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AutorenbildAlbert Pick

Lexikon: Emmissionsbank in Polen

In den von den deutschen Truppen während des Zweiten Weltkriegs besetzten polnischen Gebieten (mit Ausnahme der an das Deutsche Reich angeschlossenen Gebiete Westpreußens, Posens sowie Ost-Oberschlesien) galten zunächst Reichskreditkassenscheine als Zahlungsmittel. Nach Bildung des sog. Generalgouvernements erhielt dieses Gebiet eigenes Papiergeld. Alte 100-Zloty-Noten der Bank Polski mit Daten von 1932 und 1934 wurden provisorisch überdruckt, aber schon bald wegen zahlreicher Fälschungen des Überdrucks wieder aus dem Verkehr gezogen.


ZWK-25c: Behelfsausgabe mit Übderdruck "Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete" auf 100 Zlotych der Bank Polski von 1934.



Die 1940 gegründete Emissionsbank in Polen (Bank Emisyjny w Polsce) mit Sitz in Krakau übernahm alle im Gebiet des Generalgouvernements befindlichen Reichskreditkassen und gab noch im gleichen Jahr eigene 1-, 2-, 5-, 10-, 20-, 50-, 100- und 500-Zloty-Noten in polnischer Sprache aus. Auch von diesen Scheinen tauchten bald Fälschungen auf, und man sah sich bereits 1941 veranlasst, einige Werte in leicht veränderter Ausführung auszugeben.

In der Bevölkerung wurden die Scheine der Emissionsbank wegen dem Banksitz auch "Krakauer Zloty" genannt.


ZWK-30: Note der Emissionsbank in Polen über 20 Zlotych vom 1. März 1940. Vorderseite links Frau mit zwei Kindern, rechts Porträt der Freiheitskämpferin Emilie Plater.

Rückseite mit der Burg Wawel in Warschau und allegorischen Figuren, links für das Bauwesen und rechts für die Wissenschaft.


ZWK-37: Note der Emissionsbank in Polen über 50 Zlotych vom 1. August 1941.

Vorderseite links stehende Frau und rechts Porträt der Freiheitskämpferin Emilie Plater.

Rückseite mit der Tuchhalle von Krakau.


Von der zweiten Ausgabe mit Datum 1941 gibt es Werte zu 1, 2, 5, 20, 50 und 100 Zloty.

Darüber hinaus existieren zeitgenössische Entwürfe in polnischer oder ukrainischer Sprache (für den Distrikt Galizien) sowie ein Probedruck des polnischen Entwurfs zu 1000 Zloty aus dem Jahr 1943 (ebenfalls mit Datum von 1941), die wegen der Inflation im Generalgouvernement ausgegeben werden sollten, wozu es aber nicht mehr kam. 2004 entstanden moderne Nachdrucke des polnischen Entwurfs.


ZWK-39a: Moderner einfarbiger Nachdruck des polnischen Probedrucks über 1000 Zloty

von 1941 (1943), Vorderseite rechts Kopf eines Krakauer Bürgers mit Hut,

Rückseite Burg Wawel in Krakau.



Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

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