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Die Entwürfe der ersten Euro-Banknoten, Teil 4

Bereits im November 1994 hatte der Rat des Europäischen Währungsinstituts (EWI) die Stückelung auf sieben Banknoten-Nominale von 5 bis 500 Euro festgelegt. Im Juni 1995 wurden dann zwei Themen für die Gestaltung der Euro-Banknoten vorgegeben, zum Einen "Zeitalter und Stile in Europa" und zum anderen ein abstraktes, modernes Design.

Im Februar 1996 begann der Gestaltungswettbewerb, an dem 29 Grafiker und Grafikerteams teilnahmen, die von 14 nationalen Zentralbanken der EU nominiert wurden.

Im September 1996 beurteilte eine Jury aus international renommierten unabhängigen Experten für Marketing, Grafik und Kunstgeschichte die eingereichten Entwürfe und wählte je fünf für beide Themenbereiche aus. Im Oktober 1996 erfolgte eine Umfrage unter insgesamt 2000 Personen aus allen EU-Ländern außer Dänemark und am 3. Dezember 1996 wählte der Rat des EWI schließlich den Vorschlag aus Österreich Nr. T 382 als Gewinner des Gestaltungswettbewerbs.


Wie aber hätten die ersten Euro-Banknoten auch aussehen können?

Wir setzen hiermit unsere Reihe zu den Entwürfen der ersten Euro-Banknoten fort.


Zeitalter und Stile in Europa, Vorschlag T 892














Robert Ballagh

Dublin, Irland, geb. 1943

Studierte Architektur und arbeitete als technischer Zeichner, Musiker und Postbote.

1967 begann er mit der Malerei; seine Werke befinden sich in vielen wichtigen Sammlungen, darunter die National Gallery of Ireland, das Ulster Museum, die Hugh Lane Municipal Gallery und das Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg.

Er entwarf die letzte Serie der irischen Pfund-Banknoten vor der Einführung des Euro und mehr als 70 Briefmarken für die irische Post.


5 Euro, Vorderseite: Porträt, inspiriert von Statuen aus der klassischen Periode; korinthisches Kapitell mit Rollen und Akanthusblättern im Hintergrund.

5 Euro, Rückseite: Plan des Amphitheaters überlagert mit einer Zeichnung von Münzen aus dieser Zeit.


10 Euro, Vorderseite: Porträt einer Frau in mittelalterlicher

Kleidung, mit Fensterrose im Hintergrund.

10 Euro, Rückseite: Plan einer romanischen Kirche, überlagert

mit einer Zeichnung einer Bildhauerei aus dieser Zeit.


20 Euro, Vorderseite: Porträt eines Mannes mit Turban, der von den zurückkehrenden Kreuzfahrern in den Westen eingeführt wurde. Ein fliegender Strebepfeiler - ein typisches Merkmal der Gotik - ist im Hintergrund zu sehen.

20 Euro, Rückseite: Plan einer gotischen Kathedrale, überlagert mit einer Zeichnung eines gotischen Glasfensters.


50 Euro, Vorderseite: Porträt einer Frau, mit Zeichnung

von Renaissance-Gebäuden im Hintergrund.

50 Euro, Rückseite: Plan eines Renaissance-Gebäudes überlagert mit einer Zeichnung der Werkzeuge des Architekten: Lineal, Winkel und Zirkel.


100 Euro, Vorderseite: Porträt im Stil der damaligen Mode des Barock,

mit einer architektonischen Besonderheit im Hintergrund.

100 Euro, Rückseite: Plan einer Barockkirche überlagert

mit der Illustration eines Rokoko-Mikroskops.


200 Euro, Vorderseite: Porträt einer Frau, inspiriert von akademischen Porträts des 19. Jahrhunderts und Zeichnung eines modularen Gebäudes aus derselben

Periode; der raffinierte Eisenguss ermöglichte die Größe und Leichtigkeit von Gebäuden.

200 Euro, Rückseite: Architekturplan überlagert mit

Zeichnung eines dekorativen Elements aus Gusseisen (Gaslaterne).


500 Euro, Vorderseite: Porträts und perspektivische Zeichnung

einer imaginären Stadt des 20. Jahrhunderts.

500 Euro, Rückseite: Plan eines modernen Gewölbedachs, ermöglicht durch moderne

Technik, überlagert mit der Zeichnung eines Rohbaus.


Fortsetzung folgt …


Hans-Ludwig Grabowski


Abb. Europäische Zentralbank (EZB)

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