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Leserpost: Banknoten der Deutschen Notenbank Serie 1948 ohne Kontrollnummer

Sehr geehrter Herr Grabowski,

mit meinem Schreiben nehme ich Bezug auf den Leserbrief von Herrn Henning Huschka

in der "Münzen & Sammeln" Ausgabe 02/2023 mit der Bitte, Scheine der Deutschen Notenbank der Ausgabe 1948 mit fehlender Serie und Notennummer zu melden. In diesem Fall betraf es die 50-DM-Note, von der ich ein Exemplar in meiner Sammlung habe.



Mein Schein hat die Abmessungen 184 x 92 mm (Originalgröße 171 x 87 mm) und rückseitig einen doppelten Unterdruck, davon einmal kopfstehend. Am unteren Rand ist der darunter befindliche Nutzen als äußerst schmaler Streifen zu erkennen.

Die Plattennummer der Vorderseite ist 319, die rückseitige Plattennummer 338.

Das Wasserzeichen (Pfeilspitzen) ist gut zu erkennen, ebenso die Faserstreifen.

Der Schein hat einen sehr sauberen geraden und rechtwinkligen Schnitt, ein Ausschneiden per Hand aus einem Makulaturbogen schließe ich deshalb aus, halte ihn aber dennoch für eine Makulatur-Note, welche nicht mehr nummeriert worden ist.

Der Geldschein ist in guter Erhaltung, ich würde ihn mit I-/II+ einschätzen. Den Schein erwarb ich im Oktober 2010 bei meinem langjährigen Händler Hans Worbes (Berlin).

Ich hoffe, mit meinen Informationen zu näheren Erkenntnissen bei den Plattennummer-Kombinationen dieser Banknotenausgabe beitragen zu können, eventuell erhalten Sie auch noch Meldungen von anderen Sammlern.

Gern können Sie meinen Leserbrief veröffentlichen oder die Informationen an Herrn Huschka weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen aus Leipzig


Jörg Heße


Anmerkung der Redaktion

Ich habe Herrn Heße angerufen und wir konnten uns darauf verständigen, dass es sich wohl um einen Probedruck aus der Wertpapierdruckerei Leipzig handeln muss. Die Scheine der ersten Auflage der Noten der Ausgabe 1948 der Deutschen Notenbank kamen ja bekanntlich aus der damaligen Sowjetunion (Goznak, Moskau). Ab 1952 kamen dann nur noch Drucke aus der Deutschen Wertpapierdruckerei in Leipzig (DWD) in den Umlauf. Vermutlich handelt es sich um eines der Archivstücke, die nach der Übernahme der Wertpapierdruckerei durch Giesecke & Devrient vor der Vernichtung bewahrt worden sind und später in den Handel gelangten.

Wie bekannt, waren in Leipzig ganze Bogen aufbewahrt worden, auf denen sich zum Teil auch Vermerke zu Tests der Drucke (z. B. bei Hitzeeinwirkung) befunden haben.

Der vorliegende Schein kann auch später aus einem Bogen geschnitten worden sein, was das größere Format erklärt.

Auf alle Fälle handelt es sich um einen seltenen historischen Beleg zur Geldgeschichte der DDR aus den Anfangsjahren des Drucks in der DWD Leipzig nach dem Krieg.


Hans-Ludwig Grabowski

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