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  • 6 + 7 = 13: Seltsame Dollarnoten

    Bei der Einführung einer neuen Währung oder einer neuen Banknoten-Serie müssen Entscheidungen getroffen werden, in welchen Wertstufen die Geldscheine gedruckt werden sollen. Auch in den USA lag die Verantwortung solcher Festlegungen bei den Banken. Noch heute sind Ausgaben zu 1, 5, 10, 20, 50 und 100 Dollars üblich. Bekanntermaßen gab es in der Vergangenheit auch Banknoten zu 2, 500, 1.000, 5.000, 10.000 und sogar 100.000 Dollars. Anders bei den privaten Banken vor und während des Amerikanischen Bürgerkriegs: die so genannten Broken Banks gaben Banknoten in sehr ungewöhnlicher Stückelung aus. Und solche „krummen Werte“ gab es vorwiegend bei den heute als „obsolete notes“ bezeichneten Scheinen der "Wildcat Banks". Es lassen sich Banknoten der üblichen Nominale zu 1, 2, 5 und 10 Dollars sowie seltsamerweise auch zu 3, 4, 6, 7, 8, und 9 Dollars belegen. Die häufigsten „krummen Werte“ sind die Scheine zu 3 Dollars. Abb. 1: 1 Dollar 1. Juli 1856, Vs., The Drovers Bank, Salt Lake City/Utah. Abb. 2: 2 Dollars 1. Juni 1841, Vs., The Towanda Bank, Towanda/Pennsylvania. Abb. 3: 3 Dollars 1846, Vs., The New England Commercial Bank, New Port/Rhode Island. Abb. 4: 4 Dollars 1. Januar 1859, Vs., Bank of Cape Fear, Wilmington/North Carolina. Die Bank of Cape Fear in Wilmington/North Carolina war eine der wenigen Banken, die alle zehn Scheine einer Serie von 1 bis 10 Dollars bei Danforth, Bald & Co. drucken ließen. Die Bank wurde 1804 gegründet und gab 1866 ihren Geschäftsbetrieb auf. Sie hatte ein Anfangskapital von 250.000 Dollars und war eine der ersten Banken, die über Filialgeschäfte verfügten – bspw. in Raleigh und Fayetteville in North Carolina. Abb. 5: 5 Dollars 21. Januar 1861, Vs., The Valley Bank, Hillsborough/New Hampshire. Abb. 6: 6 Dollars 20. September 1866, Vs., Peoples Bank of Paterson, Paterson/New Jersey. Abb. 7: 7 Dollars 1. Juli 1861, Vs., Bank of Clarendon, Fayetteville/North Carolina. Abb. 8: 8 Dollars 1. April 1861, Vs., Merchants Bank, Lynchburg/Virginia. Abb. 9: 9 Dollars 1. Juli 1861, Vs., Monticello Bank, Charlottesville/Virginia. Darüber hinaus sind Banknoten zu 1 Dollar/25 Cents bekannt, so z. B. die Ausgaben von 1838 der Merchants Bank und von 1853 der Weybosset Bank, beide in Providence/Rhode Island aktiv. Auch in Kanada gab es Banknoten mit „krummen Wertstufen“ aus dem späten 19. Jahrhundert. Banknoten zu 6 Dollars gaben bspw. die Exchange Bank of Canada in Montreal und die Banque Nationale in Quebec aus, Banknoten zu 7 Dollars emittierte die Molsons Bank in Toronto und Banknoten zu 8 Dollars gab die Commercial Bank of New Brunswick aus. Abb. 10: 7 Dollars 1. Juli 1871, Vs., The Molsons Bank, Montreal/Dominion of Canada. 3-Dollars-Scheine sind in Kanada wie in den USA nicht selten. Die Bank of Brantford/Province of Canada und die Colonial Bank of Canada/Toronto gaben schon 1859 Noten zu 4 Dollars aus; bekannt sind auch die 4-Dollars-Scheine der Dominion of Canada der Serien von 1882, 1900 und 1902. Interessant ist die Ausgabe der Bank of Upper Canada: die Banknote hat den Wert von 4 Dollars bzw. 1 Pound. Abb. 11: 4 Dollars/1 Pound 1. Dezember 1846, Vs., Bank of Upper Canada, Toronto. Auch Banknoten zu 9 Dollars kennt man aus Kanada, so dass nicht nur in den USA Scheine von 1 bis 9 Dollars belegt sind, sondern auch der nördliche Nachbar sich für solche spektakulären Ausgaben entschieden hatte. Der Sinn dieser „krummen Wertstufen“ lässt sich nicht erahnen und ist auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht plausibel. Man musste für diese ungewöhnlichen Wertstufen extra Grafiker und Drucker bemühen, die zusätzliche Kosten verursachten. Abb. 12: 8 Dollars/2 Pounds 18__, Vs., The Bank of The People, Toronto/Upper Canada, mit Wertangabe in Französisch HUIT/HUIT PIASTRES und Deutsch ACHT DOLLAR. Andere unübliche US-Dollar-Scheine sind die zu 1.25, 1.50, 1.75 und 2.50 Dollars. Die als „odd notes“ bezeichneten Noten sind oftmals sog. Remainder. Scheine zu 1.25 Dollar gaben u. a. die Merchant Bank/Rhode Island und die Roxbury Bank/Massachusetts aus, Scheine zu 1.50 Dollar gab es z. B in Riverton von der Fall River Union Bank/Rhode Island und von der Belvidere Bank/Illinois sowie Noten zu 1.75 Dollar von der Bank of Pontiac/Michigan und der Mechanics & Manufacturers Bank Providence/Rhode Island – vorwiegend aus den 1830er bis 1850er Jahren. 2.50-Dollar-Noten gab 1862 die Bank of the Commonwealth in Richmond/Virginia aus. Abb. 13: 1 Dollar/50 Cents 18__, Vs., Erie and Kalamazoo Rail-Road Bank, Adrian/Michigan. Die Serie „krummer Wertstufen“ lässt sich fortsetzen mit den zweistelligen absurden Dollarbeträgen – ebenfalls aus den USA des 19. Jahrhunderts. Es gab außer den üblichen 10- und 20-Dollars-Noten auch Scheine zu 11, 12, 13, 14 und 15 Dollars. Bekannt sind auch die üblichen Teilstücke zu 5, 10, 20, 25, 50 und 75 Cents. Abb. 14: 11 Dollar 183_, Vs., Commercial Bank of the City of New York. Abb. 15: 12 Dollar 185_, Vs., Commercial Bank of the City of New York. Abb. 16: 13 Dollar 185_, Vs., The Atlantic Bank Brooklyn/New York. Abb. 17: 14 Dollar 185_, Vs., The Merchants Bank New York. Abb. 18: 15 Dollar 7. Mai 1851, Vs., The Exchange Bank of Virginia, Norfolk/Alexandria. Die zweistelligen „krummen Werte“ wurden Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend bei der New Yorker Druckerei Rawdon, Wright & Hatch (1832–1851) hergestellt. Der Sinn solcher Ausgaben erschließt sich wie gesagt überhaupt nicht. Und für den Zahlungsverkehr waren solche Ausgaben sicherlich nicht bedarfsgerecht. Hingegen hat die Ausgabe einer Gedenkbanknote der Fidschi-Inseln einen einleuchtenden Hintergrund: der Gewinn einer ersten Goldmedaille bei einer Olympiade war Grund genug, die Sportler mit einer 7-Dollars-Banknote zu ehren. Andere unübliche Dollar-Wertstufen, zum Beispiel zu 25, 30, 40, 60 oder 150 $ aus verschiedenen Ländern, werden hier bewusst nicht beschrieben. Abb. 19: 7 Dollar 2017, Vs., Gedenkbanknote, Reserve Bank of Fiji; bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro errang das Rugby-Team des kleinen Inselstaats erstmals seit ihrer Teilnahme bei Olympia 1952 eine Goldmedaille; die Mannschaft um Kapitän Osea Kolinisau gewann im 7er-Rugby haushoch mit 43:7 gegen Großbritannien; auf der Rückseite ist Premierminister Josaia Voreqe Bainimarama zusammen mit dem Team aus Spielern, Trainer und Betreuern abgebildet. Die Druckauflage beträgt 2 Mio. Stück ... bei weniger als 1 Mio. Einwohnern. Es gibt eine weitere 7-F$-Gedenknote von 2022 anlässlich der errungenen Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio (die Spiele wurden wegen der Corona-Pandemie erst im Juli 2021 ausgetragen); die Scheine wurden wie die 2017er Ausgabe in Frankreich im Querformat und in der gleichen Auflage hergestellt. Die britische Wertpapierdruckerei DeLaRue fertigte hingegen die Gedenkbanknote zu 88 Cents in einer Stückzahl von 3,6 Mio. Exemplaren. Michael H. Schöne Quellen: Polar Currency: „Wacky, Weird & Wonderful Obsolete Banknote Denominations“, YouTube, April 2023 Figma/S. & S. Studio/Moooney: „Unusual Denominations of Banknotes, Notes/Interesting and Non-standard Numbers on Modern Paper Money, YouTube, Mai 2023 http://jpkoning.blogspot.com https://coinweek.com https://nnp.wustl.edu https://www.coinworld.com https://www.ebay.com https://www.spmc.org

  • Das neue "Handbuch Geldscheinsammeln" ist da!

    Grabowski/Mehlhausen: Handbuch Geldscheinsammeln Ein Leitfaden für Geldscheinsammler und solche, die es werden wollen – Tipps, Tricks und Infos vom Fachmann Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-249-6 Auflage: Aktualisierte 2. Auflage 2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 224 Preis: 19,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop Das Sammeln von Papiergeld hat in den letzten Jahrzehnten in Deutschland und weltweit einen enormen Aufschwung genommen und immer mehr Anhänger gefunden. Vor allem über das Internet finden immer mehr junge Menschen zum Sammeln von Geldscheinen. Für die deutschen Banknoten und Notgeldscheine, aber auch für die Banknoten aus aller Welt gibt es inzwischen ein großes Angebot an Spezialkatalogen, die für den Sammler unentbehrlich sind. Viele allgemeine Fragen zum Thema Papiergeld bleiben jedoch in den Katalogen unbeantwortet, und auch zu einzelnen Sammelgebieten wünscht sich der Sammler oft mehr Hintergrundinformationen. Nach dem großen Erfolg des Handbuchs Münzensammeln war es nur folgerichtig, auch ein Handbuch für Geldscheinsammler zu erstellen, das nun in der zweiten, vollständig überarbeiteten Auflage vorliegt. Das Buch spannt einen weiten Bogen von den Anfängen des Geldes über das erste Papiergeld der Chinesen bis hin zum Euro und vermittelt neben historischen Daten und Fakten auch viel Wissenswertes über die verschiedenen Sammel - gebiete des deutschen Papiergeldes. Natürlich gibt es auch viele Tipps und Tricks zum Aufbau einer Sammlung, zu Erhaltungsgraden und Bewertung, aber auch zur Reinigung und Pflege von Geldscheinen. Auch Warnungen vor Fälschungen und Manipulationen sowie aktuelle Literaturtipps fehlen nicht. Das vorliegende Handbuch richtet sich nicht nur an Anfänger, sondern beantwortet auch viele Fragen langjähriger Sammler und ist ein idealer Leitfaden für Freunde der Notaphilie.

  • Leserpost: Etwas ganz Besonderes!

    Hallo Herr Grabowski, heute mal etwas Besonderes und wohl auch Seltenes: Ein DEU-41 F aber mit der Serie H/P! Beste Grüße Th. Neldner Anmerkung der Redaktion Ja, solche Scheine sind wirklich etwas Besonderes. In meinem Katalog "Die deutschen Banknoten ab 1871" habe ich diese Scheine unter DEU-41F aufgenommen und auch einen Schein mit Unterdruckbuchstaben Y und Serie O abgebildet. Zur Erläuterung schrieb ich: "Scheine mit scheinbar fehlendem bzw. durch bräunliche Farbtöne ersetzten blauen Überdruck (wahrscheinlich Makulatur)". Ganz allgemein hoffe ich, dass normale Banknoten nicht nachträglich durch chemische Manipulation verfremdet werden. Wir haben so etwas bei anderen Banknoten, auch bei Reichsbanknoten, schon mehrfach erlebt. Ich nehme den Unterdruckbuchstaben H mit der Serie P mit in den Katalog auf. Hier habe ich übrigens keine Bewertung angegeben, um keine falschen Anreize zu schaffen. Am Ende muss jeder Sammler für sich entscheiden, ob er solche Stücke für wahrscheinlich viel Geld in seine Sammlung aufnehmen möchte oder nicht. Hans-Ludwig Grabowski

  • Spohn G.m.b.H. in Neckarsulm: Goldmarknotgeld 1923

    Ende 1923 brach in der Hyperinflation die deutsche Markwährung endgültig zusammen. Viele Unternehmen mussten für ihre Lohn- und Gehaltszahlungen nach kreativen Lösungen zur Schaffung von wertbeständigem Notgeld suchen. Eine selbst bei kleineren Firmen oft genutzte Form war auf US-Dollar abgesichertes, wertbeständiges Goldmarknotgeld, das vom Reichsminister der Finanzen zu genehmigen war. Die Spohn G.m.b.H. in Neckarsulm gab hierzu im November 1923 Goldmarknotgeld aus. Gebrüder Spohn G.m.b.H., Goldmarknote über 1/10 Dollar = 0.42 Goldmark, ausgestellt in Neckarsulm am 1. November 1923. Die württembergische Jutespinnerei, Weberei und Sackfabrik Gebrüder Spohn G.m.b.H., Neckarsulm, gab am 1. November 1923 Goldmarknotgeld mit Valutaklausel (Wert 1/20, 1/10, ¼, ½ und 1 Dollar) über 0,21, 0,42, 1,05, 2,10 und 4,20 Goldmark aus. Die Scheine konnten eingelöst werden durch die Oberamtssparkasse Neckarsulm und die Rümelinbank Aktiengesellschaft in Neckarsulm. Gebrüder Spohn G.m.b.H., Goldmarknote über 1 Dollar = 4.20 Goldmark, ausgestellt in Neckarsulm am 1. November 1923. Am 28. November 1923 gab die Gesellschaft weiteres wertbeständiges Notgeld in Form von Dollarmark aus. Die Firma lieferte gegen Rückgabe dieser Gutscheine Kohlen, Brot, Mehl, Schmalz und Teigwaren im Werte von 5, 10, 50 Dollarpfennigen und 1 Dollarmark (1 Dollarmark = 0,238 nordamerikanischer Dollar). Hans-Georg Glasemann Bildquelle: Privat/ Literaturhinweis: Wilhelmy, Rudolf; Geschichte des deutschen wertbeständigen Notgeldes von 1923/1924, Dissertation, Berlin, 1962. Literaturempfehlung: Manfred Müller: Deutsches Notgeld, Band 12: Das wertbeständige Notgeld der deutschen Inflation 1923/1924 Titel: Gietl Verlag ISBN: 978-3-86646-519-0 Auflage: 1. Auflage 2011 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 608 Preis: 39,90 Euro

  • Neue Studie: Von der Reichsbank zur Bundesbank

    Magnus Brechtken / Ingo Loose (Hrsg.) Von der Reichsbank zur Bundesbank Personen, Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität und Neubeginn 104 Seiten, durchgehend schwarzweiß und farbig bebildert, Format 210 mm x 296 mm, Broschur, Frankfurt am Main 2024, Preis: 0,00 Euro. ISBN 978-3-95729-977-2. Wer nicht nur Geld sammelt, sondern sich auch für Geld- und Zeitgeschichte – insbesondere für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts – interessiert, dem sei die neue Publikation der Deutschen Bundesbank wärmstens empfohlen. Ende 2017 startete ein groß angelegtes Forschungsprojekt, das die Einbindung der Reichsbank in das Herrschaftssystem und ihre Beteiligung an den Verbrechen während des Nationalsozialismus untersucht hat. Die Deutsche Bundesbank hat das Vorhaben finanziert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Magnus Brechtken (Stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München und Berlin) und Prof. Dr. Albrecht Ritschl (Wirtschaftshistorische Fakultät der London School of Economics and Political Science) haben mehrere Wissenschaftler das zur verfügung stehende Material ausgewertet und in Monographien veröffentlicht. Um die Ergebnisse ihrer Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist nun die hier vorgestellte Studie erschienen. Einem Vorwort des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel, und einer Einleitung von Magnus Brechtken folgen die nachstehenden Beiträge: Albrecht Ritschl: Zentralbanken und Geldpolitik in Deutschland 1924 – 1970 Ingo Loose: Die deutsche Reichsbank im besetzten Polen 1939 – 1945 Marcel Boldorf: Finanz- und Währungspolitik im besetzten Frankreich und Belgien Christopher Kopper: Die währungspolitischen Folgen der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland Olga Christodoulaki: Die zeitweilige Stabilisierung der Drachme im besetzten Griechenland: Triumph der Planung oder glücklicher Zufall? Ralf Banken: "Alles und das Letzte einsetzen". Die Reichsbank und die nationalsozialistische Gold- und Devisenpolitik 1933 – 1945 Christian Marx: Hüter der Währung. Karriereverläufe des Führungspersonals (1945 – 1969) Boris Gehlen / Rouven Janneck: Wilhelm Vocke und die Gründergeneration der Bank deutscher Länder Stefan Grüner: Karl Blessing (1900 – 1971). Von der Reichsbank zur Bundesbank Das Buch kann kostenlos bei der Deutschen Bundesbank unter: https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/studien/von-der-reichsbank-zur-bundesbank-926388 bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Hans-Ludwig Grabowski

  • British Armed Forces Special Vouchers, Teil 5

    Die Jahrhundert-Auktion von 1991 und der Voucher-Verkauf von 1980 Anfang der 1990er Jahre waren britische Truppen auf keinem unmittelbaren Kriegsschauplatz mehr beteiligt und nach der Wiedervereinigung Deutschlands waren auch die letzten Gründe für einen Einsatz von BAFSV fortgefallen. In einer letzten großen Räumungsaktion ließ das Verteidigungsministerium daher am 14. Februar 1991 beim renommierten Aktionshaus Phillips Son & Neale in London in einem Lot alle BAFSV, die sich noch in den Depots befanden, versteigern. Während das Ministerium zuvor nur die Schilling- und Pence-Stücke verkauft hatte, kamen diesmal die New Pence-Gutscheine und alle Pfund-Noten der zweiten, dritten und vierten Serie sowie die £5-Voucher, mit anderen Worten alle Geldscheine, die noch hätten verwendet werden können, unter den Hammer. Abb. 1: Titelseite des Auktionskatalogs von Phillips Son & Neale in London. Abb. 2: Beschreibung des Lots 403 auf Seite 34. Abb. 3: Beschreibung des Lots 403 auf Seite 35. Angaben nach:  Theo van Elmpt, British Armed Forces Special Vouchers, Second Impression, Uithoorn 1994, S. 166. Die meisten Scheine der sechsten Serie waren von Bradbury Wilkinson gedruckt, aber nie in Umlauf gebracht worden. Weniger als 50.000 Voucher der einzelnen Stückelungen der sechsten Serie waren von De La Rue gedruckt worden. In den als „unzirkuliert“ bezeichneten Stückzahlen ist eine kleine Anzahl von Gutscheinen enthalten, die in Bündel von 100 Gutscheinen umgepackt worden waren, was in der Regel geschah, wenn ein ursprüngliches Bündel von 1.000 Gutscheinen „aufgebrochen“ wurde. Es wird berichtet, dass gebrauchte Scheine von einem der Käufer vernichtet wurden. Es war eine Auktion der Superlative. Das Lot mit der Nummer 403 umfasste nicht nur die Rekordzahl von über 17 Millionen Scheinen, verpackt in 352 Kisten, sondern mit 15.000 Kilo (14 tons) war es sicherlich mit Abstand das schwerste Papiergeld-Lot, das jemals zum Verkauf angeboten wurde. Das Auktionshaus rechnete mit einem Verkaufserlös zwischen £25.000 und £30.000. Ersteigert wurde das Lot von einem Konsortium britischer Banknotenhändler für 129.000 Pfund. Im Jahr 1980 wurden 5/- Gutscheine der zweiten Serie sowie die 10/- und 1/- Gutscheine der dritten und vierten Serie aus dem Bestand des Verteidigungsministeriums zum Verkauf angeboten, aber nur ein Londoner Händler kaufte 100.000 Gutscheine jeder Stückelung. Alle anderen Gutscheine dieses Nennwerts wurden daraufhin vernichtet. Die £1-Voucher waren bis 1991 aufbewahrt und im Rahmen der Phillips-Auktion versteigert worden. Was mit den Werten zu 3d, 6d, 2/6 und 5/- geschah, ist nicht bekannt. Da sie wegen der Währungsumstellung auf das Dezimalsystem nicht mehr benutzt werden konnten, wurden sie wahrscheinlich bereits vor 1980 vernichtet, andernfalls wären sie höchstwahrscheinlich in den Privatverkauf der 1/- und 10/- durch das Verteidigungsministerium einbezogen worden. Zum Verkauf gelangten: Die Scheine wurden 1980 durch zwei runde 6-mm-Perforationen entwertet. Nur eine kleine Anzahl entgingen versehentlich der Lochentwertung. Die Scheine aus der Auktion sind dagegen unbeschädigt. Uwe Bronnert Literatur Theo van Elmpt, British Armed Forces Special Vouchers, Second Impression, Uithoorn 1994. R. J. Marles, Collectors Military Money, British Military Authority (Including Tripolitania) and British Armed Forces, First Editon, Torquay 2003. C. Frederick Schwan u. Joseph E. Boling, World War II Remembered, history in your hands – a numismatc study, Port Clinton, Ohio 1995.

  • Aus privaten Sammlungen: 200 Reales de Vallón-Banknote der Banco de la Unión (1847)

    Mitte des 19. Jahrhunderts begann auch in Spanien das Zeitalter der Industrialisierung. Das notwendige Kapital stellten meist Banken zur Verfügung, die zu diesem Zweck häufig Banknoten oder banknotenähnliche Papiere ausgaben, die wie bares Geld umliefen. In Madrid gründeten 1845 Carlos Sansom und Juan Pedro Saigtan Bagnere im Namen der Compañia Sansom, Bagnere y Cia. die Banco de la Unión. Die Aktiengesellschaft wurde mit einem Grundkapital von 60 Millionen Reales de Vallón ausgestattet, das in 15.000 Aktien zu 4.000 Reales eingeteilt war. Zu den Aktionären gehörten einige der angesehensten Finanziers und Politiker Spaniens: Gaspa de Remisa[1], José Safont[2], Manuel Gonzáles Bravo[3], José Casals, José Salamanca[4] und José de Buschental[5]. Ihren Sitz nahm die Bank in der Carrera de los Jerónimos 29. Durch Vermittlung Salamancas kam es 1847 zu einem Vertrag zwischen der Bank und dem spanischen Staat. Danach gewährte die Bank gegen eine Provision von 2,5 % dem Staat ein Darlehen in Höhe von 100 Millionen Reales, zahlbar in Raten von 15, 10, 17,5, 25 und 27,5 Millionen Reales von Juli bis November desselben Jahres. Gleichzeitig übergab Salamanca Schatzanweisungen, die eine Laufzeit bis September 1848 hatten. In zwei Raten wurden 9 % Zinsen ausgezahlt, am 1. März und die andere Hälfte am 1. September. Als Sicherheit erhielt die Bank 140 Millionen Reales in „Schuldscheinen“, die 1850 bis 1862 fällig waren. Außerdem wurde festgelegt, dass die Regierung die Schuldscheine zur Zahlung von Steuern und Abgaben zu akzeptieren hatte, wenn sie nicht rechtzeitig getilgt würden. Die Bankgeschäfte entwickelten sich wohl nicht wie erhofft, denn am 9. Dezember 1847 meldete die Bank überraschend Konkurs an und stellte im März 1848 ihre Tätigkeit ein. Es ist nicht bekannt, ob es Probleme bei der Einziehung der Schatzanweisungen gab oder ob die Bank auch mit diesem Geld keine Zukunft hatte. Auf jeden Fall hatten einigen Aktionäre finanzielle Probleme. Hinzu kam, dass dem Bankdirektor Missbrauch von Bankgeldern vorgeworfen wurde, zumindest wird dies beim Prozess Sansom gegen Bagneres erwähnt. Im selben Jahr klagte der Liquidationsausschuss gegen Salamanca wegen zweier unbezahlter Schuldscheine in Höhe von 2,5 Millionen Reales. Der Konkurs und die Liquidation der Banco de la Unión zog sich über einen langen Zeitraum hin. Erst 1879 erhielten die Gläubiger die neunte und letzte Zahlung. Die Bankleitung hatte wohl vor, Banknoten auszugeben, jedenfalls liegen Probedrucke von Noten zu 200, 1000, 2000 und 5000 Reales de Vallón vor. Castellanos meint, dass die Stückelung auch die die Werte 100 und 500 Reales umfasst habe. Es gibt ein signiertes und datiertes Banknoten-Formular. Hierbei dürfte es sich jedoch um ein manipuliertes Stück handeln. Der Stil der einseitigen Probedrucke ist eindeutig englisch und stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist nicht verwunderlich, dass man auch bei der Banco de la Unión die Ausgabe von Banknoten plante, war doch Salamanca auch an anderen zeitgenössischen Emissionsbanken (Banco de San Fernando, Banco de Isabel II, Banco de Barcelona und Banco de Cádiz) beteiligt. Objekttyp: Probedruck Sammlung: Uwe Bronnert Authentizität: Original Land/Region/Ort: Spanien Emittent: Banco de la Unión, Madrid Nominal: 200 Reales de Vallón Datierung: Datum und Jahr sollte handschriftlich eingefügt werden, wobei das Jahr 18 nur ergänzt werden musste Vorderseite: vierzeiliger Text in einem breiten achteckigen Schmuckrahmen Rückseite: unbedruckt Unterschriften: sollten vom „El Cajero“ und vom „Intervenido“ handschriftlich erfolgen Material: Büttenpapier mit Wasserzeichen Schrift mit Verzierung Format: 231 x 152 mm (Banknotenbereich: 199 x 126 mm) Druck: wahrscheinlich in einer englischen Druckerei Nummerierung: sollte wohl auch handschriftlich erfolgen Gültigkeit: nur Probedrucke bekannt Zitat: José Antonio Castellanos, Enciclopedia de la Notafilia y Escripofilia española, Volumen I, Tomo I, Madrid 2021, S. 210 f. Uwe Bronnert Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com. Anmerkungen: [1] Der spanische Finanzier Gaspar de Remisa Miarons (* 3. November 1784 in Madrid; † 26. November 1847 ebenda) wurde 1843 zum Senator der Provinz Orense und 1845 zum Senator auf Lebenszeit ernannt. 1826 wurde er zum Generaldirektor der königlichen Schatzkammer der Königin María Cristina. Während der Krise von 1847 befürwortete er die Fusion der Banken von San Fernando und Isabel II. [2] José Safont Lluch (* 5. Juli 1803 in Madrid; † 13. Dezember 1861 ebenda) erbte von seinem Vater ein beträchtliches Vermögen, davon erwarb er vom Staat beschlagnahmte Vermögenswerte in Madrid und Toledo. Die Kontakte und Freundschaften seines Vaters ebneten ihm die Wege. Mit dem Finanzier und Politiker José de Salamanca beteiligte er sich beim Bau der Eisenbahn. Er gründete die erste große metallurgische Gießerei in Madrid. Neben anderen vielfältigen und umfangreichen Aktivitäten betrieb er zahlreiche Mühlen am Tejo in Toledo. [3] Luis González Bravo y López de Arjona (* 8. Juli 1811 in Madrid; † 1. September 1871 ebenda) war ein spanischer Politiker und Journalist. 1841 wurde er Abgeordneter für Cádiz. Als Vizepräsident der Regierung wurde er mit Unterstützung von Narváez zum Präsidenten des Ministerrats ernannt. [4] José de Salamanca y Mayol (* 23. Mai 1811 in Málaga; † 21. Januar 1883 in Madrid), ab 1863 Markgraf von Salamanca und ab 1864 Graf von Llanos, war ein spanischer Adliger, Unternehmer, Mäzen und Politiker. Politik und Wirtschaft waren im Handeln José de Salamancas untrennbar verknüpft, was ihm zum sozialen Aufstieg verhalf. Ein großer Teil seines Einflusses beruhte auf der finanziellen Unterstützung von Politikern und Adligen. Er schreckte aber auch nicht vor Spekulation und Korruption zurück. Salamanca studierte Jura in Granada und kämpfte schon in jungen Jahren für liberale Ideen gegen den Absolutismus von Ferdinand VII. Als die liberale Monarchie von Isabel II. etabliert wurde, erhielt er mehrere politische Ernennungen und begann seine parlamentarische Karriere – zunächst als Abgeordneter (1836–64) und dann als Senator (1864–73 und 1879–83). Als offizieller Verhandlungsführer bei der Umschuldung Spaniens (1841), Börsenmakler für General Narváez und den Herzog von Riánsares, Gründer der Banco de Isabel II (1844) und der Banco de Cádiz (1846) machte er sich einen Namen. Als Finanzminister fusionierte er 1849 die spanischen Staatsbank Banco de San Fernando mit der von ihm gegründeten Banco de Isabel II. Sein Ruf als reicher und korrupter Geldwäscher machte ihn zur Zielscheibe des Volkszorns. [5] Der aus einer lutherischen Familie stammende José de Buschental wurde 1802 als Josef von Buschental in Straßburg [Elsass] geboren. Als junger Mann ging er nach Amerika und ließ sich zunächst in Rio de Janeiro nieder. Dort heiratete er 1830 die zweite Tochter von Boaventura Delfim Pereira, Baron von Sorocaba, Maria da Glória de Castro Delfim Pereira. Mit der Mitgift unternahm Buschental risikoreiche Geschäfte, die zu einem kapitalen Konkurs führten. Das Paar ging nach Europa. Hier machte man die Bekanntschaft von José Longinos Ellauri, dem ersten Botschafter Uruguays in Europa. Ellauri riet Buschental, sein Glück in der neu entstandenen Republik zu versuchen. In den folgenden Jahren erwarb Buschental in Uruguay ein Vermögen. Mitte der 1870er segelte Buschental nach Frankreich, wo seine Frau lebte. Nachdem er mehrere Wochen in Paris verbracht hatte, begab er sich nach London, um Ärzte aufzusuchen. Am 25. November starb er im Alter von 68 Jahren allein im Clarendon Hotel in London. Alle biographischen Angaben nach Wikipedia.

  • Leserpost: Besonderer Notgeldschein aus Wattenscheid

    Sehr geehrter Herr Grabowski, ich habe einen Notgeldschein der Sparkasse der Stadt Wattenscheid aus 1914 über 5 Mark. Im Katalog von Herrn Dießner sind diese unter Nr. 421 aufgeführt. Bei meinem Exemplar fehlt der entsprechende Zeilenstempel. Er ist auch nicht verblasst oder an falscher Stelle, er wurde damals anscheinend nicht aufgestempelt. Mein Exemplar wäre im Katalog unter Nr. 421.2 oder 421.3 gelistet. Von den 5 Mark-Scheinen sind laut Katalog nur 200 Stück ausgegeben worden. Daher sehe ich meinen Schein schon als etwas besonderes an. Gerne können sie diesen Schein in den Verlagsmedien vorstellen. Mit freundlichem Gruß Thomas van Eck Antwort der Redaktion Vielen Dank für die Information und die Abbildung. Nach der Schreibweise des Monatsnamens August im Ausgabedatum und der Breite der Kontrollnummer (ca. 12 mm) wäre Ihr Schein ganz klar unter Nr. 421.1e einzuordnen. Der sonst bei allen Scheinen übliche Zeilenstempel "Sparkasse der Stadt Wattenscheid" in Fraktur oder Antiqua fehlt. Sicher ist dieses Stück ungestempelt "durchgerutscht". Die beiden Handunterschriften sind vorhanden, aber beiden Unterzeichnern ist das wohl nicht aufgefallen. Die deutlichen Gebrauchsspuren belegen, dass der fehlende Zeilenstempel auch für den Umlauf keine Rolle spielte. Hätte der Rundstempel der Sparkasse gefehlt, wäre das wohl eher aufgefallen. Es ist richtig, nur 200 Stück des Fünfers kamen überhaupt in Umlauf, sicher fehlte bei nur wenigen davon der Zeilenstempel. Deshalb ist Ihr Schein eine kleine Rarität. Hans-Ludwig Grabowski

  • Kasachische Gedenknote mit Sicherheitstechnologie von G+D für IACA Award nominiert

    München, 3. April 2024 – Die 10.000-Tenge-Gedenknote von Kasachstan ist kürzlich unter die Finalisten für den in der Banknotenbranche renommierten IACA Award gewählt worden. Die Banknote ist mit Sicherheitsmerkmalen von Giesecke+Devrient (G+D) ausgestattet, ebenso wie die 5.000-Tenge-Banknote des Landes. Letztere nutzt als erste Banknote überhaupt die innovative RollingStar-Patch-Technologie von G+D. Sie bildet die erste Note aus der neu aufgelegten Banknotenserie von Kasachstan, die seit Ende 2023 schrittweise ausgegeben wird. Die kasachische 10.000-Tenge-Gedenkbanknote ist Finalist bei den renommierten IACA Awards. (Quelle: G+D).​ Zur Feier des 30-jährigen Bestehens der Landeswährung legte die kasachische Nationalbank (NBK) im November 2023 eine 10.000-Tenge-Gedenknote auf. Diese wurde jetzt von der International Association of Currency Affairs (IACA) für einen IACA Excellence in Currency Award nominiert. Mit dieser Auszeichnung würdigt die IACA jedes Jahr herausragende Leistungen und Innovationen bei Herstellung, Gestaltung, Sicherheit und Technologie von Währungen. Die diesjährigen Preisträger werden Anfang Mai 2024 bekannt gegeben. Die nominierte Gedenknote von Kasachstan zeigt eine Karte aller Regionen des Landes, die mit verschiedenen traditionellen kasachischen Ornamenten verziert sind. Damit bringt sie den Stolz der Menschen auf ihr Land zum Ausdruck. Ein zentrales Sicherheitsmerkmal der Note ist der varifeye ColourChange Patch von der G+D-Tochter Louisenthal. Das Sicherheitsfenster hat die Form einer Münze, die bei direktem Lichteinfall goldfarben erscheint und beim Kippen dynamische Bewegungseffekte zeigt. Wird der Patch durch eine Lichtquelle betrachtet, erscheint das Währungssymbol des Tenge in einem durchscheinenden Blau und ist von beiden Seiten des Geldscheins sichtbar. Auf der Rückseite der Banknote befindet sich ein fünf Millimeter breiter Galaxy-Sicherheitsfaden, auf dem ebenfalls das Zeichen der Landeswährung sowie die Jubiläumszahl 30 abgebildet sind. Der Faden zeigt einen Farbwechsel von Magenta zu Grün und korrespondiert mit dem optischen Sicherheitsmerkmal „SPARK Flow Prime“, das ebenfalls das Tenge-Symbol zeigt. Neuer 5.000-Tenge-Geldschein nutzt erstmals die innovative RollingStar-Patch-Technologie Die neue 5.000-Tenge-Banknote Kasachstans ist mit Sicherheitsmerkmalen von G+D ausgestattet. (Quelle: G+D). Auch die neue 5.000-Tenge-Banknote von Kasachstan wurde mit herausragenden Sicherheitsmerkmalen von Louisenthal ausgestattet. Erstmals im Dezember 2023 von der NBK ausgegeben, bildet sie den Auftakt für die fünfte Serie der kasachischen Landeswährung. Sie ist eine Hommage an die Kultur der Saken – jahrhundertealte Nomadenvölker, die die eurasischen Steppen bewohnten. Die weiteren Denominationen der neuen Serie werden von der Nationalbank noch im Laufe dieses Jahres bis ins nächste Jahr hinein ausgegeben. Die Motive der neuen 5.000-Tenge-Banknote spiegeln ikonische Aspekte der kasachischen Natur, Geschichte und Kultur wider. Die Vorderseite zeigt einen Zweig des Lebensbaums mit einem aufsteigenden Vogel, eine DNA-Spirale und ein als Ornament stilisiertes Unendlichkeitssymbol. Auf der Rückseite sind ein Steinadler, ein kreisförmiges kasachisches Ornament sowie eine Ansicht des Scharyn-Canyons abgebildet, der oft als „kleiner Bruder des Grand Canyon“ bezeichnet wird. Als ein Sicherheitselement der Banknote kommt erstmals der neu entwickelte RollingStar Patch zum Einsatz. Die ColourShift-Technologie des Patches verbindet höchste Sicherheit mit ansprechender Ästhetik. Seine dynamischen visuellen Effekte verändern sich je nach Betrachtungswinkel und ermöglichen jedem eine intuitive Echtheitsprüfung der Banknote. Der Patch zeigt das prototypische Abbild eines Steinadlers vor einer beeindruckenden Kulisse mit einem Farbwechseleffekt von Gold zu Jade. Damit bietet er optimalen Fälschungsschutz und fügt sich nahtlos in die Geschichte ein, die das Design der Banknote erzählt – das sogenannte Storytelling. „Die Nationalbank von Kasachstan ist sehr innovativ in der Herangehensweise, wie sie Banknotendesign und neueste Sicherheitstechnologie für ihre Landeswährung kombiniert. Wir sind stolz darauf, sie mit unserem langjährigen Know-how und unserer Expertise in Banknotentechnologie bei der Ausgabe ihrer neuen Serie zu unterstützen“, kommentiert Clemens Berger, Geschäftsführer von Louisenthal. Pressemitteilung Über Giesecke+Devrient Giesecke+Devrient (G+D) ist ein weltweit tätiges Unternehmen für SecurityTech mit Hauptsitz in München. G+D macht das Leben von Milliarden von Menschen sicherer. Das Unternehmen schafft Vertrauen im digitalen Zeitalter, mit integrierten Sicherheitstechnologien in drei Geschäftsbereichen: Digital Security, Financial Platforms und Currency Technology. G+D wurde 1852 gegründet und beschäftigt heute mehr als 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,53 Milliarden Euro. G+D ist mit 123 Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen in 40 Ländern vertreten. Weitere Informationen: www.gi-de.com.

  • Bhutan: Rechtschreibfehler auf Banknote

    In der tibetischen Schrift der 10-Ngultrum-Banknote von 1981 (P 8) befindet sich eine Fehlschreibung im Zahlungsversprechen. Diese Fehlschreibung im Zahlungsversprechen an den Überbringer ist nach meinem Wissen noch nicht dokumentiert: འཆང་མཁན་ལ་ངོས་ཀྱིས་དངུལ་ཀྲམ་བཅུ་ཐམ་ས་སྤྲོད་རྒྱུའི་ཁས་བླངས་ཡོད་ Tibetisch in Wylie Transliteration: ‘chang mkhan la ngos kyis dngul kram bcu tham sa sprod rgyu’i khas blangs yod, Englisch: I promise to pay the bearer the sum of Ngultrum 10, Deutsch: Ich verspreche, dem Überbringer die Summe von 10 Ngultrum zu zahlen. Es müsste korrekt heißen བཅུ་ཐམ་པ་ bcu tham pa, so wie es auch auf der Rückseite der Banknote in der Wertangabe und auf allen anderen bhutanischen Banknoten, die ཐམ་པ་[1] benutzen, richtig steht: དངུལ་ཀྲམ་བཅུ་ཐམ་པ་ dngul kram bcu tham pa, 10 Ngultrum. Der Unterschied der beiden Buchstaben ist optisch geringfügig, führt aber zu zwei verschiedenen Buchstaben, Silben und Wörtern und somit Bedeutungen[2]: richtig: pa པ་und falsch sa ས་ Der Rechtschreibfehler findet sich bei allen 10-Ngultrum-Noten von 1981 (P-8), aber bei keiner anderen bhutanischen Banknote. Bhutans 10-Ngultrum-Banknoten 1981 Vorderseite: Rechtschreibfehler im Zahlungsversprechen (oben im Bild, letzter Buchstabe); Rückseite: richtige Schreibung in der Wertangabe (unten, letzter Buchstabe). David Holler MA in Zentralasienstudien der Humboldt Universität zu Berlin Anmerkungen [1] ཐམ་པ་ tham pa ist ein Partikel, das volle/ komplette/ runde/ genaue 10er oder 100er bezeichnet. Auf bhutanischen Banknoten wird es erratisch benutzt, meist bei 10 und manchmal bei 20, 100 und 500, aber nicht auf 50 oder 1000 Ngultrum Banknoten, oft nur in der Denomination und nicht im Zahlungsversprechen, bei 10 Ngultrum in beiden. Tham pa kann weggelassen werden, ohne die Bedeutung zu verändern. [2] Im Tibetischen können einzelne Buchstaben Silben, und Silben aus einem Buchstaben Wörter sein. Pa ist ein Nominalisierungs-Partikel, sa bedeutet ‚Erde‘, oder ‚Ort‘.

  • Von der Bedeutung der Preise in Ost- und Westdeutschland

    Preisliste zu den Ladenverkaufspreisen (Verbraucherhöchstpreisen) für preisgebundene Grundnahrungsmittel vom 15. November 1949. Am 1. Juli 1990 trat die Wirtschafts- und Währungsunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft, die DM löste die Mark der DDR ab. Damit änderten sich auch die Preisschilder im Osten, und zwar nicht nur die Währungseinheit, sondern auch die Beträge. Statt staatlich festgesetzter, „quasi künstlicher“ Preise mussten nun die „wahren“ Preise für Waren und Dienstleistungen bezahlt werden, und zwar in „echter, harter Währung“. Mehr als 30 Jahre sind seit der Wiedervereinigung vergangen und manches aus DDR-Zeiten wird heute nostalgisch verklärt. Das gilt vor allem dann, wenn von den damals niedrigen Preisen die Rede ist und Vergleiche mit den Preisen in der heutigen Bundesrepublik gezogen werden. Dabei wird allzu leicht vergessen, dass die Versorgungslage in der DDR nicht gerade rosig war, bestimmte Waren oft nicht zu bekommen waren, technische Artikel meist lange Lieferzeiten hatten und die Einkommen deutlich niedriger waren als heute. Doch wie viel musste man in der DDR für bestimmte Waren bezahlen? Recherchen im Internet ergeben für die Zeit ab 1970 zahlreiche Preisbeispiele, allerdings meist ohne genaue Datierung. Eine kleine Auswahl:[1] Preisliste (DDR) zu den Ladenverkaufspreisen vom 15. November 1949. Für die frühen Jahre der DDR sind kaum Angaben zu Preisen zu finden. Daher war es ein Glücksfall, dass ich eine Liste der Ladenverkaufspreise (Verbraucherhöchstpreise) für ausgewählte Grundnahrungsmittel erwerben konnte. Die Liste wurde von der Druckerei Alexander Mann in Pegau (Sachsen) hergestellt und datiert vom 15. November 1949. Anhand der Liste können die Preise verschiedener Waren bei alternativen Mengen (50 bis 1000 Gramm) abgelesen werden. Die auf der Liste genannten Preise waren in allen Geschäften der Republik gleich, allerdings wurden viele Waren nur gegen Bezugsmarken der Lebensmittelkarten[2] abgegeben, auch muss berücksichtigt werden, dass das durchschnittliche monatliche Arbeitseinkommen kaum mehr als 200 bis 300 Mark betrug. Leider liegen mir für die oben genannte Zeit keine Angaben für vergleichbare Waren aus Westdeutschland vor. Hilfsweise mag ein Preisvergleich Westdeutschland – Ostdeutschland vom Oktober 1951 dienen: Preisvergleich Westdeutschland – Ostdeutschland vom Oktober 1951.[3] Wie kommen Preise für Waren und Dienstleistungen zustande? Ihre Festsetzung muss in Ost- und West-Deutschland im Kontext des jeweiligen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems gesehen werden, auch wenn alle Volkswirtschaften das gleiche Problem lösen müssen: Welche Ressourcen (Rohstoffe, Arbeitskräfte, Geld) stehen für welche Güter zur Verfügung und welche Güter dienen der Befriedigung der Wünsche der Bevölkerung. Dabei ist zu beachten, dass die Ressourcen in der Regel knapp und die Wünsche unbegrenzt sind und sich im Zeitablauf ändern, sodass alle Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte unter der Prämisse der Unsicherheit zu fällen sind. 10 Deutsche Mark der Bank deutscher Länder von 1949. In den Westzonen wurden parallel zur Währungsreform am 20. Juni 1948 die Preise der meisten Waren freigegeben. Der damalige Direktor für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets und spätere Bundesminister für Wirtschaft Dr. Ludwig Erhard setzte sich mit seiner Idee der Sozialen Marktwirtschaft gegen alle Widerstände durch. Im Kapitalismus streben alle Marktteilnehmer eine Situation an, aus der sie den größtmöglichen Nutzen ziehen. Das Unternehmen strebt einen möglichst hohen Gewinn an. Es wird daher nur jene Güter produzieren, die es für einen günstigen Preis absetzen kann. Ein günstiger Preis ist aber nur zu erzielen, wenn für die produzierten Güter eine entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Art, Menge und Qualität der Produktion richten sich als nicht nur nach Art, Menge und Qualität der Produktionsfaktoren, sondern besonders nach der Nachfrage der Konsumenten. Nur der Produzent wird seine Erzeugnisse absetzen können und Gewinn erzielen, der die Wünsche und die Nachfragemöglichkeiten (sprich die Geldmittel) der Haushalte richtig einzuschätzen vermag. Der Gewinn hängt nicht nur von den Erlösen für die produzierten Güter und Leistungen ab, sondern auch von den Ausgaben für die zur Produktion eingesetzten Güter und den gezahlten Arbeitslöhnen, die für die Mehrzahl der Konsumenten das verfügbare Einkommen ausmacht. Er wird daher nur jene Güter kaufen, die bei entsprechender Qualität am preisgünstigsten sind. In der Theorie sorgt der Preis in der Marktwirtschaft für einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage. Da der Wettbewerb die wichtigste Voraussetzung für einen funktionierenden Markt ist, muss Der Staat überall dort, wo der Wettbewerb z. B. durch Preisabsprachen, Produktionsabsprachen, Aufteilung von Absatzgebieten mehrerer Anbieter und durch Konzentrationstendenzen gefährdet wird, Verbote aussprechen und Kontrollen erlassen. 10 Deutsche Mark der Deutschen Notenbank der DDR von 1948. Blick in eine Konsum-Fleischerei in der DDR 1951. Foto: Roger und Renate Rössing. Nun spielen Preise in der Zentralverwaltungswirtschaft nicht dieselbe Rolle wie in einem kapitalistischen System. In der SBZ und der DDR versuchte man soziale Gerechtigkeit, Konsum für jedermann und stabile Preise nicht durch vorsichtige Lenkung des freien Marktes, sondern per Planbeschluss zu erreichen. Dies war mit einer rigorosen staatlichen Lenkung der Volkswirtschaft verbunden, die die Verwaltung überforderte und die wirtschaftliche Produktivität hemmte. Die verordneten stabilen und niedrigen Preise für Grundnahrungsmittel, Wohnungsmieten, Heizung oder im sozialen Bereich führten zu immer horrenderen Subventionssummen, die nur durch Überteuerung anderer Produkte, wie technischer Geräte und „Luxusartikel“ oder durch Kredite zu finanzieren waren. So wurden theoretisch die Preise für Konsumgüter so festgelegt, dass das geplante Angebot dem ebenfalls geplanten Einkommen der Bevölkerung entsprach. Am Ende ihrer Geschichte stand die DDR vor dem Bankrott, unfähig, ihren finanziellen Verpflichtungen nach innen und außen nachzukommen. Uwe Bronnert Anmerkungen: [1]  (30.03.2024) [2] In der DDR wurden Lebensmittelkarten bis Mai 1958 verwendet. [3] Bruno Gleitze, Stand der Entwicklung im mitteldeutschen Wirtschaftsraum, Bonn 1952, S. 65. Abbildung nach: Matthias Ermer, Von der Reichsmark zur Deutschen Mark der Deutschen Notenbank, Zum Binnenwährungsumtausch in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (Juni/Juli 1948). Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 91, Stuttgart 2000, S. 182.

  • Lexikon: Itúrbide-Scheine

    Als Itúrbide-Scheine werden die ersten mexikanischen Geldscheine (staatliche Schatzscheine) bezeichnet, die von Itúrbide durch Gesetz vom 20. Dezember 1822 in den Nennwerten 1, 2 und 10 Pesos ausgegeben wurden. Mexiko 1: Staatlicher Schatzschein über 1 Peso vom 1. Januar 1823, Vorder- und Rückseite, Abb. G+D Stiftung Geldscheinsammlung. Der spanische General Augustín de Itúrbide (*1783, ✝︎ 1824) rief am 24. Februar 1821 in Iguala die Unabhängigkeit Mexikos aus und nahm im Mai 1822 als Augustin I. den Kaisertitel an. Im Mai 1823 wurde er gestürzt und verbannt. Beim Versuch der Rückkehr wurde er am 19. Juli 1824 bei Padilla erschossen. Die Scheine waren ab 11. April 1823 ungültig, also nur knapp vier Monate in Umlauf. Vorsicht: Von den primitiv gedruckten Scheinen gibt es für Sammler gemachte Fälschungen. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

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