Zentralnotenbank Ukraine
Der Zweite Erlass über die Verwaltung der neu besetzten Ostgebiete vom 20. August schuf das Reichskommissariat Ukraine. Am 1. September 1941 mittags 12 Uhr schieden die rückwärtigen Heeresgebiete Süd und Mitte aus dem Operationsgebiet des Heeres aus und bildeten das neue Reichskommissariat Ukraine (RKU).[1] Es umfasste den von der ukrainischen Bevölkerung bewohnten Teil der UdSSR, soweit er nicht dem Generalgouvernement Polen
zugeschlagen worden war.[2] Reichskommissar mit Sitz in Rowno wurde der ostpreußische Gauleiter Erich Koch, dessen „Reich“ nun von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.
Im Westen wurde es vom Generalgouvernement Polen und im Norden vom Reichskommissariat Ostland begrenzt. Im Verlaufe des Kriegs wurde das Territorium mehrfach nach Osten erweitert. Seine Grenzen folgten am 15. November 1941 im Süden, Osten und Nordosten dem Lauf des Dnepr bis Tscherkassy und im Südwesten dem Verlauf des Bugs von Perwomajsk bis zur Einmündung des Dnjepr in das Schwarze Meer.
Am 1. September 1942 wurde die größte Ausdehnung erreicht. Verwaltungsmäßig war das Reichskommissariat Ukraine in die sechs Generalbezirke Dnepropetrowsk, Kiew, Krim (Teilbezirk Taurien), Nikolajew, Shitomir und Wolhynien-Podolien mit der entsprechenden Anzahl von Kreisen unterteilt.
Abb. 1: Karte des Reichskommissariats Ukraine.
Quelle: CC BY-SA 3. File: ReichskommissariatUkraineMap (deutsch).png. Erstellt: 27. Oktober 2010.
Ursprünglich sah Minister Rosenberg für die Ukraine eine gewisse Autonomie vor, Hitler wünschte jedoch einzig die Ausbeutung der Rohstoffe sowie der Landwirtschaft und Industrie des Landes. Für die „rassisch minderwertige“ Bevölkerung, die geistig und kulturell niedergehalten werden sollte, war das Schicksal als deutsche Arbeitssklaven bestimmt. Langfristig sollte das gesamte Gebiet rein deutsch besiedelt und in eine neue Ostmark umgestaltet werden. Die Krim gedachte man als Reichsgebiet Gotenland (der Name geht auf ab dem 3. Jahrhundert hier siedelnde gotische Stämme zurück, die bis ins 16. Jahrhundert als Krimgoten nachweisbar sind) ausschließlich deutsch zu besiedeln. Von hier aus sollte dann das Schwarze Meer beherrscht werden.
Wie auch in den anderen von der Wehrmacht besetzten sowjetischen Gebieten wurden die Reichskreditkassenscheine zu 50 Reichspfennig, 1, 2, 5, 20 und 50 Reichsmark sowie die deutschen Scheidemünzen zu 1, 5 und 10 Reichspfennig aus Zink zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklärt. Die Rubelmünzen und -noten blieben daneben weiterhin im Umlauf. Dabei galt 1 Rubel (Rbl) = 10 Reichspfennig.
Sorgen bereitete dem Wirtschaftsstab Ost Anfang Februar 1942 das steigende Preisniveau. Gründe hierfür sah man in den außerordentlich großen Bargeldreserven der Bevölkerung und der für den Verbrauch zur Verfügung stehenden, zu geringen Warenmenge. Durch Käufe der Truppe und der Zivilverwaltung sei darüber hinaus die Geldmenge weiter erhöht worden. „Vielfach wird auch behauptet, dass auch der Gegner beträchtliche Geldmengen in Umlauf brachte. So sollen z. B. Sowjetflieger Bargeld abgeworfen haben, und zurückgelassene Parteigänger des Sowjetsystems sowie Juden damit ausgestattet worden sein (zu Bestechungen, Sabotageakten usw.).“ Daher erscheine es dringend notwendig, das Geldwesen und den Geldumlauf neu zu regeln. „Um einen Teil des Bargeldes zu blockieren, wurde für Behörden, Betriebe und sonstige Organisationen die Hinterlegung überschüssiger Barmittel bei Banken angeordnet. Auch wurde verfügt, dass den Bauern der Erlös für die Ablieferung der Ernte nicht in bar ausbezahlt, sondern bei Banken gutgeschrieben wird.“ [3]
Zwar galt seit Beginn der Besetzung ein allgemeiner Preis- und Lohnstopp auf dem Niveau der sowjetischen Vorkriegszeit, aber aufgrund der geringen Lebensmittelzuteilungen (300 g Brot pro Kopf der arbeitenden Bevölkerung) und dem viel zu geringen Warenangebot entstanden überall Schwarzmärkte im Land, auf denen sich die Preise nach den Gesetzen der Marktwirtschaft bildeten.
„Die Schwarzmarktpreise überstiegen die amtlichen Preise in der Regel um das zehn- bis dreißigfache, wobei – laut Angaben der Besatzungsbehörden – eine überraschende Preisgleichheit im gesamten Ostgebiet festzustellen war. Die horrenden Preise auf den Schwarzmärkten standen in keinem Verhältnis zu den Löhnen: Gemessen an den herrschenden Schwarzmarktpreisen entsprach das monatliche Lohneinkommen eines Arbeiters im März 1942 innerhalb der WiS einer Kaufkraft von etwa fünf Reichsmark. Rechnete man die geringen Lebensmittelzuteilungen, die zu amtlichen Festpreisen abgegeben wurden, hinzu, so kam man auf eine Kaufkraft von zehn Reichsmark. Ein konkretes Beispiel verdeutlicht dies: Im Juli 1943 betrug der durchschnittliche Monatslohn eines Bergmanns im Donbass (einschließlich der ausgegebenen Naturalien) 347 Rubel (35 RM), wovon noch
10 Prozent Lohnsteuern abgingen. Zum gleichen Zeitpunkt lag der niedrigste Preis auf dem Schwarzmarkt für ein kg Brot bei 75 Rubel, für einen Liter Milch bei 35 Rubel, für zehn Eier bei 120 Rubel und für ein kg Butter bei 500 Rubel.“[4]
Die deutschen Besatzungsorgane duldeten überwiegend die Schwarzmärkte, fehlte es doch am nötigen Überwachungspersonal und zum anderen profitierten die deutschen Besatzer auch direkt vom Schwarzmarkthandel durch Warenschieberei, die „an den Handel mit Negerstämmen und Tausch von Glasperlen gegen Elfenbein“ erinnerte.[5]
Obwohl die Heeresleitung vehement gegen die Einführung neuer Währungen in den Reichskommissariaten war und die Gefahr heraufbeschwor, dass dadurch die Geldversorgung der Wehrmacht gefährdet würde, erließ der Reichsminister für die besetzten Ostgebiete am
5. März 1942 die Verordnung zur Gründung einer ukrainischen Notenbank. Zum Präsidenten wurde am 14. Mai 1942 Reichsbankdirektor Dr. Eugen Einsiedel und Direktor bei der Reichsbank Leopold Scheffler ernannt. Der privatrechtliche Arbeitsvertrag sah eine jährliche Vergütung von 36.000 bzw. 30.000 RM vor. Aber beide waren Beamte der Reichsbank, also mittelbar Reichsbeamte, und diesen Status beabsichtigten sie nicht aufzugeben.
Die Komplikationen waren vorprogrammiert.
Im Finanzministerium stellte man sich auf den Standpunkt, dass die Arbeitsverträge mit der Dienststellung eines Beamten nicht vereinbar seien. Ein Beamter könne zwar im öffentlichen Interesse bei einer anderen als seiner bisherigen Dienststelle beschäftigt werden, jedoch behielte der Beamte auch während seiner Abordnung seine bisherigen Dienstbezüge.
Mit Zustimmung der Mutterverwaltung könne der Beamte nur eine zusätzliche widerrufliche Vergütung bis zu 25 Prozent seiner gekürzten Dienstbezüge, höchstens jedoch 100 RM erhalten. Eine Beurlaubung sei darüber hinaus nur für die Dauer von 6 Monaten zulässig.[6]
Es ist anzunehmen, dass die Höhe der Vergütung Dr. Einsiedel und Scheffler veranlassten, aus dem Beamtenverhältnis auszuscheiden, zumal wohl auch die Pensionsfrage zu ihrer Zufriedenheit geklärt wurde.
Die Zentralnotenbank Ukraine nahm bereits am 1. Juni 1942 ihre Tätigkeit auf. Hauptsitz wurde Rowno, weitere Niederlassungen wurden zum gleichen Zeitpunkt unter Übernahme der örtlichen Reichskreditkassen in Brest-Litowsk, Dnjepropetrowsk, Kiew, Kirowograd, Kriwoj Rog, Luzk, Nikolajew, Shitomir und Winniza eröffnet. Mit dem Vorrücken der Wehrmacht folgten weitere Niederlassungen: am 15. September in Poltawa, am 25. September in Saporoshje, am 6. Oktober in Melitopol und am 1. Dezember in Proskurow. Ferner bestanden noch vier Bahnhofswechselstellen.
Abb. 2/3: Blätter der Mustersammlung der Reichsdruckerei in Berlin mit Musternoten
der Zentralbank Ukraine über 1, 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Karbowanez 1942.
Angegebe Menge des Gesamtauftrags: 414 Millionen Stück im Buchdruck.
Auf Grund der Verordnung über die Währung im Reichskommissariat Ukraine vom 4. Juli 1942 wurden Banknoten über 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Karbowanez[7] (Kar) ausgegeben.
Die neue Währung war wertgleich mit dem Rubel; 1 Karbowanez entsprachen damit 10 Reichspfennig.
Da nicht genügend Kleingeld vorhanden war, blieben die alten sowjetischen 1- und 3-Rubel-Scheine als 1- bzw. 3-Karbowanez-Scheine im Umlauf, ebenso die sowjetischen Scheidemünzen und die Zink-Reichsmünzen zu 1, 5 und 10 Reichspfennig.
Aus Rücksicht auf die Wehrmacht – die Ukraine war Durchzugsgebiet – blieben auch die Reichskreditkassenscheine weiterhin gesetzliche Zahlungsmittel.
Abb. 4.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 1 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 5.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 5 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 6.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 10 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 7.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 20 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 8.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 50 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 9.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 100 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 10.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 200 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Abb. 11.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 500 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Am 14. November 1942 folgte dann die Ausgabe von 1- und 200-Karbowanez-Banknoten.[8] Die Note zu 2 Karbowanez war zwar ebenfalls gedruckt, wurde aber nicht ausgeben.
In Sammlerkreisen wird erzählt, dass die Scheine nicht in Umlauf gesetzt worden seien, weil eine größere Menge auf dem Transport verloren gegangen seien; worauf man die restlichen Noten vernichtet hätte. Hierüber findet sich in den Akten nichts, vielmehr scheint es, dass sich ihre Ausgabe wegen es Rückzugs der Wehrmacht und der zunehmenden Geldentwertung erübrigt hat.
Abb. 12.1/2: Zentralnotenbank Ukraine, 10. März 1942, 2 Karbowanez, Vorder- und Rückseite.
Die ukrainischen Banknoten wurden in der Reichsdruckerei in Berlin gedruckt.
Die Druckkosten betrugen lt. Angaben im Verwaltungsbericht 27.379.293 Karbowanez.[9]
Alle Karbowanez-Banknoten sind auf Vorder- und Rückseite textgleich: „Ausgegeben auf Grund der Verordnung vom 5 März 1942, Rowno, den 10. März 1942, Zentralnotenbank Ukraine“. Darunter die Unterschriften des Zentralnotenbankpräsidenten Einsiedel und des Vizepräsidenten Scheffler, daneben das Siegel der Bank mit Adler und Hakenkreuz. Am linken Rand die Wertangabe in Worten (deutsch) und Ziffern. Vom 1-Karbowanez-Schein abgesehen, zeigen alle Noten rechtsseitig in einem Medaillon stilisierte Brustbilder.
Die Rückseiten sind zweisprachig. Am oberen Rand „Zentralnotenbank Ukraine“ und am unteren Rand die entsprechenden Angaben in Ukrainisch. Dazwischen links der Strafsatz „Geldfälschung wird mit Zuchthaus bestraft“ und rechts der entsprechende ukrainische Straftext, getrennt durch die Wertangabe in Ziffern.
Die roten Kontrollnummern sind häufig durch Hitzeeinwirkung bräunlich verfärbt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie sich in Tresoren in brennenden Bankgebäuden befanden.
Katalog-Nummern nach Hans-Ludwig Grabowski, Die deutschen Banknoten ab 1871,
Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere
und Gutscheine, 22. überarbeitete und erweiterte Auflage, Regenstauf 2020, S. 673 ff.
Es war eine kleine Sensation als im März 2008 bei der 139. Auktion der Firma F. R. Künker eine 50-Kopeken-Münze des Reichskommissariats Ukraine mit der Jahreszahl 1943 angeboten wurde und für 11.000 € (+ Aufgeld) den Besitzer wechselte.[10]
Noch erstaunter waren die Sammler über die Gestaltung der Münz-Rückseite, die eine Ähre vor einem Zahnrad zeigt. Genau dieses Symbol verwendeten zwischen 1948 und 1950 die Münzanstalten in Berlin und Muldenhütten bei der Prägung der 1. Münzserie der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands bzw. der DDR. Das Motiv war im Juni 1948 als Symbol des Zweijahresplans adaptiert worden.
Abb. 13: Reichskommissariat Ukraine, 1943, 50 Kopeken, Vorder- und Rückseite.
Ende 1942 verhandelte der Reichskommissar Erich Koch mit Dr. Moser von der Preußischen Staatsmünze in Berlin wegen der Prägung von Münzen für das Reichskommissariat Ukraine. Die Angelegenheit war im Dezember 1942 so weit gediehen, dass sich die Münzeprägeanstalt bereits wegen der Zuteilung von Eisen- und Zinkkontingenten an das Reichswirtschaftsministerium wandte.[11]
Wie es scheint, wurden nur Probemünzen zu 50 Kopeken mit der Jahreszahl 1943 in Aluminium geprägt. In der Stempelsammlung des Berliner Münzkabinetts befindet sich ein Eisengussmodell der Rückseite, dessen Entwurf von Franz Krischker stammt.[12]
Über die Menge der umzutauschenden Rubel gingen die Schätzungen weit auseinander.
Dr. Einsiedel bezifferte den Rubelnoten-Umlauf im Reichskommissariat im Sommer 1942 auf 2,2 Milliarden Rubel. Der Umtausch erfolgte westlich des Dnjepr zwischen dem 6. und 25. Juli 1942. Hierbei wurden 1,2 Milliarden Rubel eingereicht; gegenüber dem veranschlagten Betrag von 3 Milliarden Rubel. Ein großer Teil der Rubelzahlungsmittel war also nicht umgewechselt worden, sondern „versickert“. Um inflationären Entwicklungen vorzubeugen, erfolgte der Umtausch der Noten ab 2 Tscherwonez (20 Rubel) in der Weise, dass sie zunächst einem unverzinslichen Konto gutgeschrieben und den Einzahlern Empfangsbescheinigungen ausgehändigt wurden.[13] Der Wert des Rubels, der durch die Festschreibungsaktion einen Todesstoß erhielt, notierte in einigen Distrikten 1:50 bis 1:80 zur Reichsmark bei einem amtlichen Umrechnungskurs von 1:10.[14] Mit der Erweiterung des Reichskommissariats wurden zwischen dem 14. Oktober und 3. November 1942 auch die Rubel östlich des Dnjepr umgetauscht. Der Gesamtbetrag der Festschreibungen betrug 424 Millionen Rubel.
Wie ein Schreiben vom 4. November 1942 an den Reichskommissar für die Ukraine belegt, sah die Zentralnotenbank nach dem Rubeltausch nun in der inneren Festigung der Währung ihre vordringliche Aufgabe. „Das Auseinanderklaffen von Warenmenge und Geldmenge ist durch die Rubel-Festschreibung nur mit einmaliger Wirkung verringert und wird sich, vor allem auf dem Gebiet der Preise, mit zunehmender Schärfe wieder durchsetzen. Der Verschleiß an Bekleidung, Schuhwerk, Haushaltsgegenständen usw. geht weit schneller vor sich als der Ersatz durch Neuproduktion oder Einfuhr. Auf der anderen Seite wächst der Geldzufluß rapide an. Die Besatzungskosten belaufen sich bereits auf 900, der Bahnbedarf auf 150 Mill. Kar
je Monat; für die Landwirtschaft und die gewerbliche Wirtschaft werden vom Frühjahr ab stark wachsende Mittel benötigt. Die Finanzierungsaufgaben sind kriegsbedingt, die Währungsspannungen somit in ihrem Kern unvermeidbar. Es muß unbedingt angestrebt werden, wenigstens den offenen Ausbruch einer Inflation durch den zusammengefaßten Einsatz aller Mittel der Wirtschafts-, Preis-, Lohn-, Finanz- und Währungspolitik zu verhindern.“[15]
Am 2. Februar 1943 kapitulierten die Reste der 6. Armee in den Trümmern von Stalingrad. 110.000 von ehemals 260.000 Soldaten gingen in Gefangenschaft. Zehntausende blieben auf dem Schlachtfeld. Die NS-Propaganda stilisierte ihren Tod zum „Heldenepos“. In den folgenden Monaten musste die Front Schritt für Schritt zurückgenommen werden.
„Trotz der erheblichen Verkleinerung des Währungsgebietes erhöhte sich ... der Notenumlauf ungewöhnlich schnell und erreichte am Jahresende [1943] den Stand von 7 Milliarden Kar gegenüber 3,8 Milliarden Kar am Ende des Vorjahres.“[16]
Der Kassenbestand am 31. Dezember 1943 setzte sich aus dem Bestand an eigenen Noten und den Beständen an sonstigen Zahlungsmitteln zusammen, die im RKU gesetzliche Zahlungskraft besaßen.
Die Reichsdruckerei gelieferte Kar-Noten Kar 15.458.816.730,--
davon befanden sich in den eigenen Kassen Kar 8.461.045.595,--
also waren im Umlauf Kar 6.997.771.135,--
Die Aktiva-Posten der Bilanz weisen folgende Kassenbestände aus:
Eigene Noten Kar 8.461.045.595,--
Sowjetnoten zu 1 und 3 Rbl Kar 49.765.192,--
Russische Scheidemünzen Kar 35.759,32
Deutsche Scheidemünzen (aus Zink) Kar 566.700,50
Reichskreditkassenscheine Kar 597.049.310,--
Kar 9.108.462.556,82
Ein Blick auf die Zusammensetzung der in Umlauf befindliche Kar-Noten
ergibt folgendes Bild:[17]
27.140.000 Banknoten zu 500 Kar Kar 1.357.000.000 = 19,4 %
6.345.000 Banknoten zu 200 Kar Kar 1.269.000.000 = 18,1 %
16.220.000 Banknoten zu 100 Kar Kar 1.622.000.000 = 23,2 %
34.280.000 Banknoten zu 50 Kar Kar 1.714.000.000 = 24,5 %
28.200.000 Banknoten zu 20 Kar Kar 564.000.000 = 8,1 %
32.400.000 Banknoten zu 10 Kar Kar 324.000.000 = 4,6 %
28.400.000 Banknoten zu 5 Kar Kar 142.000.000 = 4,2 %
6.000.000 Banknoten zu 1 Kar Kar 6.000.000 = 0,1 %
180.085.000 Banknoten Kar 6.998.000.000 = 100,0 %
Zur Deckung des die üblichen Sicherheiten übersteigenden Notenumlaufs wurde lt. § 13 Ziff. 5 der Verordnung über die Errichtung einer Zentralnotenbank in der Ukraine vom 5. März 1942 „eine an den in der Ukraine gelegenen Grundstücken zu Gunsten der Bank bestellte erststellige, allen Steuern und sonstigen Belastungen vorgehende Grundlast bis zum Höchstbetrag von 10 Mrd. Karbowanez“ eingeräumt.
Eine wesentliche Aufgabe der Zentralnotenbank bestand darin, die Versorgung der Wehrmacht mit Zahlungsmitteln zu gewährleisten. Am 9. Februar 1943 wandte sich
Dr. Einsiedel telefonisch an das Finanzministerium, da die vorhandenen Bestände an Reichskreditkassenscheinen und freien Rubelzahlungsmitteln bei einer Anzahl von Zweigstellen der Zentralnotenbank nicht reichen würden, um den Anforderungen der Truppen, die sich durch die Ukraine in Richtung des Operationsgebiets bewegten, zu genügen. Wegen der schlechten Verkehrsverhältnisse ließen sich die Vorräte auch nicht schnell genug auffüllen. Er schlug daher vor, auf die zugunsten des Reichs gesperrten Rubelzahlungsmittel, die noch in den Tresoren der Bank lagerten, zurückzugreifen.
Der Reichskommissar sei mit dieser Regelung einverstanden, wenn die abgegebenen Rubel auf die Besatzungskosten angerechnet würden.[18]
Mitte November 1943 befanden sich im Asservat des Reichskommissariats Ukraine immer noch erheblich Rubelbestände: [19]
Im Einzelnen waren bei der Deutschen Reichsbank, Hauptkasse Berlin:
an 250er Rubelnoten Rbl 1.750,--
an 100er Rubelnoten Rbl 4.381.300,--
an 50er Rubelnoten Rbl 7.732.450,--
an 30er Rubelnoten Rbl 19.930.650,--
an 20er Rubelnoten Rbl 2.727.000,--
an 10er Rubelnoten Rbl 67.972.550,--
an 5er Rubelnoten Rbl 99.104.400,-- Rbl 201.850.100,--
und bei der Emissionsbank in Polen, Zweigniederlassung Warschau
an 250er Rubelnoten Rbl 8.000,--
an 100er Rubelnoten Rbl 16.293.900,--
an 50er Rubelnoten Rbl 25.766.800,--
an 30er Rubelnoten Rbl 130.504.470,--
an 20er Rubelnoten Rbl 7.746.060,--
an 10er Rubelnoten Rbl 205.087.520,--
an 5er Rubelnoten Rbl 207.052.370,-- Rbl 592.459.120,--
hinterlegt Rbl 794.309.220,--
bereits aus dem Asservat bereits entnommen Rbl 1.230.009.000,--
Gesamtsumme der dem Reichsminister der Finanzen
vom Reichskommissar für die Ukraine zur Verfügung
gestellten Rubelnoten auf Rbl 2.024.318.220,--
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Die Räumung beeinflusste auch den Postverkehr, sodass der Überweisungsverkehr, der beim Hauptsitz Rowno zentralisiert war, nur noch mit Verzögerungen durchgeführt werden konnte. Da von den Niederlassungen nach dem Reich meist wesentlich bessere Verkehrsanbindungen bestanden, wurden im November 1943 die Hauptbuchhaltung und die Verrechnungsabteilung nach Berlin verlegt, wo sie bis zur Errichtung der Verwaltungsstelle in Kattowitz (Oberschlesien) arbeitete.
Die zunehmenden Truppenverlegungen erschwerten die Gelddispositionen erheblich. Immer häufiger verlangte die Wehrmacht große Notenabschnitte. Zur Deckung der Anforderungen wurden umfangreiche Geldtransporte von und nach dem Reich erforderlich. Um sie zu erleichtern und gleichzeitig dem fühlbaren Mangel an Tresorraum abzuhelfen, der nach der Räumung des Haupttresors in Kiew entstand, wurde in Lemberg ein Tresor gemietet und von hier ein großer Teil der Niederlassungen ohne Zeitverlust versorgt.
Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1943 berichtet anschaulich über diese Geldtransporte: „Eine harte Belastung verursachten die meist schwierigen Geldtransporte und die Räumung von Niederlassungen. Allein in den Monaten September bis Dezember 1943 sind insgesamt 93 Waggon-, Abteil- und Lastwagentransporte mit einer Dauer von insgesamt 438 Tagen … durchgeführt worden. Da polizeilicher Schutz fast nie zu erhalten war, mussten in dieser Zeit im ganzen 250 Mann als Begleiter eingesetzt werden, darunter ein grösserer Teil im Alter von 50 bis 60 Jahren. In den Monaten Januar und Februar 1944 waren die Transporte noch häufiger. Sie beanspruchten die Begleiter bei den klimatischen Verhältnissen des Ostens insbesondere auf Fahrten in bandengefährdeten Gebieten [Gefahr durch Partisanen] über vereiste Landstrassen oder in ungeheizten Güterwagen bis zur Grenze ihrer körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit.“[20]
In dieser Situation trugen die Bankvorstände der Niederlassungen eine besondere Verantwortung. Eine allgemeine Weisung der Hauptleitung legte fest, dass die Niederlassungen so lange arbeiten sollten, wie in ihrem Bezirk noch kriegswichtige Zahlungsbedürfnisse, insbesondere auch von Truppenkassen, zu befriedigen waren.
Auf der anderen Seite sollte jedoch unbedingt verhindert werden, dass der Roten Armee Notenbestände oder sonstige Werte in die Hände fielen.
Insgesamt wurden bis Ende Februar 1944 16 Niederlassungen aufgegeben: Melitopol (am 18. September), Poltawa (am 19. September), Krestrowsk (am 21. September), Saporoshje (am 23. September), Dnjepropetrowsk und Kiew (am 25. September), Kriwoi Rog
(am 23. Oktober), Cherson (am 28. Oktober), Shitomir (am 11. November) und Kirowograd
(am 11. Dezember). Als zu Beginn des Jahres 1944 Rowno geräumt werden musste, fand die Hauptniederlassung vorübergehend vom 11. Januar – 5. Februar 1944 in Brody Quartier.
Da die Hauptleitung im Reichskommissariat keinen geeigneten Platz mehr fand, stellte ihr die Deutsche Reichsbank Räume bei der Reichsbankstelle Kattowitz zur Verfügung. Ende Januar 1944 arbeiteten nur noch Niederlassungen in Brest-Litowsk, Luzk, Proskurow, Winniza, Balta (früher Uman) und Nikolajew.
Anfang 1944 waren nur noch die Kreisgebiete Brest, Kobryn und Pinsk in deutscher Hand.
Da sie keine eigenständige Verwaltung mehr zuließen, wurden sie im Februar der Verwaltung des Generalbezirks Weißruthenien im Reichskommissariat Ostland unterstellt. Damit hatte das Reichskommissariat Ukraine aufgehört zu bestehen und es stellte sich die Frage nach der Zukunft der Zentralnotenbank und ihrer Banknoten.
Der Rückzug der Wehrmacht bedeutete auch, dass die deutschen Verwaltungsbeamten und Mitarbeiter der deutschen Unternehmen ins Reich zurückströmten. Jeder reichsdeutsche „Ukraine-Abwanderer“ – so die offizielle Bezeichnung – konnte den Gegenwert von 2000 RM – also 20.000 Kar – umtauschen. Für Volksdeutsche galt diese Grenze je Familie und bei sonstigen Personen lag sie bei 50 RM. Für die bankmäßige Abwicklung des Umtauschs wurde ein bürokratisches Monster geboren.
In der Anweisung heißt es: „Die Reichsbankanstalten kaufen angebotene Kar-Noten, auch soweit sie den Freibetrag übersteigen, an, zahlen aber nur den Gegenwert bis zum Freibetrage aus. Für die Überschussbeträge wird den Einreichern Empfangsbestätigungen erteilt; es wird ihnen dabei anheimgestellt, für die Auszahlung eine Genehmigung des Reichskommissars für die Ukraine – Devisenstelle –, Postanschrift: Lemberg, (Generalgouvernement) zu beantragen.
Die Reichsbankanstalten erfassen die Einreicher und Beträge listenmässig und überweisen den Gegenwert der Überschussbeträge auf ein Sonderkonto „Ukraine-Abwanderer“ der Zentralwirtschaftsbank bei Commerzbank A.G., Berlin unter Angabe des Einzahlers und unter Benachrichtigung des Berliner Büros der Zentralwirtschaftsbank. Das Berliner Büro der Zentralwirtschaftsbank überweist die bei der Commerzbank A.G. entstehenden Guthaben laufend über die Deutsche Verrechnungskasse auf das Konto der Zentralwirtschaftsbank bei der Zentralnotenbank Ukraine. Die Reichsbank sendet die aufgenommenen Kar-Noten an die Zentralnotenbank Ukraine und erhält den Gegenwert über die Deutsche Verrechnungskasse zurückerstattet.
Sofern der Reichskommissar für die Ukraine – Devisenstelle – Umtauschanträge für Überschussbeträge genehmigt, teilt er der Zentralwirtschaftsbank die Genehmigung der Anträge mit. Die Zentralwirtschaftsbank überweist alsdann den Überschussbetrag über die Deutsche Verrechnungskasse an die Reichsbank. Die Reichsbank lässt die Beträge an die begünstigten Abwanderer auszahlen.“[21]
Der Reichsminister für die besetzten Ostgebiete begründete die Umtausch-Beschränkung so: „Die aus ihren bisherigen Wohnsitzen in den besetzten Ostgebieten im Zuge der taktischen Bewegungen abgewanderten Personen haben nicht unerhebliche Geldbeträge in die Reichskommissariate Ostland und Ukraine, in das Generalgouvernement und in das Reichsgebiet mitgebracht. Diese Personen haben in den Aufnahmegebieten Rubelnoten, Kar-Noten; Reichskreditkassenscheine und Zloty zum Umtausch angeboten. Würde den Umtauschanträgen in vollem Umfang und sofort entsprochen, so würden die Abwanderer in den Besitz von Geldbeträgen gelangen, für die Kaufmöglichkeiten in den Aufnahmegebieten im allgemeinen gegenwärtig nicht bestehen. Im übrigen ist es nicht unzweifelhaft, dass die Abwanderer in allen Fällen redlich in den Besitz der angebotenen Beträge gekommen sind.“[22]
Mitte September 1944 war die Abwicklung der Zentralnotenbank so weit fortgeschritten, dass von den vormals 160 reichsdeutschen Beamten nur noch 5 tätig waren.[23] Der Notenumlauf betrug noch 4 Milliarden Karbowanez, an Giroeinlagen war noch ein Restbestand von 3 bis 400 Millionen Karbowanez vorhanden. Beiden Posten standen Schatzanweisungen des Reichskommissars und der Eisenbahn gegenüber. Das Restpersonal sollte so bald wie möglich an die Heimatdienststellen zurückzugeben und die Schatzanweisungen durch zinsfreie Globalschatzanweisungen abgelöst werden, sodass der gesamte Geschäftsapparat der Zentralbank schon bald in völlige Ruhestellung treten könnte. Andererseits aber auch das ukrainische Geld- und Währungswesen jederzeit wieder in Gang gesetzt werden könnte.[24]
Ende 1944 – die Rote Armee sammelte sich zum Sturm auf die Reichshauptstadt an der Oder – verhandelte Dr. Einsiedel mit dem Finanzministerium über den Aufruf der Kar-Banknoten.
Im Ministerium war man der Meinung, dass die Besitzer der Kar-Noten im Reich ausreichend Zeit gehabt hätten, diese einzulösen, gab aber zu bedenken: „… bei einer Wiederbesetzung der Ukraine muß die Währungsfrage auf jeden Fall neu geregelt werden. Dann wird man allerdings die dort verbliebenen Kar-Noten aus politischen Gründen in irgend einer Form einlösen müssen.“[25]
Glaubte man im Finanzministerium immer noch an den Endsieg? Zu einem Aufruf der Kar-Noten ist es nicht mehr gekommen.
Das letzte Lebenszeichen der Zentralnotenbank Ukraine stammt vom 2. Januar 1945.
An diesem Tag unterzeichnete Dr. Einsiedel den Ausweis der Bank für den 30. Dezember 1944. [26]
Ausweis der Zentralnotenbank Ukraine für den 30. Dezember 1944
Danach hatte man wohl andere Sorgen.
Uwe Bronnert
Anmerkungen [1] Führer-Erlasse 1939 -1945, zusammengestellt und eingeleitet Martin Moll, Hamburg 2011, BdF und OBdW, betrifft: Aussscheiden von Gebietsteilen im Osten aus dem Operationsgebiet des Heeres und Einführung der Zivilverwaltung, vom 20.8.1941, Dokument 108, S. 196 f. [2] Ebenda, Zweiter Erlass des Führers über die Einführung der Zivilverwaltung in den neu besetzten Ostgebieten vom 20. August 1941, Dokument Nr. 107, S. 195.
[3] BA Berlin, R2/30584, Fol.1, Wi Stab Ost, Chefgruppe w, Gruppe VII.Allg.Wi, Kriegstagebuch (22/42), 10.2.1942.
[4] Tanja Penter, Arbeiten für den Feind in der Heimat – der Arbeitseinsatz in der besetzten Ukraine 1941 – 1944, in: Dieter Ziegler (Hrsg.), Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in den besetzten Gebieten, Berlin 2004, S. 65 - 94.
[5] Ebenda.
[6] BA Berlin, R2/14591, Bl. 29 – 36.
[7] Karbowanez ist eine alte ukrainische Bezeichnung für den Rubel und bedeutet so viel wie gekerbter Silberbarren.
[8] BA Berlin, R 29/424, TAO 187/42 vom 26.11.1942.
[9] Verwaltungsbericht der Zentral-Notenbank Ukraine für das Jahr 1942 vom 12. Februar 1943, S. 8.
[10] Kurt Jaeger, Bearbeiter: Michael Kurt Sonntag, Die deutschen Münzen seit 1871,
26. überarbeitete und erweiterte Auflage, Regenstauf 2019, S. 887.
[11] BA Berlin, R2/30585, Schreiben des Referenten Dr. Eckhard an den Referenten
Dr. Franken vom 1. Dezember 1942.
[12] Münzen & Sammeln, Heft Dezember 2007, S. 15.
[13] Verwaltungsbericht der Zentral-Notenbank Ukraine für das Jahr 1942, S. 2. Nach der Dritten Verordnung zur Durchführung der Verordnung über die Währung im Reichskommissariat Ukraine wurden festgeschriebene Gelder zurückgezahlt: ab 1. Dezember 1942 alle Einlieferungen bis zu 150 Rubel und ab 1. April 1943 alle Einlieferungen bis zu 300 Rubel. Die für die Herbstmonate geplante Freigabe der übrigen festgeschriebenen Gelder musste ausgesetzt werden, da durch die Räumung von Niederlassungen die Kontrollunterlagen längere Zeit nicht greifbar waren. „Um eine Vereinheitlichung der Bearbeitung zu ermöglichen, wurde das gesamte Material in Räumen der Deutschen Reichsbank in Berlin zusammengefasst; die Neuordnung ist noch im Gange.“ (Verwaltungsbericht der Zentralnotenbank Ukraine für das Jahr 1943, S. 5). [14] BA Berlin, R2/14591, Bl 53, Währungsregelung in der Ukraine, Bericht über die Sitzungen des Verwaltungsrats der Reichskreditkassen am 10. und 31. Aug. 1942.
[15] Ebenda, Bl. 81.
[16] Verwaltungsbericht der Zentralnotenbank Ukraine für das Jahr 1943 vom 1. März 1944,
S. 4.
[17] Ebenda, S. 8.
[18] BA Berlin, R2/14591, Bl. 156.
[19] Ebenda, Schreiben der Zentralnotenbank Ukraine vom 17. Nov. 1943 an die Hauptverwaltung der Reichskreditkassen, Bl. 290.
[20] Verwaltungsbericht 1943, S. 7.
[21] BA Berlin, R2/30586 Aktenvermerk des Oberregierungsrates im Reichsfinanzministerium Dr. Eckhardt vom 27. Januar 1944 über ein fernmündliches Gespräch mit Zentralnotenbank Präsident am 26. Januar 1944.
[22] Ebenda, Schreiben des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete vom 3. Februar 1944 an die Reichskommissare für das Ostland und Ukraine.
[23] Die Zahl der zur Zentralnotenbank abgeordneten Reichsbank-Bediensteten stieg infolge des vermehrten Arbeitsanfalls bis Anfang September 1943 auf 156. Mit Schrumpfung des Kar-Währungsgebietes ging ihre Zahl bis Ende Februar 1944 auf 107 zurück. Davon waren noch 47 im Osten und 44 bei der Hauptniederlassung in Kattowitz tätig, während 16 in Berlin im Wesentlichen mit der Neuordnung der Empfangsbestätigungen und der Bearbeitung von Geld- und Sortenbeständen beschäftigt waren. [24] BA Berlin, R2/14592 Aktenvermerk vom 22. September 1944, Abwicklung der Zentralnotenbank Ukraine.
[25] Ebenda, Abwicklung der Zentralnotenbank Ukraine, Aktenvermerk vom 23. Dezember 1944.
[26] BA Berlin, R2/14633, Bl. 67.
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