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Aus privaten Sammlungen: 5-DM-Muster-Banknote der Deutschen Bundesbank von 1960

Aktualisiert: 14. Feb.

Am 26. Juli 1957 wurden durch „Gesetz über die Deutsche Bundesbank“ die Bank deutscher Länder und die Berliner Zentralbank verschmolzen und zur Deutschen Bundesbank. Nach § 14 hatte sie das ausschließlich Recht, Banknoten im Bundesgebiet und West-Berlin auszugeben, die gesetzliche Zahlungsmittel waren. Nach § 38 Abs. 5 blieben die Banknoten der Bank deutscher Länder als Noten der Deutschen Bundesbank weiterhin gültig.

Noch vorhandene Noten durften weiterhin in Umlauf gegeben und nachgedruckt werden.


Die Deutsche Bundesbank entschloss sich, Banknoten unter ihrem eigenen Namen auszugeben und die umlaufenden Banknoten der Bank deutscher Länder so schnell wie möglich zu ersetzen. „Indessen war die Herstellung einer vollständig neuen Serie von Banknoten ein langwieriger und komplizierter Prozeß. Schon die Anfertigung der Vorentwürfe, der Reinzeichnungen, der Stiche der Notenbilder, der Druckplatten und schließlich der Druck selbst beanspruchte eine sich über mehrere Jahre erstreckende Zeit. Zur Verzögerung trug auch bei, daß der Druck der neuen Noten im Inland erst anlaufen mußte.“ [Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Die Noten der Deutschen Bundesbank, Frankfurt a. Main 1964, S. 29.]. Geplant war die Emission von Noten zu 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 DM.


Im Jahr 1958 wurde ein kleiner Kreis von Grafikern (Max Bittrof, Frankfurt am Main; Prof. Ernst Böhm, Berlin; Hermann Eidenbenz, Hamburg; Prof. Kurt Kranz, Hamburg; Erich Meerwald, Darmstadt; Prof. Karl Hans Walter, Nürnberg sowie die Bundesdruckerei, Berlin und das Typographische Institut Giesecke & Devrient, München) aufgerufen, Vorentwürfe abzugeben. Anfang 1959 befand sich die Bundesbank im Besitz von 140 Entwürfen. Für den Druck wurden schließlich die Vorentwürfe des Grafikers Hermann Eidenbenz ausgewählt. Der Druck der neuen Banknoten zu 10, 50 und 500 DM wurden der Bundesdruckerei, Berlin, und die zu 5, 20, 100 und 1000 DM dem Typographischen Institut Giesecke & Devrient GmbH, München, übertragen.


Als erster Wert der neuen Serie erschien am 10. Februar 1961 die Note zu 20 DM, gefolgt vom Wert zu 100 DM am 26. Februar 1962 und zu 50 DM am 18. Juni 1962. Die 10-DM-Note wurde am 21. Oktober 1963 in Umlauf gesetzt, die beiden höchsten Werte erst im Frühjahr 1965 (500 DM) bzw. ab 27. Juli 1964 (1000 DM).


Die Bekanntmachung über die Ausgabe der 5-DM-Banknote erfolgte im Bundesanzeiger

Nr. 83 vom 4. Mai 1963, die Ausgabe selbst folgte ab 6. Mai 1963. Da das Münzregal dem Bund zusteht und darunter auch die 5-DM-Münze fällt, durfte die Bundesbank nur eine von der Bundesregierung genehmigte Menge an 5-DM-Scheinen emittieren.


Die hier abgebildete Banknote ist eine „echte“ Musternote. d. h. sie wurde ausschließlich an staatliche Stellen, Geschäfts- und Notenbanken abgegeben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich über das Aussehen zu informieren und im Zweifelsfall die Echtheit vorkommender Scheine zu erkennen. Sie war also nicht für Sammlerhände bestimmt; anders als z. B. bei Banknoten der Reichsbank oder der Notenbank Cubas und der Tschechoslowakei, wo der Musteraufdruck als Entwertung der Noten zu sehen ist, um sie so an Sammler abgeben zu können.

 
 

Land/Region/Ort: Bundesrepublik Deutschland

Emittent: Deutsche Bundesbank

Nominal: 5 Deutsche Mark

Datierung: 2. Januar 1960

Vorderseite: Brustbild einer unbekannten jungen Venezianerin nach einem Gemälde von Albrecht Dürer. Das Originalgemälde befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Rückseite: Auf einem guillochierten Hintergrund ist ein Eichenzweig mit Eicheln

abgebildet.

Roter Überdruck: Vorderseite: schräg im Druckrahmen „MUSTER“ (69 mm) und auf dem Schaurand zweizeilig „MUSTER/Nr. 0190“; Rückseite: schräg im Druckrahmen „SPECIMEN“ (70 mm).

Material: Weißes Papier mit leicht grünlicher Tönung und eingebettetem

Sicherheitsfaden.

Wasserzeichen: Porträt „Junge Venezianerin“.

Unterschriften: Präsident Karl Blessing und Vizepräsident Dr. Troeger.

Entwurf: Hermann Eidenbenz, Hamburg.

Druck: Giesecke & Devrient, München.

Format: 120 mm x 60 mm

Nummerierung: A0000000A sowie "Nr. 0190" (Muster-Nummer)

Authentizität: Original-Muster-Note

Objekttyp: Muster-Banknote

Sammlung: Uwe Bronnert

Zitat: BRD-6M1 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

FRG-18s (World Paper Money, Vol. III – Modern Issues)

B201as (Linzmayer: The Banknote Book – Germany, Federal Republic)

 

Uwe Bronnert

 

Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

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