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AutorenbildUwe Bronnert

Aus privaten Sammlungen: 25 spanische Pesetas vom 31. August 1936

Aktualisiert: 14. Feb.

Joaquín Sorolla y Bastida – „Meister des Lichts“: Das Sorolla-Jahr bringt mehrere temporäre Ausstellungen nach Valencia, der Heimatstadt des Malers. Von seinen Anfängen bis hin zu Meisterwerken können derzeit Besucher die Kunst des „Meisters des Lichts“ bestaunen. Dem Sammler spanischer Banknoten dürfte der Maler kein Unbekannter sein. Verschiedene seiner Gemälde finden sich auf ihnen, beginnend mit einer 25-Pesetas-Note. Es ist erstaunlich, dass diese Banknote, die das Licht des Sonnenuntergangs einfängt und an das Mittelmeer erinnert, auf dem Höhepunkt des spanischen Bürgerkriegs in Umlauf kam.

Ihre Herstellung wurde erst am 3. Juni 1937 vom republikanischen Bankrat der Banca de España genehmigte. 20 Millionen Banknoten wurden im Stichtiefdruck- und Lithografieverfahren bei Thomas de la Rue, London in Auftrag gegeben. Der Name der Druckerei erscheint am unteren Rand der Rückseite des Scheins.

Die Vorderseite zeigt ein Porträt des Malers Sorolla neben dem Miguelete-Turm in Valencia vor einem Hintergrund mit architektonischen und pflanzlichen Ornamenten in Form eines Rahmens, der die hohe Qualität der Banknote unterstreicht.

Die Rückseite zeigt eine Reproduktion des Gemäldes „Sacando la barca“ (Herausziehen des Bootes). Die Gravur der Druckplatten besorgte Camilo Delhom (1894 – 1970), Mitarbeiter der Casa de la Moneda, der in London die Technik des Stichtiefdrucks erlernt hatte.

Als Vorlage für das Porträt des Malers diente zweifellos ein Foto, das im Sommer 1916 am Strand von Valencia aufgenommen wurde, also in dem Jahr, als auch das Gemälde entstand.



Joaquín Sorolla y Bastida wurde am 27. Februar 1863 in Valencia als Sohn eines kleinen Händlers geboren, der sich auf den Handel mit Decken spezialisiert hatte. Im Alter von zwei Jahre starben seine Eltern an der Cholera und er wuchs mit seiner Schwester Concha bei seiner Tante Isabell auf. Statt in der Schule zu lernen, fertigte er im Unterricht lieber kleine Zeichnungen an. Ein Lehrer erkannte sein Talent und schenkte ihm Papier und Stifte, damit er üben konnte. Nach seinem Schulabschluss begann er zunächst eine Schlosser-Lehre bei seinem Onkel.



Zum Glück ließ der sich davon überzeugen, dass der Junge das Zeug zu einem großen Maler hatte. Nachmittags durfte der Junge die „Escuela de Artesanos de Valencia“ besuchen.

Zwei Jahre später nahm ihn die Kunstakademie „Real Academia de Bellas Artes de San Carlos“ auf, wo er von den Malern Gonzalo Salvá und Sebastián Asenjo unterrichtet wurde.

Im Jahr 1881 reiste er nach Madrid und kam mit den Gemälden des Prado-Museums in Berührung, wo er Kopien von Bildern von Velázquez und Ribera anfertigte. Mit einem Stipendium der Diputación de Valencia zog er 1884 nach Rom und reiste später nach Paris, wo er auf die künstlerische Avantgarde der Zeit traf und den Impressionismus kennenlernte.



Sorolla lebte damals in einer künstlerisch sehr interessanten Zeit: Historisten, Impressionisten, Realisten ... – die Vielfalt der oft widersprüchlichen Kunstrichtungen schien unendlich.

Er betrachtete sich selbst als Realisten und Naturalisten, obwohl seine Bilder keineswegs einer Fotografie ähneln. Als Maler des Flüchtigen erreichte es Sorolla schließlich mit unvergleichlicher Meisterschaft das Spiel von Licht und Schatten am Meeresufer vor einem Hintergrund aus blauem Himmel und nassem Sand auf die Leinwand zu übertragen.



Seine Bilder sind Momentaufnahmen, Schnappschüsse, wie man sie heute mit dem Handy machen würde. (Vgl. Banknotenrückseite und Postkarte). Die Personen, die der Maler auf die Leinwand bannte, sind – mit Ausnahme der Porträts – immer in Aktion und Teil des Spiels aus Licht und Schatten in ihrer Umgebung.


Der Maler machte Ausstellungen in ganz Europa und den USA, wurde mit Ehrungen und Auszeichnungen überschüttet, malte Könige und den Präsidenten der Vereinigten Staaten. 1909 und 1911 stellte er in New York aus. Die zweite Ausstellung besuchten 160.000 Kunstfreunde in nur einem Monat. Dieser Erfolg brachte ihm den Auftrag seines Lebens ein.



Der Präsident des Kulturzentrums Hispanic Society in New York, Archer Milton Huntington, bestellte vierzehn 3,5 m hohe Tafeln, die einen großen rechteckigen Raum von etwa 60 m Länge schmücken und die einzelnen Provinzen oder Regionen Spaniens darstellen sollten: „La visión de españa“ („Die Vision von Spanien“). Die Arbeiten an dem monumentalen Werk überstiegen Sorollas Kräfte. Von der Arbeit erschöpft wurde er so krank, dass er jahrelang dahinsiechte und schließlich mit 60 Jahren am 10. August 1923 in Cercedilla (Spanien) starb.

 
 

Objekttyp: Banknote

Land/Region/Ort: Spanien, Madrid

Emittent: Banco de España

Nominal: 25 Pesetas

Datierung: 31. August 1936

Vorderseite: Brustbild des Malers Joaquin Sorolla und der Glockenturm „El Miguelete“ der Kathedrale in Valencia.

Rückseite: Sorollas Gemälde von 1916 „Sacando la barca“ (Herausziehen des Bootes).

Material: Papier, leicht bläulich.

Wasserzeichen: Kopfbild des Malers Sorolla.

Unterschriften: Luis Nicolau d’Olwer (Gobernador), Adolfo Castaño Orejón (Interventor), Antonio Puch Sanchez (Cajero).

Gravur: Camilo Delhom (1894 – 1970).

Druck: Thomas de la Rue, London.

Format: 121 mm x 80 mm

Nummerierung: A5759587 (ohne Serienbezeichnung und mit Serie A (wohl nicht ausgegeben)

Auflage: 20.000.000

Im Umlauf: 17. Oktober 1938 – 31. März 1939 in der republikanischen Zone

Authentizität: Original-Banknote

Sammlung: Uwe Bronnert

Zitat: ESP-87a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II–General Issues)

B530 (Linzmayer: The Banknote Book – Spain)

 

Uwe Bronnert

 

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