3405 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche
- Neue Euros kommen: Europäische Kultur oder Flüsse und Vögel?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 31. Januar 2025 die Motive für die dritte Serie der Euro-Banknoten bekannt gegeben. Die Euro-Banknoten der ersten Serie wurden am 1. Januar 2002 eingeführt, gefolgt von der zweite Serie, die ab 2013 in Umlauf gebracht wurde. Die Absicht, die neuen Euro-Banknoten anders zu gestalten, wurde schon im Dezember 2021 bekannt gegeben. Die neuen Euro-Banknoten sollten möglichst nachhaltig und umweltfreundlich sein. Deshalb befasst die EZB mit ihrem ökologischen Fußabdruck, um herauszufinden, wie sich ihre Umweltauswirkungen mit neuen Produkten und Verfahren verringern lassen. Im Zuge der Neugestaltung kann man die Banknoten überdies inklusiver für alle Menschen in Europa machen. Am 29. November 2023 beschloss der EZB-Rat, die nächste Stufe des Neugestaltungsprozesses für die Euro-Banknoten einzuleiten: Die Themen "Europäische Kultur" sowie "Flüsse und Vögel" und die zugehörigen Motive sollen weiter bearbeitet werden. Thema: Europäische Kultur Europa besitzt ein reiches kulturelles Erbe. Seine dynamische Kultur- und Kreativszene stärkt die europäische Identität und schafft ein Zugehörigkeitsgefühl. Kultur fördert gemeinsame Werte, schließt niemanden aus und sorgt für Austausch in Europa und in der Welt. Kultur bringt Menschen zusammen. Folgende Persönlichkeiten und Motive wurden ausgewählt: 5 Euro: Darstellende Kunst Vorderseite: Maria Callas Rückseite: Straßenkünstler (Musik, Tanz, Theater) unterhalten vorbeilaufende Menschen. 10 Euro: Musik Vorderseite: Ludwig van Beethoven Rückseite: Sängerfest mit Chor aus Kindern und jungen Erwachsenen. 20 Euro: Schulen und Universitäten Vorderseite: Marie Curie Rückseite: Schule oder Universität und Lehrerin mit Schülerinnen und Schülern bzw. Studenten. Auf den Tischen liegen Notebooks und Bücher. 50 Euro: Bibliotheken Vorderseite: Miguel de Cervantes Rückseite: Eine Bibliothek, in der einige Erwachsene Bücher und E-Bücher lesen. Ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen versuchen, sich ein Buch aus einem Regal zu holen. 100 Euro: Museen und Ausstellungen Vorderseite: Leonardo da Vinci Rückseite: Personen unterschiedlichen Alters bewundern sog. "Streetart", zeitgenössische Kunst usw. 200 Euro: Öffentliche Plätze Vorderseite: Bertha von Suttner Rückseite: Ein Platz mit Bäumen, auf dem Jung und Alt zusammenkommen, sich unterhalten, spazieren gehen und spielen. Obere Reihe: Maria Callas, Ludwig van Beethoven, Marie Curie. Untere Reihe: Miguel de Cervantes, Leonardo da Vinci, Bertha von Suttner. Maria Callas ist bisher nie auf einer Banknote erschienen, sondern nur auf Euro-Münzen. Ludwig van Beethoven ist bis heute nicht auf einer Banknote, sondern nur auf Münzen und ein Paar Notgeldscheinen aus Bonn abgebildet worden. Marie Curie erschien auf der letzten 500-Francs-Note Frankreichs, auf Banknoten aus Polen und auf Münzen. Miguel de Cervantes erschien auf Banknoten aus Spanien und auch auf Münzen. Leonardo da Vinci erschien auf italienischen Banknoten und auch auf Münzen. Bertha von Suttner erschien auf einer 1000-Schilling-Note aus Österreich und auch auf Münzen. Thema: Flüsse und Vögel Flüsse und Vögel kennen keine Grenzen. Sie stehen für die Freiheit und Einheit der Menschen in Europa und symbolisieren unsere Naturverbundenheit. Europa verfügt über zahlreiche Flüsse und Vogelarten, die uns inspirieren und daran erinnern, dass wir für den Schutz unserer Umwelt verantwortlich sind. Folgende Motive wurden ausgewählt: 5 Euro: Vorderseite: Gebirgsquelle / Ein Mauerläufer neben einer Gebirgslandschaft Rückseite: Europäisches Parlament 10 Euro: Vorderseite: Wasserfall / Ein Eisvogel in einem Wasserfall oder langsamen Flussabschnitt Rückseite: Europäische Kommission 20 Euro: Vorderseite: Eingegrabenes Flusstal / Ein Schwarm von Bienenfressern in einer Sandwand entlang des Ufers eines breiten, eingegrabenen Flusstals Rückseite: Europäische Zentralbank 50 Euro: Vorderseite: Gewundener Fluss / Ein Weißstorch fliegt über ein gewundenes, flaches Flusstal Rückseite: Gerichtshof der Europäischen Union 100 Euro: Vorderseite: Flussmündung / Ein Säbelschnäbler sucht im Schlamm nach Nahrung Rückseite: Europäischer Rat und Rat der Europäischen Union 200 Euro: Vorderseite: Meereslandschaft / Ein Basstölpel schwebt über hohen Ozeanwellen Rückseite: Europäischer Rechnungshof Obere Reihe: Mauerläufer, Eisvogel, Bienenfresser. Untere Reihe: Weißstorch, Säbelschnäbler, Basstölpel. Nun, da die Motive für die beiden Themen der künftigen Euro-Banknoten ausgewählt sind, kann der Gestaltungswettbewerb stattfinden. Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen wird die EZB über ihre offiziellen Kommunikationskanäle bekannt geben. Sobald der EZB-Rat eine Vorauswahl der Entwürfe getroffen hat, werden wir, die Bürger, zu unseren Präferenzen befragt. Über die künftigen Designs wird der EZB-Rat dann vermutlich 2026 entscheiden. Wenn die Entwürfe feststehen, wird der EZB-Rat festlegen, wann die neuen Euro-Banknoten hergestellt und ausgegeben werden. Bis die ersten Banknoten fertig sind und wir sie in den Händen halten können, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Donald Ludwig
- Leserpost: Lagergeld des Zweiten Weltkriegs
Guten Tag Herr Grabowski, ich habe in meiner Sammlung einen Schein Lagergeld 10 Pfennig auf bräunlichem Papier, ohne Wasserzeichen, entwertet und mit Unterschrift "Der Lagerkommandant" Hermann. Er hat Gebrauchsspuren! Ich gehe davon aus, dass er in einem Lager auch in Umlauf war. Die Entwertung ist sicherlich erfolgt, als die Lagerscheine mit Wasserzeichen Kreuzblüten und Unterschrift mit OKW in Umlauf kamen. Vielleicht lässt sich zu diesem Schein noch mehr sagen. Vielen Dank und mit besten Grüßen G. Schulze Antwort der Redaktion Da haben Sie einen sehr seltenen Schein in Ihrer Sammlung. Leider ist bis heute nicht geklärt, was es mit der vermutlich ersten Auflage des Kriegsgefangenenlagergelds der Wehrmacht mit „Der Lagerkommandant“ auf sich hat. Diese Scheine, von denen bisher nur Werte zu 1 und 10 Reichspfennig sowie 1 und 5 Reichsmark nachgewiesen sind, zeigen zwei Faksimile-Unterschriften, davon eine "Hermann" und sollen ebenfalls das Wasserzeichen Kreuzblüten wie die späteren Ausgaben mit "Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht" haben. Laut Auskunft durch unseren Autor Uwe Bronnert, ist dessen Schein mit "Der Lagerkommandant" aber ebenfalls ohne Wasserzeichen ausgeführt. Es fehlen schlicht die entsprechenden Unterlagen bzw. diese wurden noch nicht gefunden. Da bietet sich ein wahrhaft interessantes Feld für die Forschung. Der Schein ist in meinem aktuellen Katalog „Die deutschen Banknoten ab 1871“ unter DWM-13 aufgeführt und mit LP bewertet. Allerdings wird hier das Wasserzeichen Kreuzblüten angegeben. Wenn Ihr Schein kein Wasserzeichen hat, dann ist zu prüfen, ob es sich tatsächlich um ein Original aus der Zeit oder aber um eine Fälschung handelt. Fälschungen ohne Wasserzeichen sind ja von den OKW-Ausgaben bekannt. Kriegsgefangenen-Lagergeld: Muster zu 10 Reichspfennig mit "Der Lagerkommandant". Kriegsgefangenen-Lagergeld: 10 Reichspfennig mit "Der Lagerkommandant" und Kontrollnummer. Die sichtlichen Gebrauchsspuren ihres Scheins deuten auf eine Nutzung in einem Lager hin. Die Gegenlichtaufnahme bestätigt, dass ihr Schein kein Wasserzeichen hat. Ich habe die Abbildung ihres Scheins mit der mir vorliegenden Abbildung eines Originals verglichen. Das Druckbild ist deckungsgleich und auch die Zifferntypen der Kontrollnummer stimmen überein. Der Schein ist also allem Anschein nach echt, wobei das fehlende Wasserzeichen Fragen aufwirft, zumal Gebrauchsspuren auch absichtlich erzeugt werden können. Ich gehe trotz allem davon aus, dass es sich um einen echten Schein aus der Zeit handelt. Interessant wäre es nicht nur zu klären, was es mit der vermeintlich ersten Auflage auf sich hat, sondern ob andere Sammler auch noch über derartige Stücke ohne Wasserzeichen verfügen, so wie Herr Bronnert. Vielleicht wurden sogar alle "Lagerkommandanten-Scheine" als Muster auf Papier ohne Wasserzeichen gedruckt? Hermann Reinecke als Angeklagter im OKW-Prozess 1947/48. Abb. Wikipedia. Die Entwertung hängt sicher mit der Einführung der OKW-Serie zusammen. Die OKW-Scheine tragen übrigens die Unterschrift von General Hermann Reinecke (1888 – 1973), der von 1939 bis 1945 unter dem Chef des OKW, Wilhelm Keitel, verantwortlich für das Kriegsgefangenenwesen war. Ab 1942 war er außerdem Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamtes im OKW und ab 1943 Chef des NS-Führungsstabes des OKW. Kriegsgefangenen-Lagergeld: 10 Reichspfennig mit "Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht" und Unterschrift von General Reinecke. Ob, und in welchen Kriegsgefangenen-Lagern die Ausgabe mit "Der Lagerkommandant" genutzt wurde sowie ab wann und wie lange sind natürlich spannende Fragen. Dass es sich ausschließlich um eine Musterserie handelt, die nie ausgegeben wurde, könnte ihr gebrauchter und entwerteter Schein widerlegen. Für die Musterserie sprechen allerdings die nicht bestimmbaren Unterschriften und die Bezeichnung "Der Lagerkommandant". Beides spricht dafür, dass ursprünglich die Ausgabe der Scheine – wahrscheinlich in Kombination mit Lagerstempeln und den Unterschriften der echten Lagerkommandanten – durch die einzelnen Lager erfolgen sollte, wie dies im Ersten Weltkrieg der Fall war. Wie bekannt, hat man sich dann auf die Einheitsausgabe durch das OKW verständigt und die teilweise noch verwendeten Abstempelungen durch einzelne Lager eingestellt. Gegen die Muster-Theorie spricht natürlich auch die Nummerierung. Bei Mustern ist nur die Serie 1 angegeben (siehe Abb.). Hans-Ludwig Besler (Grabowski) Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 EUR Zur Leseprobe Zum Buch
- Neue Weltbanknoten-Varianten: Juli 2025, Teil 1
Honduras, Indien, Kolumbien, Madagaskar, Mauritius, Nigeria, Westafrikanische Staaten (Burkina Faso), Zentralafrikanische Staaten BNB = The Banknote Book (von Owen W. Linzmayer) SCWPM = Standard Catalog of World Paper Money (eingestellt) Honduras 5 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B346f: wie BNB B346e (SCWPM 98), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Duarte) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). 10 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B347f: wie BNB B347e (SCWPM 99), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Duarte) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). Anmerkung: Die Abbildung der obigen Rückseite ist von einer früheren Variante. Die Druckerei könnte von PWPW zu Oberthur Fiduciaire gewechselt haben. 20 Lempiras vom 09.05.2024 BNB B348f: wie BNB B348e (SCWPM 100), aber mit neuen Unterschriften (Santos/Ávila/Duarte) und neuem Datum (9 DE MAYO DE 2024). Anmerkung: Die Abbildung der obigen Rückseite ist von einer früheren Variante. Die Druckerei könnte von PWPW zu Oberthur Fiduciaire gewechselt haben. Indien 500 Rupees von 2025 BNB B303j: wie BNB B303i (SCWPM 114), aber mit neuer Unterschrift (Malhotra) und neuem Jahr. Kolumbien 50.000 Pesos vom 27.07.2021 BNB B997i: wie BNB B997h (SCWPM 462), aber mit neuen Unterschriften (Villar/Ocampo) und neuem Datum (27 DE JULIO DE 2021). 100.000 Pesos vom 24.10.2023 BNB B998g: wie BNB B998f (SCWPM 463), aber mit neuem Datum (24 DE OCTUBRE DE 2023). Madagaskar 100 Ariary, neue Auflage BNB B332c: wie BNB B332b (SCWPM 97), aber mit neuer Unterschrift (Andrianarivelo). 20.000 Ariary, neue Auflage BNB B339b: wie BNB B339a (SCWPM 104), aber mit neuer Unterschrift (Andrianarivelo). Mauritius 25 Rupees von 2024 BNB B430d: wie BNB B430c (SCWPM 64), aber mit neuem Jahr. Nigeria 1000 Naira von 2025 BNB B246f: wie BNB B246e (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Westafrikanische Staaten (Burkina Faso) 500 Francs CFA von 2025 BNB B120Cn: wie B120Cm (SCWPM 319C), aber mit neuem Jahr (20)25 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Druck- bzw. Ausgabejahr an). Buchstabe C = Burkina Faso. Zentralafrikanische Staaten 500 Francs CFA, neue Auflage BNB B111b: wie BNB B111a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Bangui/Angue). Donald Ludwig (polymernotes.org) (Abb. Owen W. Linzmayer, The Banknote Book und Stane Straus, polymernotes.org )
- Trinidad und Tobago: Neue 100-Dollars-Polymerbanknote auf unbestimmte Zeit verschoben
Das neu gestaltete Staatswappen von Trinidad und Tobago, das das Steelpan anstelle der Schiffe von Christoph Kolumbus zeigt, hätte ohne zusätzliche Kosten in die neue 100-Dollars-Polymerbanknote integriert werden sollen. Das neue Staatswappen von Trinidad und Tobago. Die Einführung der neuen 100-Dollars-Polymerbanknote war ursprünglich für Dezember 2024 vorgesehen, wie HIER in unserem Blog berichtet, wurde aber aufgrund der Entscheidung, das Staatswappen des Landes neu zu gestalten, auf 2025 verschoben (wie HIER in unserem Blog berichtet). Der neu gestaltete 100-Dollars-Schein sollte dann im September 2025 in Umlauf gebracht werden, wie HIER in unserem Blog berichtet. Am 14. Juni 2025 gab die Zentralbank von Trinidad und Tobago die folgende Pressemitteilung heraus: [übersetzt] Update zur 100-Dollars-Banknote der Serie 2025 Im Anschluss an eine frühere Mitteilung an die Öffentlichkeit über die 100-Dollars-Banknote der Serie 2025 gibt die Zentralbank die folgende Aktualisierung bekannt, die sich wahrscheinlich auf den Zeitplan auswirken wird. Nach einer Aufforderung des Finanzministers, den Druck neuer Banknoten mit dem überarbeiteten Staatswappen bis auf weiteres auszusetzen, hat die Zentralbank die beauftragte Banknotendruckerei angewiesen, alle Arbeiten im Zusammenhang mit dem Druck, der Vorbereitung und der Gestaltung der 100-Dollars-Banknote der Serie 2025 einzustellen. Die Bank wird die Öffentlichkeit weiterhin über die Entwicklungen in diesem Bereich auf dem Laufenden halten. Donald Ludwig ( polymernotes.org )
- Die Bank of England wird ihre Banknoten umgestalten
Die von der Bank of England herausgegebenen Banknoten stehen vor der ersten größeren Umgestaltung seit mehr als 50 Jahren. Historische Persönlichkeiten wie Sir Winston Churchill, der auf der aktuellen Fünf-Pfund-Note abgebildet ist, sind seit 1970 auf den englischen Geldscheinen zu sehen, könnten aber bald ausgedient haben. Die Öffentlichkeit wird um ihre Meinung zu neuen Themen gebeten, z. B. Natur, Innovation oder Schlüsselereignisse der Geschichte. So könnten britische Vögel, Brücken oder "bangers and mash" (ein traditionelles britisches Gericht, das aus Würstchen und Kartoffelpüree besteht) auf den nächsten Serien der 5-, 10-, 20- und 50-Pfund-Banknoten zu sehen sein. Nationale Identität Die aktuelle 10-Pfund-Banknote mit König Charles III. abgebildet (Vorderseite). Der jeweils regierende Monarch ist seit 1960 auf den Noten der Bank of England zu sehen. Bilder historischer Persönlichkeiten, beginnend mit William Shakespeare, waren erstmals ein Jahrzehnt später auf der Rückseite zu sehen. Die Wahl der Motive hat die Bank gelegentlich in Schwierigkeiten gebracht. Die Tatsache, dass außer Königin Elisabeth II. keine Frauen auf den Banknoten abgebildet waren, löste 2013 eine heftige Gegenreaktion aus. Nun schlägt die Bank vor, dass die Designs der nächsten Banknotenserie ein neues Thema aufgreifen könnten. Während bemerkenswerte historische Persönlichkeiten nach wie vor eine Option sind, schlägt die Bank andere mögliche Themen vor: Architektur und Wahrzeichen, wie berühmte Gebäude oder Schlösser. Kunst, Kultur und Sport, einschließlich Essen, Film und Romane. Bemerkenswerte Ereignisse in der Geschichte. Innovation, z. B. Technologie oder Entdeckungen. Natur, z. B. Pflanzen, Tiere oder Naturlandschaften, wie Flüsse oder Küstenlandschaften. Victoria Cleland, Hauptkassiererin der Bank, fragt die Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, ihre Meinung zu äußern. Sie können auch eigene Themen vorschlagen, was zu vielen Witzen und Diskussionen führen könnte. "Banknoten sind mehr als nur ein wichtiges Zahlungsmittel. Sie sind eine symbolische Darstellung unserer kollektiven nationalen Identität und eine Gelegenheit, das Vereinigte Königreich zu feiern", sagte Victoria Cleland, die Hauptkassiererin der Bank, deren Unterschrift auf den Banknoten erscheint. "Ich bin sehr daran interessiert zu erfahren, welche Themen die Öffentlichkeit gerne dargestellt sehen würde". Die in Schottland und Nordirland ausgegebenen Banknoten tragen bereits Abbildungen von Wahrzeichen und Tieren wie Ottern und Fischadlern. Auf den Euro-Banknoten sind architektonische Stile abgebildet, und viele Banknoten aus aller Welt sind sehr bunt und innovativ. Die Banknoten der Bank of England sind weniger dramatisch und zeigen abstrakte geometrische Muster, Löwen oder die Britannia in früheren Jahren. Die historischen Persönlichkeiten auf der aktuellen Serie umlaufender Banknoten sind - in aufsteigender Reihenfolge des Nennwerts - Winston Churchill, Jane Austen, J. M. W. Turner und Alan Turing. Historische Persönlichkeiten zieren die Rückseiten der aktuellen Serie. Die Befragung der Öffentlichkeit bezieht sich auf die nächste Serie der Bank, die auch weiterhin ein Bild des Monarchen enthalten wird. Die Bürger können ihre Meinung bis Ende Juli über ein Online-Formular auf der Website der Bank oder per Post mitteilen. Die endgültige Entscheidung darüber, was genau auf einer Banknote abgebildet wird, liegt beim Gouverneur der Bank of England. Es sind mehr als 4,7 Milliarden Banknoten der Bank of England im Umlauf, die zusammen einen Wert von rund 86 Milliarden Pfund haben. Die Verwendung von Bargeld ist im Zuge der Weiterentwicklung der Zahlungsverkehrstechnologie auf 12 % der Transaktionen zurückgegangen, aber die Bank hat erklärt, dass sie Bargeld für diejenigen bereitstellen wird, die es verwenden möchten. Donald Ludwig ( polymernotes.org )
- Aus privaten Sammlungen: 20 DM "Liberty" der Bank deutscher Länder von 1948
Die Bank deutscher Länder wurde am 1. März 1948 durch Gesetz der US-amerikanischen, britischen und später auch der französischen Militärregierungen als Zentralbank und alleinige Notenbank für die drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands errichtet. Am 20. Juni 1948 kam es entsprechend Gesetz über die Neuordnung des Geldwesens zur Währungsreform, bei der alle bis dahin umlaufenden Reichsbanknoten, Rentenbankscheine und Noten der Alliierten Militärbehörde ungültig und durch neue Noten mit der Währungs- bezeichnung Deutsche Mark ersetzt wurden, die man in den USA gedruckt hatte. Zunächst wurde lediglich ein sog. „Kopfgeld“ in Höhe von 60 DM pro Person im Verhältnis 1:1 umgetauscht. Darüber hinaus erfolgte der Umtausch nur für anerkannte Gelder, Forderungen und Schulden im Verhältnis 10:1. Ausgegeben wurden Werte zu 1/2, 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 DM, wobei es von den Zwanzigern und Fünfzigern je zwei verschiedene Ausführungen gab. Neben den Scheinen der normalen Serie mit Datierung 1948 gab es auch 20- und 50-DM-Scheine ohne Datierung und mit weiblichen Kopfbildnissen (Liberty), die sehr viel seltener sind, aber auch zur Währungsreform in Umlauf kamen. Sie wurden allerdings schon 1949, also viel früher als die anderen Scheine der Währungsreform, aus dem Verkehr gezogen. Während die 20- und 50-DM-Scheine der normale Serie 1948 von der American Bank Note Company hergestellt worden waren, kamen die beiden Scheine mit weiblichen Kopfbildnissen aus der Druckerei Tudor Press in Boston. Die überraschende Währungsreform in den Westzonen war die logische Konsequenz aus den offenen Widersprüchen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion, trug damit aber auch zur Teilung Deutschlands bei. Sie stand am Beginn des „Deutschen Wirtschaftswunders“, das ohne die DM nicht möglich gewesen wäre. Nachfolgerin der Bank deutscher Länder wurde 1957 die Deutsche Bundesbank. Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski: Deutsches Reich, Deutschland unter alliierter Besatzung, US-amerikanische, britische und französische Besatzungszone, Bank deutscher Länder: 20 Deutsche Mark ohne Datum (1948), "Liberty" Vorderseite: Links weibliches Kopfbildnis im Oval (Liberty), guillochen, Wertzahlen in den vier Ecken Rückseite: Wertangabe in Ornamenten Wasserzeichen: ohne Format: 156 mm x 67 mm Druck: Tudor Press, Boston Massachusetts, USA Umlauf: 20. Juni 1948 – 3. August 1949 Katalogreferenzen: WBZ-9a (Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) FRG-9a (World Paper Money, Vol. II, General Issues) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Das preußische wertbeständige Notgeld von 1924: Der 5 Goldmark-Schein vom 3. Januar 1924
Die Ausgabe von wertbeständigem Notgeld bedurfte 1923 nach der Verordnung vom 26. Oktober 1923 der Genehmigung des Reichsministers der Finanzen. Die Genehmigung wurde von der Hinterlegung von Schatzanweisungen der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reiches in Höhe des ausgegebenen Notgeldes (Reichsgoldanleihe) oder später von 6 %igen Goldschatzanweisungen, die eigens zur Deckung dieses Notgelds geschaffen wurden, abhängig gemacht. [1] Der Chef der Heeresleitung und zu diesem Zeitpunkt der Inhaber der vollziehenden Gewalt, General Hans von Seeckt, hatte unter dem Datum des 12. November 1923 eine Verordnung erlassen, in der er zur Beschaffung von Lebensmitteln Länder, Provinzen und Kommunen zur Ausgabe wertbeständigen Notgelds berechtigte. Der eingetretene Frost lasse es nicht zu, lange zu überlegen, um dem drohenden Hunger in der Bevölkerung entgegenzutreten und zu gewährleisten, dass die Bevölkerung in den Städten mit Lebensmitteln versorgt werden kann. Das Notgeld dürfe, wie schon in der Verordnung vom 26. Oktober 1923 vorgesehen, nur insoweit ausgegeben werden, wie es vom Reichsfinanzministerium als gedeckt angesehen werde. Die Nichtannahme des Notgeldes in den Ausgabebezirken werde unter Strafe gestellt. [2] Abb. 1: Generaloberst von Seeckt (links), mit Reichswehrminister Otto Geßler, 1926. Am gleichen Tag schrieb General Hans von Seeckt an seinen früheren Ausbilder General Richard von Kraewel: „Eine tolle Zeit, in der ich zu allerlei Tätigkeit komme, für die Sie mich seinerzeit nicht ausgebildet haben. Geht die Sache also schief, so ist das Ihre Schuld. Finanzminister habe ich nicht gelernt und ich werde mir auch keine Freunde machen, mit dem mehr als je unrechten Mammon, und von der Landwirtschaft habe ich auch nur das Sprichwort von den dicksten Kartoffeln verstanden. Aber was macht der Soldat nicht alles! Heute drucke ich Geld und eine Zeitung.“ [3] Am 23. November 1923 erklärte der Chef der Heeresleitung, als Inhaber der vollziehenden Gewalt habe er mit dieser Verordnung wertbeständiges Notgeld fördern wollen, damit die Erntezufuhr in die verbrauchenden Städte gesichert werde. Auf Antrag des Reichsfinanzministeriums und im Einvernehmen mit ihm sei eine entsprechende Erklärung veröffentlicht worden. Wie bisher seien für die Ausgabe von Notgeld Anträge an das Reichsfinanzministerium zu stellen, das in Sonderfällen Ausnahmen hinsichtlich der Deckung gestatte. Das Notgeld stelle kein gesetzliches Zahlungsmittel gegenüber den Kassen des Reichs und der Länder oder der Reichsbank dar; allerdings müssten Länderkassen das vom jeweiligen Land ausgegebene Notgeld annehmen. [4] Die Verordnung vom 26. Oktober 1923 sah vor, dass das wertbeständige Notgeld zum 15. Dezember 1923 aufgerufen werde. Es blieb also wenig Zeit, um die Scheine zu produzieren und auszugeben. Am 12. Dezember 1923 wurde dieser Vorschrift entgegengetreten. In der zweiten Verordnung zur Änderung des Gesetzes über die Ausgabe und Einlösung von Notgeld vom 17. Juli 1922 wurde dieser Termin auf unbestimmt verschoben und dem Reichsfinanzminister überlassen, den Termin in Einvernehmen mit der obersten Landesbehörde festzusetzen. [5] Abb. 2: Reichsgesetzblatt I 1923, S. 1194, Zweite Verordnung zur Änderung des Gesetzes über die Ausgabe und Einlösung von Notgeld vom 17. Juli 1922. Damit war es möglich, auch nach dem 15. Dezember 1923 wertbeständiges Notgeld auszugeben. Diese Maßnahme war notwendig, da in stark landwirtschaftlich genutzten sowie industriellen Gegenden nicht auf das wertbeständige Notgeld verzichtet werden konnte, solange die Rentenmark nicht im vollen Umfang ausgegeben wurde. [6] Zudem erkannte man auch im Reichsfinanzministerium, dass die finanzielle Lage der Länder und Kommunen schlecht war. So erklärte Preußen, dass seine Kommunen zahlungsunfähig seien, wenn nicht Konzessionen zur Geld- oder Anleihenausgabe gemacht würden. [7] Hierbei spielte sicherlich der Beschluss des Reichsfinanzministeriums eine Rolle, zum 1. Januar 1924 die Zuschüsse zur Beamtenbesoldung der Länder und Gemeinden zwar weiterhin bei 75% zu belassen, aber aufgrund der veränderten Berechnungsgrundlage die Zuschüsse auf 35% reduziert würden. Da die Gemeinden innerhalb der kurzen Frist zwischen Weihnachten und Neujahr den Fehlbetrag nicht ausgleichen könnten, drohten die Gehaltszahlungen auszufallen. [8] Weil die Länder souverän ihre Anlagen gestalteten, sollten über preußische Provinzial-Obligationen die Mittel beschafft werden. Die Souveränität war allerdings dann beschränkt, wenn die Anleihestücke in ihrer Ausstattung im Wirtschaftsverkehr als Zahlungsmittel und nicht als Kapitalanlage verwendet werden sollen. Solche Anleihescheine sind Notgeld und müssen durch das Reichsfinanzministerium genehmigt werden. [9] Um die Gemeinden in dieser Notlage zu unterstützen, hat der Reichsfinanzminister zugelassen, Anleihezwischenscheine bis herunter zu Stückelungen zu 5 Mark auszugeben. [10] In diesem Zusammenhang ist der Schein zu 5 Goldmark mit dem Datum vom 3. Januar 1924 zu sehen, der nicht mehr ausgegeben wurde und von dem nur ein Exemplar im Berliner Münzkabinett bekannt ist. [11] Ein echtes Unikat, wie es scheint, das als einziges Exemplar der Vernichtung in den Öfen der Reichsdruckerei entgehen konnte. Abb. 3: Freistaat Preussen, Finanzminister, Druckprobe zu 5 Goldmark = 50/42 Dollar nordamerikanischer Währung vom 3. Januar 1924, Vorder- und Rückseite. Doch könnte es sein, dass es nicht doch noch weitere Exemplare gibt? Schließlich sollten auch keine Bundeskassenscheine, die 1967 durch die Bundesdruckerei im Auftrag des Bundesfinanzministeriums hergestellt wurden, um im Krisenfalle auf einen Kleingeldmangel vorbereitet zu sein, in Sammlerhände gelangen, sondern nach der deutschen Wiedervereinigung vernichtet werden. [12] Auch die Banknoten der DDR zu 200 und 500 Mark mit dem Datum 1985 waren nach der Wiedervereinigung nicht mehr notwendig und sollten vernichtet werden. Dennoch sind sowohl von den Bundeskassenscheinen, als auch von den hohen Banknoten der Staatsbank der DDR Exemplare auf dem Markt erhältlich und stecken in so manchem Album. Wäre so etwas auch in der Reichsdruckerei möglich gewesen? Der Diebstahl von zur Vernichtung bestimmter Geldzeichen, die so in unbefugte Hände kommen, sei es zu Sammlerzwecken oder zur Bereicherung? Dass die Reichsdruckerei auch in Friedenszeiten nicht gegen Diebstahl von geldwerten Druckerzeugnissen gefeit war, hatte 1898 die Grünenthal-Affäre gezeigt, die als größtes Ereignis dieser Art in der Reichsdruckerei gesehen werden kann. Hier hatte der Oberfaktor Paul Hugo Grünenthal Banknotenformulare, die als Druckausschuss vernichtet werden sollten, entwendet und mittels einer Tiegelpresse und eines „entliehenen“ Stempels und Ziffernsatzes zu Hause vervollständigt. Die so hergestellten Banknoten brachte er zum Teil in den Verkehr oder versteckte er als Reserve. Bevor der Fall aufgedeckt wurde und Belegexemplare verfügbar waren, war es den Beamten der Reichsbank nicht möglich, die so fertiggestellten Banknoten zu erkennen und als Fälschungen auszusortieren. Mit Hilfe der Belegexemplare konnte eine Glastafel angefertigt werden, mit der die Fälschungen erkannt und zugeordnet werden konnten. Bis 1922 wurden Grünenthalfälschungen gefunden, sodass man von einer Summe von über 2,5 Millionen Mark ausgehen darf, die alleine an Banknotenformularen zu 1000 Mark entwendet wurden. [13] Der Rechnungshof stellte in seinen anschließenden Untersuchungen fest, dass Kontrollen im Geschäftsbetrieb der Reichsdruckerei unzureichend waren, ja sogar gänzlich ausblieben und diese Versäumnisse bedenkliche Missstände hervorgerufen und begünstigt haben. [14] Die Dienstanweisung zur Sicherung des Geschäftsbetriebs bei Fertigung und Verwaltung geldwerter Papiere [15] wurde nicht eingehalten. Abb. 4: Frontblatt der Dienstanweisung zur Sicherung des Geschäftsbetriebs bei Fertigung und Verwaltung geldwerter Papiere der Reichsdruckerei von 1893. In der Folge wurde der Dienstbetrieb angepasst und die Kontrollen verschärft. Eine Dienstreise des Direktors der Reichsdruckerei Wendt mit dem Betriebsinspektor Zinke vom 20. August bis zum 2. September 1901 nach Wien sollte neue Erkenntnisse aus anderen Druckereien bringen, wie verhindert werden könnte, dass sich die Vorkommnisse der Affäre Grünenthal wiederholen. Der Schluss war, dass spezielles Kontrollpersonal gewährleistete, dass die Materialbestände richtig erfasst wurden. Es wäre aufgrund der räumlichen Gegebenheiten in der Reichsdruckerei nur schwer möglich gewesen, ähnliches einfach einzuführen. Umbauten und zusätzliche Personalkosten wären mit 350.000 Mark pro Jahr anzusetzen gewesen. Aufgrund der zusätzlichen Kontrollen würde auch die Produktivität beeinflusst und reduziere sich um 30%. [16] Am 13. Dezember 1901 legte der Direktor der Reichsdruckerei Wendt einen Bericht zur Umgestaltung der Kontrolleinrichtungen in der Reichsdruckerei vor. Die vorgeschlagenen Verbesserungen beruhten in erster Linie auf zusätzlichem Personal, die Bestände zählten. Dabei sollten die Zähler für die Reichsbanknoten und Reichskassenscheine aufgrund der Bedeutung dieser geldwerten Papiere im Beamtenstatus stehen, da Beamte auch nach außen hin als zuverlässiger galten. Die Abteilung wurde von einem Sekretär geleitet. Die Personalkosten wurden auf zusätzliche 34.000 Mark pro Jahr veranschlagt. Die Kosten für die geringere Produktivität würde etwa 50.000 Mark pro Jahr betragen. [17] Diese Zahlen waren deutlich geringer als noch im Bericht über die Reise nach Wien vermutet. In diesem zweiten Bericht wurden die Kosten zu Einsparungen gegengerechnet und wohl auch realistischere Grundlagen bei der Kostenschätzung angenommen. Die Maßnahmen scheinen gegriffen zu haben. Berichte und Skandale aus der Reichsdruckerei aufgrund von größeren Diebstählen sind bis zum Ende des Kaiserreichs kaum zu finden. Selbst während der Besetzung der Reichsdruckerei während des "Spartakus-Aufstands" im Januar 1919 wurden keine Betriebsmittel und „Drucksachen“ gestohlen. Die Inflation stellte neue Herausforderungen an die Reichsdruckerei und die Herstellung von geldwerten Papieren. Die schieren Mengen an Banknoten, an zusätzlichem Personal, die Materialknappheit und der Einsatz von externen Druckereien erhöhten das Sicherheitsrisiko und die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Zwischenfällen kommen könnte. So wurden 1919 in Privatdruckereien, die 50-Markscheine für die Reichsbank herstellten, nicht nur Banknoten, sondern auch Druckplatten gestohlen, die jedoch zurückgebracht werden konnten. [18] Während der Hoch-Inflation war bei der rasenden Geldentwertung der Diebstahl kaum noch attraktiv, vielleicht aber auch nur keine Zeitungsmeldung mehr wert. Abb. 5: Frau nutzt wertloses Geld, um den Herd anzufeuern. Abb. 6: Geldauslieferungsstelle (Sammelstelle) in der Berliner Reichsbank, Oktober 1923. Doch kommen wir zurück zu unserem "Einhorn", den 5-Goldmark-Schein vom 3. Januar 1924. Die Inflation lief aus und der Bedarf an Geldmitteln reduzierte sich. Die Tresore waren teilweise gefüllt mit Beständen, die keiner mehr brauchte. Dafür wurde der Platz in den Tresoren für das neue Geld benötigt, das gedruckt werden sollte. Also wurde der Schredder gestartet und das wertlose Papier für den Ofen vorbereitet. Die Massen warteten und die Sicherheitsvorkehrungen waren vielleicht nicht mehr so streng, wie sie waren, als das Geld noch etwas Wert war. Inzwischen hatte sich die Währung stabilisiert, aber das alte Denken und die Furcht vor einer neuen Geldentwertung herrschte auch weiterhin. Abb. 7: Gefüllter Tresorraum einer Berliner Bank. Abb. 8: Erfassung zu vernichtender Geldbestände. Abb. 9: Vernichtung wertlosen Papiergelds; vor dem Verbrennen wird es erst zerkleinert. So ist es nicht verwunderlich, dass ein 61-jähriger Arbeiter an der Vernichtungsmaschine in der Reichsdruckerei sich nichts dachte, als er begann, regelmäßig kleinere und größere Partien von Fehldrucken und anderen geldwerten Papieren, die in Rauch aufgehen sollten, mit nach Hause zu nehmen. So geschah es seit Weihnachten 1923 zweimal die Woche. Zu Hause angekommen, gab er die Bündel seinem Enkel zum Spielen. Wenn man sich die Bilder aus der Inflation ansieht, scheint es nicht unüblich gewesen zu sein, das wertlose Papier den Kindern in die Hand zu geben und so günstiges Spielzeug zu haben (siehe Abbildung). Auch heute noch passiert es, dass die nahezu wertlosen Druckerzeugnisse der Inflation Kindern zum Spielen überlassen werden. Ein Posten Inflationsnoten mit Bunt- und Bleistift angepassten, von unsicherer Kinderhand aufgetragenen Wertangaben in meiner Sammlung sind hierfür ein einfacher Beleg. Abb. 10: Spielende Kinder, die mit Geldbündeln eine Pyramide bauen. Während der Mitarbeiter der Reichsdruckerei unbedarft die Sachen seinem Enkel überließ, war der Vater des Kindes deutlich realistischer. Er sah die Möglichkeit, aus den Geschenken für seinen Sohn Geld zu schlagen. So nahm er dem die Sachen wieder ab und machte sich auf die Suche nach Abnehmern wie interessierten Sammlern. In der Linienstraße, unweit der Reichsdruckerei fand er in einem berüchtigten Quartier mit „Bolle-Max“ einen Interessenten. Bolle-Max stand in Kontakt mit „Swenska“, einem wiederholt vorbestraften Kriminellen, der den Vertrieb übernahm und auf immer neues Material drängte. Das Netzwerk weitete sich aus, der Bedarf stieg, doch beim Vater des Kindes blieb nur wenig vom Geld hängen. Der Großvater erhielt keine Mark und durfte sich mit der vorübergehenden Freude seines Enkels begnügen. Im Februar 1924 schließlich kamen die Ermittler der Kriminalpostdienststelle der Sache auf die Spur, als sie einen Herrn Isaak Kohn festnahmen, nachdem er von Bolle-Max eine Lieferung im Wert von 30.000 Mark erhalten hatte. Herr Kohn konnte sich herausreden und durfte wieder gehen, stand aber danach unter Beobachtung. So wurde die Vernichtungsstelle der Reichsdruckerei als Quelle für diese Druckerzeugnisse ermittelt. Die Gesellschaft ging soweit, zu versuchen, selbst bei der Post Briefmarken aus den Diebstählen verkaufen zu wollen. Sie waren damit allerdings nicht erfolgreich, da die Post keine Marken zurückkaufte. Großbanken und Juweliere waren unter den Kunden des Netzwerks und wurden in die Ermittlungen einbezogen. Neben Brief- und Steuermarken wurden auch Geldscheine aus der Vernichtungsstelle mitgenommen. Ein Posten 10-Rentenmarkscheine wurde unserem wohlbekannten Bolle-Max zum Verhängnis. Er versuchte, die Scheine einzutauschen. Da sie jedoch Fehldrucke waren, die vernichtet werden sollten, wäre er mit diesen Scheinen aufgefallen. Also brannte er 24 Stück so an, dass nur noch die Wertzahl und die Kontrollnummern gut zu erkennen waren. Statt, wie gewünscht, den Wert ersetzt zu bekommen, wurde Bolle-Max verhaftet. Die Scheine waren dann doch so perfekt angebrannt, dass sie das Misstrauen des Schalterbeamten erweckten, der die Polizei benachrichtigte. Seine Geschichte, wie es zu diesem Brandschaden kam, war anscheinend nicht glaubwürdig genug. [19] Abb. 11: Vorderseite eines Scheins zu 10 Rentenmark vom 01. November 1923 wie Bolle-Max sie ansengte und einzulösen versuchte. Insgesamt wurden bis zum 15. Juli 1924 24 Personen verhaftet. Weitere Verhaftungen wurden erwartet. So wurden auf einem Schulgrundstück im Norden Berlins Fehldrucke von Marken und Geldscheinen zum halben Preis des Nennwerts angeboten. Der Umsatz war so groß, dass die Kriminalpolizei davon Kenntnis erhielt, zumal auch anderenorts im Reich große Mengen ähnlicher Ware verkauft wurden. Der Wert wurde mit mehreren Millionen Mark angegeben. [20] Auch eine Menge an „Preußenscheinen“ zu 5 Goldmark, die offiziell nicht ausgegeben wurden, kamen durch diese Bande in den Verkehr. [21] Dort wurden sie nicht hinterfragt und als seltenes wertbeständiges Notgeld akzeptiert. Im Artikel der "Deutschen Zeitung" vom 7. Februar 1924 „Gültiges und Ungültiges Notgeld“ wird berichtet, dass preußisches wertbeständiges Notgeld zu einem zehntel und einem viertel Dollar zurückgewiesen wurde, da es nicht mehr gültig oder gar gefälscht sei. Es wurde darauf hingewiesen, dass diese Behauptung nicht stimme. Weder seien die Noten ungültig noch seien Fälschungen vorgekommen. Diese Scheine seien aufgrund der Machart schwer nachzumachen. Das gelte auch für die in ganz geringen Mengen im Verkehr befindlichen wertbeständigen 5-Goldmark-Notgeldscheine des Freistaats Preußen. In der Liste der in Zahlung zu nehmenden Geldscheine wird der 5-Goldmark-Notgeldschein noch einmal explizit erwähnt. [22] Geschäftsleute, die noch im guten Glauben erworbene 5-Goldmark-Notgelscheine besaßen, konnten sich bei der Polizeidienststelle in der Königstraße in Berlin melden. [23] Ob sich alle meldeten, um die Scheine ersetzt zu bekommen, oder ob einige diese Scheine behielten und sie in Schubladen oder Sammlungen verschwanden, ist nicht bekannt. Vielleicht werden wir im Laufe der nächsten Jahrzehnte überrascht, wenn Exemplare dieser Rarität auf dem Markt auftauchen und einen neuen Besitzer suchen. Vielleicht bleibt es aber auch bei diesem einen Exemplar in der Sammlung des Münzkabinetts in Berlin. Oliver Herzberg Anmerkungen: [1] Hans-Georg Glasemann, Ungenehmigtes Goldmark-Notgeld in Hamburg 1923, 22. April 2024, https://www.geldscheine-online.com/post/ungenehmigtes-goldmark-notgeld-in-hamburg-1923 , abgerufen am 25. Dezember 2024 [2] BArch R 43 I/2702, Bl. 3 [3] BArch-MA: NL von Seeckt 227 [4] BArch R 43 I/2702, Bl. 15 [5] RGBl. I 1923, S. 1194 [6] Mannheimer General-Anzeiger 1923, 572 (12.12.1923) Mittag-Ausgabe, S. 2 [7] BArch R 3101/1822, Bl. 39 [8] Vossische Zeitung 1924, 8 (5.1.1924) Morgen-Ausgabe, S. 2-3 [9] BArch R 3101/ 1822, Bl. 50-51 [10] BArch R 3101/1822 Bl. 39 [11] Hans-Ludwig Grabowski, Deutsches Notgeld, Band 10, Das Papiergeld der deutschen Länder 1871-1948, H. Gietl-Verlag, Regenstauf, 2. Auflage, 2006, S. 335 [12] Hans-Ludwig Grabowski, Die deutschen Banknoten ab 1871, Battenberg Gietl Verlag, Regenstauf, 22. Auflage 2020, S. 311-312 [13] Uwe Bronnert, Die Affäre Grünenthal (1898), 22. Juli 2020, https://www.geldscheine-online.com/post/die-aff%C3%A4re-gr%C3%Bcnenthal-1898 , abgerufen am 25. Dezember 2024 [14] BArch R 4701/ 16554 S. 197-198, Schreiben des Rechnungshofs an den Staatssekretär des Reichspostamts, Berlin, vom 10. Dezember 1898 [15] BArch R 4701/11266 Bl. 501-572 [16] BArch R 4701/ 16554 S. 519-546 Bericht des Direktors der Reichsdruckerei vom 15. September 1901 über die Wahrnehmungen in Wien [17] BArch R 4701/ 16555 S. 500-507 Bericht des Direktors der Reichsdruckerei vom 13. Dezember 1901 über die Umgestaltung der Kontrolleinrichtungen der Reichsdruckerei [18] BArch R 3101/ 677 Bl. 167 [19] Vorwärts, 41. Jahrgang, Nr. 329 Ausgabe B Nr. 165 vom 15. Juli 1924 S. 3 [20] Teltower Kreisblatt, 68. Jahrgang, Nr. 165 vom 16. Juli 1924, S. 3 [21] Vorwärts, 41. Jahrgang, Nr. 329 Ausgabe B Nr. 165 vom 15. Juli 1924 S. 3 [22] Deutsche Zeitung, 28. Jahrgang, Nr. 58 vom 7. Februar 1924, S. [23] Vorwärts, 41. Jahrgang, Nr. 329 Ausgabe B Nr. 165 vom 15. Juli 1924 S. 3 Abbildungen: Bundesarchiv, Bild 102-10883 / CC-BY-SA, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6046868 https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1923&page=1328&size=45 Staatliche Museen zu Berlin (Münzkabinett), Stiftung Preussischer Kulturbesitz, vielen Dank an Dr. Johannes Eberhardt BArch R 4701/ 11266 Bl. 501 http://hdl.loc.gov/loc.pnp/fsa.8b08253 Bundesarchiv, Bild 183-R1215-506 https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5436340 ) https://www.loc.gov/pictures/item/2014716642/ BArch Bild 102-11823/ Pahl, Georg BArch Bild 102-00238/ Pahl, Georg www.geldscheine-online.com Sammlung O. Herzberg
- Lexikon: Law, John
John Law (Law of Lawriston) wurde 1671 in Edinburgh geboren und starb 1729 in Venedig. Der Geld- und Kredittheoretiker war Sohn eines schottischen Goldschmieds und Bankiers. Er musste 1694 Schottland verlassen und reiste in die Niederlande und nach Italien, wo er das Geld- und Wirtschaftsleben studierte. 1702 kehrte er nach Schottland zurück. John Law, 1671-1729 Sein erster Plan war die Gründung einer Notenbank mit Notendeckung nicht durch Metallgeld, sondern durch Grund und Boden, den er in seinem 1705 veröffentlichtem Buch "Money and Trade considered" publizierte, fand jedoch in Schottland keinen Widerhall. Er kehrte nach Italien zurück. Nach dem Tod des verschwenderischen Königs Ludwigs XIV. von Frankreich (1715) versuchte er, den neuen Regenten Philipp von Orléans für seine Pläne zu gewinnen, die er in seinen Denkschriften "Mémoire sur les banques" und "Restablissement du commerce" zusammenfasste. Er versprach mit Hilfe einer Bank die französische Staatsschuld zu tilgen. Nach seiner Meinung sollte einer Deckung der auszugebenden Noten zu 50% mit Metallgeld genügen und den Geldumlauf verdoppeln. 1716 erhielt der die Genehmigung zur Errichtung der Banque Générale , die eigene Noten ausgab. 1718 wurde die Bank vom französischen Staat übernommen und Law ihr Direktor und Leiter der Compagnie d'Occident . Law's Pläne richteten sich auf die Erschließung der französischen Kolonien mit Hilfe der Kolonialgesellschaften. Als Finanzminister verstand er es, die Aktien der Gesellschaften mit zum Teil riesigem Aufgeld zu verkaufen und ganz Frankreich in einen Spekulationstaumel zu versetzen. Verkäufe der Aktien fing er durch Ankäufe der Bank auf, deren Notenumlauf sich ständig steigerte. Als der Kursverlust trotz aller Maßnahmen nicht mehr gebremst werden konnte, koppelte er ihn mit der Wertminderung der Noten. Eine Katastrophe war jedoch nicht mehr aufzuhalten. Nach der Liquidation der Bank war auch die mit ihm vereinigte Compagnie des Indes nicht mehr zu retten. Law verließ 1721 das Land und starb 1729 verarmt in Venedig. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Abb. Hans Worbes, www.worbes-verlag.de
- Zwei unedierte Notgeld-Kundenschecks des Bankhauses J. Wichelhaus P. Sohn in Elberfeld
Historischer Rückblick Das Bankhaus „Wichelhaus-Bank“ wurde 1790 in Elberfeld gegründet und war neben der Von-der-Heydt-Bank die älteste Bank der Stadt. Im Gründungsjahr gab es im heutigen Wuppertaler Raum keine eigenständigen Banken. In der Regel waren die ersten „Banken“ einem Handelshaus angegliedert und erleichterten das Wechselgeschäft im Handelsverkehr. Das diente dem Handel insbesondere dadurch, dass das seinerzeit aufwändige und gefährliche Mitführen von Gold- und Silbermünzen in größerer Stückzahl unnötig gemacht wurde. Die Firma J. Wichelhaus P. Sohn war als Garn- und Tuchhandlung gegründet worden. Das hauseigene Wechselgeschäft entwickelte sich im Laufe der Jahre aber so gut, dass daraus bereits um 1800 ein eigenes Bankgeschäft hervor ging. Die Wichelhaus-Bank bestand bis 1970. In diesem Jahr wurde das Bankhaus durch die Deutsche Bank übernommen. Kundenschecks 1923 Im August 1923 gab die Wichelhaus-Bank Lohnschecks im Nennwert zu 1 Million Mark aus. In den nachfolgenden Monaten wurden keine Lohnschecks verausgabt. Die Scheckformulare haben ein einheitliches Aussehen und Format. Der Druck der Vorderseite ist überwiegend grünlich, das Papier ist weiß und verfügt über das Wasserzeichen Hakenmäander. Im Unterdruck ist ein Patrizierhaus zu sehen. Es war von 1817 bis 1930 Sitz der Bank und befand sich in Elberfeld an der Berliner Straße 73 (heute Hofkamp). Die Rückseite ist unbedruckt. Eine Druckfirma ist nicht genannt. Abb. 1: Das auf den Schecks abgebildete Bankgebäude der "Wichelhaus-Bank" in Elberfeld. Das Format der Schecks ist ca. 223 mm x 110 mm. Der gedruckte Text „Eine Million / Lohnscheck gegen gesperrtes Guthaben“ kommt in Schreibschrift und in Blockbuchstaben vor. Ort und Datum wurden durch die jeweiligen Firmen entweder handschriftlich oder durch Stempel ausgefüllt. Lohnschecks in Schreibschrift dürften nach Auffassung des Autors seltener vorkommen. Rechts unten ist der Aussteller genannt. Es sind rund 55 Aussteller bekannt, vgl. hierzu die entsprechenden Kataloge. [1][2][3] Ausgegeben wurden die Lohnschecks in den damals selbstständigen Städten und Gemeinden: Barmen, Beyenburg, Elberfeld, Dornap, Unterbarmen, Vohwinkel und Wichlinghausen. Auch heute, nach über 100 Jahren, werden in seltenen Fällen weitere, nicht katalogisierte Ausgaben bekannt. Der jeweilige Aussteller versah in der Regel den Lohnscheck rechts unten mit seinem Firmenstempel. Es sind aber auch wenige Lohnschecks bekannt, die anstatt eines Stempels nur handschriftlich gezeichnet sind. Dies ist keine Unterschrift eines Kunden, sondern der Firmenname. Diese Lohnschecks sind alle seltener. Zwei dieser Lohnschecks sollen hier vorgestellt werden. Beide sind in keinem der bekannten Kataloge beschrieben. Beide Kundenschecks liegen nach bisherigen Erkenntnissen nur als Einzelstücke vor. Brand & Figge Ausgabeort: Elberfeld (gestempelt) Ausstellungsdatum: 20. AUG 23 (gestempelt) Aussteller: handschriftlich Abb. 2: Lohnscheck über 1 Mio. Mark vom 20.08.1923, Firma Brand & Figge. Gegründet 1899 durch Ernst Brand und Ludwig Figge. Die Firma fertigte und vertrieb Damenkonfektion sowie im Besonderen Unterröcke und schwarze Schürzen in großen Stückzahlen. Sie war in Elberfeld zuerst in der Bleichstraße 18 ansässig und zog später mehrfach um. Zwischen 1912 und 1943 befanden sich die Geschäftsräume in der Straße „Hofaue 46“. Abb. 3: Die "Hofaue" in Elberfeld. Das Foto zeigt die Straße „Hofaue“ und stammt vermutlich aus den 1930er Jahren. Auf dem zweiten Haus auf der linken Bildseite ist der Firmenschriftzug „Brand & Figge“ zu erkennen. Die Hofaue war allgemein das Zentrum des Textilhandels und des Konfektionsgewerbes in Wuppertal und darüber hinaus. Auf den Eintrag in Wikipedia [4] sowie dem lesenswerten Buch von Hinrich Heyken: „Die Hofaue – Das Textil-Großhandelszentrum in Elberfeld“ [5] sei an dieser Stelle hingewiesen. In den 1920er Jahren ist der Mitinhaber Ludwig Figge ausgeschieden. 1937 wurde die Firma in Brand & Idel umbenannt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden wieder Wirkwaren gefertigt. Im Jahr 1965 ist die Fertigung eingestellt worden und die Firma erlosch. Am 20. August 1923, einem Montag, gab die Firma einen Lohnscheck aus. Der gedruckte Text „Eine Million / Lohnscheck gegen gesperrtes Guthaben“ ist in Blockbuchstaben ausgeführt. Wie viele Schecks ausgegeben wurden, oder ob an weiteren Tagen weitere Schecks ausgestellt wurden ist nicht bekannt. Auch zur Mitarbeiteranzahl liegen leider keine Angaben vor. Die Deutsche Reichsbank gab mit diesem Datum eine Banknote zu 5 Millionen Mark [6] aus und nur zwei Tage später Reichsbanknoten über 100 Millionen Mark. Ernst Graef jr. Ausgabeort: U. Barmen (handschriftlich) (U. Barmen = Unterbarmen) Ausstellungsdatum: 9. Aug. 23 (handschriftlich) Aussteller: handschriftlich Abb. 4: Lohnscheck über 1 Mio. Mark vom 09.08.1923, Firma Ernst Graef jr. Ernst Graef jr. gründete 1903 mit Unterstützung seiner Eltern und Geschwister am Stadtrand der damals selbstständigen Stadt Barmen eine Sägefabrik. In angemieteten Räumen wurden zunächst die notwendigen Maschinen für die Herstellung von Metallsägenblätter selbst konstruiert. Am 5. Juli 1903, dem Geburtstag von Ernst Graef jr., konnten die ersten Sägeblätter fertiggestellt und zum Verkauf gebracht werden. Die Firma entwickelte sich weiter und konnte auch frühzeitig Geschäftsbeziehungen ins Ausland knüpfen. 1913 wurde dann auf eigenem Grundstück in der Oberbergischen Straße in Unterbarmen eine Fabrik gebaut. Abb. 5: Firma Ernst Graef jr., Arbeiter und Angestellt um 1920/21. Das Foto wurde um das Jahr 1920/21 aufgenommen und zeigt die Belegschaft der Firma Ernst Graef jr. Der Firmeninhaber, Herr Ernst Graef jr., verstarb im Jahre 1921 viel zu früh. Seine Geschwister übernahmen die Firma gleichen Namens. Am 9. August 1923, einem Donnerstag, gab die Firma einen Lohnscheck aus. Der gedruckte Text „Eine Million / Lohnscheck gegen gesperrtes Guthaben“ ist in Schreibschrift ausgeführt. Wie viele Schecks ausgegeben wurden, oder ob an weiteren Tagen weitere Schecks ausgestellt wurden ist nicht bekannt. Die Deutsche Reichsbank gab mit diesem Datum Reichsbanknoten über 50.000, 200.000 Mark, 1 und 2 Millionen Mark [7] heraus. Im Jahr 1924 wurde die Firma erweitert, aufgeteilt und unter den Namen der jeweiligen Besitzer weitergeführt. Eine der aus der Aufteilung hervorgegangenen Firmen führte August Graef, Bruder und Mitarbeiter von Ernst Graef jr., erfolgreich unter seinem Namen weiter. Abb. 6: Firmenansicht und Firmeninhaber August Graef um ca. 1924. Heute führt diese den Namen „August Graef GNU GmbH“ und ist in Wuppertal in der Wernerstraße 28 ansässig. Sie ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Stanzlinien, Schnellzurichtung, Auswerfmaterialien und Zubehör für die Druck- und Verpackungsindustrie weltweit. Näheres zur August Graef GNU GmbH und seiner Produktpalette kann bei Interesse der Firmenwebseite entnommen werden. [8] An dieser Stelle meinen besonderen Dank an die Mitarbeiter des Stadtarchivs Wuppertal und an die Firma August Graef GNU GmbH für die freundliche Unterstützung. Thomas van Eck Bildnachweis: Kundenschecks: Sammlung van Eck Hofaue: mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Wuppertal Belegschaft Firma Ernst Graef jr. und Firmenansicht und Firmenansicht um ca. 1924: mit freundlicher Genehmigung der Firma August Graef GNU GmbH Anmerkungen: Keller-Katalog: Das Notgeld der deutschen Inflation 1923 Katalog van Eck: Das Papiernotgeld der preußischen Rheinprovinz 1914-1948 Wolfgang Schulten: Wuppertaler Medaillen mit Anhang von Horst Kimpel: Das Wuppertaler Kriegs- und Inflationsgeld https://de.wikipedia.org/wiki/Hofaue http://stadtgeschichte-wuppertal.de/hheyken_bilder/heyken_hofaue.pdf Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871; DEU-117 Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871; DEU-110 bis 116 www.graef-gnu.com
- Aus privaten Sammlungen: 50 Francs von Frankreich aus dem Jahr 1931
Frankreich, offiziell die Französische Republik, ist ein Land, das hauptsächlich in Westeuropa liegt. Zu seinen Übersee-Regionen und Gebieten gehören Französisch-Guayana in Südamerika, Saint-Pierre und Miquelon in Nordamerika, die französischen Antillen sowie zahlreiche Inseln in Ozeanien und im Indischen Ozean, wodurch es eine der größten zusammenhängenden ausschließlichen Wirtschaftszonen der Welt besitzt. Eine ausführliche Darstellung der Geschichte Frankreichs finden Sie HIER . Das erste französische Papiergeld waren "billets de monoye" (Geldscheine), die ab 1701 ausgegeben wurden und wie Banknoten in der Bevölkerung zirkulierten. Es folgten 1715 "Billets de l'estat", 1716 "ecús d'especca", 1719 "livres tournois" und 1776 "livres". Der Franc wurde vom Nationalkonvent des revolutionären Frankreichs im April 1795 als Dezimaleinheit von 4,5 Gramm Feinsilber als nationale Währung eingeführt. Im Jahr 1796 wurde der Franc auf 1,0125 Livres festgelegt. Die Banque de France wurde im Februar 1800 mit Sitz in Paris als private Institution zur Verwaltung der Staatsschulden und zur Ausgabe von Banknoten gegründet. Am 27. Dezember 1958 schuf Frankreich den "nouveau franc" (Neuen Franc): Aus 100 alten Francs wurde ein Neuer Franc. Zunächst waren die umlaufenden Banknoten überdruckt, ab 1959 entfielen die Überdrucke und ab November 1962 auch das Wort "nouveau", so dass die Währung erneut nur noch Franc (FRF) genannt wurde. Seit dem 1. Januar 2002 sind in Frankreich Euro-Münzen und -Banknoten zum festen Wechselkurs von 1 EUR = 6,55957 FRF im Umlauf. Französische Francs-Banknoten konnten noch bis zum 17. Februar 2012 in Euro umgetauscht werden. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Frankreich Emittent: Banque de France Nominal: 50 Francs Datierung: 13-8-1931 Vorderseite: Der Nennwert "50" mit einem "F" oben drauf in allen Ecken. Oben in der Mitte "BANQUE DE FRANCE", darunter das Datum, darunter in der Mitte "CINQUANTE FRANCS" [50 Francs] in Worten. Zwei Wasserzeichenbereiche links und rechts. Verzierte Ecken wie von einem Rahmen schmücken alle Ecken der Banknote, eine ovale Girlande aus Kastanien- und Kiefernblättern sowie Früchten und Beeren umgibt die Wasserzeichenbereiche und das gesamte innere Design. Zwei fliegende Putten oben blicken auf den kleinen Kopf der Medusa. Unten hält ein junger Merkur den Textabschnitt des Strafgesetzbuchs. Rückseite: Rahmenverzierung in allen Ecken wie auf der Vorderseite der Banknote, eine ovale Girlande aus Oliven- und Eichenzweigen umgibt die Wasserzeichenbereiche und das gesamte innere Motiv. Eine innere, kreisförmige Girlande aus Früchten umgibt zwei sitzende, allegorische Figuren in der Mitte, eine Frau (Minerva mit einem Umhang) und einen Mann (ein Schmied mit einem Hammer). Der Nennwert "50" am unteren Rand. Unterschriften: L. Platet (Le Cassier principal) und P. Strohl (Le Secrétaire géneral) Material: Dünnes französisches Papier mit zwei Wasserzeichen (die Köpfe von Flora und Pomona im Profil) Druck: Banque de France Format: 176 mm x 123 mm Nummerierung: W.8810 220249689 Zitate: France 80a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B957b ( The Banknote Book : France, Owen W. Linzmayer) PMG-Grading : 41 Stück zum 01.07.2025 gegradet, 64 (TOP POP, 6 Stück), 63 (1 Stück), 58 (3 Stück). Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Irland: Eine nicht ausgegebene 100-Pfund-Banknote der Serie B
Die Central Bank of Ireland gab ihre Banknoten der Serie B von 1976 bis 1993 in den Stückelungen 1, 5, 10, 20 und 50 Pfund aus. Diese Banknotenserie hat die irische Geschichte zum Thema, mit berühmten Persönlichkeiten auf den Vorderseiten. Die irische Sprache hat auf der Vorderseite Vorrang, während Englisch auf der Rückseite zu finden ist. Die Serie wurde von Sevicon, einem irischen Designunternehmen, entworfen und zeigt, in der Reihenfolge der Nennwerte, folgende Persönlichkeiten: Medb, Johannes Scotus Eriugena, Jonathan Swift, William Butler Yates und Turlogh O'Carolan. Irlands ausgegebene Serie B (irische Geschichte). Nach Aufzeichnungen und Unterlagen in den Archiven der Zentralbank wurde ein Entwurf für eine 100-Pfund-Banknote der Serie B entwickelt, der jedoch kurz vor der Produktion um 1986 verworfen wurde. Das Thema dieses Hunderters umfasste einen Zeitraum der irischen Geschichte von etwa hundertfünfzig Jahren, von etwa 1530, dem Beginn der englischen Eroberung Irlands, bis 1691, dem Jahr der Flucht der "Wildgänse", als einige der katholischen irischen Lords mit ihren Soldaten, Großfamilien und Anhängern ins Exil gingen, was zur Beseitigung der gälischen Aristokratie Irlands führte. Die Wahl für das 100-Pfund-Porträt fiel auf eine legendäre Häuptlingstochter aus der elisabethanischen Zeit, Grace O'Malley, auf Irisch Gráinne Mhaol, bekannt als Granuaile. Sie wurde ausgewählt, um das irische Volk im Allgemeinen zu repräsentieren, da sie zu einer Volksheldin geworden war. Ihr Symbol sind die Schiffe, die sie befehligte. Die abgebildeten Schiffe basieren sich auf einem Entwurf einer Karacke aus einer Irlandkarte von Gerard Mercator (1512-1594) aus dem Jahr 1638. Der Hintergrund bestand ursprünglich aus Unterschriften einer Petition des Unterhauses von 1640, die von vielen Iren unterzeichnet wurde. Die Darstellung von Gänsen innerhalb der Wertzahlen steht für die "Flucht der Wildgänse" aus Irland am Ende des jakobitisch-williamitischen Krieges und bezieht sich auf die Verbannung der irischen Streitkräfte unter der Führung von Patrick Sarsfield, Earl of Lucan, der dem Stuart-König James II. treu ergeben war. Sarsfield hatte die Armee von William of Orange während der Belagerung von Limerick im August bis Oktober 1691 zurückgehalten, nachdem William zuvor in der Schlacht am Boyne 1690 und in der Schlacht von Aughrim im Juli 1691 gesiegt hatte. Im Rahmen des Friedensvertrags von Limerick am 3. Oktober 1691 wurde den Truppen von Sarsfield mit ihren Waffen und Bannern sowie ihren Familien die Möglichkeit eingeräumt, nach Frankreich zu segeln und sich James II. im Exil anzuschließen. Die Rückseite zeigt eine genealogische Karte von Irland, auf der die Orte der Familiennamen verzeichnet sind. Sie stellt die Einheit Irlands dar und basiert auf der Karte "Hibernia: Insula non procul ab Anglia vulgare Hirlandia vocata" von John Goghe aus dem Jahr 1567, der frühesten bekannten Karte der irischen Insel. Ein Original befindet sich im Nationalarchiv in London. Die Entwürfe für die Vorderseite und die Rückseite wurden mehrfach überarbeitet. Eine vollständige Darstellung der Entwicklung dieser Banknote finden Sie HIER (auf Englisch). Zum Zeitpunkt der Überprüfung im Jahr 1986 erwog die Währungsabteilung bereits eine Verkleinerung der in Umlauf befindlichen Banknoten im Einklang mit den internationalen Trends. Es war das erklärte Ziel, die Größe aller Stückelungen zu verringern. Es wurde jedoch als logisch erachtet, mit der 100-Pfund-Note fortzufahren, die größer als die 50-Pfund-Note war, und die Verkleinerung mit der 1-Pfund-Note zu beginnen, die dann 1990 durch eine Münze ersetzt wurde. Die Gestaltung der 100-Pfund-Note hatte so lange gedauert, dass die bevorstehende Entwicklung der Serie C sie einholte. Ein echter Bedarf für eine 100-Pfund-Note wurde nicht gesehen, und auch politische Gründe hätten eine Rolle dabei spielen können, dass die Banknote nie ausgegeben wurde. Ein neues Design für die 100-Pfund-Note folgte dann schließlich 1996 in Form der Parnell-Note der Serie C. Der teilweise gedruckte Probedruck der Vorderseite (am 08.01.2025 versteigert). Ein teilweise gedruckter Probedruck der Vorderseite wurde am 8. Januar 2025 als Los 3125 bei Toovey's (West Sussex, Vereinigtes Königreich) für 2200 Pfund zuzüglich eines Aufschlags von 24,5 %, gegebenenfalls zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkosten, verkauft. Dieser Probedruck der Vorderseite zeigt zwei Schiffe, aber es fehlt die Porträt-Vignette von Grace O'Malley, die während des Entwurfsprozesses der Banknote geändert wurde. Dieser Probedruck wurde auf Papier gedruckt und auf Kartonpapier geklebt. Zwei der sieben Porträtvignetten von Gráinne Mhaol (am 08.01.2025 versteigert). In derselben Auktion enthielt Los 3124 sieben äußerst seltene Porträtvignetten von Gráinne Mhaol, die für die Verwendung auf dieser Banknote vorgesehen waren. Die Gruppe wurde für 850 Pfund verkauft, zuzüglich Aufschlag und Steuer. Ein komplett gedruckter Probedruck der Vorderseite (am 25.06.2025 versteigert). Am 25. Juni 2025 bot Noonans Mayfair Ltd. (Mayfair, London, Vereinigtes Königreich) in seiner Auktion "Britische und irische Banknoten" als Los 501X einen vollständig gedruckten Probedruck der Vorderseite der 100-Pfund-Banknote an, bewertet mit PMG 64 EPQ. Dieser außergewöhnlich seltene Probedruck zeigt ein wahrhaft wunderschönes Design einer Banknote, die es nie gab aus einer ikonischen Serie. Der Zuschlagspreis für diesen Probedruck betrug 3000 Pfund zuzüglich eines Käuferaufschlags von 24 %. Donald Ludwig
- Museum auf Geldscheine-Online mit neuer Software
Aufmerksamen Lesern und Nutzern unseres Geldschein-Blogs wird aufgefallen sein, dass unser Museum schon seit längerer Zeit nicht weiter ausgebaut wurde. Das liegt vor allem daran, dass für jede einzelne Ausgabestelle (Bank, Land usw.) eine eigene Galerie erstellt werden musste und die Anzahl der möglichen physischen Seiten begrenzt ist. Wir haben uns deshalb unlängst für eine vollständige Umstellung auf ein modernes Datenbank basiertes System (CMS = Content-Management-System) entschieden. Die Erstellung der Software hierzu ist abgeschlossen und ein erster Meilenstein – die ersten 1000 Objekte – sind erfasst und können aktuelle bereits aufgerufen werden. In der Listenansicht haben Sie die Möglichkeit die Auswahl über sog. Filter nach Kontinenten und Subkontinenten, Ländern, Emittenten, Währungen und verschiedenen Schlagwörter zu begrenzen. Außerdem kann über eine Zeitleiste eine Eingrenzung der Auswahl nach Jahren erfolgen. Die Filter ergänzen sich gegenseitig, d.h. man kann ein Land auswählen und dann anschließend die Auswahl über weitere Filter und die Zeitleiste weiter konkretisieren. Die Anzahl der ausgewählten Datensätze (Objekte) wird links oben bei "Auswahl:" angezeigt. Über den Button "Filter zurücksetzen" kann man alle Filter wieder löschen. Zur Detailansicht gelangt man über einen Klick auf den Geldschein. Hier finden Sie Abbildungen von Vorder- und Rückseite (durch Anklicken gelangen Sie zu einer Bildschirm füllenden Großansicht) sowie weitere Angaben zu dem Schein. Das grafische Menü oben rechts erlaubt von Links nach Rechts die Rückkehr zur Listenansicht, das Blättern zurück und vor sowie den Wechsel zum jeweiligen Geldschein beim Bank Note Museum ( www.banknote.ws ) von Peter Mösselberg, wo man sich über weitere Details und die Varianten jeder Banknote informieren kann. Geplant sind in Zukunft auch Literaturhinweise bei den ausgestellten Scheinen. Das Museum wird in der nächsten Zeit weiter ausgebaut. Aktuell sind bereits folgende Länder mit einer jeweils repräsentativen (in einigen Fällen sogar vollständigen) Übersicht zu deren Geldscheinen abrufbar: Viel Spaß bei der Nutzung unseres kleinen Museums und mit den qualitativ hochwertigen Abbildung wünscht das Team von Geldscheine-Online.com . Hans-Ludwig Besler (Grabowski)












