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Fantasienote zu 10 Kronen von 1921 mit Franz Joseph I.

Der slowakische Grafik-Designer Matej Gábriš aus Bratislava entwirft seit 2012 zu zahlreichen Ländern und Regionen Fantasiebanknoten, die zum Teil den Originalen des Landes nachempfunden sind und bringt diese in einer begrenzten Auflage auf den Sammlermarkt.

Ein künstlerischer Schwerpunkt liegt auf der Tschechischen Republik, zu diesem Land gibt es aktuell die meisten unterschiedlichen Ausgaben und die Fantasienoten werden dort angeblich auch bereits rege gesammelt. Aber auch zahlreiche andere Länder wurden schon bearbeitet und auch zu Österreich hat Gabris eine Fantasiebanknote herausgebracht, die ich im Anschluss vorstellen möchte.



Künstler

Zuerst noch vorausgeschickt: Matej Gábriš sammelt selbst seit seiner Kindheit Banknoten und ist ein Meister seines Fachs. Seine Arbeiten haben einen hohen künstlerischen Anspruch und es ist wirklich verblüffend, wie gut es ihm gelingt, sich in die Designs der unterschiedlichen Länder in bestimmten Epochen hineinzudenken und täuschend ähnliche Banknoten zu kreieren. Dabei bringt er eigene Ideen ein und bindet in seine Gestaltung auch Persönlichkeiten, Gebäude oder Orte ein, die es in der Realität auf Banknoten nie gegeben hat. Für Schottland brachte er z. B. eine Fantasiebanknote mit dem Porträt von Sean Connery heraus.


Motiv

Die "österreichische Banknote" ist auf den 13. Juli 2021 datiert und zeigt ein Porträt von Kaiser Franz Joseph I. In Wirklichkeit wurde Franz Joseph in einer so repräsentativen Art und Weise nie auf österreichischen Banknoten abgebildet. Um die Unabhängigkeit der Banknoten ausgebenden Stelle zu unterstreichen, vermied man es tunlichst, jemanden aus dem Herrscherhaus auf Banknoten darzustellen. Nur die drei Staatsbanknoten ab 1881 sind eine Ausnahme, wobei aber auch hier nur ein kleines seitliches Kopfporträt des Kaisers enthalten ist. Auf der Rückseite befindet sich das Maria-Theresien-Denkmal in Pressburg (das heutige Bratislava). Ein einst bedeutendes, 1897 erbautes Denkmal zur Erinnerung an die Krönung von Maria Theresia zur Königin von Ungarn. Das Denkmal ist heute nicht mehr existent, da es 1921 nach der tschechoslowakischen Unabhängigkeitserklärung zerstört wurde.


Qualität der Produktion

Die Fantasienote ahmt sehr schön das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Österreich übliche Design nach. Sie erscheint relativ hochwertig produziert, professionell geschnitten und es ist sogar ein Wasserzeichen vorhanden. Was bei Nachahmung von Banknoten extrem schwierig ist, ist das verwendete spezielle Papier zu imitieren. Das gelingt auch hier nicht wirklich, aber zumindest etwas besser, als ich es schon in vielen anderen Fällen gesehen habe. Alles in allem finde ich das Ergebnis durchaus passabel.


Sammeln/Markt

Lohnt es sich eine solche Fantasienote zu sammeln und besteht die Chance auf eine Wertsteigerung? Zweites aus meiner Sicht eher nicht, denn dafür erscheint mir die Auflage mit 1.200 Stück deutlich zu hoch. Dafür muss man erst einmal Abnehmer finden, denn nicht jeder Sammler schließt solche Fantasienoten in sein Sammelgebiet mit ein. Wenn man in seiner Sammlung neben Originalstücken aber auch Kuriositäten, Werbenoten und Ähnliches berücksichtigt, dann passt auch eine solche Fantasienote gut dazu.

Da sie aktuell relativ günstig bereits ab 6,50 Euro angeboten wird, kann man beim Erwerb nicht allzu viel falsch machen. Ein Hingucker im interessanten Design sind diese Scheine allemal.


Johann Kodnar


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Mehr Informationen findet man auf https://www.gabrisbanknote.com

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