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- Neue Auflage des Standard-Katalogs zum englischen Papiergeld
Pam West, Vicent Duggleby: English Paper Money, Including Polymer, Treasury and Bank of England from 1694 (Englisches Papierguld inklusive Polymer-Banknoten, Schatzamt und Bank von England seit 1694) 416 Seiten, Broschur, durchgehend farbige Abbildungen, Format 14,8 cm x 21 cm, Sutton, Surrey 2023. Preis: 25,00 £. ISBN: 978-0-9543457-9-2 Bereits in 10. Auflage erschien der von Pam West bearbeitete Standardkatalog zum englischen Papiergeld seit 1694. Die Basis bildet die 1975 von Vincent Duggleby erschienene Erstauflage. Ganz aktuell findet sich die Abbildung eines Musterscheins mit König Charles III. auf dem Titel. Die neue Auflage führt nach einer Einleitung mit allgemeinen Angaben zum Katalog und zu den Bewertungen sowie zu Serien und Kontrollnummern und zum Aufbau einer Sammlung zuerst die englischen Schatzscheine aus der Zeit von 1914 bis 1928 auf. Das Kapitel beginnt mit einer Einleitung, in der u.a. auch verschiedene Entwürfe gezeigt werden. Der anschließende Katalogteil umfasst drei Ausgaben aus der Zeit des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918, zu denen u.a. auch Scheine mit Überdrucken gehören, die während des Einsatzes britischer Truppen auf den Dardanellen genutzt wurden. In den Jahren 1919 bis 1928 gab es weitere drei Ausgaben solcher Schatzscheine. Den weitaus größten Teil des Katalogs macht das Kapitel zu den Noten der Bank of England aus. Die Katalogisierung erfolgt nach den Amtszeiten der jeweiligen „Chief Cashiers“ der Bank. Als Varianten werden verschiedene Unterschriften aufgeführt, aber natürlich auch die verwendeten Serien und andere Unterscheidungsmerkmale. Bewertungen erfolgten in den drei Erhaltungsgraden VF (Very Fine, III, gebraucht), EF (Extra Fine, II, leicht gebraucht) sowie UNC (Uncirculated, I, kassenfrisch). Den Abschluss bildet ein Überblick zu Fehldrucken sowie allgemeine Informationen für Sammler. Der neue Katalog ist ein Muß für jeden ernsthaften Sammler englischer Banknoten. Interessenten wenden sich bitte direkt an British Notes, Pam West, PO Box 257, Sutton, Surrey, SM3 9WW, www.britishnotes.co.uk, E-Mail: pam@britishnotes.co.uk. Hans-Ludwig Grabowski
- Leserpost: 100 Mio. Mark der Reichsbahn mit Serie M
Sehr geehrte Damen und Herren, den Schein habe ich gerade "erbeutet": RVM-7h mit dem Buchstaben M (Deutsche Reichsbahn, 100 Millionen Mark vom 25. September 1923). Der steht so weder im älteren Katalog Müller/Geiger, noch im Grabowski von 2021 drin. Mit freundlichen Grüßen M. Brehme Anmerkung der Redaktion Bei der Ausgabe des Reichsverkehrsministers zu 100 Millionen Mark vom 25. September 1923 mit Stern vor einer 6-stelligen Kontrollnummer (Grabowski, Die deutschen Banknoten ab 1871: RVM-7h bzw. Müller/Geiger/Grabowski, Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost: 002.13o) waren bislang nur die Serien A, B, G, H und L nachgewiesen und in die Kataloge aufgenommen. Die Serie M habe ich mir für mögliche Neuauflagen der Kataloge notiert. Vielen Dank für Ihre Meldung und das Foto. Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Müller/Geiger/Grabowski: Deutsches Notgeld, Band 13: Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost Titel: Gietl Verlag ISBN: 978-3-86646-580-0 Auflage: 2. Auflage 2016 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 344 Preis: 39,90 Zur Leseprobe Mehr lesen
- Anschütz & Co.: Goldmark-Notgeld 1923
Als in der Hyperinflation Ende 1923 die deutsche Markwährung total zusammenbrach, suchten selbst kleinere Gesellschaften wie die Kieler Firma Anschütz & Co. nach kreativen Lösungen zur Schaffung von wertbeständigem Notgeld zur Vereinfachung der Lohn- und Gehaltszahlungen. In dieser Situation zahlte Anschütz & Co. die Hälfte der Löhne Anfang November 1923 mit wertbeständigen Verrechnungsscheinen auf Goldmark-Basis. Die schleswig-holsteinische Firma Anschütz & Co. aus Kiel-Neumühlen zahlte mit ihrem Verrechnungsscheinen über 1, 5 und 10 Goldmark vom 7. bis zum 14. November 1923 50% der Löhne und Gehälter an ihre Arbeitnehmer wertbeständig aus. Den Werksangehörigen wurde das Goldnotgeld jederzeit zum Dollarkurs des vorangegangenen Tages für den Dollar gleich 4,20 Goldmark in deutsches Papiergeld (Papiermark) umgewechselt. In den Erlösen aus dem durch eine niederländische Tochtergesellschaft besorgten Export der Werkserzeugnisse standen laufend Devisen zum Ankauf der benötigten Papiermark-eträge zur Verfügung. Anschütz & Co., Verrechnungsschein über 1 Goldmark, ausgegeben in Kiel-Neumühlen am 7.11.1923. Anschütz & Co., Verrechnungsschein über 5 Goldmark, ausgegeben in Kiel-Neumühlen am 7.11.1923. Anschütz & Co., Verrechnungsschein über 10 Goldmark, ausgegeben in Kiel-Neumühlen am 7.11.1923. Die Firma Anschütz ist auch heute noch ein Spezialist für Navigations- und Brückensysteme für die kommerzielle Schifffahrt, Megayachten und Marineschiffe. Das Kieler Unternehmen hat derzeit etwa 550 Beschäftigte. Hans-Georg Glasemann Bildquelle: KENOM (6/2023) Literaturhinweis (Daten und Texte teilweise entnommen): Wilhelmy, Rudolf; Geschichte des deutschen wertbeständigen Notgeldes von 1923/1924, Dissertation, Berlin, 1962. Literaturempfehlung: Manfred Müller: Deutsches Notgeld, Band 12: Das wertbeständige Notgeld der deutschen Inflation 1923/1924 Titel: Gietl Verlag ISBN: 978-3-86646-519-0 Auflage: 1. Auflage 2011 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 608 Preis: 39,90 Euro
- Zahlungsmittel der britischen Streitkräfte
Zur Versorgung von Angehörigen der britischen Streitkräfte und deren Familien im In- und Ausland gründete die britische Regierung 1920 durch Zusammenlegung der "Expeditionary Force Canteens" (EFC) und des "Navy and Army Canteen Board" (NAACB) die "Navy, Army and Air Force Institutes" (NAAFI). Die NAAFI weitete ihre Tätigkeit in der Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aus und unterstützte britische Militärstützpunkte und Einsätze auf der ganzen Welt, von den Bermudas und Jamaika bis nach Singapur und China. Die NAAFI war von Anfang an nicht nur für die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs in Geschäften und Supermärkten zuständig, sondern betrieb neben stationären und mobilen Kantinen (u.a. auf Schiffen der Marine) auch Restaurants, Clubs, Bars, Cafés sowie Freizeit-, Sport- und Erholungseinrichtungen und sogar Wäscherein. Der Zweck der NAAFI besteht bis heute nicht in der Erwirtschaftung von Gewinn, sie ist also eine sog. "Non-Profit-Organisation". Für den Einsatz in Kriegsgebieten erhalten die Zivilbeschäftigten der NAAFI Uniformen und sind dem Expeditionary Forces Institute (EFI) unterstellt. Auf der Abbildung sehen wir den ersten im besetzten Berlin im Juli 1945 eingesetzten mobilen Kantinenwagen der NAAFI/EFI. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Anzahl der NAAFI-Einrichtungen drastisch von 1.350 auf fast 10.000 an. Darunter waren allein 800 Kantinen auf größeren Schiffen und 900 mobile Kantinen. Die Anzahl der Beschäftigten stieg von zuvor 8.000 auf den Höchststand von über 110.000, um die britischen Truppen im aktiven Dienst zu unterstützen. 1942 beschäftigte die NAAFI so allein 4.000 Künstler für die Truppenbetreuung. Die Anzahl der täglich verkauften Zigaretten belief sich während des Kriegs auf etwa 24 Millionen Stück. Für die britischen Streitkräfte im besetzten Deutschland und Österreich wurden 1946 erstmals eigene Zahlungsmittel ausgegeben. Zuerst wurden Kunststoff-Münzen zu 1/2 und 1 Penny ohne Datum genutzt, die von der bekannten Londoner Wertpapierdruckerei Thomas De La Rue hergestellt wurden. Sie sind zwar auf den ersten Blick kein Papiergeld, der Druck erfolgte aber auf Papier, das laminiert wurde. Man findet sie deshalb auch im "Standard Catalog of World Paper Money – Specialized Issues" bei Großbritannien unter M7 und M8. Am 1. August 1946 wurden sog. "Special Voucher" (Sondergutscheine) der britischen Streitkräfte eingeführt. Auch sie waren Anfangs nur im besetzten Deutschland und Österreich gültig, wurden aber ab 6. Mai 1947 auch für britische Truppen im besetzten Japan freigegeben. Es kommen auch Scheine mit Überdruck für Schiffskantinen vor (ISSUED IN H.M. SHIPS AFLOAT FOR USE IN NAAFI CANTEENS ONLY), deren Besatzungen ebenfalls in Japan eingesetzt wurden. Von der ersten Serie der Gutscheine gab es Nominale zu 3 und 6 Pence sowie 1 Shilling, 2 Shillings und 6 Pence, 5 und 10 Shillings sowie 1 Pound. Nach dem Zweiten Weltkrieg sank an die Anzahl der Einrichtungen und Beschäftigten rapide. die NAAFI musste ihren Betrieb umstellen und 1947 beschäftigte sie nur noch 65.000 Mitarbeiter. Pro Woche wurden in dieser Zeit etwa 200 NAAFI-Einrichtungen geschlossen. 1948 wurde die zweite Serie Gutscheine der britischen Streitkräfte mit den gleichen Nominalen der Serie von 1946 zuzüglich einem 5-Pounds-Schein ausgegeben. Seit den 1950er Jahren unterstützt die NAAFI die britischen Streitkräfte im In- und Ausland, darunter bei Einsätzen im Falkland-Konflikt 1982, wo rund um die Uhr 25.000 Menschen zu versorgen waren, in den beiden Golfkriegen, in Afghanistan und vielen weiteren. 1955 verlegte die NAAFI ihren internationalen Hauptsitz nach Rheindahlen bei Mönchengladbach, wo die Britische Rheinarmee ihr Hauptquartier hatte. Die dritte Serie der britischen Militär-Gutscheine mit Werten der üblichen Wertstufen bis 1 Pound kam 1956 in Umlauf. 1962 folgte die vierte Serie der Gutscheine, ebenfalls in der Stückelung der ersten Serie von 1946 mit Werten bis 1 Pound. Die vierte Serie wurde zwar hergestellt, aber nie ausgegeben. In den 1960er Jahren wurde dann außerdem eine fünfte Serie geplant, es sind aber lediglich Musterscheine und einige Druckproben bekannt. Die sechste Serie der Militär-Gutscheine wurde nicht mehr bei Thomas De La Rue, sondern bei Bradbury, Wilkinson & Co. Ltd. gedruckt und stammt aus dem Jahr 1972. Von dieser letzten Serie gibt es lediglich Gutscheine zu 5, 10 und 50 New Pence. Heute ist die NAAFI an weitaus weniger Orten tätig, aber in Deutschland, Gibraltar, Brunei, den Südatlantikinseln und an Bord der Schiffe der Marine präsent, was den britischen Streitkräften und ihren Familien im Ausland nicht nur Bequemlichkeit, sondern auch einen "Geschmack von Heimat" bieten soll. Im Jahr 2006 versorgte die NAAFI Militärangehörige und deren Familien in Großbritannien und Nordirland, Deutschland, Zypern, im Irak, auf den Falkland-Inseln, in Bosnien, im Kosovo, auf der Insel Ascension, in Belize, Brunei, Kenia, Gibraltar und Afghanistan. Mehr als 4.000 Beschäftigte arbeiteten 2006 für die NAAFI, die einen Umsatz von 226 Millionen britischen Pfund in zwölf verschiedenen Währungen erreichte. Hans-Ludwig Grabowski Abb. 1: W.wolny - IWMCollections IWM Photo No.: BU 8974, gemeinfrei Abb. 2, 3, 6 – 13: Hans-Ludwig Grabowski Abb. 4, 5: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
- Neue Weltbanknoten-Varianten: Februar 2024, Teil 2
Europäische Union, Gambia, Guatemala, Guinea, Hongkong (BoC, HSBC, SCB), Kanada, Kongo (Demokratische Republik), Mexiko, Uruguay, Westafrikanische Staaten (Senegal) BNB = The Banknote Book (von Owen W. Linzmayer) SCWPM = Standard Catalog of World Paper Money (vergriffen) Europäische Union 20 Euro, neue Auflage BNB B110n4: wie BNB B110n3 (SCWPM 22), aber mit neuer Unterschrift (Lagarde) und Präfix N (Oesterreichische Banknoten und Sicherheitsdruck). 200 Euro, neue Auflage BNB B113e4: wie BNB B113e3 (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuer Unterschrift (Lagarde) und Präfix E (François-Charles Oberthur Fiduciaire). Gambia 20 Dalasis von 2023 BNB B237c: wie BNB B237b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Jallow/Saidy) und neuem Jahr. 50 Dalasis von 2023 BNB B238c: wie BNB B238b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Jallow/Saidy) und neuem Jahr. Guatemala 10 Quetzales vom 14.04.2021 BNB B606l: wie BNB B606k (SCWPM 123), aber mit neuem Datum (14 DE ABRIL DE 2021) und neuem Drucker-Imprint (G&D Currency Technology). Guinea 1000 Francs Guinéens von 2022 BNB B339d: wie BNB B339c (SCWPM 48), aber mit neuen Unterschriften (Cissé/Kaba) und neuem Jahr. Hongkong (Bank of China) 500 Dollars vom 01.01.2023 BNB B924c: wie BNB B924b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuer Unterschrift (Sun) und neuem Datum (1 JANUARY 2023). Hongkong (The Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited) 50 Dollars vom 01.01.2023 BNB B697c: wie BNB B697b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Liao/Rosha) und neuem Datum (1 JANUARY 2023). Hongkong (Standard Chartered Bank) 20 Dollars vom 01.01.2023 BNB B423c: wie BNB B423b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Razvi/Huen) und neuem Datum (1 JANUARY 2023). 50 Dollars vom 01.01.2023 BNB B424c: wie BNB B424b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Razvi/Huen) und neuem Datum (1 JANUARY 2023). 500 Dollars vom 01.01.2023 BNB B426b: wie BNB B426a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Razvi/Huen) und neuem Datum (1 JANUARY 2023). Kanada 5 Dollars, neue Auflage BNB B371f: wie BNB B371e (SCWPM 106), aber mit neuen Unterschriften (Rogers/Macklem). Kongo (Demokratische Republik) 100 Francs, neue Auflage BNB B320f: wie BNB B320e (SCWPM 98), aber mit neuem Drucker-Imprint (OBERTHUR fiduciaire). 200 Francs, neue Auflage BNB B321e: wie BNB B321d (SCWPM 99), aber mit neuem Drucker-Imprint (OBERTHUR fiduciaire). Mexiko 100 Pesos vom 10.07.2023 BNB B715i: wie BNB B715h (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Datum (10 JUL. 2023). 500 Pesos vom 12.06.2023 BNB B717u: wie BNB B717t (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Datum (12 JUN. 2023). Uruguay 1000 Pesos von 2021 BNB B557c: wie BNB B557b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Arrieta/Labat) und neuem Jahr. Westafrikanische Staaten (Senegal) 500 Francs CFA von 2024 BNB B120Km: wie B120Kl (SCWPM 719K), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe K = Senegal. Donald Ludwig (polymernotes.org) (Abb. Owen W. Linzmayer, The Banknote Book, Hartmut Fraunhoffer, banknoten.de und Stane Straus, polymernotes.org)
- Besuchen Sie uns auf der NUMISMATA am kommenden Wochenende in München
Am 2. und 3. März 2024 findet mit der NUMISMATA in München wieder Europas größte Münzbörse statt. Lesen Sie HIER mehr zu der allseits beliebten Veranstaltung, auf der natürlich auch den Battenberg Gietl Verlag mit einem großen Stand (Box E3) und seiner Fachliteratur vertreten sein wird. Besuchen Sie uns in München und sprechen Sie persönlich mit mir, ich freue mich auf Sie. Zum Hallenplan der NuUMISMATA: https://www.numismata.de/muenchen/besucherservice/hallenplan/ Hans-Ludwig Grabowski Redakteur Geldscheine-Online und "Der Geldscheinsammler"
- Lexikon: Inflation
Als Inflation bezeichnet man eine Überversorgung der Wirtschaft mit Zahlungsmitteln durch Vermehrung des umlaufenden Geldes ohne eine entsprechende Produktionssteigerung. Die Folge ist eine geringere Kaufkraft des Geldes und Preissteigerungen. Deutsche Reichsbank: Reichsbanknote zu 100 Billionen Mark vom 15. Februar 1924. Magyar Nemzeti Bank: 1 Milliarde B-Pengö (1 Milliarde Billionen Pengö) vom 3. Juni 1946. Reserve Bank of Zimbabwe: 100 Billionen Dollars von 2008. Die größten Inflationen gab es in Deutschland 1922/23, Ungarn 1946 und Simbabwe 2007/08. Besuchen Sie zum Thema Inflation auch unsere Galerie zur deutschen Inflation nach dem Ersten Weltkrieg im Museum: https://www.geldscheine-online.com/inflation Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
- Vom Slowakischen Volksaufstand bis zum Ende der Slowakischen Notenbank
Für viele Slowaken ging mit der Staatsgründung 1939 ein Traum in Erfüllung: Zum ersten Mal in der Geschichte hatten sie einen eigenen Staat. Dass dieser Staat ein Vasallenstaat von Hitlers Gnaden war, wurde zunächst verdrängt. Doch im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wuchs bei vielen Slowaken die Unzufriedenheit mit dem eigenen klerikal-faschistischen Regime unter dem katholischen Priester Jozef Tiso (* 13. Oktober 1887 in Nagybiccse, heute Bytča; † 18. April 1947 in Bratislava) und der deutschen wirtschaftlichen Ausplünderung des Landes. Die 1942 einsetzende Deportation der slowakischen Juden erregte den Unmut der Bevölkerungsmehrheit. Nach der Niederlage der Wehrmacht in Stalingrad formierte sich auch unter den Soldaten der slowakischen Armee Widerstand. Hunderte, die auf Seiten der Wehrmacht an der Ostfront gekämpft hatten, desertierten und schlossen sich der Roten Armee an. Im Land bereiteten sich die bürgerliche und die sozialistische Opposition auf einen Aufstand vor. Unter der Führung des so genannten Nationalrats wurden Versorgungslager angelegt und Pläne für eine militärische Aktion ausgearbeitet. Entscheidend war, dass sich ein ganzes Armeekorps - 24.000 Mann mit kriegsmäßiger Ausrüstung - der Opposition anschloss. Der Gouverneur und auch andere Mitarbeiter der Nationalbank dürften in die Pläne eingeweiht gewesen sein, denn auf Anweisung des Gouverneurs Imrich Karvaš wurde noch vor Ausbruch des Aufstandes ein großer Teil der Zahlungsmittel nach Banská Bystrica (Neusohl) gebracht. Gründe dafür waren die günstige geographische Lage, die Sicherheit vor Luftangriffen - Bratislava war am 16. Juni 1944 zum ersten Mal bombardiert worden - und die modernen Tresorräume der dortigen Zweigstelle der Nationalbank. Zahlen nach Veronika Macháčková, Slowakische Nationalbank, Diplomarbeit Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.), Universität Wien, September 2010, S. 89. Am 27. August 1944 kam es in Turčiansk ý Svatý Martin zu einem folgenschweren Zwischenfall. 22 deutsche Offiziere aus Rumänien, wo wenige Tage zuvor ein Staatsstreich von König Michael I. das mit Hitler verbündete Regime von Marschall Ion Antonescu gestürzt hatte, wurden von slowakischen Soldaten entwaffnet, gefangen genommen und am nächsten Morgen erschossen. Das Massaker wurde zum Auslöser eines Aufstandes, der innerhalb weniger Tage weite Teile der Slowakischen Republik erfasste. Zunächst schien der Aufstand zu gelingen. Der Slowakische Nationalrat übte die gesetzgebende und die vollziehende Gewalt auf einem Gebiet von etwa 20.000 qkm mit 1,5 Millionen Einwohnern aus. Politische Parteien und Gewerkschaften nahmen ihre Arbeit auf, sogar Zeitungen erschienen und ein Radiosender strahlte sein Programm aus. Am 17. Oktober begann jedoch die Gegenoffensive der Wehrmacht und von SS-Einheiten, die zehn Tage später das Zentrum des Aufstandes, Banská Bystrica, besetzten. Die Aufständischen zogen sich in die Berge zurück, von wo aus sie bis Kriegsende einen Partisanenkampf gegen die deutsche Wehrmacht führten. Der Aufstand hatte direkte Auswirkungen auf die SNB. Der amtierende Gouverneur Karvaš wurde verhaftet. Die auf slowakischem Gebiet verbliebene deutsche Armee kostete die slowakische Staatskasse enorme Summen. Mit der Novelle des Zentralbankgesetzes Nr. 44/1939 musste die Bank dem Staat einen Kredit gewähren. Die Bank war gezwungen, neue Banknoten im Gesamtwert von 1500 Millionen Kronen in Umlauf zu bringen. Am 18. Oktober 1944 überschritten die ersten Einheiten der Roten Armee die Grenze zur Ostslowakei. Die deutsche Gegenoffensive verhinderte zwar den sowjetischen Durchbruch ins Donautal, nicht aber den allmählichen Rückzug der Front bis in die Mittelslowakei. In den von sowjetischen Truppen und slowakischen Partisanenverbänden befreiten Gebieten übernahm der Slowakische Nationalrat die Staatsgewalt. In Košice richtete er eine Hauptkasse ein. Ende 1944 übertrug ihr das sowjetische Oberkommando das Recht, Papiergeld auszugeben, das die einmarschierende Rote Armee in ihrem Gepäck mitbrachte. Es handelte sich um Anweisungen im Wert von 1, 5, 20, 100, 500 und 1000 Kronen. Die Scheine sind im typischen Design der Druckerei GOSZNAK hergestellt und tragen die Jahreszahl 1944. Ab Februar 1945 waren sie gesetzliches Zahlungsmittel in den eroberten Gebieten der Slowakei. Während die Anweisungen vom 19. Mai 1945 bis zum 31. Oktober 1945 auch auf dem gesamten Gebiet der Tschechoslowakei gesetzliches Zahlungsmittel waren, blieb das Umlaufgebiet des slowakischen Papiergeldes auf die Slowakei beschränkt. Die 1-Kronen-Anweisung blieb sogar bis zum 25. April 1946 gültig. Anweisung, 1944, 1 Krone, Vorder- und Rückseite. Anweisung, 1944, 5 Kronen, Vorder- und Rückseite. Anweisung, 1944, 20 Kronen, Vorder- und Rückseite. Anweisung, 1944, 100 Kronen, Vorder- und Rückseite. Anweisung, 1944, 500 Kronen, Vorder- und Rückseite. Anweisung, 1944, 1000 Kronen, Vorder- und Rückseite. Der Geldumlauf in der wiedererstandenen Tschechoslowakei war kompliziert. Neben der Protektoratskrone, der Reichsmark und der slowakischen Krone waren auch ungarische Pengö, sowjetische Rubel und polnische Złoty im Umlauf. Die Nationalbank der Tschechoslowakei (NBČS) musste dieses Problem so schnell wie möglich lösen. Eine ihrer ersten Aufgaben war daher der Einzug der Fremdwährungen, so dass zwei Währungsräume entstanden: der tschechische und der slowakische. In diesen war die Währung des jeweils anderen nicht gültig. Am 1. April 1945 schuf das tschechoslowakische Finanzministerium „das Tschechoslowakische Währungsbüro“, das die Währungsangelegenheiten regeln sollte. Die Interimsverwaltung der SNB verbot ihren Filialen, diesen Namen zu verwenden, da die SNB noch nicht rechtlich aufgelöst war. Eine der wichtigsten Maßnahmen der Interimsverwaltung der SNB war die Kennzeichnung der umlaufenden 100, 500 und 1000 Kronen mit Wertmarken, um die Einführung der Einheitswährung, der Tschechoslowakischen Krone, vorzubereiten. Vom 3. Juli an sollten eigentlich nur noch diese Scheine in Umlauf gesetzt werden. Dies sollte auch für die Anweisungen von 1944 gelten. Hiergegen sprach sich jedoch das Hauptquartier der Roten Armee aus, man befürchtete, dass dies die Truppenbewegungen zwischen der Sowjetunion, der Slowakei und der Tschechei (Böhmen und Mähren) erschweren würden. Tschechoslowakisches Währungsbüro, Marke mit dem Buchstaben E und dem Aufdruck 100. Tschechoslowakisches Währungsbüro, Marke mit dem Buchstaben E und dem Aufdruck 500. Tschechoslowakisches Währungsbüro, Marke mit dem Buchstaben E und dem Aufdruck 1000. Das Tschechoslowakische Währungsbüro, Marke mit dem Buchstaben K. Das Tschechoslowakische Währungsbüro, Marke mit dem Buchstaben B. Das Tschechoslowakische Währungsbüro, Mark mit dem Buchstaben Y. Die in Stahldruck hergestellten Marken wurden von der Londoner Wertzeichendruckerei Thomas De La Rue geliefert. Sie zeigen das Bildnis des ehemaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk (* 7. März 1850 in Hodonín, Kaisertum Österreich; † 14. September 1937 in Lány) und tragen die Aufschrift „ČESKOSLOVENSKO“. Für die (sowjetischen) Befehle mit der Jahreszahl 1944 wurden blaue Marken mit dem Buchstaben „E“ verwendet. Zusätzlich erhielten sie folgende Aufdrucke für die entsprechenden Nennwerte: 100 in schwarz, 500 und 1000 in rot. Die slowakischen Banknoten zu 100 Ks wurden mit einer gelben Marke mit dem Buchstaben „K“, die zu 500 Ks mit einer orangefarbenen Marke mit dem Buchstaben „B“ und die zu 1000 Ks mit einer roten Marke mit dem Buchstaben „Y“ versehen. Die nicht verwendeten Marken wurden 1952 in der Papierfabrik „Cisařský mlýn“ in Prag-Holešovicích vernichtet. Neben den gekennzeichneten Banknoten gab die Slowakische Nationalbank vor ihrer Auflösung am 31. Oktober 1945 eine Anweisung über 2000 Kronen mit der Aufschrift „Republika Československá“ aus. Sie war ebenfalls nur im Gebiet der Slowakei vom 24. August bis 31. Oktober 1945 gesetzliches Zahlungsmittel. Republika Československá, 1945, 2000 Kronen, Vorder- und Rückseite. Am 19. Oktober 1945 erließ der tschechoslowakische Präsident das Dekret Nr. 139 über die Einrichtung der Rechtsverhältnisse der NBĊS: „Die Nationalbank der Tschechoslowakei übt ihre Tätigkeit auf dem tschechischen und mährischen gebiet nach dem Gesetz Nr. 346/1920 der tschechoslowakischen Gesetzessammlung über die Aktienzettelbank und auf dem Slowakischen Gebiet nach der slowakischen Regierungsverordnung Nr. 44/1939 über die Slowakische Nationalbank aus.“ Am 31. Oktober 1945 erfolgte dann die Währungsreform und die Einführung einer gemeinsamen Währung in der neuerstandenen Tschechoslowakischen Republik. Uwe Bronnert Literatur: Jan Bajer, Papírová platidla Československa 1919 – 1993, České republiky Slovenské republiky 1993 – 2003, Praha 2003. Günter Graichen, Die Geldzeichen der Tschechoslowakei, Berlin (Ost) 1983. Veronika Macháčková, Slowakische Nationalbank, Diplomarbeit Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.), Universität Wien, September 2010.
- Aus privaten Sammlungen: Interims-Note von Deutsch-Ostafrika, Fehldruck mit veränderter Kontrollnummer
Deutsch-Ostafrika (DOA) wurde ab 1884 von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft erworben und war die größte und reichste deutsche Kolonie. Sie umfasste die heutigen Staaten Tansania, Ruanda und Burundi sowie einen Teil des heutigen Mosambik. In der Region kursierte die indische Rupie, weshalb man diese Währung auch für die deutschen Kolonialausgaben beibehielt. Am 1. April 1903 übernahm die deutsche Reichsregierung das Münzrecht, welches vorher die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft ausgeübt hatte. Bereits 1890 ging die Verwaltung der Kolonie auf das Deutsche Reich über. Man erlaubte aber der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft eine eigene Notenbank – Die Deutsch- Ostafrikanische Bank (DOAB)– zu gründen, die am 23. Juni 1905 ihre Arbeit aufnahm und ihren Sitz in Daressalam hatte. Der festgesetzte Umtauschwert der DOA-Rupie lag bei 1 RM = 0,75 Rupien. Im Ersten Weltkrieg wurde die Kolonie von der Versorgung durch das Reich und damit auch von Papier- und Münzlieferungen abgeschnitten, man behalf sich deshalb mit primitiven Kriegsausgaben. Der Druck dieser Interims-Banknoten wurde durch die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung GmbH in Daressalam und an anderen Orten ausgeführt. Nach der Kapitulation der deutschen Schutztruppe am 14. November 1918 ließ General von Lettow-Vorbeck den einheimischen Askaris (farbige Soldaten der Schutztruppe) und Trägern noch 1,5 Millionen Rupien in Interims-Noten auszahlen, die später von der deutschen Regierung eingelöst wurden. Durch die primitive Art ihrer Herstellung während des Krieges und die Nutzung aller verfügbaren Papierarten – von Karton über Jutepressung bis zum Ölpapier – ist eine faszinierende Variantenvielfalt entstanden, wie sie mit keiner anderen Papiergeldausgabe vergleichbar ist. Die Interims-Noten von Deutsch-Ostafrika sind deshalb zu einem beliebten Sammelgebiet geworden. Neben den Unterschieden zu den verschiedenen Ausgaben, Papiersorten, Unterschriften, Geheimzeichen und vielem mehr gibt es noch eine Reihe weiterer Besonderheiten, welche zum Teil sehr selten vorkommen, deshalb gesondert katalogisiert werden und höhere Bewertungen rechtfertigen. Zu ihnen zählen auch veränderte Kontrollnummern. Das vorliegende Stück ist eigentlich vom Grundschein her eine ganz normale 1-Rupien-Note vom 1. Februar 1916 (DOA-30). Es handelt sich aber um einen Fehldruck (F1), bei dem der obere Serienbuchstabe H auf der Rückseite unten durch einen Verbindungsstrich geschlossen ist. Hinzu kommt eine weitere Besonderheit. Auf der Rückseite wurde bei den Kontrollnummern eine ganze Zahlengruppe handschriftlich ergänzt (B7c), hier die "643". Die Kontrollnummern wurden meist durch Eingeborene mit Hand aufgestempelt. Dabei kam es öfters vor, dass Teile einer Nummer nicht lesbar waren, Nummern falsch gestempelt wurden, auf dem Kopf standen oder ganz fehlten. Deswegen wurden fehlende Zahlen teilweise oder ganz handschriftlich korrigiert oder ergänzt. Objekttyp: Interims-Note Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski Authentizität: Original Land/Region/Ort: Deutsch-Ostafrika, Daressalam/Tabora Emittent: Deutsch-Ostafrikanische Bank, Zweigniederlassung Daressalam Nominal: 1 Rupie Datierung: 1. Februar 1916 Vorderseite: Kleiner (neuer) Reichsadler, sieben Sterne neben dem Adler Rückseite: Text und violetter Diagonalstempel mit Nennwert und Ornamenten Unterschrift: zwei violette Faksimile-Unterschriften: Berendt, A. Frühling Material: sämisches Papier ohne Wasserzeichen, mit Geheimzeichen (vier Balken) Format: 102 mm x 63 mm Druck: Deutsch Ostafrikanische Zeitung G.m.b.H., Daressalam Nummerierung: H2 / 64643 Gültigkeit: Februar 1916 bis November 1918 Zitate: DOA-30F1.B7c (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com. Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine 23. Auflage 2023/2024 ISBN: 978-3-86646-224-3 864 Seiten, durchgehend farbig Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Bestellung über den Verlags-Shop
- Leserpost: Regionalgeld aus Freyung
Sehr geehrte Redaktion! Bei meinem letzten Aufenthalt in Freyung im Bayerischen Wald fiel mir ein Werbeplakat ins Auge, das Regionalgeld aus Freyung bewirbt. Das so genannte "Freygeld" wird ausgegeben von der Werbegemeinschaft Freyung und umfasst die Werte 4, 5, 10, 20 und 50 Euro. Es gibt zahlreiche Ausgabestellen. Interessierte, die aufgrund ihrer Berufstätigkeit nur Sonntags die Stadt besuchen können, können die Scheine bei einer bekannten Fast-Food-Filiale erwerben. Die Scheine zu 1 und 2 Euro sind leider nicht (mehr) offiziell zu bekommen, sie waren nur bei der Gartenschau 2023 erhältlich und einlösbar. Mehr auf: https://www.werbegemeinschaft-freyung.de/freygeld/ M. Dietl Anmerkungen der Redaktion Das gute alte Regionalgeld: Der Erfolg des Bürgermeisters von Wörgl in Tirol, Michael Unterguggenberger, in den Jahren 1932/33 machte Schule und wurde sogar verfilmt. Bereits 1931 gab es in Erfurt und Ulm "Wära"-Gutscheine und in Gera den "Tauscher". In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder mehr oder weniger erfolgreiche Versuche, über Regionalgeld die Wirtschaft und den Handel in der eigenen Region zu fördern. Denken wir nur an den "Chiemgauer", den "Berliner", den "Remstaler", den "LechTaler", den "Zeller" oder die "Oderblüte". Die Stadt Köthen in Anhalt gab 2012 sogar moderne "Lutze Taler" aus. Die konnten aber nicht an den Erfolg des Heilers und seiner "Lutze-Taler" im 19. Jahrhundert anknüpfen. 2017 erschien der Katalog "Deutsches Regionalgeld" von Christian Johannes Lange im Eigenverlag, dessen Internetseite inzwischen aber leider abgeschaltet ist. Für Regionalsammler ist das Regionalgeld natürlich ein Muss. Beispiele aus verschiedenen Regionen können aber auch eine Deutschland-Sammlung abrunden. Hans-Ludwig Grabowski
- Lexikon: Cubiertas
Cubiertas sind Geldbrief- oder auch Wertbrief-Versicherungsscheine von Kolumbien bzw. den kolumbianischen Gebieten Cundinamarca, Santander und Tolima aus der Zeit von 1865 bis 1909. Durch ihr geldscheinähnliches Aussehen findet man sie oft auch in Geldscheinsammlungen. Cubierta über 50 Centavos aus den 1870er Jahren. Cubierta über 1 Peso, ausgestellt am 22. September 1891. Cubierta über 50 Centavos, ausgestellt im Mai 1892. Die Inhalte offener Wertbriefe (Geldsendungen) wurden bei der Abgabe zum Versand durch Beamte geprüft. Anschließend wurden die Umschläge verschlossen und mit Cubiertas im entsprechenden Gegenwert als Frankatur und Versicherungspolice auf der Rückseite versiegelt. Die Empfänger wurden bei Eintreffen schriftlich benachrichtigt und bestätigten den Empfang der nachgezählten Geldsendungen durch Gegenzeichnung auf den Cubiertas. Die leeren Umschläge mit den Cubiertas verblieben als Nachweis bei der Post. Die Texte "Certification con contenido" bzw. "Valor Declarado" standen für "Inhaltsbescheinigung" bzw. "angegebener Wert". Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski
- Lexikon: Continental Bills
Continental Bills sind ab 1775 (Beschluss des Continental Congress vom 10.5.1775) von der Union der amerikanischen Staaten zur Deckung der Kosten für den Unabhängigkeitskrieg ausgegebene Geldscheine. United Colonies: USA-S107, Continental Bill über 7 Dollars vom 10. Mai 1775, Vorder- und Rückseite (Abb. HVB Stiftung Geldscheinsammlung). Sie wurden auf die einzelnen Staaten, die für ihre Einlösung verantwortlich waren, verteilt. Zunächst hatten die Scheine den gleichen Wert wie Silbergeld, doch sank dieser bald: Ende 1776 war das Wertverhältnis zum Silberdollar 2 : 1, 1777 war es 10 : 1, 1779 20 : 1, 1780 75 : 1 und 1781 sogar 1000 : 1. Schließlich wurden die Continental Bills für wertlos erklärt. Es gab Scheine in den Werten von 1/6 bis 30 Dollars unter der Bezeichnung "United Colonies" mit folgenden Ausgabedaten: 10.5.1775, 29.11.1775, 12.2.1776, 9.5.1776, 22.7.1776, 2.11.1776 und 26.2.1777. Unter der Bezeichnung "The United States" wurden Scheine von 2 bis 60 Dollars mit den Daten 20.5.1777, 11.4.1778 und 26.9.1778 ausgegeben. Die letzte Ausgabe vom 14.1.1779 trug die Bezeichnung "The United States of North America". Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski












