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- Kurze Geschichte der Vernichtung von Banknoten
Die zurückfließenden Banknoten waren nach den Bestimmungen des Patentes „also gleich zu vernichten“! „Nur Bares ist Wahres.“ Bis ins letzte Jahrhundert hinein verstand man darunter, dass Zahlungen mit Gold- und Silbermünzen zu erfolgen hatten. Das Misstrauen gegenüber dem papierenen Geld war nicht unbegründet. Zu oft endete es entwertet als Altpapier. Der Dreißigjährige Krieg hatte auch die Finanzen der europäischen Staaten erschöpft. In Schweden liefen anstelle von Gold- und Silbermünzen bis zu 20 kg schwere Kupferplatten (Platmynt) um. Johan Palmstruchs Idee Credityf-Zedels (Banknoten) auszugeben, wurde daher wohlwollend aufgenommen. Die 1657 gegründete „Stockholms Banco“ gab ab 1661 Geldscheine aus, die jederzeitigen Rücktausch in Metallgeld versprachen. Aber schon bald geriet die Bank wegen der zu zahlreich ausgegebenen Scheine in Schwierigkeiten. Auch den Versuchen John Laws mit der Bank of Scotland (1717) und der Banque Royal (1719) in Frankreich und des norwegischen Kaufmanns Jørgen thor Møhlen (1713) war kein Erfolg beschieden. Im Siebenjährigen Krieges ermächtigte Kaiserin Maria Theresia durch Patent vom 15. Juni 1762 die Wiener Stadtbank, Bancozettel in Höhe von 12 Millionen Gulden auszugeben. Die Scheine zu 5, 10, 25 und 100 Gulden datieren vom 1. Juli 1762. Sollte das Papiergeld erfolgreich sein, musste man das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen. Daher waren Abgaben an die Staatskassen zur Hälfte in Bancozetteln zu leisten. Ferner wurden die Banknoten nur gegen vollwertige Münzen abgegeben, die zur Deckung der ausgegebenen Noten dienten. Bancozettel im Mindestbetrag von 200 Gulden konnten auch in fünfprozentige Bancoobligationen umgetauscht werden, und schließlich bestimmte das Patent, dass zurückfließende Banknoten „also gleich zu vernichten“ seien. Zu diesem Zweck wurde in Wien „auf dem Glacis linkerhand vor dem Schotten-Thor ein Verbrennungsofen errichtet.“ [1] Schon bald wurde das neue Papiergeld mit einem Agio von 2 ½ % gegenüber dem Metallgeld gehandelt. Dies veranlasste die Finanzverwaltung vier weitere Emissionen vorzunehmen. Anlässlich der vierten Emission (1788) wurde erstmals die Höhe der Ausgabe geheim gehalten und die Bevölkerung begann misstrauisch zu werden. Infolge der Koalitionskriege gegen Frankreich wurden ab 1792 immer größere Mengen an Bancozetteln ausgegeben, sodass der Gesamtumlauf bis 1794 auf 62 Millionen Gulden stieg. „Schlimm wurde die Situation im Jahre 1796 – das Agio von 1771 hatte sich schon längst in sein Gegenteil verkehrt – als man dem Papiergeld, dessen Ausgabe in unbekannter Höhe ununterbrochen fortgesetzt worden war, Zwangskurs gegenüber allen Zahlungen vom Staat und für den Staat verlieh.“ [2] Auch durch diese Maßnahme war das Vertrauen der Bevölkerung nicht zurückzugewinnen. Bereits im April 1797 führte die Regierung auch einen Zwangskurs für private Zahlungen ein. Österreich erlebte erstmals eine Inflation in großem Maßstab mit ständiger Entwertung des Papiergeldes gegenüber dem Metall und dauerndem Ansteigen der Preise. Bis August 1802 stieg der Notenumlauf auf 300 Millionen Gulden. Die Regierung war bemüht das Währungschaos einzudämmen. Im August 1803 wurde ein Bancozettel-Tilgungsfond gebildet, zu dessen Dotierung ein Separatzoll auf Zucker, Kaffee und Kakao erhoben wurde. „Die Bancozettel, welche auf diese Weise eingingen wurden eingezogen und in spektakulärer Weise in einem neuen Verbrennungsofen am Wienfluss in der Nähe der Stubenbastei vernichtet.“ [3] Die weiteren Kriege gegen Napoleon machten aber alle Anstrengungen zunichte. Erst 1835 war der größte Teil des Umlaufs der Wiener Gulden außer Verkehr gesetzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts belasteten auch die Erinnerung an die wertlosen Assignaten der französischen Revolution, die Deutschland überschwemmt hatten, das Verhältnis der Bürger zum Papiergeld. Zwar gelangte im Zuge der Industrialisierung zunehmend Papiergeld zur Ausgabe, aber es hatte aus heutiger Sicht eher den Charakter eines Wertpapiers als den eines gesetzlichen Zahlungsmittels. Sollte sich das Papiergeld im Zahlungsverkehr durchsetzen, mussten die Bürger überzeugt sein, dass seine Einlösung jederzeit in Gold- und Silbermünzen möglich war. Daher begrenzten strikte Deckungsvorschriften die Ausgabemenge. In Kurhessen enthielten die Emissions-Gesetze für die Kurhessischen Kassenscheine nicht nur Bestimmungen über die Ausgabe, sondern auch über deren Wiedereinziehung. [4] Gemäß den §§ 4 der beiden Emissionsgesetzte sollten von 1852 ab jeweils jährlich Beträge von 50.000 bzw. 75.000 Thaler wieder eingezogen werden, bis sämtliche ausgegebenen Kassenscheine wieder eingelöst waren. Über die Vernichtung der ersten eingezogenen Kassenscheine gibt das folgende Protokoll Auskunft: [5] Protocoll die gänzliche Vernichtung der ... mittelst eines Hohlstempels bereits zum weiteren Umlaufe untauglich gemachten Kurhessischen Staats-Kassenscheine ... betreffend. Geschehen zu Cassel am 14. März 1857 Gegenwärtig: Excellenz der Direktor der Haupt=Staats=Kasse, Herr Geheimrath Schotten, der Oberfinanzrath von Witte, Mitglied der genannten Direktion, sodann: die Mitglieder des dermaligen geheimen Landständischen Ausschusses: Herr Freiherr Waitz von Eschen, Mitglied der 1. Ständekammer, Herr Oberfinanzrath a.D. Zuschlag, Präsident der 2. Ständekammer Herr Gutbesitzer von Kutzleben, Vicepräsident endlich: der Protokollführer, Secretar Stephan. Nach vorgängigem Einvernehmen hatte man sich heute Nachmittag um 3 Uhr im Lokale der 1. Abtheilung der Haupt=Staatskasse zum Zwecke des im Rubrum bezeichneten Geschäfts eingefunden. Zunächst wurde von Sr. Excellenz ... eröffnet, daß die hier ... aufgelegten, bisher in 2 Kasten, unter Verschluß des Herrn Oberfinanzraths von Witte ... aufbewahrt gewesenen, meistens zu Paketen von 500 Thlr. befindlichen Kassenscheine ... genau die Summe von 125.000 Thlrn. bilden, welche die Kurfürst=Friedrich=Wilhelms=Nordbahn=Gesellschaft ... durch Raten von je 25.000 Thalern in den Jahren 1852, 1853, 1854, 1855 u. 1856 wieder abgetragen habe ... ... und daß zu der ganzen Summe von 125.000 Thalern = 185 Stück Scheine, á 20 Thlr ................ 3.700 Thlr. = 975 -“- -“- , á 5 -“- ................. 4.875 -“- = 116.425 -“- -“- , á 1 -“- ................. 116.425 -“ zusammen wie oben 125.000 Thlr. gehören, diese daher heute gänzlich zu vernichten seyen. Eine besondere Vorrichtung zum Verbrennen größerer Quantitäten von Werthpapieren hat bis jetzt nicht zur Verfügung ... gestanden, und da das Verbrennen ... in den Oefen der Geschäftslokale feuergefährlich erscheint, so fand der Vorschlag ... den Act des Verbrennens ... in der benachbarten Schmiede des Schmiedemeisters Grebe ... zu vollziehen, Einwilligung. ... Darauf verfügte man sich in die Grebe'sche Schmiede=Werkstatt, woselbst ... der 1. Kiste ... ein Paket nach dem anderen entnahm, ... und ... dem Feuer zum Verzehren übergab. ... die übrigen 4 Kisten ... in gleicher Weise ... bis der Werthinhalt der sämtlichen 5 Kisten den Flammen überantwortet war. ... Um das Absetzen unverbrannter Teile zu verhindern, wurde die Esse sorgfältig durchstoßen. Dennoch: Am 3. April 1857, ca. 3 Wochen nach dem Verbrennen der Scheine, überreicht die Kurfürstliche Landgendarmerie Wahlershausen 10 angebrannte 1-Thaler-Scheine. Sechs Stück davon waren auf einem Stück Land gefunden worden, auf welches aus dem Hofe der Hauptstaatskasse (!!!) Dünger gefahren worden war. Der "Taglöhner Martin Eulner zu Wehlheiden‘"gab vor, das Anbrennen sei ihm durch Unvorsichtigkeit mit Streichhölzern passiert, und so gelang es ihm tatsächlich, diese Scheine an den "Handelsmann Katzenberg aus Hoof" für 7 1/2 Silbergroschen zu verkaufen. Die 4 anderen Scheine, bei denen man noch recht gut die durchstanzten Löcher erkennen konnte, fanden sich im Besitz des "Handelsmann Kugelmann aus Breitenbach". Weiter seien "dem Vernehmen nach eine bedeutende Quantität ähnlicher Scheine im Publicum verbreitet, und namentlich sollen solche von Gerstungen aus, wo deren Versilberung ebenwohl versucht worden ist", bei der Polizei eingeliefert worden sein. [6] In der Zeitschrift „Der Bär“ findet sich die folgende kleine Mitteilung: Das Verbrennen von eingezogenen Wertpapieren in Berlin, welches unser Bild auf S. 33 darstellt, wird in dem Gebäude der Reichsdruckerei vorgenommen von einer Kommission, bestehend aus fünf bis sechs hohen Beamten. Der Nennwert der in jedem Jahr zur Verbrennung kommenden Wertpapiere (Kassenscheine, Reichs- und Staatsschuldenscheine) und der Wertpapiere, die beim Druck einen Fehler erhalten haben, beläuft sich auf hunderte von Millionen. Um jeden Mißbrauch vorzubeugen, ist ein besonderer Ofen konstruiert, in dem ein sehr starkes Feuer entzündet wird. Sind die einzelnen Päckchen vor den Augen der Kommission verbrannt, so wird dicht über dem Feuer ein enger Rost vorgeschoben, um ein Herausnehmen unverbrannter Papierteile zu verhindern; sodann verschließt die Kommission den ganzen Ofen durch einen Deckel. Der Schornstein des Ofens führt vom Vorderhause unter dem Hofe nach dem Hinterhause vier Treppen hoch ins Freie, ein Rost mit einem feinen Maschennetz bedeckt die Mündung, so daß auch hier jede Möglichkeit ausgeschlossen ist, daß ein nur angesengtes Papierteilchen in unrechte Hände gelangen könnte. [7] Abb. 1: Das Verbrennen von eingezogenen Wertpapieren in Berlin. Nach einer Zeichnung von W. Zehmer. Weil das Verbrennen zu viel Zeit erforderte, ging die Reichsdruckerei dazu über, die Papiere durch eine Schlagkreuzmühle zu zerkleinern und den Abfall zu verkaufen. Abb. 2: Vernichtung von Banknoten. [8] Ende 1918 hatten auf Veranlassung der Reichsbank zahlreiche Kommunen Notgeldscheine emittiert. Nun verlangte ein Erlass des Reichsfinanzministers und des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 3. und 22. Januar 1919 deren Einzug bis zum 30. April 1919. [9] Die Vernichtung dieser Scheine stellte die Gemeinden vor große Probleme. In einem Runderlass vom 5. April 1919 gab der preußische Minister für Handel und Gewerbe daher genaue Anweisungen für die Vernichtung des Notgeldes: Die bevorstehende Einziehung der von den Provinzen, Kommunalverbänden, Handelskammern und industriellen Betrieben ausgegebenen Ersatzwertzeichen von 1 M und darüber wird den Beteiligten in der Vernichtung der Scheine vielfach eine neue Aufgabe stellen, deren Schwierigkeit, wenn die sachgemäße Durchführung gewährleistet werden soll, nicht unterschätzt werden darf. Die erprobten Einrichtungen der Reichsbank, so wünschenswert ihre Benutzung wäre, können hierfür nicht zur Verfügung gestellt werden, da sie den eigenen Bedürfnissen der Reichsbank bereits nicht mehr genügen. Die Beteiligten müssen daher in geeigneter Weise die Vernichtung der Ersatzwertzeichen selbst bewerkstelligen. Bei Vernichtung von Reichsbanknoten ist folgendes Verfahren üblich: die zur Vernichtung bestimmten Reichsbanknoten werden durch mehrfache Durchlochung, die bei den Bankanstalten mittels Locheisens, bei der Reichsbankhauptkasse mittels einer maschinell betriebenen Stanze vorgenommen wird, für den Umlauf unbrauchbar gemacht und dann in bestimmten Mengen in Berlin vernichtet. Abb. 3.1: Reichsbank, 4. November 1915, 20 Mark, Lochentwertung, Vorderseite. Abb. 3.2: Reichsbank, 4. November 1915, 20 Mark, Lochentwertung, Rückseite. Hierzu wurde im Jahre 1915 eine Karbonisierungsanlage errichtet, wie sie in der Kunstwollfabrikation im Gebrauch ist. In verschlossenen drehbaren Trommeln werden die Noten durch Einfluss von Salzsäuredämpfen derartig zerstört, dass ihr Ursprung in den Ascheresten nicht mehr erkennbar ist. Dieses Verfahren gestattet, an einem Tag eine Papiergeldmenge von ungefähr 2750 kg zu vernichten. Früher benutzte die Reichsbank einen Verbrennungsofen mit Treppenrost, in welchem aber kaum der vierte Teil dieser Menge durch Feuer bewältigt werden konnte und außerdem die leitenden Beamten während der ganzen Dauer der Verbrennung, also während etwa 4 Stunden, das Verfahren überwachen mussten, während jetzt hierfür kaum eine Stunde erforderlich ist. Der Papiergeldumlauf hat inzwischen einen derartigen Umfang angenommen, dass auch die Karbonisierungsanlage der Reichbank für die Vernichtung der sich ansammelnden Mengen nicht mehr genügen wird. Die Reichsbank ist daher dauernd bemüht, ein anderes Verfahren ausfindig zu machen, ist aber zu einem befriedigenden Ergebnis bisher noch nicht gekommen. Es ist jedoch festgestellt, dass ein mechanisches Zerfaserungsverfahren, wie es bei der Papierfabrikation angewendet wird, (Zerfaserungsmaschinen, Friktionswalzen oder Holländer) für die Vernichtung von Wertzeichen durch die Reichsbank kaum in Frage kommen, da diese Maschinen nach und nach in kleinen Mengen beschickt werden müssen, so dass die Aufsichtsbeamten während des ganzen Verlaufs des Verfahrens an die Maschinen gefesselt würden. Zudem ist das Verfahren mit Rücksicht auf die besondere Beschaffenheit des zur Herstellung von Wertzeichen verwendeten Papiers, das mit chemischen Substanzen verschiedener Art durchsetzt ist, keineswegs unbedingt zuverlässig. Versuche, in einer Zerfaserungsanstalt der Stadt Berlin Darlehnskassenscheine der Darlehnskasse Ost zu vernichten, mussten, wie berichtet ist, aufgegeben werden. Die Vernichtung durch Feuer in besonderen Öfen, für deren Konstruktion die Firma H. Kort, Berlin W, Dennewitzstr. 35 Spezialist ist, fordert die Erstellung besonderer Verbrennungsöfen, welche zur Zeit wohl kaum möglich ist. Es lässt sich aber eine Vernichtung durch Feuer, besonders wenn es sich nicht um zu große Mengen handelt, in anderen technischen Betrieben ermöglichen. Hierfür kommen z. B. in Betracht: die Retorten der Gasanstalten, die Martinstahlöfen bei Stahlfabriken sowie die Verbrennungsanlagen der Krematorien. Auch die Lumpenkocher in Papierfabriken, sowie die Autoklaveanlagen, wie sie in verschiedenen chemischen Betrieben im Gebrauch sind, werden unter Umständen herangezogen werden können. Letztere haben den Vorzug, dass die durch Kochen mit Lauge erzielte breiartige Masse bei der Papp- oder Papierfabrikation weitere Verwendung finden kann. Bei der Vernichtung durch Feuer besteht für gewisse Feuerungsanlagen die Gefahr, dass der Zug zu stark ist, vor allem bei dem Beginn der Verbrennungen, so dass Scheine völlig unbeschädigt aus dem Schornstein geschleudert werden können. Bei Holzfeuerung besteht die weitere Gefahr, dass Scheine, vor allem, wenn sie in Päckchen in den Ofen geworfen werden, nur zum Teil verkohlen, sich auch zwischen die Holzscheite klemmen und nicht zerstört werden. Solche Feuerungen sind daher, sofern sie überhaupt benutzt werden, was nur bei Vernichtung kleiner Mengen wird in Frage kommen können, nur unter Beobachtung besonderer Vorsichtsmaßregeln zu benutzen. [10] Die Anweisung scheint von den Verantwortlichen der Kreisverwaltung des Dillkreises aber nicht ausreichend beherzigt worden zu sein. So titelte die "Dill-Zeitung": „Das Geld liegt auf der Straße, wenigstens in Dillenburg.“ [11] Was war geschehen? Bereits ungültige 5-, 10- und 20-Mark-Notgeldscheine mit dem Ausgabedatum 11. November 1918 des Dillkreises sollten am 21. Mai 1919 in der Heizungsanlage der Tabakfabrik verbrannt werden. Der starke Zug der Feuerung riss eine große Menge der Papiere unverbrannt bzw. nur leicht beschädigt durch den Schornstein ins Freie. Eine halbe Stunde lang regnete dann das Geld anscheinend vom Himmel, das sofort kleine und große Liebhaber fand, die sich ihre Geldbörsen zum Teil bis zum Bersten mit dem Geld vollstopften. Abb. 4.1: Dillkreis (Dillenburg), 11. November 1918, 5 Mark, Vorderseite. Am linken und unteren Rand sind deutliche Brandspuren zu erkennen. Abb. 4.2: Dillkreis (Dillenburg), 11. November 1918, 5 Mark, Rückseite. Die Mengen der zur Vernichtung anstehenden entwerteten Reichsbanknoten zwangen die Reichsbank während der Inflation, wieder auf alte Mittel zurückzugreifen. So war in der Zeitung zu lesen: Arnsberg. Die wahnwitzige Geldentwertung macht heute über Nacht Papiergeld, das früher einen bedeutenden Wert darstellte, völlig wertlos. Bei der Reichsbank türmen sich die wertlos werdenden Papiergeldlappen zu riesigen Bergen. Wenn sie die ungefähre Höhe des Babelturmes erreicht haben, schreitet man zur Vernichtung. Man bündelt sie wie Heu und bringt sie zu Papierfabriken, wo sie eingestampft werden. Am Montag fuhren in Arnsberg zwei hoch mit Papiergeldbündeln beladene Fuhrwerke von der Reichsbankstelle zur Papierfabrik Cosak. Hier erlitten die armen Scheine, an denen so viel menschliche Freude und noch viel mehr menschliches Leid klebt, ihr Schicksal.“ [12] Die Deutsche Bundesbank hatte zunächst das von der Bank deutscher Länder und auch früher von der Deutschen Reichsbank angewandte Verfahren des Zermahlens übernommen, bei dem die Banknoten in einen Papierbrei verwandelt werden und die Papiermasse als Rohstoff für grobes Papier oder Pappe erhalten bleibt. Der Arbeitsaufwand bei diesem Verfahren, das in einem fremden Betrieb, meist in einer Papierfabrik, stattfindet, ist jedoch beträchtlich; es sind Arbeitskräfte für das laufende Öffnen der Geldpakete, die gleichmäßige Beschickung des Vorkochers und des Mahlganges sowie für die Kontrolle dieser Arbeiten erforderlich. Auch ist der Unsicherheitsfaktor bedeutend, da die Kollergänge, in denen das vorgekochte Notenpapier unter Beimengung von Wasser durch Mahlsteine bis zur völligen Auflösung zerrieben wird, gegen Zugriff nicht einwandfrei geschützt sind. Als mit dem steigenden Umlauf die Mengen an ausgesonderten und zu vernichtenden Noten immer größer wurden, kam ihre Vernichtung ins Stocken; die Tresoranlagen der Bundesbank wurden immer mehr mit „alten“ Noten verstopft. Sie ging daher zu einem anderen Vernichtungsverfahren, dem der Verbrennung, über. Die Bank erstellte eine eigene Verbrennungsanlage, die Mitte 1960 in Betrieb genommen werden konnte und eine schnelle, sichere und vollständige Verbrennung ermöglicht. [13] 1978 berichtete Peter Brügge in der Zeitschrift „Der Spiegel“ über die Geldpflege der Deutschen Bundesbank auch sehr anschaulich über die Geldvernichtung. Danach waren damals allein 2400 Bundesbank-Beamte damit beschäftigt, die umlauffähigen Noten von den nicht mehr tauglichen Noten zu trennen. Von den 1071 Millionen Scheinen im Wert von 71 Milliarden Mark wurden 450 Millionen Scheine im Wert von 18 Milliarden Mark und mit einem Gewicht von 408 Tonnen ausgesondert und durch neue Noten ersetzt. Die in den Bundesbankfilialen ausgesonderten Banknoten wurden gebündelt und mit einer Stanzpresse sechsfach gelocht. Das gelöcherte Papier erreichte als bewachter Geldtransport die Frankfurter Zentrale, wo die angelieferten Scheine nachgezählt, anschließend in indische Jute-Säcke gestopft und mit besonderem Zwirn eingenäht wurden. Früher benutzte man gebrauchte Kaffeesäcke aus Costa Rica. Gefüllt mit so unterschiedlichen Werten, wandern an einem endlosen Förderband 67 nummerierte stählerne Kipploren schließlich hin zum zentralen umgitterten Glutofen der Bundesbank, in den alles Papiergeld einmal mündet. Es wird Buch geführt über den Inhalt der Loren bei jedem Umlauf – doch die Nummern der Scheine notiert keiner. Unter ständiger Umdrehung eines Reiß- und Rührwerks verglühen die Scheinbündel in der donnernden Hitze von 1100 Grad Celsius. Erst das feine Pulver, das unten herausfällt, wird nicht mehr bewacht. [14] Als erstes Unternehmen weltweit begann 1979 Giesecke & Devrient ein professionelles Banknotenvernichtungssystem zu entwickeln und herzustellen, das heute von über 80 Zentralbanken und Banknotendruckereien eingesetzt wird. [15] Das BDS D-System schreddert bis zu 1500 kg Banknoten pro Stunde in kleinste Bestandteile. In der Praxis bedeutet dies eine Schnipselgröße von 36 mm², sodass aus ihnen keine Banknoten mehr zusammengefügt werden können. [16] Die Banknotenpartikel können zudem abgesaugt und zu handlichen Briketts verdichtet werden. Abb. 5: Banknotenbrikett aus Papierschnipseln von geschredderten 5-DM-Scheinen im ehemaligen Wert von 75.000 DM. Maße: ca. 150 x 120 x 70 mm. Würden ausschließlich 1000-DM-Scheine zerkleinert, dann enthielt das Brikett einen „Wert“ von einer Million DM. Auch die Deutsche Bundesbank verfügt über spezielle Anlagen zur Banknotenvernichtung, in denen die Scheine geschreddert werden. Durch ihre organische Zusammensetzung eignen sich die Banknotenpartikel hervorragend als Rohstoff für die Herstellung von hochwertigem Kompost. Ein weiterer Teil der zerkleinerten Banknoten wird zur Herstellung von Papierprodukten wie Recyclingpapier verwendet. Bei Einführung des Euro mussten insgesamt rund 2,6 Milliarden D-Mark-Scheine mit einem Gewicht von 2400 Tonnen vernichtet werden. [17] In den behandelten Beispielen erfolgte die Vernichtung der Geldscheine zur Kurspflege, zur Beseitigung entwerteter oder verschmutzter und beschädigter Geldscheine. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen wurden Banknoten häufig vernichtet, damit sie nicht in feindliche Hände fielen: Als im August 1914 der Erste Weltkrieg begann, wurde das weit entfernte Kiautschou von der Nachricht des Kriegsausbruchs völlig überrascht. Bereits am 23. August 1914 trat Japan gegen das Deutsche Reich in den Krieg ein. Die kleine Besatzung des deutschen Pachtgebiets bestand aus 4759 aktiven Soldaten und Reservisten sowie 305 österreichisch-ungarischen Matrosen. Als die kleine Festung nicht zu halten war, befahl Kapitän zur See Meyer-Waldeck, der letzte deutsche Gouverneur, die Vernichtung der Siegel, Stempel, Briefmarken und auch der Geldscheine der Deutsch-Asiatischen Bank. Dies geschah am 5. November 1914 (Gottberg, Die Helden von Tsingtau. Berlin 1920. Hier S. 163). … Da die Banknoten der Deutsch-Asiatischen Bank in China selbstverständlich noch volle Gültigkeit hatten, war die Ausgabestelle Tsingtau doch ausdrücklich für die ganze Provinz Shangtung tätig, blieb nichts anderes übrig, als eine Million mexikanischer Dollar in Banknoten der Ausgabestelle Tsingtau zu verbrennen. Am 7. November musste die Festung kapitulieren. [18] Als 1916 durch die voranschreitende belgisch-englische Offensive Tabora [Deutsch-Ostafrika, Anm. d. Verf.] bedroht war, wurde neben der dortigen Papiergelddruckerei eine in Morogoro errichtet, die bis August 1916 arbeitete. Eine in Kissaki (am Südrand des Ulugurugebirges) im Handbetrieb arbeitende Gelddruckerei musste beim Vormarsch der Engländer die Maschinen stehen lassen (Schnee, S. 286). Notenformulare, die man rechtzeitig aus Tabora zum Rufidji gebracht hatte, wurden dort vom Gouvernementssekretär Lenz und seinem Nachfolger Traub im dichtesten Busch fertiggestellt und ausgegeben (ebd.). Die letzten in Tabora verfertigten Scheine konnten nicht mehr abtransportiert werden. Der Stellvertretende Gouverneur Brandes vernichtete sie vor dem Einmarsch der Belgier (Ada Schnee, S. 103). [19] Dr. Heinrich Schnee, der letzte Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, berichtete: Bei der langen Kriegsdauer und der mangelhaften Herstellung der Banknoten, die größtenteils aus gewöhnlichem Konzeptpapier hergestellt werden mussten, sind sicher erhebliche Mengen von Banknoten verloren gegangen. So haben beispielsweise zweifellos vielfach eingeborene Träger, die ihre Noten nicht wasserdicht und sicher verwahren konnten, besonders beim Durchschreiten von Flüssen und während der Regenzeit beträchtliche Verluste an Banknoten erlitten. Auch haben wiederholt englische wie belgische Soldaten den Eingeborenen abgenommene oder sonst erbeutete Bestände an Interimsnoten vernichtet. [20] Die Reichsbank stellte bei Kriegsausbruch 1939 vertrauliche Grundsätze für die Räumung von Reichsbankanstalten auf. Bei Feindgefahr sollten vorhandene Barbestände nach Möglichkeit an Militärkassen ausgezahlt werden. Wenn dies nicht möglich war, sollten die Geldbestände, Bücher und Scheckformulare vernichtet werden. Darüber musste ein Protokoll angefertigt werden, das von allen Beteiligten zu unterschreiben war. Diese Anordnung galt sinngemäß auch für die Reichskreditkassen .[21] Bleibt noch anzumerken, dass die DDR-Banknoten nach Einführung der D-Mark 1990 in einem Bergwerk in der Hoffnung eingemauert wurden, dass sie mit der Zeit verrotten würden. Nachdem Geldscheine aus den in den Bergwerksstollen eingelagerten Beständen auftauchten, wurden die Scheine wieder geborgen und verbrannt. Aber das ist eine andere Geschichte. Uwe Bronnert Anmerkungen Dr. S. Pressburger: Oesterreichische Notenbank 1816 - 1966, Geschichte des Oesterreichischen Noteninstituts, hrsg. von der Oesterreichischen Nationalbank, Wien, Wien 1966, S. 12. Ebenda, S. 13. Ebenda, S. 14. Gesetz vom 26ten August 1848 und Gesetz vom 24ten März 1849, die Emission Kurhessischer Kassenscheine betreffend. Abgedruckt bei Lothar Brendel, Das Papiergeld des Kurfürstentums Hessen – Staatliche Kassenscheine und Privatbankausgaben, Beiträge zur Münzkunde in Hessen-Kassel 7, Kassel 1979, S. 7. Ebenda, S. 18. Ebenda, S. 19 f. "Der Bär", Nr. 3 vom 15. Oktober 1892, S. 35. Quelle: „Deutsche Reichsbank, Vernichtung von Banknoten,” Krisenjahr 1923 , zuletzt aufgerufen am 24. Mai 2025, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/krisenjahr-1923/items/show/33 . "Dill-Zeitung", Nr. 96 vom 25.04.1919. Hessisches Staatshauptarchiv Wiesbaden, Akte 405 Nr. 6098, Bl. 298 u. 299. "Dill-Zeitung", Nr. 118, Donnerstag, 22.05.1919. "Sieg-Post", Nr. 243 v. 19.10.1923. Kurt Jaeger und Ulrich Haevecker: Die deutschen Banknoten seit 1871, Engelbert/Württ. 1963, S. 170 f. Peter Brügge: „Das ist der größte Bazillenträger“, in: "DER SPIEGEL", Nr. 30/1978, S. 61 – 64. Die BDS® Produktfamilie, Werte sichern, auch wenn wir sie vernichten, S. 10. https://www.gi-de.com/corporate/Currency_Technology/Currency_Management/Intelligent_Automation_Solutions/Banknote_Destruction_Systems/gd_brochure_bds_concept_DE.pdf (23.04.2025). https://www.gi-de.com/de/spotlight/payment/vernichtung-von-banknoten (11.06.2021). https://www.prosegur.de/blog/cash/zweites-leben-banknoten (23.04.2025). Dr. Günther Meinhardt, Die Geldgeschichte der ehemaligen deutschen Schutzgebiete, Heft 7: Deutschland in China, Dortmund o. J. (1965), S. 22. Günther Meinhardt: Die Geldgeschichte der ehemaligen deutschen Schutzgebiete, Heft 4: Deutsch-Ostafrika, Sonderausgabe Nr. 23 der "Rundschau der Geldzeichensammler", Dortmund o. J. (1961), S. 49. Heinrich Schnee: Deutsch-Ostafrika im Weltkriege, Wie wir lebten und kämpften, Leipzig 1919, S. 283. Vgl. BA Berlin, R 29/3, Bericht über Sitzung des Verwaltungsrates der Reichskreditkassen vom 29. Januar 1942.
- Neue Weltbanknoten-Varianten: August 2025, Teil 1
Honduras, Indien, Malaysia, Philippinen, Rumänien, Thailand, Ungarn, Westafrikanische Staaten (Elfenbeinküste) BNB = The Banknote Book (von Owen W. Linzmayer) SCWPM = Standard Catalog of World Paper Money (eingestellt) Honduras 2 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B345f: wie BNB B345e (SCWPM 97), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Ochoa) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). 100 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B356b: wie BNB B356a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Ochoa) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). 500 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B357b: wie BNB B357a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Ochoa) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). Indien 10 Rupees von 2025 BNB B298i: wie BNB B298h (SCWPM 109), aber mit neuem Jahr. 50 Rupees von 2025 BNB B300i: wie BNB B300h (SCWPM 111), aber mit neuem Jahr. 200 Rupees von 2025 BNB B302i: wie BNB B302h (SCWPM 113), aber mit neuem Jahr. Malaysia 1 Ringgit, neue Auflage BNB B148e: wie BNB 148d (SCWPM 51A), aber mit neuer Unterschrift (Ghaffour). Philippinen 500 Piso von 2025 BNB B1107b: wie BNB B1107a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Rumänien 10 Lei von 2025 BNB B288e: wie BNB B288d (SCWPM 119), aber mit neuem Jahr (20)25 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Druck- bzw. Ausgabejahr an). Thailand 500 Baht, neue Auflage BNB B196d: wie BNB B196c (SCWPM 138), aber mit neuen Unterschriften (Chunhavachira/Suthiwartnarueput). Ungarn 500 Forint von 2025 BNB B587.5c: wie BNB B587.5b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Virag/Varga/Kurali) und neuem Jahr. Westafrikanische Staaten (Elfenbeinküste) 5000 Francs CFA von 2025 BNB B123Ay: wie BNB B123Ax (SCWPM 117A), aber mit neuem Jahr (20)25 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Druck- bzw. Ausgabejahr an). Buchstabe A = Elfenbeinküste. Donald Ludwig ( polymernotes.org ) (Abb. Owen W. Linzmayer, The Banknote Book und Stane Straus, polymernotes.org )
- Aus privaten Sammlungen: 10.000 Ringgit von Brunei 2006 – Adieu zum 10.000er! Wir werden Dich vermissen!
Am 29. September 2020 gab die Autoriti Monetari Brunei Darussalam (AMBD), die Zentralbank von Brunei, bekannt, dass die 10.000-Ringgit-Banknoten nicht mehr an die Banken in Brunei Darussalam ausgegeben und anschließend mit Wirkung zum 2. November 2020 aus dem Verkehr gezogen werden. Es wurden insgesamt nur zwei verschiedene 10.000-Ringgit-Banknoten ausgegeben, eine Papiernote im Jahr 1989 und eine kleinere Polymerbanknote im Jahr 2006. Die Papierbanknote war von 1989 bis 2006 bei der Bank erhältlich und die Polymer-Version seit 2006, insgesamt also 14 Jahre. Die Zehntausender bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und behalten ihren vollen Nennwert. Die Entscheidung, sie aus dem Verkehr zu ziehen, ist einer der Schritte der AMBD, die mit Finanzverbrechen verbundenen Risiken wie Geldwäsche, Terrorismus-Finanzierung und Fälschung von Banknoten mit hohem Nennwert zu verringern. Aber die Zehntausender waren nie Banknoten, die man häufig in den Geldbörsen der meisten Bürger von Brunei hätte finden können. Sie waren eher "Spielgeld" und Prestige-Scheine für den Sultan, seine Familie und die Superreichen. Der aktuelle Nennwert (zum 11.08.2025) der 10.000-Ringgit-Banknote entspricht etwa 6.684 EUR bzw. 7.789 USD. Brunei unterhält ein "Currency Interchangeability Agreement" (Währungaustausch-Abkommen) mit Singapur, was bedeutet, dass ein Brunei-Dollar einem Singapur-Dollar gleichgestellt ist. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat die Emission ihrer Zehntausender bereits im Oktober 2014 eingestellt. Seit dieser Zeit steht die AMBD unter internationalem Druck, ebenfalls die Emission Zehntausender einzustellen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist eine Anreise nach und Einreise in Brunei derzeit fast unmöglich, sodass ein Ansturm auf die Bank um die 10.000-Ringgit-Scheine vor dem 2. November sicherlich nicht stattfinden wird. Wenn Sie einen, einige oder ein Bündel Zuhause haben, kann man sich glücklich schätzen! Diese Banknote ist aufgrund ihres Prestigestatus nach wie vor äußerst beliebt und eine der wichtigsten Banknoten für eine vollständige Polymerbanknoten-Sammlung. Mit dem Einzug der 10.000-Ringgit-Noten des Brunei ist die Banknote mit dem weltweit höchsten Nennwert dann der schweizerische 1000er mit einem Wert (zum 11.08.2025) von etwa 1.062 EUR (1.237 USD). Aus der Sammlung Karl Köhler: Brunei, Negara Brunei Darussalam: 10.000 Ringgit von 2006 Vorderseite: Rechts Porträt von Sultan Hassanal Bolkiah Mu'izzadin Waddaulah in Uniform. Mitte Blüten einer Merremia borneensis (tropisches Windengewächs). Ornamente. Rückseite: Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan und Ornamente. Wasserzeichen: Polymer-Kunststoff mit Durchsichtsfenster (Schattenbild). Druck: Note Printing Australia Format: 181 x 90 mm Katalogreferenzen: BRN-33 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. IIM – Modern Issues) B-205 (Owen W. Linzmayer: The Banknote Book) S11R1 ("POLYMER 2021", 2021 Edition, Straus, Ludwig, Kee H. B.) PMG-Grading : 51 Stück zum 11.08.2025 gegradet, 67EPQ (TOP POP, 21 Stück), 66EPQ (17 Stück), 65EPQ (6 Stück) Donald Ludwig/Hans-Ludwig Grabowski polymernotes.org Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: 2 Dollars des Government of British Guiana von 1942
In der Region gab es bereits Anfang des 17. Jahrhunderts niederländische Handelsniederlassungen und schließlich wurden die Gebiete unter dem Begriff Niederländisch-Guayana zusammengefasst. Mit dem Britisch-Niederländischen Vertrag vom 13. August 1814 fielen die Kolonien Essequibo, Demerara und Berbice an die Briten, die daraus 1831 die Kolonie Britisch-Guayana machten. Das erste Papiergeld waren Scheine für die Kolonien Demerara und Essequibo (Demerary and Essequebo) in Gulden-Währung von 1830. Ab 1916 folgten Ausgaben des Government of British Guiana, dessen letzte auf das Kriegsjahr 1942 datiert sind. 1966 wurde Guayana unabhängig. Aus der Sammlung Karl Köhler: British-Guiana, Government: 2 Dollars vom 1. Januar 1942 Vorderseite: Mitte Kaieteur-Wasserfall , links Tukan, rechts Siegel mit Segelschiff Rückseite: Porträt von König Georg VI. im Ornament-Rahmen Wasserzeichen: ohne Format: 152 mm x 82 mm Druck: Waterlow & Sons Limited, London Katalogreferenzen: British Guiana 13c (World Paper Money, Vol. II – General Issues) B198c (The Banknote Book, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 30 Stück zum 10.03.2025 gegradet, 64EPQ (TOP POP, 1 Stück), 58EPQ (3 Stück), 55 (1 Stück) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: Der "Kleine Kaplan" aus Österreich von 1961
Hinter dieser harmlos aussehenden Banknote verbirgt sich eine ganz besondere Geschichte. Zwischen den Jahren 1956 und 1965 gab die Oesterreichische Nationalbank eine neue Serie von Banknoten in den Stückelungen zu 20, 50, 100, 500 und 1000 Schilling heraus. Die 1000-Schilling-Banknote vom 2. Januar 1961 wurde am 5. Februar 1962 ausgegeben. Auf der Vorderseite der Banknote war Viktor Kaplan abgebildet. Kaplan (1876–1934) war ein österreichischer Ingenieur und Erfinder der Kaplanturbine, einer propellerartigen Wasserturbine mit verstellbaren Schaufeln. Die Kaplanturbine ist auch auf der Vorderseite der Banknote abgebildet, ganz rechts. Hier links abgebildet ist eine Gedenkbriefmarke, die 1976 zu Ehren Kaplans von der Republik Österreich herausgegeben wurde. Die Rückseite der Banknote zeigt Schloss Persenbeug mit Blick auf das Donaukraftwerk bei Ybbs-Persenbeug. Das Schloss in der niederösterreichischen Gemeinde Persenbeug-Gottsdorf wurde zuerst im Jahr 907 geschichtlich erwähnt. Heute ist es im Besitz von Nachkommen aus den Familien Habsburg-Lothringen und Waldburg-Zeil. Das Donaukraftwerk bei Ybbs-Persenbeug ist ein Laufkraftwerk an der österreichischen Donau. Die Österreichische Donaukraftwerke AG begannen den Bau nach 55 Projektvarianten und der endgültigen Umplanung auf Kaplanturbinen im Jahr 1954. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1959 das erste Wasserkraftwerk der Österreichischen Donaukraftwerke eröffnet und als Symbol des österreichischen Wiederaufbaus in den Nachkriegsjahren und der Zweiten Republik gefeiert. Im Jahr 2012 wurde projektiert, die sechs stehenden Kaplanturbinen, sowie die Leittechnik und die Steuerung zu tauschen. Am 7. Oktober 2022 wurde mit der Inbetriebnahme der neuen Maschine Nr. 1, mit fünfflügeliger Kaplanturbine, die Erneuerung feierlich abgeschlossen. Die 1000-Schilling-Banknote stieß in der österreichischen Bevölkerung auf Unmut. 1000 Schilling waren damals sehr viel Geld und die Banknote war viel kleiner als die 1000-Schilling-Banknote, die sie ersetzte - sie war nur 4 mm breiter als die damalige 100-Schilling-Note. Die Menschen beschwerten sich, dass der neue Tausender aufgrund der ähnlichen Größe, der ähnlichen Gestaltung und des weißen Hintergrunds leicht mit dem Hunderter verwechselt werden konnte. Außerdem wünschten sich die Menschen, dass eine Banknote mit einem so hohen Nennwert viel größer sein sollte. Die Oesterreichische Nationalbank nahm die Kritik ernst und zog die Banknote am 30. April 1962, nur elf Wochen nach ihrer Ausgabe, aus dem Verkehr. Die Bank behielt die Gestaltung der Banknote bei, vergrößerte sie jedoch um acht mm (Breite) und elf mm (Höhe) und änderte die Hintergrundfarbe von Weiß zu einem vertikal gestreiften Blau. Die neugestaltete Banknote wurde am 26. November 1962 ausgegeben und am 31. März 1972 eingezogen (eine neugestaltete 1000-Schilling-Note mit dem Porträt von Bertha Suttner kam am 9. September 1970 in Umlauf). Die Abmessungen der drei abgebildeten Scheine sind: 100 Schilling vom 1. Juli.1960: 150mm x 74 mm, 1000 Schilling vom 2. Januar 1961 (der kleine Kaplan): 154 mm x 74 mm, 1000 Schilling vom 2. Januar 1961 (der große Kaplan): 162 mm x 85 mm. Unter österreichischen Banknotensammlern ist die kleine als "Kleiner Kaplan" und die neu gestaltete, größere als "Großer Kaplan" bekannt. Vom "Kleinen Kaplan" sind nur sehr wenige Exemplare im Privatbesitz erhalten geblieben. Diese Banknote ist eine moderne Rarität und fehlt in den meisten fortgeschrittenen österreichischen Banknotensammlungen. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Republik Österreich Emittent: Oesterreichische Nationalbank Nominal: 1000 Schilling Datierung: 2. Januar 1961 Vorderseite: "1000" in allen vier Ecken, Viktor Kaplan (1876–1923) und eine Kaplanturbine, ein komplexes Guillochenmuster. Rückseite: "1000" in allen vier Ecken, Schloss Persenbeug mit Blick auf das Donaukraftwerk in Ybbs-Persenbeug und ein komplexes Guillochenmuster. Material: Papier ohne Wasserzeichen Unterschriften: Dietrich (Generalrat), Kamitz (Präsident) und Stöger-Marenpach (Generaldirektor). Druck: Druckerei für Wertpapiere, Wien Format: 154 mm x 74 mm Nummerierung: A 215275 D Zitate: 140a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B244a ( The Banknote Book : Austria, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 2 Stück zum 01.07.2025 gegradet, 66EPQ (TOP POP, 1 Stück), 58 (1 Stück) Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Aus privaten Sammlungen: 10 Shillings von Südwestafrika aus dem Jahr 1952
Südwestafrika war von 1915 bis 1966 ein Gebiet unter südafrikanischer Kontrolle/Verwaltung und von 1966 bis 1990 unter südafrikanischer Besatzung. Es wurde 1968 von den Vereinten Nationen in Namibia umbenannt und am 21. März 1990 unter diesem Namen unabhängig. Südwestafrika bzw. Namibia grenzt an Angola (vor 1975 eine portugiesische Kolonie), Botswana (vor 1966 Betschuanaland), Südafrika und Sambia (vor 1964 britische Kolonie Nordrhodesien). Während seiner Verwaltung wandte Südafrika auf dem Gebiet Südwestafrikas sein eigenes Apartheidsystem an. Aus Deutsch-Südwestafrika, von 1884 bis 1919 offiziell eine Kolonie des Deutschen Reichs, jedoch von 1915 bis 1919 besetzt, ging Südwestafrika voraus. Bitte lesen Sie DIESEN ARTIKEL , um mehr über die frühe politische und monetäre Geschichte von Deutsch-Südwestafrika zu erfahren. Nach der Verabschiedung der South West Africa Banks Proclamation 1930 wurden die Barclays Bank (Dominion, Colonial and Overseas) und die Standard Bank of South Africa Limited zur Ausgabe von Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel in diesem Gebiet ermächtigt. Die ersten Scheine wurden 1931 ausgegeben. Zuvor waren ab 1915 Britische Pfund und dann südafrikanische Banknoten im Umlauf. Am 12. April 1947 wurde die Volkskas Beperk / Volkskas Limited (Volkskasse) als Geschäftsbank in Südwestafrika registriert und eröffnete im Oktober 1948 ihre erste Filiale in Windhoek. Die Volkskas erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel. Diese Noten waren nur etwas mehr als zwölf Jahre lang im Umlauf, bevor sie bei der Einführung des Dezimalsystems 1961 und der Einführung von Rand und Cents zugunsten der südafrikanischen Währung zurückgezogen wurden. Die Volkskas gab zwischen 1949 und 1959 Scheine mit nur sechs verschiedenen Daten aus. Insgesamt wurden 100.000 10-Shilling-, 165.000 1-Pfund- und 78.000 5-Pfund-Scheine über alle Ausgabedaten hinweg ausgegeben. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Südwestfrika Emittent: Volkskas Beperk / Volkskas Limited (Volkskasse, limitiert) Nominal: 10 Shillings / Sjielings / Schillinge Datierung: 4 JUNIE 1952. Vorderseite: Rechts oben: "VOLKSKAS LIMITED REGISTERED COMMERCIAL BANK PROMISES TO PAY TO BEARER ON DEMAND AT WINDHOEK" in englischer Sprache (VOLKSKAS LIMITED EINGETRAGENE GESCHÄFTSBANK VERSPRICHT, AUF VERLANGEN AN DEN INHABER IN WINDHOEK ZU ZAHLEN) und derselbe Text in Afrikaans links oben. Der Nennwert von "10/-" in allen Ecken und auch in der oberen Mitte der Banknote. Eine ruhige ländliche Szene mit Feldern, ein paar Bäumen, Gebäuden, einem kleinen Dorf mit einer Kirche mit Kirchturm und Bergen im Hintergrund in der Mitte. Der Nennwert in Afrikaans, Englisch und Deutsch in der unteren Mitte, darunter die Unterschriften der Beamten und das Datum. Wasserzeichenbereich rechts. Der Text "THIS NOTE IS LEGAL TENDER AND IS COVERED BY SECURITY LODGED WITH THE SECRETARY FOR SOUTH WEST AFRICA IN TERMS OF THE BANKS PROCLAMATION, 1940." ("DIESE NOTE IST GESETZLICHES ZAHLUNGSMITTEL UND WIRD DURCH SICHERHEIT BEI DEM SEKRETÄR FÜR SÜDWESTAFRIKA GEMÄSS DER BANKENPROKRAMATION, 1940, GEDECKT.") unten links in Afrikaans und rechts in Englisch. Die Banknote ist auf allen Seiten und um die Nennwerte herum mit Guilloche-Mustern versehen. Rückseite: Oben "VOLKSKAS BEPERK" auf Afrikaans, darunter "VOLKSKAS LIMITED" auf Englisch. Der Nennwert von "10/-" in allen Ecken und auch zweimal in der unteren Mitte, links und rechts. Die Nennwert-Bezeichnung in Worten auf Afrikaans, Englisch und Deutsch erscheint jeweils in der Mitte, umgeben von guillochierten Mustern, unten links und unten rechts. Unten in der Mitte eine kleine Szene mit einem handgeführten Pflug mit einer Schere und der Aufschrift "ARBEIDSAAMHEID" ("ZUSAMMENARBEIT"). Wie auf der Vorderseite werden auf allen Seiten der Banknote guillochierte Muster verwendet, um das Banknotendesign einzurahmen. Unterschriften: Cornelius Johannes Wolfaardt (HOOFAGENT - CHIEF AGENT) und Joseph Jacobus Bosman (HOOFBESTUURDER - GENERAL MANAGER) Material: Papier mit Wasserzeichen (der Kopf einer Frau, die eine Voortrekker-Mütze trägt) Druck: WATERLOW & SONS LIMITED LONDON, England Format: 140 mm x 76 mm Nummerierung: K/2 61987 Zitate: Southwest Africa 13a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B301d ( The Banknote Book : South West Africa, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 18 Stück zum 01.07.2025 gegradet, 67EPQ (TOP POP, 1 Stück), 66EPQ (3 Stück), 65EPQ (1 Stück). Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Aus privaten Sammlungen: 1000 Francs der Demokratischen Republik Kongo aus dem Jahr 1962
Die Demokratische Republik Kongo, auch bekannt als DR Kongo, Kongo-Kinshasa oder einfach Kongo, ist ein Land in Zentralafrika. Gemessen an der Landfläche ist das Land nach Algerien das zweitgrößte Afrikas und das elftgrößte der Welt. Mit rund 110 Millionen Einwohnern ist es auch das bevölkerungsreichste frankophone Land der Welt. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Kinshasa. Das Kongobecken wurde erstmals vor etwa 90.000 Jahren von zentralafrikanischen Ackerbauern und vor etwa 2000 bis 3000 Jahren im Zuge der Bantu-Expansion besiedelt. Im Westen herrschte vom 14. bis zum 19. Jahrhundert das Königreich Kongo an der Mündung des Kongo-Flusses. In der Mitte und im Osten herrschten die Reiche von Mwene Muji, Luba und Lunda. König Leopold II. von Belgien erwarb 1885 formell die Rechte am Kongogebiet von den europäischen Kolonialmächten, erklärte das Land zu seinem Privateigentum und nannte es Kongo-Freistaat. Von 1885 bis 1908 zwang sein koloniales Militär die einheimische Bevölkerung zur Kautschukproduktion und verübte zahlreiche Gräueltaten. Im Jahr 1908 trat Leopold das Gebiet ab, das damit zu einer belgischen Kolonie wurde. Am 30. Juni 1960 erlangte Belgisch-Kongo die Unabhängigkeit und wurde zur République du Congo. Der Conseil Monétaire de la République du Congo wurde im Oktober 1960 gegründet. Er stellte seine Tätigkeit im Juni 1964 ein. In den vier Jahren seines Bestehens gab der CMRC nur drei Banknoten aus. Im Februar 1961 wurde dann die Banque Nationale du Congo gegründet. 1962 führte der Conseil Monétaire de la République du Congo 1000-Francs-Scheine ein, indem er den Namen des CMRC über das Wasserzeichen der Banknoten nach dem Muster der Zentralbank von Belgisch-Kongo und Ruanda-Urundi druckte. Im Jahr 1963 gab der CMRC Banknoten in eigenem Namen im Wert von 100 und 5000 Francs aus. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Demokratische Republik Kongo Emittent: Conseil Monétaire de la République du Congo Nominal: 1000 Francs Datierung: 15.02.1962 Vorderseite: Links ein Moliro-Mann, der nach rechts schaut. Unten eine Flussszene mit Fischerbooten (Einbäume, Pirogen), Palmen und einem Gebäude, darunter der Straftext. Zwei kongolesische Sterne oben rechts und links unter den Nennwerten. Rückseite: In der Mitte ein Wasserbock, der aus einem Fluss trinkt. Unterschriften: keine Unterschriften Material: Papier mit Wasserzeichen (Okapi-Kopf) Druck: Bradbury, Wilkinson & Company, England Format: 185 mm x 106 mm Nummerierung: CM0280321 Zitate: Congo Democratic Republic 2 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B101 ( The Banknote Book : Congo Democratic Republic, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 90 Stück zum 01.07.2025 gegradet, 67EPQ (TOP POP, 1 Stück), 66EPQ (2 Stück), 65EPQ (1 Stück). Die häufigsten Grades sind 35 (14 Stück) und 30 (17 Stück). Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Aus privaten Sammlungen: 5 Rupien von Ceylon aus dem Jahr 1952
Ceylon, heute offiziell die Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka, ist ein Inselstaat in Südasien. Die dokumentierte Geschichte des Landes reicht 3000 Jahre zurück, wobei prähistorische menschliche Siedlungen bereits vor 125.000 Jahren nachgewiesen wurden. Aufgrund seiner geografischen Lage und seiner tiefen Häfen war Sri Lanka immer schon von großer strategischer Bedeutung, von den Anfängen der alten Seidenstraße bis zur heutigen so genannten maritimen Seidenstraße. In einer Zeit großer politischer Krisen im singhalesischen Königreich Kotte kamen die Portugiesen 1505 nach Sri Lanka und versuchten, den Seehandel zu kontrollieren. In der Folge wurde ein Teil des Landes portugiesischer Besitz. Nach dem singhalesisch-portugiesischen Krieg, einer Reihe von Konflikten, die von 1527 bis 1658 ausgetragen wurden, übernahmen das niederländische Kolonialreich und das Königreich Kandy die Kontrolle über diese Gebiete. Das niederländische Ceylon wurde vom britischen Empire übernommen, das die Kontrolle über die gesamte Insel ausdehnte und 1815 die Kolonisierung von Britisch Ceylon abschloss. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand eine Nationalbewegung für politische Unabhängigkeit, und 1948 wurde Ceylon zu einem britischen "Dominion" (Herrschaftsgebiet). An seine Stelle trat 1972 die Republik Sri Lanka. Das früheste Papiergeld stammt aus dem Jahr 1785, als der niederländische Gouverneur Van de Graaff die Ausgabe der Verenigde Oostindische Compagnie von 25.000 Stück Reichstalern in Werten von 5 bis 1000 "Ryxdaalders" genehmigte. Diese als "kredit briven" (Kreditbriefe) bezeichneten Schatzanweisungen waren gegen Vorlage von Kupfermünzen im Verhältnis von 48 Stuivers zu 1 Reichstaler an den Inhaber zahlbar. Im März 1800 genehmigte der britische Gouverneur Frederick North eine Ausgabe im Wert von 30.000 Rixdollars, gefolgt von einer zweiten Ausgabe von 45.000 Rixdollars. 1827 wurden die niederländischen Rixdollar-Noten eingezogen und Pfund-Banknoten eingeführt. Die 2- und 5-Rixdollar-Noten hatten einen Wert von 3 Shilling bzw. 7 Shilling 6 Pence. Die Bank of Ceylon wurde 1840 mit einem Kapital von 125.000 Pfund gegründet, sie scheiterte jedoch 1849 und wurde von der Oriental Bank übernommen. Die Währungsbezeichnung Rupee wurde erstmals in den 1870er Jahren verwendet. Die Geschichte des Bankwesens in Ceylon ist in der Tat reich an Banken und Behörden, die gegründet wurden, Banknoten ausgaben und dann von einer anderen Bank übernommen wurden oder ihr Recht zur Ausgabe von Geld verloren. Banknoten des "Government of Ceylon" wurden von 1885 bis 1949 ausgegeben. Die erste "Government of Ceylon"-Banknote mit dem Bildnis von König Georg VI. wurde 1938 ausgegeben. Die Zentralbank von Ceylon wurde 1949 gegründet und nahm im August 1950 ihre Tätigkeit auf. Die ersten Banknoten der neuen Zentralbank, auf denen ebenfalls König Georg VI. abgebildet ist, wurden 1951 ausgegeben. Die ersten Banknoten, auf denen Königin Elisabeth II. abgebildet ist, sind auf den 3. Juni 1952 datiert. Ihr Porträt wurde jedoch 1956 entfernt und durch das Staatswappen von Ceylon ersetzt. Die Central Bank of Ceylon wurde 1985 in Central Bank of Sri Lanka (CBSL) umbenannt. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Ceylon Emittent: Central Bank of Ceylon Nominal: 5 Rupees (Rupien) Datierung: 3rd JUNE 1952 Vorderseite: Königin Elisabeth II. links mit dem "Girls of Great Britain and Ireland"-Diadem, das der zukünftigen Königin Mary, ihrer Großmutter, 1893 zur Hochzeit geschenkt wurde. Dieses Porträt wurde von Bradbury, Wilkinson & Co. Ld. angefertigt und auf den ceylonesischen Banknoten Pick 49-53 verwendet. Oben "CENTRAL BANK OF CEYLON". Der Nennwert "5" in allen Ecken, bunte, guillochierte Muster auf der gesamten Vorderseite, Wasserzeichenbereich rechts. Der Nennwert in Englisch "FIVE RUPEES" in der Mitte, darunter das Datum und die Unterschriften. Der Nennwert (fünf Rupien) in Singhalesisch oben links und in Tamilisch unten rechts. Rückseite: Der Nennwert "5" in allen Ecken, eine Statue von Parākramabāhu dem Großen in Polonnaruwa, einem singhalesischen König von Ceylon (1153-86), der die Insel unter einer Herrschaft vereinigte. In der Mitte "CENTRAL BANK OF CEYLON" oben und der Nennwert "FIVE RUPEES" in Englisch in der Mitte rechts, in Singhalesisch unten links und in Tamilisch unten rechts. Unterschriften: Junius Richard Jayewardene (Minister of Finance) und John Exter (Governor Central Bank of Ceylon). Material: Papier mit Wasserzeichen (Löwe mit Peitsche). Druck: Bradbury, Wilkinson & Co. Ld., England Format: 133 mm x 72 mm Nummerierung: G/7 924316 Zitate: Ceylon 51 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B305 ( The Banknote Book : Ceylon, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 164 Stück zum 01.07.2025 gegradet, 67EPQ (TOP POP, 4 Stück), 66EPQ (15 Stück), 65EPQ (12 Stück). Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Leserpost: Unbekannter Geldschein der Deutschen Notenbank von 1948?
Sehr geehrter Herr Besler (Grabowski), ich bin derzeit mit der Auflösung meiner sehr umfangreichen Sammlung von Münzen, Banknoten, Orden und Ehrenzeichen sowie Aktien beschäftigt. Nach 42 Jahren des Sammelns nun dieser Schritt, da sich weder meine Kinder noch meine Enkelkinder dafür interessieren und ich im kommenden Februar Rentner werde. Jetzt beim Durchstöbern fiel mir eine 1-DM-Banknote von 1948 auf, da diese weder im Besitz von Serienbuchstabe(n) noch von Kennziffer(n) ist. Auch ist der Untergrund leicht ins Bläuliche statt ins Grünliche gefärbt. Ich habe zwei Fotos von der Banknote beigefügt. Können Sie mir sagen, was dies für eine Banknote ist: SBZ-11 ohne Serie und Kontrollnummer oder DDR-2 ohne Serie und Kontrollnummer? In ihrer Literatur finde ich keinen Hinweis auf diese Banknote. Weicht sie vom Wert der anderen preislich bewerteten Banknoten ab? Ich wäre Ihnen sehr über ein Feedback dankbar. Mit freundlichen (Noch-)Sammlergrüssen verbleibt H. Winter Antwort der Redaktion Bei Ihrer Banknote der Deutschen Notenbank über 1 Deutsche Mark aus dem Jahr 1948 für die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands bzw. die DDR handelt es sich ganz sicher um keine Fälschung oder bewusste Manipulation. Ein Vergleich des Druckbildes und etwa auch die deutlich sichtbaren Fasereinlagen im Papier bestätigt dies. Würde es sich um einen so offensichtlich von der Norm abweichenden Fehldruck handeln, dann wäre der Schein entweder überhaupt nicht erst in Umlauf gekommen oder aber bald aus diesem genommen worden. Dagegen spricht der stark gebrauchte Erhaltungszustand. Die Lösung des Rätsels ist ganz einfach. Es handelt sich um keine unbekannte Ausführung oder Variante ohne Nummerierung und in anderen Farben, sondern der Schein ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Kleidungsstück vergessen und mit diesem gewaschen worden. Es ist hinreichend bekannt, dass nicht wenige Waschmittel die Druckfarben von Banknoten angreifen, zu Verfärbungen führen und sie zum Teil sogar komplett entfernen können, was hier und bei anderen bekannten Fällen auf die rote Nummerierung zutrifft. Zum Vergleich nachstehend Abbildungen des gleichen Scheins (sowjetischer Druck) mit Vorder- und Rückseite. Ob es sich bei Ihrem Schein um einen sowjetischen Druck von 1948 oder um einen DDR-Druck ab 1951 handelt kann ich leider nicht sagen, weil hierzu die Kontrollnummer als entscheidendes Erkennungsmerkmal dient. Für den Einfluss von Waschmitteln spricht auch ganz klar die Art der Verfärbung. Es ist sicher nicht der erste und auch nicht der letzte Geldschein, der in einer Waschmaschine gelandet ist. Um eine unbekannte Banknote oder eine besondere Rarität handelt es sich leider nicht, wohl aber um ein Stück Zeitgeschichte, dem man die Spuren seiner Authentizität ansieht. Zu bewerten ist sie entsprechend ihrer geringen Erhaltung. Hans-Ludwig Besler (Grabowski) Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 EUR Zur Leseprobe Zum Buch
- Alliierte Militärzahlungsmittel in Dänemark 1945
Am 9. April 1940 besetzten deutsche Truppen Dänemark. Die dänische Regierung unter Staatsminister Thorvald Stauning und, nach dessen Tod 1942, unter Eric Scavenius kooperierte zunächst mit der deutschen Besatzungsverwaltung. Im Sommer 1943 verschärften sich die Spannungen, am 29. August 1943 trat Scavenius als Ministerpräsident zurück. Es begann der aktive dänische Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Am 4. Mai 1945 unterzeichnete eine deutsche Militärdelegation auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern in der Nähe von Lüneburg die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande, die am 5. Mai 1945 um 8.00 Uhr in Kraft trat. Der Abzug deutscher Truppen und Mitarbeiter der Besatzungsverwaltung begann, er dauerte bis Anfang Juni 1945. Im Land verblieben etwa 250.000 deutsche Flüchtlinge hauptsächlich aus Pommern, Ost- und Westpreußen. Am selben Tag nachmittags landete der britische Generalmajor Richard Henry Dewing, Chef der alliierten Militärmission in Dänemark, auf dem Flughafen in Kopenhagen-Kastrup. Ab dem 7. Mai 1945 marschierten britische Streitkräfte aus Norddeutschland in Dänemark ein. Generalmajor Richard Henry Dewing (1891-1981), Chef der alliierten Militärmission in Dänemark. Quelle: Fotoarchiv Frihedsmuseets, Copenhagen. Seit Ende 1943 planten die Alliierten Militärmissionen zur Befreiung Europas, und errichteten dazu das Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force (Oberstes Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte), abgekürzt SHAEF, unter Leitung des US-Generals Dwight D. Eisenhower. Für einzelne Länder wurden im Rahmen der SHAEF-Strukturen Missionen aufgestellt, so auch für Dänemark. Aufgabe der SHAEF-Mission in Dänemark ab dem 7. Mai 1945 war die Entwaffnung sowohl der deutschen Truppen als auch die Unterstützung der dänischen Behörden bei der Entwaffnung von Widerstandskämpfern (die Mitte August 1945 abgeschlossen war), sowie bei der Errichtung einer Zivilverwaltung. Grundlage für letzteres bildete ein Abkommen zwischen Generalmajor Dewing und dem dänischen Außenministerium vom 22. Mai 1945 [1] . Die SHAEF-Mission Dänemark endete mit der Auflösung der SHAEF am 14. Juli 1945. Sie wurde als britische Militärmission fortgeführt, die ihre Arbeit am 31. August 1945 einstellte [2] . Gegenstand der Planungen und Vorbereitungen für SHAEF Dänemark war - wie für andere Länder auch - die Ausrüstung der alliierten Streitkräfte mit Zahlungsmittel in Landeswährung, um Besatzungsausgaben vor Ort tätigen zu können. Da unklar war, in welchem Umfang alliierte Truppen in Dänemark zum Einsatz kommen würden, und ob insbesondere eine militärische Befreiung des Landes notwendig werden würde, die den Einsatz größerer Truppeneinheiten erforderlich gemacht hätte, wurde Ende 1943 mit der Planung für Zahlungsmittel der alliierten Streitkräfte zur Verwendung in Dänemark begonnen. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 25 Øre o.D. (1945) Vorderseite - 108 x 53 mm, Braun auf rotbraunem Unterdruck, Wasserzeichen Wellen. Pick M1, Sieg M7. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 25 Øre o.D. (1945) Rückseite. Entworfen und gedruckt wurden Scheine in den Wertstufen zu 25 Øre sowie zu 1, 5, 10, 50 und 100 Kronen [3] . Sie sind im Hochdruck auf Wasserzeichenpapier (Wellen) hergestellt, das auch bei einer Teilauflage der österreichischen Militärschilling-Ausgabe 1944 Verwendung fand. Überhaupt sind stilistische Gemeinsamkeiten der Scheine auffällig mit den ebenfalls in England entworfenen und hergestellten Scheinen der Alliierten Militärbehörde für Österreich der Ausgabe 1944, etwa im Vergleich des Scheins zu 5 Kronen mit dem Schein zu 10 Schilling. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 5 Kronen (1945) Vorderseite, 112 x 74 mm, Braungrau auf grünblauem Unterdruck, Wasserzeichen Wellen. Pick M3, Sieg M9. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 5 Kronen (1945) Rückseite, 112 x 74 mm, Blau auf braunrotem Unterdruck. Österreich- Alliierte Militärbehörde, 10 Schilling 1944, Vorderseite, Pick 106, Richter 257. Österreich- Alliierte Militärbehörde, 10 Schilling 1944, Rückseite. Die Scheine tragen die Aufschrift „Udstedt af den Allierede Overkommando til brug in Danmark“ (Ausgestellt vom Alliierten Oberkommando zur Verwendung in Dänemark) sowie die Angabe des Nominalwertes, jedoch kein Ausgabedatum und auch keine Unterschrift. Der Schein zu 25 Øre zeigt zudem dem Buchstaben „D“ links und rechts am unten Rand. Eine Ausgabe durch den Vertreter der Dänische Delegation im Exil Hendrik Kauffmann [4] hielt man für nicht sachgerecht. Zugleich sollte ausdrücklich kein Besatzungsgeld geschaffen worden, da eine alliierte Besatzung in Dänemark nicht vorgesehen war, und man Dänemark als Partner der Alliierten ansah. Der Entwurf der Scheine erfolge im Februar 1944 durch Grafiker der Bank von England [5] . Über den Text auf den Scheinen gab es im Februar 1944 längere Diskussionen zwischen dem Außenministerium in London und der Dänischen Delegation unter Henrik Kauffmann, weswegen schließlich die Bezeichnung „Udstedt“ (ausgestellt) statt „Udgivet“ (ausgegeben) gewählt wurde. Nach längeren Diskussionen zwischen England und den USA über die Auflagenhöhe vor dem Hintergrund des noch immer unklaren Umfangs des Einsatzes alliierter Truppen in Dänemark wurde im März 1944 an Bradbury Wilkinson & Co. ein Druckauftrag über 2 Millionen Scheine zu 25 Øre , über je 1 Million Scheine in den Wertstufen 1, 5, 10, 50 sowie über 1.335.000 Stück für die Wertstufe zu 100 Kronen erteilt. Nur die Wertstufen zu 10, 50 und 100 Kronen sollten nummeriert werden. Die Scheine zu 10 Kronen tragen die Serienbezeichnung D/20, die Scheine zu 50 Kronen die Serienbezeichnung D/10, und die Scheine zu 100 Kronen die Serienbezeichnungen D/01 und /D02. Mitte Juli 1944 waren die Scheine fertiggestellt und wurden an die Bank von England ausgeliefert. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 10 Kronen (1945) Vorderseite, 132 x 77 mm, Rotbraun auf blaugrauem Unterdruck, Wasserzeichen Wellen, Nummer D/20 066268. Pick M4, Sieg M10. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 10 Kronen (1945) Rückseite, Braun und violett auf violettem Unterdruck. Am 27. April 1945 bestätigte das War Office in London, dass aus diesen Beständen drei Kisten an die britischen Streitkräfte im Rahmen der SHAEF-Mission ausgeliefert worden waren, und zwar in folgenden Stückelungen: 45.000 Scheine zu 25 Øre , 30.000 Scheine zu 1 Krone und je 15.000 Scheine zu 5 Kronen, 10 Kronen und 50 Kronen. Scheine zu 100 Kronen gelangten nicht zur Ausgabe [6] . Nur ein Bruchteil der ursprünglich gedruckten Auflage wurde daher verwendet, der Rest vermutlich später vernichtet. Die Ausgabe der Noten erfolgte durch britische Truppen in Dänemark ab dem 7. Mai 1945. Zu einer Ausgabe durch russische Truppen, die ab dem 10. Mai 1945 die dänische Insel Bornholm besetzt hielten [7] kam es nicht. Dort sind die Scheine auch nicht verwendet worden. Der Wechselkurs der alliierten Militärzahlungsmittel betrug 24 Kronen je Pfund Sterling bzw. 5,948 Kronen je US-Dollar (nach anderen Quellen 20 Kronen je Pfund), während der Handelswechselkurs der Krone im Mai 1945 zunächst auf den Vorkriegskurs von 19,36 Kronen je Pfund Sterling festgelegt wurde [8] . Die neue dänische Regierung unter Vilhelm Buhl, als auch die Dänische Nationalbank sahen die Ausgabe alliierter Militärzahlungsmittel ohne Kontrolle kritisch und bemühten sich daher, den Streitkräften der SHAEF Scheine der Dänischen Nationalbank zur Verfügung zu stellen, was schließlich Ende Juni 1945 erreicht werden konnte. Die Ausgabe der Kronen-Scheine des Alliierten Oberkommandos wurde daraufhin Anfang Juli 1945 eingestellt. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 1 Krone (1945) Vorderseite, 113 x 57 mm, Violett auf blaugrauem Unterdruck, Wasserzeichen Wellen. Pick M2, Sieg M8. Alliiertes Oberkommando in Dänemark, 1 Krone (1945) Rückseite, Blau auf violettem Unterdruck. Am 20. Juli 1945 beschloss das dänische Parlament ein Gesetz zur Durchführung eines Geldumtauschs, der am 23. Juli 1945 landesweit durchgeführt wurde. Alle umlaufenden Geldscheine wurden eingezogen. Beträge bis 100 Kronen bzw. bis 500 Kronen konnten in neue Banknoten der Dänischen Nationalbank umgetauscht werden, darüber hinausgehende Beträge waren auf Konten einzuzahlen und unterlagen einer Prüfung. Im Zuge dieses Umtauschs wurden auch die auf Kronen lautenden alliierten Kronen eingezogen [9] . Sie sind heute selten, insbesondere die Wertstufe zu 50 Kronen. Am einfachsten ist der Schein zu 1 Krone erhältlich, üblicherweise in gebrauchter Erhaltung. Die Seltenheit der alliierten Militärscheine für Dänemark erklärt sich wie gezeigt dadurch, dass im Verhältnis zur Druckauflage nur geringe Stückzahlen überhaupt für die Ausgabe abgeforderten wurden, von denen vermutlich nur Teilbestände tatsächlich in den Umlauf gelangten. Der Ausgabezeitraum der Scheine betrug weniger als zwei Monate, ihr Umlaufzeitraum war nur unwesentlich länger. Dr. Sven Gerhard Anmerkungen [1] https://history.state.gov/historicaldocuments/frus1945v04/d568 [2] https://lex.dk/British_Mission_to_Denmark . Zu den Aufgaben der SHAEF sowie der britischen Militärmission in Dänemark s. den sehr ausführlichen Beitrag von Peter Hertel Rasmussen, Fra Krig og Fred, Dansk Militærhistorisk Kommissions Tidsskrift Nummer 2016, abrufbar unter file:///C:/Users/sveng/Downloads/Web6_FKogF_2016_komplet.pdf (in dänischer Sprache) [3] Pick M1 - M6; Sieg Seddelkatalog M7 -M11 [4] Henrik Kauffmann wurde im August 1939 dänischer Botschafter in Washington. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen weigerte er sich, mit der unter deutscher Kontrolle stehenden dänischen Regierung weiter zusammen zu arbeiten, und bilde danach eine Art Exilregierung. Er war Ansprechpartner und Verbindungsmann für die Alliierten. Im Mai 1945 wurde er Minister der Regierung unter Ministerpräsident Vilhelm Buhl und später Botschafter Dänemarks bei den Vereinten Nationen. [5] Dazu und zum nachfolgenden Andrew Wiseman, Allied Military Currency in Danmark, IBNS-Journal 41/4 (2002) S. 20 unter Verweis auf die Akten der SHAEF Denmark Mission im UK Public Record Office in Kew/Surrey. [6] Es sind Musterstücke bekannt. Ein nummeriertes Muster zu 100 Kronen wurde in der Auktion Bruun Rasmussen, Kopenhagen, am 4. November 2017 für umgerechnet EUR 4.300 plus Aufgeld verkauft - https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=2244&lot=367 [7] Die Besetzung dauerte bis zum 5. April 1946. Kontakte zur dänischen Regierung gab es kaum. [8] Svendsen/Hansen/Olsen/Hoffmeyer, Dansk Pengehistorie Band 2, Danmarks Nationalbank 1968, S. 255 [9] S. dazu Niels Nielsen, SEDLER BRUGT AF DANSKERE UNDER 2. VERDENSKRIG, abrufbar unter https://www.danskmoent.dk/pdf2/NielsenSedler1.pdf . Die Scheine sollen danach noch bis zum 30. Juli 1945 umtauschbar gewesen sein.
- Lexikon: Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie
Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie (LDE) wurde 1835 als erste private Eisenbahngesellschaft in Sachsen gegründet. Ihre Konzession zur Ausgabe eigener Kassenscheine zur Finanzierung des Eisenbahnbaus stammt vom 6. Mai 1835. 1836 war Baubeginn der Eisenbahnstrecke und 1839 Eröffnung der ersten deutschen Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden, die die Gesellschaft betrieb. Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, G/K-510: Eisenbahn-Cassa-Schein über 1 Thaler ohne Datum (1838/39), Vorder- und Rückseite. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie gab auf Anregung von Friedrich List (1789 bis 1846) sogenannte Eisenbahn-Cassa-Scheine aus und zwar von 1838 bis 1870 1-Taler-Scheine in fünf verschiedenen Auflagen (im 14-Taler-Fuß 1838/39 und 1855, im 30-Taler-Fuß 1857 und 1870 sowie im 21-Florin (Gulden)-Fuß 1870). Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, G/K-515: Einseitige Druckprobe der Vorderseite zu 100 Mark vom 1. Januar 1875. Nach der Reichsgründung und Währungsumstellung auf die neue deutsche Einheitswährung Mark gab die Gesellschaft auch einen Kassen-Schein über 100 Mark vom 1. Januar 1875 aus. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie wurde am 1. Juli 1876 verstaatlicht und damit Teil der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Ihre Kassenscheine galten daher als sächsische Staatsnoten, die 1882 ungültig wurden. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski/Manfred Kranz: Das Papiergeld der altdeutschen Staaten Geldscheine der Staaten auf dem Gebiet des 1871 gegründeten Deutschen Reichs von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-188-8 Auflage: 1. Auflage 2020 Format: 17 x 24 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 344 Preis: 69,00 EUR Leseprobe Zum Buch
- Nachruf auf Jos F. M. Eijsermans (1955-2025)
Jos F. M. Eijsermans (24.02.1955–04.08.2025) auf der Paper Money Fair im September 2021. Es erreichte uns eine traurige Nachricht! Am 4. August 2025 verstarb Jos F. M. Eijsermans. Viele Sammler und Händler kannten Jos als Veranstalter der weltweit größten Papiergeldbörse – der Paper Money Fair in Valkenburg in den Niederlanden. Anfang der 1990er Jahre übernahm er die Organisation dieser Veranstaltung von der IBNS und baute sie in den Folgejahren zum weltweit führenden Händler- und Sammlertreffen für Papiergeld mit großer internationaler Beteiligung aus. Seine Tätigkeit bei einer Bank in den Niederlanden gab er später auf und widmete sich mit seiner Firma Eijsermans Events und einem mehrköpfigen Team der Organisation dieser Börse, die zunächst jährlich im April, und später dann in etwas kleinerem Rahmen zusätzlich auch im September in der Geulhal in Valkenburg stattfand. Als Markenzeichen trug er in Valkenburg stets ein gelbes Hemd. Daneben war Jos als Händler für Geldscheine tätig und selbst aktiver Sammler von Notgeld sowie von Fälschungen und allem rund ums Geld. Hierbei nutzen ihm seine langjährigen Erfahrungen als Mitarbeiter im Bereich Fremdwährungen bei einer Bank in den Niederlanden. Zwischen 1996 und 1998 amtierte er zudem als Präsident der International Bank Note Society (IBNS). Er schrieb aber auch Fachartikel für Zeitschriften. Durch seine kommunikative und oft leidenschaftliche Art baute er im Laufe der Zeit viele Kontakte zu Sammlern und Händlern in aller Welt auf. Für Fragen nahm er sich stets Zeit. Seine Expertise und sein Fachwissen wurden allseits geschätzt - kaum eine Frage, auf die Jos keine Antwort zu geben wusste. Daneben kannte er viele Anekdoten und Geschichten über Geld und Geldscheine, die er gerne weitergab. Mit Jos ist eine überaus engagierte Sammlerpersönlichkeit von uns gegangen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Frau Fabienne. Sven Gerhard / Hans-Ludwig Besler (Grabowski) Abb. Donald Ludwig