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Lexikon: Banco Nacional Ultramarino

Aktualisiert: 1. Sept. 2020

Der Banco Nacional Ultramarino war die Nationale Überseebank Portugals mit Sitz in Lissabon und wurde am 16. Mai 1864 gegründet. Sie war für die Notenausgabe in den portugiesischen Kolonien (seit 1951 portugiesische "Überseeische Provinzen") zuständig und gab für folgende Gebiete Noten aus:


Angola:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1865 bis 1921. Ab 1926 folgte Staatspapiergeld der Provinz Angola und ab 1927 Noten des Banco de Angola.

Angola wurde am 11. November 1975 unabhängig.

ANG-49: Provisorische Ausgabe zu 5 Centavos vom 19. April 1918, Vs. und Rs. (Abb. Mel Steinberg).

ANG-55: 1 Escudo vom 1. Januar 1921, Vorderseite (Abb. Banknoten Detlef Hilmer).


Portugiesisch-Guinea:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1909 bis 1971.

Das heutige Guinea-Bissau erklärte am 24. September 1973 seine Unabhängigkeit, die am 10. September 1974 von Portugal anerkannt wurde.

PGU-41: 100 Escudos vom 30. Juni 1964, Vorder- und Rückseite (Abb. Banknoten Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de).

PGU-44a: 50 Escudos der letzten Serie des Banco Nacional Ultramarino für Portugiesisch-Guinea vom 17. Dezember 1971, Vs. und Rs. (Abb. Banknoten Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de).


Portugiesisch-Indien:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1882 bis 1959.

Bereits 1505 gründeten die Portugiesen auf dem indischen Subkontinent erste Handelsstützpunkte. Portugiesisch-Indien bestand zuletzt aus den drei Enklaven Goa, Damão und Diu, nachdem die anderen Besitzungen Dadra und Nagar Haveli 1954 von indischen Nationalisten eingenommen wurden. 1961 besetzten indische Truppen den Rest Portugiesisch-Indiens, der anschließend in Indien eingegliedert wurde. Damit endete eine rund 450-jährige portugiesische Präsenz in Indien.

PGI-42: 60 Escudos vom 2. Januar 1959, Vs. und Rs. (Abb. Don Ludwig).


Kapverdische Inseln:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1897 bis 1972.

Am 5. Juli 1975 wurden die Kapverden als Republik unabhängig. Ab 1977 gibt die Banco de Cabo Verde Noten aus.

CPV-52a: 20 Escudos vom 4. April 1972, Vs. und Rs., (Abb. Banknoten Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de).


Macau:

Banknotenausgaben mit Datierungen ab 1911.

Das 1845 einseitig von Portugal zu seinem Freihafen erklärte Macau fiel 1999 als Sonderverwaltungszone (ähnlich Hongkong) zurück an China. Der Banco Nacional Ultramarino gibt dennoch bis heute (neben der Banco da China) eigene Banknoten für Macau aus.

MAC-59e: 10 Patacas vom 12. Mai 1984, Vs. und Rs.,(Abb. Banknoten Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de).

MAC-81c: 20 Patacas vom 1. November 2013, Vs. und Rs., (Abb. Hans-Ludwig Grabowski).


Mosambik:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1877 bis 1972.

Mosamik wurde am 25. Juni 1975 unabhängig. Der neu gegründete Banco de Mocambique gab 1976 eine provisorische Ausgabe mit überdruckten Noten des Banco Nacional Ultramarino aus. Ab 1980 folgte Staatspapiergeld der Volksrepublik.

MOZ-112a: 1000 Escudos vom 16. Mai 1972, Vs. und Rs. (Abb. Worbes-Verlag, www.worbes-verlag.de).


São Tomé und Príncipe:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1897 bis 1974.

Der Inselstaat wurde am 12. Juli 1975 unabhängig. Es folgte 1976 eine erste provisorische Ausgabe des neu gegründeten Banco Nacional de S. Tomé e Principe mit Überdrucken auf Noten des Banco Nacional Ultramarino.

STP-38P: Probedruck zu 100 Escudos ohne Datum (20. November 1958), ohne Ausfertigungsmerkmale, Vs. und Rs., (Abb. Banknoten Detlef Hilmer).


Timor:

Banknotenausgaben mit Datierungen von 1910 bis 1968.

Die portugiesische Kolonie Timor (Ost-Timor) erklärte sich am 17. Juli 1976 zur freien Republik, die zur 24. Provinz von Indonesien wurde.

TIM-28a: 100 Escudos vom 25. April 1963, Vs. und Rs., (Abb. Hans-Ludwig Grabowski).


Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski

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