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AutorenbildAlbert Pick

Lexikon: Bogenreihensammlung

Aktualisiert: 28. Aug. 2023

Spezialsammlung deutscher Reichsscheine aus der Zeit von 1898 bis 1923, also aller Reichsbanknoten, Reichs- und Darlehnskassenscheine aus der Vorinflations- und Inflationszeit mit allen Varianten. Da die Reichsbanknoten der Inflation im Auftrag der Reichsbank von zahlreichen privaten Druckereien hergestellt wurden, die ihre verschlüsselten Firmenzeichen auf die Noten druckten (z.B. BK = Bachem, Köln; GD = Giesecke & Devrient, Leipzig; GU = Gundlach, Bielefeld; OM = Oldenbourg, München; P = Preuss, Berlin) und zum Teil auch mit unterschiedlichen Nummerierwerken arbeiteten sowie außerdem Druckpapiere mit verschiedenen Wasserzeichen verwendet wurden, kann ein Sammler, der auch noch die verschiedenen Bogen-Nummern oder Bogen-Buchstaben beachten möchte, eine Sammlung von über 30.000 verschiedenen Varianten zusammentragen.

DEU-84e: 1000 Mark vom 15.9.1922, Papier weiß mit Wasserzeichen Mäander, Firmenzeichen HH = Hartung & Co., Hamburg, Bogenzeichen R, Kontrollnummer 5-stellig braun und groß mit 6 strahligem sternförmigem Plunger, Vorderseite.


DEU-84i: 1000 Mark vom 15.9.1922, Papier weiß mit Wasserzeichen Gitter mit 8, Firmenzeichen PL = Poeschel & Trepte, Leipzig, Bogenzeichen Bc, Kontrollnummer 6-stellig schwarz und klein ohne Plunger, Vorderseite.


DEU-85: 1000 Mark vom 15.9.1922, Papier gelb mit Wasserzeichen Dornen, Firmenzeichen GP = Pass & Garleb, Berlin, Bogenzeichen Wd, Kontrollnummer 6-stellig rot und groß, ohne Plunger, Vorderseite.


Der Aufbau einer solchen Sammlung richtet sich nach folgenden Varianten:


1. Wasserzeichen

Folgende Hauptarten gibt es bei den Inflationsnoten: Randwasserzeichen mit Einfärbung (Disteln, Eichenlaub, Wertband), Hakensterne (GD-Muster), Gitter mit 8, Ringe, Kreuzblüten, Rauten, Sterne mit S und auch Wellen.


2. Firmenzeichen

Als Doppelbuchstaben vom Sekretariat für Banknotendruck oder als Einzelbuchstaben von der Abteilung Hilfsbanknotendruck der Deutschen Reichsbank vergebene Kennungen für die für die Reichsbank mit dem Druck von Banknoten beauftragten privaten Druckereien. Meist in der Nähe der Nummerierung.


3. Bogenzeichen

Je nach Bogengröße und Nutzen (Anzahl der Scheine aus einem Druckbogen) fortlaufende Ziffern oder Buchstaben.


4. Kontrollnummern (Nummerierung)

Nach Anzahl der Stellen, Zifferntypen und -größen sowie mit oder ohne verschiedene No-Zeichen und mit oder ohne verschiedene Plunger (Sterne) vor oder hinter der Nummerierung.


5. Unterdruckbuchstaben

Gesonderte Unterdruckbuchstaben als zusätzliche Serienbezeichnung.


Eine solche Spezialsammlung von nur relativ wenigen Haupttypen lässt sich schlechter darstellen als eine Generalsammlung und findet daher bei Nichtsammlern wenig Anklang.

Nur mit Hilfe z.B. einer selbst anzufertigenden Tabelle, in die jeder Schein und jede Variante an einer frei gehaltenen Stelle eingetragen werden kann, lässt sich eine solche Sammlung weiter aufbauen und komplettieren, da sonst das Erkennen fehlender Varianten sehr zeitaufwendig werden kann.


Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski


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