top of page

Lexikon: Bunte Scheine

Im 19. Jahrhundert, in der Zeit der Reichsgründung 1871, hatten nicht nur die größeren deutschen Staaten wie Preußen und Bayern ihr eigenes Papiergeld sowie von privaten Banken ausgegebene Banknoten, auch die meisten der kleinen Staaten ließen Staatspapiergeld in Mengen herstellen, die über die Bedürfnisse des eigenen Landes hinausgingen und die Nachbarstaaten regelrecht überschwemmten.


Beispiele:

GK-52: Baden, Badische Bank, 10 Gulden vom 1. Dezember 1870, Vorderseite.

GK-71: Bayern, Königlich Bayerische Staats-Schuldentilgungs-Commission, 5 Gulden vom 5. September 1866, Vorderseite.

GK-144: Hessen, Großherzoglich hessische Staatsschuldentilgungskasse, 10 Gulden vom 1. Juli 1865, Vorderseite.

GK-233: Nassau, Herzoglich nassauische Landesbank, 5 Gulden vom 24. Juli 1865, Vorderseite.

GK-235: Oldenburg, Großherzoglich Oldenburgisches Staatsministerium, 5 Thaler vom 1. Januar 1869, Vorderseite.

GK-311: Preußen, Haupt-Bank-Kasse, 10 Thaler vom 18. Juni 1867, Vorderseite.

GK-463: Sachsen, Königlich Sächsisches Cassen-Billet, 5 Thaler vom 2. März 1867, Vorderseite.

GK-642: Sachsen-Weimar-Eisenach, Großherzoglich Saechsische Kassen-Anweisung, 1 Thaler vom 22. Juni 1870, Vorderseite.


GK-691: Württemberg, Königliche Staats-Haupt-Kasse, 10 Gulden vom 1. Januar 1858, Vorderseite.


Vielfach erlaubten sie auch Notenbanken, denen sie großzügig Konzessionen erteilten, zusätzlich Banknoten auszugeben, deren Umlauf ebenfalls mehr auf die Nachbargebiete ausgerichtet war. Bei der Reichsgründung 1871 existierten allein 32 solcher Emissionsbanken. Die vielen Arten von Geldscheinen wurden oft "Bunte Scheine" genannt, womit man das Papiergelddurcheinander in Deutschland meinte.


Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski


Literaturempfehlung:


Grabowski / Kranz:


Das Papiergeld der altdeutschen Staaten


Geldscheine der Staaten auf dem Gebiet des 1871 gegründeten Deutschen Reichs von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts


Verlag: Battenberg Verlag

ISBN: 978-3-86646-188-8

Auflage: 1. Auflage 2020

Abbildungen: durchgehend farbig

Hardcover: 344 Seiten

Format: 17 x 24 cm

Preis: 69,00 Euro


bottom of page