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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Reiseschecks der Deutschen Aussenhandelsbank AG der DDR

Aktualisiert: 3. März 2022

Die ersten Reiseschecks gab in der DDR 1957 die Deutsche Notenbank aus. Laut Unterlagen im Archiv der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), konnten diese von DDR-Bürgern bei Reisen in das sozialistische Ausland genutzt werden, um sie am Reiseziel in die dortige Währung einzulösen. Huschka führt in seinem Katalog "Ersatzgeld und geldähnliche Belege in der DDR" an, dass die Deutsche Notenbank, geht man von den bisher bekannten Belegen aus, bis 1967 Reiseschecks ausgegeben hat. Ab 1967 finden wir Reiseschecks der Deutschen Aussenhandelsbank der DDR. Identifizieren lassen sich die Ausgabejahre anhand der Druckvermerke auf den Rückseiten der Schecks, die in der DDR für jedes Druckerzeugnis obligatorisch waren. Zum 1. Januar 1968 war aus der Deutschen Notenbank durch Umbenennung die Staatsbank der DDR hervorgegangen. Der Deutschen Aussenhandelsbank oblag die Ausgabe der Reiseschecks von 1967 bis 1977, ab 1978 übernahm das dann die Staatsbank.


Deutsche Aussenhandelsbank AG: Reisescheck über 20 Mark der DDR mit Serie A aus dem Jahr 1974 (Druckvermerk auf der Rückseite ganz unten: Ag 122 004 74 III 18 185), ausgestellt am 13. April 1978 durch die Bank für Aussenhandel der Sowjetunion und eingelöst

am 18. April 1978 in einer Filiale der Staatsbank der DDR. Sammlung Grabowski.



Von den Reiseschecks der Deutschen Aussenhandelsbank sind bislang folgende Ausgaben bekannt geworden:

Druckvermerk

Auflage

Werte

ohne

KN 0000000, Muster 1966?

50 MDN

III 18 185 Ag 307 67

1967

Serie A: 20 Mark DDR

Serie B: 100 Mark DDR

Serie C: 500 Mark DDR

Serie D: 50 Mark DDR

Serie E: 200 Mark DDR

Serie F: 500 Mark DDR

III 18 185 Ag 307 68

1968

Serie A: 20 Mark DDR

Ag 122 029 DDR III 18 185

ohne Jahresangabe

Serie B: 100 Mark DDR

Serie C: 500 Mark DDR

Ag 122 047 71 III 18 185

1971

Serie A: 20 Mark DDR

Serie B: 100 Mark DDR

Serie C: 500 Mark DDR

Ag 122 038 72 III 18 185

1972

Serie B: 100 Mark DDR

Serie C: 500 Mark DDR

Serie D: 50 Mark DDR

Serie E: 200 Mark DDR


Ag 122 004 74 III 18 185

1974

Serie A: 20 Mark DDR

Serie B: 100 Mark DDR

Ag 147 2 76 III 18 185

1976

Serie B: 100 Mark DDR

Serie E: 200 Mark DDR

Ag 147 7 77 III 18 185

1977

Serie A: 20 Mark DDR

Serie B: 100 Mark DDR

Serie C: 500 Mark DDR

Deutsche Aussenhandelsbank AG: Reisescheck über 100 Mark der DDR aus dem Jahr 1976 mit Serie B (Druckvermerk auf der Rückseite ganz unten: Ag 147 2 76 III 18 185), ausgestellt am 14. April 1978 in der Bank für Aussenhandel der Sowjetunion (Filiale Leningrad) und eingelöst am 17. April 1978 in einer Filiale der Staatsbank der DDR.


Angeblich sollen die Reiseschecks der DDR auch von Angehörigen der Sowjetischen Streitkräfte genutzt worden sein, die in der DDR stationiert waren und aus Heimaturlaub zurückkehrten. Man kann getrost davon ausgehen, dass dies nur für Offiziere in Frage kam, da einfache Soldaten und Unteroffizieren ihre gesamte Dienstzeit in den Kasernen blieben und keinen Heimaturlaub bekamen. Man muss in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Kosten der Stationierung der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland durch die DDR zu tragen waren.

Die zwei hier abgebildeten Reiseschecks stammen aus einem Transport, der von sowjetischen Soldaten vor ihrem Abzug aus den wiedervereinten Deutschland zur Vernichtung in einer Papiermühle nördlich von Berlin angeliefert wurde.


Hans-Ludwig Grabowski



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