Bildliche Darstellung eines abstrakten Begriffs, besonders durch Personifikation (Beispiele: Justitia für Gerechtigkeit, Fortuna für Glück, Hermes bzw. Merkur für den Handel); beliebt als schmückende Darstellungen auf Geldscheinen bis in unsere Zeit, vor allem aber im 19. und 20. Jahrhundert.
Allegorische Darstellungen kommen auf Geldscheinen oft auch in Verbindung mit sog. Attributen vor, die ebenfalls der Darstellung abstrakter Begriffe dienen (z.B. Zahnrad für die Industrie, Schlägel für den Bergbau, Hammer für das Handwerk, Pflug oder Getreide für die Landwirtschaft, Warenballen für den Handel).
Weibliche Allegorien stehen als Personifikationen besonders seit dem 19. Jahrhundert auch für Länder und Regionen (z.B. Germania für Deutschland, Bavaria für Bayern, Saxonia für Sachsen, Marianne für Frankreich oder Helvetia für die Schweiz).
Beispiel:
Die Rückseite des sog. "Blauen Hunderters" (Reichsbanknote über 100 Mark, hier abgebildet von 1908) zeigt zwei weibliche Allegorien, links für die Industrie und rechts für die Landwirtschaft mit entsprechenden Attributen. Links findet man Attribute für den Bergbau (Bergkristall), das Militär (Helm), das Handwerk (Hammer) und die Industrie (Zahnrad). Die rechts verwendeten Attribute (Obst, Getreidegarbe und Früchte) stehen für die Landwirtschaft. Die weiblichen Allegorien halten ein Kopfmedaillon der Germania mit Eichenlaub-Kranz. Sowohl die Germania als Personifikation, als auch das Eichenlaub als Attribut steht für Deutschland. Selbst die modernen deutschen Euro-Münzen zeigen Eichenlaub.
Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski)
Abb. : Hans-Ludwig Grabowski
Comments