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Ergänzung zum Katalog "Ausländische Geldscheine unter deutscher Besatzung"

Der von seinen Notgeld-Katalogen allseits bekannte Autor Manfred Müller sandte uns Scans von Punktwertscheinen aus der Zeit der deutschen Besatzung in der Sowjetunion ein.

Sie galten im Generalbezirk Weißruthenien (Weißrussland bzw. Belarus) und konnten im Katalog nicht abgebildet werden.


Ru 52c: 1 Textilpunkt ohne KN und Stempel, gültig bis 31. Dezember 1944, Vorder- und Rückseite.


Ru 53c: 3 Textilpunkte ohne KN und Stempel, gültig bis 31. Dezember 1944, Vorder- und Rückseite.


Der Wert zu 3 Textilpunkten war bislang unbekannt und auch nicht im Katalog verzeichnet.


Ru 54a: 5 Textilpunkte mit KN, gültig bis 31. Dezember 1944, Vorder- und Rückseite.


Im Gegensatz zu der Ausgabe von 1943 über 1, 3, 5 und 10 Punkte (gültig bis 30. Juni 1943) waren die Punktwertscheine von 1944 nicht in Deutsch/Russisch, sondern in Deutsch/Weißrussisch gedruckt.


Zur Verwendung der Punktwertscheine

Nachdem deutsche Truppen die baltischen Staaten besetzt hatten und Leningrad belagerten, gewann die wirtschaftliche Entwicklung des Baltikums an Bedeutung. Die Produkte, die von den Deutschen kontrolliert wurden, waren vor allem Stoffe und Wolle. Um die Mengen an Stoffen, die nach Deutschland transportiert werden sollten, zu maximieren, wurde deren Abgabe an die einheimische Bevölkerung rationiert. Zur Durchführung dieser Rationierung wurden Punktwertscheine eingeführt, die es schließlich in Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland und im Gebiet um Leningrad und Pskow gab, wobei das Gültigkeitsgebiet jeweils in der linken oberen Ecke der Vorderseite zu finden ist.


Hans-Ludwig Grabowski

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