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Aus privaten Sammlungen: 20 Mark der Finanzdeputation von Bremen 1918 mit nicht katalogisierter Serie

Während des Ersten Weltkriegs gaben viele deutsch Städte und Gemeinden Notgeld aus.

Weil es an Münzen im Zahlungsverkehr fehlte, nicht zuletzt weil diese in der Bevölkerung gehortet wurden, gab auch die Finanzdeputation der Freien Hansestadt Bremen sog. Kleingeldscheine in Umlauf.


Zu einer wahren Flut von Großnotgeld-Ausgaben in Mark-Beträgen kam es dann am Ende des Kriegs um die Zeit des Waffenstillstands und der Novemberrevolution 1918.

Die Finanzdeputation gab nun im Namen der Stadt Gutscheine über 5 Mark vom 28. Oktober und 20 Mark vom 15. November 1918 aus. Die Scheine wurden von allen bremischen Staatskassen in Zahlung genommen.


Der hier vorgestellte Zwanziger ist an und für sich nichts Besonderes, wäre da nicht die bisher nicht katalogisierte Serienbezeichnung "J" und die Art der Entwertung bei gleichzeitig gebrauchter Erhaltung.


In meinem Katalog "Deutsches Notgeld, Band 10: Das Papiergeld der deutschen Länder

1871-1948" (2. Auflage von 2006) konnte ich bisher nur die Serien A, B, C, E, H und K in Teils unterschiedlichen Ausführungen (mit und ohne KN sowie mit und ohne Trockenstempel) aufnehmen, die mir auch vorgelegen haben. Auch Reinhard Tieste führt nur die genannten Serien in seinem Katalog "Bremer Papiergeld" (Erstauflage von 2003) auf.

Anton Geiger kennt die Serie "J" ebenfalls nur bei dem 5-Mark-Schein vom 28. Oktober, nicht aber bei dem Zwanziger vom 15. November 1918.


Die Serie "I" entfällt bei vielen deutschen Papiergeldausgaben (wie z.B. bei Reichsbanknoten), weil der Buchstabe aus nur einem Strich leicht Manipulationen ermöglicht.

Hier liegt nun die Serie "J" bei dieser Bremer Notgeldausgabe vor. Der Schein verfügt über einen Trockenstempel, hat eine normale Kontrollnummer wie bei Scheinen aus dem Umlauf und zeigt deutliche Gebrauchsspuren. Entwertet wurde er durch je eine rote Durchbalkung des Trockenstempels und der Gültigkeitsklausel auf der Vorderseite mit Rotstift.

Die roten Tintenflecke um den Serienbuchstaben sind keine Manipulationen, es handelt sich nicht um eine zu "J" manipulierte Serie "I". Es stellt sich nun die Frage, ob der Schein mit der Serie "J" tatsächlich in Umlauf war oder nicht? Auf alle Fälle macht sich eine Ergänzung zu den bisherigen Katalogisierungen erforderlich.


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Objekttyp:

Notgeldschein, Ländernotgeld

Sammlung:

Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Besler (Grabowski)

Authentizität:

Original

Land/Region/Ort:

Deutsches Reich, "Weimarer Republik", Freie Hansestadt Bremen

Emittent:

Finanzdeputation

Nominal:

20 Mark

Datierung:

15. November 1918

Vorderseite:

Brauner Druck mit Wertangabe, Ornamenten und Rankenwerk, oben Stadtpanorama, links unten Prägestempel.

Rückseite:

Brauner Druck mit Wertangabe, Stadtwappen, Ornamenten und Rankenwerk, Mitte Liebfrauenkirche am historischen Markt in Bremen.

Material:

Papier ohne Wasserzeichen

Format:

134 mm x 89 mm

Nummerierung:

J 12703

Druck:

Carl Schünemann, Bremen.

Zitate:

  • BRE-5 (Grabowski: Deutsches Notgeld, Band 10 – Das Papiergeld der deutschen Länder 1871-1948, mit dieser Serie hier nicht verzeichnet!)

  • 060.02 (Geiger: Deutsches Notgeld, Band 3 – Das deutsche Großnotgeld 1918-1921, doch anderes Format und andere Ausführung)

  • 220.15 (Tieste: Bremer Papiergeld, mit dieser Serie hier nicht verzeichnet!)

Hans-Ludwig Besler (Grabowski)


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

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