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Lexikon: Darlehnskasse Ost

Die Darlehnskasse Ost wurde 1916 als Emissionsbank für das Gebiet des Oberbefehlshabers Ost (umfasste von der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg besetzte Gebiete des damaligen russischen Zarenreichs, zusammen rund 108.800 km²) gegründet. Sie gab 1916 mit der Ostbank für Handel und Gewerbe in Posen Scheine mit Datum vom 17.4.1916 aus, die auf Kopeken und Rubel lauteten (20 und 50 Kopeken sowie 1, 3, 10, 25 und 100 Rubel). 1918 folgten Markscheine der Darlehnskasse Ost in Kowno (Kauen) mit Datum vom 4.4.1918 über ½, 1, 2, 5, 20, 50, 100 und 1000 Mark.


EWK-35c (GER-R122c): 1 Rubel der Ostbank für Handel und Gewerbe vom 17.4.1916, Vorder- und Rückseite.


EWK-39b (GER-R126): 100 Rubel der Ostbank für Handel und Gewerbe vom 17.4.1916, Vorder- und Rückseite.


Die von der Firma Giesecke & Devrient bzw. von der Reichsdruckerei hergestellten Scheine kursierten zeitweise auch noch in den nach dem Krieg selbstständig gewordenen baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

Man nannte die Scheine "Oberostgeld" oder auch "Ost-Rubel" bzw. "Ost-Mark". Das Verhältnis war 1 Ostrubel = 20 Ost = 20 Ostmark = 2 Mark des Deutschen Reichs.


EWK-53 (GER-R130): 100 Rubel der Darlehnskasse Ost vom 4.4.1918, Vorder- und Rückseite.


Die Markscheine wurden in Litauen auch als "Auksinas" bezeichnet.

Der Text der Vorderseite ist in deutscher Sprache, auf der Rückseite in litauischer, polnischer und lettischer Sprache verfasst.


Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)


Literaturempfehlung:


Hans-Ludwig Grabowski:

Die deutschen Banknoten ab 1871


Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine


Verlag: Battenberg Verlag

ISBN: 978-3-86646-183-3

Auflage: 22. Auflage 2020

Bebilderung: durchgehend farbig

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