Königin Elisabeth II. Auf der Rückseite findet man das Jahr der gesetzlichen Grundlage zur Ausgabe der Note von 2016. An Serien sind bisher bekannt: AA, AE, AH, CA und CB. Die Bank hob die Vorzüge von Polymer-Banknoten im Vergleich zu Banknotenpapier hervor. So wäre die Lebensdauer um das 2,5-fache länger und es böten sich mehr Möglichkeiten des Fälschungsschutzes. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2018/07+8 Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de #Nachrichten #Europa #Großbritannien #England #Pound #Grabowski
- Nikaragua: Neue 500- und 1.000-Córdobas-Noten wurden eingeführt
Die Banco Central de Nicaragua (BCN) hat am 8. Juli 2019 neue 500- und 1.000- Córdobas-Banknoten aus Polymer-Substrat eingeführt. Die neuen Noten haben folgende Eigenschaften: hohe Haltbarkeit, was erhebliche Einsparungen bei der Ausgabe von Geldscheinen mit sich bringt; größere Fälschungssicherheit, da sie modernste Sicherheitsmaßnahmen umfassen; und Umweltfreundlichkeit, da das Abfallmaterial der Scheine nach der Vernichtung recycelbar ist. Die Abmessungen betragen 156 mm in der Länge und 67 mm in der Höhe, mit Farben und Designs, die denen der aktuellen Auflage ähneln. Es sei darauf hingewiesen, dass die BCN mit dieser Neuemission die im Jahr 2009 begonnene Banknotenfamilie vervollständigt, mit der Nikaragua als eines der ersten Länder überhaupt alle Geldschein-Nominale auf Polymer-Kunststoff umgestellt hat. Die derzeit im Umlauf befindlichen 500- und 1.000-Córdobas-Banknoten, die auf Baumwollpapier gedruckt sind, werden ihren Wert behalten und neben den neuen Banknoten weiter zirkulieren, bis sie entsprechend ihrem Verschleiß schrittweise zurückgezogen werden. Hans-Ludwig Grabowski Abb. Owen W. Linzmayer, www.banknotebook.com #Nachrichten #Weltbanknoten #Amerika #Nikaragua #Cordoba #Grabowski












