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Die Iwein-Sage auf Serienscheinen von Schmalkalden

Aktualisiert: 1. Juni 2023

Die an Geschichte reiche Fachwerkstadt Schmalkalden – denken wir nur an den 1530/31 hier gegründeten Schmalkaldischen Bund – liegt im fränkisch geprägten Süden Thüringens und wurde bereits im Jahr 874 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort entstand in fränkischer Zeit an einer wichtigen Passstraße über den Thüringer Wald und stand bereits vor 1115 unter der Herrschaft der Ludowinger, der späteren Landgrafen von Thüringen, die große Teile des heutigen Thüringens und Hessens beherrschten.


In Schmalkalden ist im Keller eines mittelalterlichen Hauses ein Schatz verborgen, von dem viele noch nie gehört haben, der aber bereits 1921 für eine ganze Serie von Notgeldscheinen des Kreises Herrschaft Schmalkalden die Motive bot. Es handelt sich um die Darstellung des romantischen Iwein-Epos in mittelalterlichen Wandmalereien im sog. "Hessenhof", bei denen es sich um nicht weniger als eine der ältesten profanen Wandmalereien nördlich der Alpen handelt.


Um ihre Herrschaftsansprüche auf die Region zu sichern, bauten die Ludowinger Schmalkalden zur Stadt mit einer eigenen Burg (Walrabsburg) und Umwehrung aus.

1203 wurde Schmalkalden während der Kämpfe zwischen dem Stauferkönig Philipp von Schwaben und dessen Gegenkönig aus dem Hause der Welfen Otto IV. von Philipps Truppen schwer zerstört. Die Thüringer bauten die Stadt aber rasch wieder auf und es entstand ein landgräflicher Hof, der als Stadtresidenz diente. Hier soll zeitweise auch die Heilige Elisabeth von Thüringen residiert und 1227 ihren Gemahl Ludwig IV. von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen in den Kreuzzug verabschiedet haben, aus dem er nicht mehr zurückkehrte.

Nach dem Tod von Heinrich Raspe, des letzten ludowingischen Landgrafen von Thüringen und im Verlauf des daraufhin einsetzenden thüringisch-hessischen Erbfolgekriegs fiel Schmalkalden 1247 an die Grafen von Henneberg. 1360 verkauften die Henneberger

die ideelle Hälfte an die Landgrafen von Hessen, womit eine bis 1583 andauernde Doppelherrschaft über Schmalkalden begann. Ab 1360 wurde damit aus dem einstigen thüringischen Landgrafenhof der sog. "Hessenhof".

Ab 1583 gehörte die Region um Schmalkalden vollständig zur Landgrafschaft Hessen bzw. Hessen-Kassel. Nachdem Hessen-Kassel 1866 an Preußen fiel, gehörte das Gebiet ab 1868 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau. Als Landkreis Herrschaft Schmalkalden bestand es als hessische bzw. preußische Exklave im Süden Thüringens noch bis 1944. Mit der Auflösung der Provinz Hessen-Nassau und der Zusammenlegung thüringischer Gebiete kam der Kreis ab 1. Juli 1944 zusammen mit dem preußischen Regierungsbezirk Erfurt zum Gau Thüringen.

Der Landkreis Herrschaft Schmalkalden war 280 qkm groß und hatte 1905 rund 41.000 und 1939 rund 52.000 Einwohner.


Der "Hessenhof" im 16. Jahrhundert. Rekonstruktionszeichnung aus der Sammlung des Museums Schloss Wilhelmsburg, Schmalkalden.


Erinnerungstafel am "Hessenhof" in Schmalkalden.


Szene aus den insgesamt 26 mittelalterlichen Fresken im Keller des "Hessenhofes", die die Iwein-Sage darstellen.


Erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit gerieten die Wandmalereien durch eine Veröffentlichung von C. W. Hase aus dem Jahr 1893, der die Szenen aber fälschlich mit der Heiligen Elisabeth von Thüringen in Verbindung brachte. Erst eine Veröffentlichung von Paul Weber aus dem Jahr 1906 eröffnete eine weitreichende Interpretation der mittelalterlichen Iwein-Sage.


"Her Hartman vo Owe" (Herr Hartmann von Aue), idealisierte Miniatur im Codex Manesse, um 1300)


Das Iwein-Epos

Autor der immerhin 8.166 Verse umfassenden Iwein-Saga war Hartmann von Aue (geb. 1160 bis 1170, gest. zwischen 1210 und 1220).

Er verfasste das Epos Ende des 12. Jahrhunderts in einer Zeit, als die höfische Dichtung auf dem Höhepunkt war und ritterliche Ideale und Abenteuer der Stoff, aus dem die Helden sind.

Er gehörte neben Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach zu den bekanntesten Vertretern der mittelhochdeutschen Literatur seiner Zeit.




Chrétien de Troyes (um 1140 bis um 1190) gilt als Begründer des Höfischen Romans und war einer der bedeutendsten Autoren der altfranzösischen Literatur. Er schuf Vers-Romane, die die europäische Literatur nachhaltig beeinflusst haben. Um 1160 bis 1170 entstand seine Erzählung "Erec et Enide" mit 7.000 Versen als sein erster Artus-Roman, basierend auf der Artus-Sage, die wiederum keltische Wurzeln hat und auf die Kämpfe der Kelten gegen sächsische Eroberer zurückgeht. Zwischen 1177 und 1190 entstand sein Roman "Yvain ou Le Chevalier au lion" (Iwein oder der Löwenritter, kurz auch "Yvain") in 6.818 Versen. Diese beiden französischen Artus-Erzählungen von Chrétien de Troyes dienten Hartmann von Aue als Vorlagen für sein Iwein-Epos, in dem er beide Erzählungen miteinander verband.


Iwein, der Held der Sage, ist ein Ritter der Tafelrunde am Hofe von König Artus. Durch die gesamte Handlung ziehen sich ritterliche Tugenden wie Tapferkeit und Treue, Anstand und Mäßigung, Minne (Verehrung der Frauen) und Frömmigkeit. Die Wandmalereien beziehen sich auf die erste Hälfte des Vers-Romans.


Rudolf Zießler beschrieb in seiner Arbeit "Die Iweinmalereien im Hessenhof zu Schmalkalden" diesen Teil der Iwein-Sage wie folgt:


König Artus und seine Gemahlin hielten Hof auf der Burg Karidol, um mit vielen vornehmen Rittern und Frauen gemeinsam das Pfingstfest zu begehen. Sechs Ritter sitzen in einem Raum vor der königlichen Schlafkammer beisammen und erzählen sich ihre Abenteuer. Kalogreant berichtete von einem seltsamen Erlebnis im Walde von Breziljan in der Bretagne, das er vor Jahren hatte. Nach beschwerlichem Ritt durch dichten Wald war er zu einer Burg gelangt und dort gut aufgenommen worden. Folgenden Tages kam er mitten im Urwald zu einem großen Hof, wo sich wilde Tiere gegenseitig bekämpften. Mitten unter ihnen, von den Tieren unbehelligt, saß ein Waldmensch mit großer Keule. Von Kalogreant befragt, ob und wo es Abenteuer zu bestehen gäbe, verwies ihn dieser auf einen etwa drei Meilen entfernten Zauberbrunnen, wo er Wasser zu schöpfen und auf einen Stein auszugießen habe. Kalogreant fand den Brunnen im Schatten einer Linde, auf deren Ästen unzählige Vögel saßen. Er schöpfte Wasser und goß es aus. In diesem Moment blitzte, donnerte und hagelte es, so daß die Vögel erschreckt davonflogen. Das Unwetter hatte sich kaum gelegt, als ein Ritter ungestüm heranritt, Kalogreant zum Kampf aufforderte und diesen vom Sattel stach. Ohne sich um den abgeworfenen Kalogreant weiter zu kümmern, ritt er davon, das Pferd des Besiegten mit sich führend. Auch König Artus wurde von dem Abenteuer berichtet. Er war davon so fasziniert, daß er beschloß, binnen zwei Wochen mit seinen Rittern in diesen Wald zu reiten und den Brunnen und den geheimnisvollen Ritter zu suchen. Iwein aber hatte für sich schon früher den Entschluß gefaßt, dieses Abenteuer zu bestehen. Ganz heimlich traf er seine Vorkehrungen und machte sich auf den Weg. Er fand alles so, wie es Kalogreant beschrieben hatte. Kaum hatte er das Wasser geschöpft und auf die Steinplatte gegossen, setzte das Unwetter ein und der Herr des Brunnens, Askalon, sprengte heran. Im Kampf verletzte Iwein Askalon tödlich. Dieser floh auf seine Burg, von Iwein hart verfolgt. Konnte Askalon den rettenden Burghof erreichen, so wurde Iwein im Burgtor von herabfallenden Gattern überrascht und gefangen. In seiner Not kam Iwein Lunete zu Hilfe, die Kammerfräulein von Askalons Gemahlin Laudine war und Mitleid mit dem ihr bekannten jungen Ritter hatte. Sie reichten ihm einen Zauberring, der ihn unsichtbar machte. Später verbarg sie ihn in einem anderen Raum der Burg. Derweilen suchten Askalons Gefolgsleute überall nach dem Mörder ihres Herrn, jedoch vergeblich. Iwein sah Laudine, die ihren Gemahl betrauerte, und wurde von jäher Liebe zu ihr ergriffen. Lunete wußte um diese Liebe und bewog ihre Herrin zur Heirat mit Iwein. Diese willigte schließlich ein, war ihr doch bewußt, ohne männlichen Schutz den Brunnen, das Land und die Ehre zu verlieren. Laudine beriet sich mit den Würdenträgern ihres Landes, sie fand auch deren Zustimmung. Zu Iwein sagte sie: Wenn Ihr auch meinen Mann erschlagen habt, so habt Ihr Euch doch als tapfer erwiesen. Mit Gottes Hilfe bin ich nun durch Euch von aller fremder Anmaßung beschützt. Ich mag Euch gerne, mögt Ihr mich?" So wurden beide vermählt und die Hochzeit gefeiert. Wenige Tage danach kam König Artus mit seinem Gefolge zum Brunnen. Iwein als neuer Herr des Brunnens zog zum Kampf aus und schlug Key, der anstelle des Königs zum Kampf antrat, aus dem Sattel. Iwein gab sich Artus zu erkennen. Danach wurden der König und die Ritter herzlich auf die Burg eingeladen. Artus und sein Gefolge nahmen nach Tagen des Feierns Abschied. Auch Iwein, von seinem Gefährten Gawein überredet, nahm von seiner Gemahlin Laudine auf ein Jahr Urlaub, um neue Abenteuer zu suchen. Das Jahr verstrich unvermerkt. Iwein wurde zu spät bewußt, sein Versprechen gegenüber Laudine auf pünktliche Rückkehr nicht gehalten und damit seine Ritterehre verloren zu haben. Es befiel ihn Schwermut und Wahnsinn, er irrte umher. Er ist nackt und verwildert. Schlafend wird Iwein von Frauen gefunden, erkannt und von seinem Wahnsinn geheilt und in die Gesellschaft zurückgeführt. Als Dank besiegt er Graf Aliers, der seine Retterin, Frau von Narison, und deren Land bedrohte. Bald danach begegnet ihm in einem Wald ein Löwe, der mit einem Drachen kämpfte. Iwein tötete den Drachen, der Löwe dankte ihm mit Anhänglichkeit und Treue und wurde sein ständiger Begleiter (Iwein, der Ritter mit dem Löwen). Sein Weg führte ihn wieder zum Zauberbrunnen. Dort fand er Lunete gefesselt. Sie war seinetwegen der Treulosigkeit gegenüber ihrer Herrin Laudine beschuldigt und zum Feuertod verurteilt. Iwein besiegte den Truchseß und deren Brüder, Lunete wurde wieder ehrbar. Zuvor hatte er noch – im Wettlauf mit der Zeit – einen Kampf mit dem Riesen Harpin erfolgreich bestritten und unschuldige Kinder vor dem sicheren Tod bewahrt. Später war er über zwei weitere Riesen erfolgreich und befreite 300 Jungfrauen von schamloser Ausbeutung und Erniedrigung. Den letzten großen Kampf bestritt er gegen seinen Freund Gawein in einem Erbstreit der Töchter des Grafen vom Schwarzen Dorn. Es war ein gleichwertiger Kampf, beide Ritter stritten bis zur Erschöpfung. Schließlich gaben sie sich zu erkennen. In edler Großmut und im Freundesdienst wollte jeder der Besiegte sein. König Artus legte endlich den Streit der Schwestern durch Schiedsspruch bei. Iwein zeigt sich als wahrer Ritter mit edler Gesinnung. Er schlägt alle Belohnungen und Ehrenbezeugungen aus, er verzehrt sich in Liebe zu seiner Frau Laudine, die er schließlich mit Lunetes Hilfe erneut gewinnt.

Im "Hessenhof" in Schmalkalden werden insgesamt 26 Szenen der Iwein-Sage in sieben Bildstreifen an einem Tonnengewölbe dargestellt.


Die Szenen der Wandmalereien im "Hessenhof"


  1. Pfingstfest am Hofe von König Artus / Artus und Gemahlin pflegen der Ruhe / im Nebenraum unterhalten sich Gawein, Iwein, Dodines, Segremors, Key und Kalogreant

  2. Iwein reitet auf Abenteuer aus

  3. Iwein begegnet dem Riese mit den wilden Tieren

  4. Iwein am Zauberbrunnen

  5. Iweins Kampf mit Askalon

  6. Iwein verfolgt Askalon auf seine Burg

  7. Iwein als Gefangener zwischen den beiden Toren, Lunete überreicht den Zauberring

  8. Laudine betrauert den auf dem Totenbett liegenden Askalon

  9. Askalons Mannen suchen Iwein

  10. Lunete berät Laudine

  11. Iwein wird zu Laudine gebracht

  12. Laudine berät sich mit den Würdenträgern ihres Landes

  13. Das Eheversprechen (Verlöbnis)

  14. Das Beilager

  15. Hochzeitsmahl

  16. König Artus am Zauberbrunnen

  17. Iwein sticht Key vom Pferd

  18. Iwein kehrt zur Burg zurück

  19. Begrüßung der Gäste auf der Burg Iweins

  20. Iwein reitet durch den Wald

  21. Iwein hilft dem Löwen im Kampf gegen den Drachen

Die Szenen 22 bis 26 sind leider nicht mehr bestimmbar, da kaum noch erhalten.


Szenen der Wandmalereien auf Serienscheinen


Der Kreis Herrschaft Schmalkalden gab mit Datum vom 1. Juli 1921 und Gültigkeit bis

30. September 1922 eine Serie von sechs Scheinen zu je 50 Pfennig mit Szenen aus den Wandmalereien zur Iwen-Sage aus dem "Hessenhof" als "Reihe 2" aus (siehe Grabowski/Mehl 1184.2).


Die Versandtütchen der drei Reihen Serienscheine

des Kreises Herrschaft Schmalkalden vom Juli 1921.


Rückseite des Versandtütchens der Reihe 2 zur Iwein-Sage.


Als Reihe 1 waren "Schmalkalder Landschaftsbilder" und als Reihe 3 "Führer des Schmalkalder Bundes 1537" mit gleichen Nominalen sowie gleichem Ausgabedatum und Ablauf der Gültigkeit erschienen. Wie auf den Scheinen aller drei Reihen angegeben, stammten die Entwurfszeichnungen von Kurt Jäckel und der Druck erfolgte bei der Firma Feodor Wilisch

in Schmalkalden.


Eine wichtige Erkenntnis aus dem Studium der Iwein-Sage ist, dass die bisher in der Literatur angegebene Reihenfolge der Scheine innerhalb der Serie korrigiert werden muss. Auf den Scheinen selbst ist keine Reihenfolge angegeben, also z. B. "Bild 1" usw. Man muss die Scheine demnach konsequent nach den Szenen der Wandbilder aus dem "Hessenhof" und damit nach der Handlung der Sage selbst sortieren.


1. Iwein am Zauberbronnen / Speerkampf

Szenen 4 (Iwein am Zauberbrunnen) und 5 (Iweins Kampf mit Askalon) der Wandmalereien, richtig Schein 1 und nicht 5 der Serie!


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2), einheitliche Vorderseite und Rückseite mit den Szenen "Iwein am Zauberbronnen" und 5 "Speerkampf".

 

2. Lunete reicht Iwein den Zauberring / Askalon auf dem Totenbett

Szenen 7 (Iwein als Gefangener zwischen den beiden Toren, Lunete überreicht den Zauberring) und 8 (Laudine betrauert den auf dem Totenbett liegenden Askalon)

der Wandmalereien, richtig Schein 2 und nicht 1 der Serie!


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2),

einheitliche Vorderseite und Rückseite mit den Szenen "Lunete reicht Iwein den Zauberring" und "Askalon auf dem Totenbett".

 

3. Die Mannen suchen Iwein / Lunete berät Laudine

Szenen 9 (Askalons Mannen suchen Iwein) und 10 (Lunete berät Laudine) der Wandmalereien, richtig Schein 3 der Serie.


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2), einheitliche Vorderseite und Rückseite mit den Szenen "Die Mannen suchen Iwein" und "Lunete berät Laudine".

 

4. Laudine verkündet ihre Wahl

Szene 12 der Wandmalereien (Laudine berät sich mit den Würdenträgern ihres Landes), richtig Schein 4 und nicht 2 der Serie!


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2), einheitliche Vorderseite und Rückseite mit "Laudine verkündet ihre Wahl".

 

5. Das grosse Festmahl

Szene 15 (Hochzeitsmahl) der Wandmalereien, richtig Schein 5 und nicht 6 der Serie.


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2), einheitliche Vorderseite und Rückseite mit "Das grosse Festmahl".

 

6. Speerkampf Iweins mit Key

Szene 17 (Iwein sticht Key vom Pferd) der Wandmalereien, richtig Schein 6 und nicht 4 der Serie!


Kreis Herrschaft Schmalkalden: 50 Pfennig vom 1. Juli 1921 (Reihe 2), einheitliche Vorderseite und Rückseite mit "Speerkampf Iweins mit Key".

 

Ein Schein behält also seinen Platz in der Serie, die anderen fünf sollten umsortiert werden. Dr. Keller hatte keine Reihenfolge angegeben, Kai Lindman (Werner Kieselbach) hatte sich wohl nicht intensiv mit der Iwein-Sage beschäftigt und ich habe seine falsche Reihenfolge übernommen. Man wusste es eben nicht besser. Ein Fehler, der nun korrigiert werden kann.


Rekonstruiertes Kellergewölbe mit Fresken der Iwein-Sage (Abb. Museum Schloss Wilhelmsburg, Schmalkalden)


Die Wandmalereien heute

Wer jetzt Lust bekommen hat, die originalen Wandmalereien selbst in Augenschein zu nehmen, der muss enttäuscht werden. Leider sind die Kellerräume im "Hessenhof" nicht öffentlich zugänglich, um so die wertvollen Fresken vor weiterem Verfall zu bewahren.

Damit sich Besucher dennoch einen Eindruck davon machen können, wurde aber eine Kopie des Kellergewölbes mit den Wandmalereien unter der Schlosskirche der Wilhelmsburg in Schmalkalden angefertigt. Hierzu haben Spezialisten verschiedenste Strukturen des Putzes und der Farben getestet, um eine möglichst originalgetreue Darstellung zu erreichen.


Schmalkalden ist auf jeden Fall eine Reise wert, nicht nur wegen der Wandbilder. Bei der Gelegenheit sollte man sich auch die Wilhelmsburg, eines der schönsten Renaissance-Schlösser Deutschlands, und die Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern nicht entgehen lassen.


Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Geldscheine (Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski)

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